Zusammensetzung der Adhärenz·
· Ausführungsqualität
· Persistenz
· Gesamtadhärenz
Zahl der tatsächlich eingenommenen Dosen geteilt durch die Zahl der verordneten/empfohlenen/vereinbarten Dosen in einem festgelegten Zeitraum
· Tägliche Adhärenz
Anzahl der Tage, an denen das Arzneimittel wie verordnet/empfohlen/vereinbart eingenommen wurde, geteilt durch die Anzahl der beobachteten Tage
Drug-Holidays:
Der Patient unterbricht die Einnahme gelegentlich für eine kurze Zeit (z.B. am Wochenende oder im Urlaub).
Intelligente Non-Adhärenz:
· Der Patient setzt das Arzneimittel bewusst (z.B. nach einer unerwünschten Arzneimittelwirkung) vorzeitig ab.
Parkplatzeffekt/Dumping:
Der Patient vernichtet die Arzneimittel vor einem Arztbesuch.
Weißkittel-Adhärenz:
Der Patient nimmt das Arzneimittel unregelmäßig ein, verhält sich aber vor einem Arztbesuch adhärent.
Erratische Non-Adhärenz:
· Der Patient lässt zufällig ohne erkennbares Muster Einnahmen aus.
Fünf Dimensionen, die Adhärenz beeinflussen
1. Soziodemografische und ökonomische Faktoren
2. Versorgungssystembezogene Faktoren
3. Erkrankungsbezogene Faktoren
4. Behandlungsbezogene Faktoren
5. Patientenbezogene Faktoren
Generische Lebensqualität
- krankheitsübergreifend
- in bevölkerungsrepräsentativen Studien auf Populationsebene
- erlaubt den Vergleich der Lebensqualität bei verschiedenen Erkrankungen
Pros:
-breit anwendbar
-ermöglicht die Beschreibung verschiedener Populationen
-ermöglicht die Identifizierung von Handlungsbedarf
Cons:
-ggf. niedrige Änderungssensitivität
-ggf. herausfordernde Interpretierbarkeit
-ggf. sehr lang
Spezifische Lebensqualität (Pros und Cons)
- krankheitsspezifisch
- erlaubt die Abbildung spezifischer Konsequenzen von Erkrankung und Behandlung für die Betroffenen
-ermöglicht die Einschätzung spezifischer Krankheits- und Behandlungsfolgen
-hohe Akzeptanz
-hohe Änderungsqualität
-eingeschränkte Vergleichbarkeit zwischen Subgruppen
Testgütekriterien zur Beurteilung der Qualität vion Messinstrumenten
-Objektivität (Die Ergebnisse sind unabhängig von den Anwendungsbedingungen, haben eine standardisierte Auswertung und liefern ein klar interpretierbares Ergebnis)
-Reliabilität (Das Ausmaß, in dem die Ergebnisse genau und ohne Messfehler sind)
-Validität (Ausmaß, in dem das gemessen wird, was gemessen werden sollte)
-Responsivität (Das Ausmaß in dem das Instrument zeitliche Veränderungen abbildet)
Evidenzhierarchie
Systematisch Übersichtsarbeiten
Randomisiert- kontrollierte Studien
Kontrollierte Studien
Beobachtungsstudien
Expertenmeinungen
Formulierung der Fragestellung systmatischer Übersichtsarbeiten (PICOS)
Population
Intervention
Comparison
Outcome
Study design
5 Schritte der evidenzbasierten Medizin
Formulierung der Fragestellung (PICOS)
Ermittlung der besten verfügbaren Evidenz
Kritische Bewertung der Evidenz
Integration der Evidenz mit klinischer Expertise und Patientenpräferenzen
Evaluation des Vorgehens
Störungsmodelle somatopsychischer Komorbidität
-biologische Ursachen
-genetische Vulnerabilität
-Einfluss auf Entstehung und Chronifizierung
-Reaktion auf erkrankung und Behandlung
-Keine Kausalität
Lebenszeitprävalenz nach Indikationen für irgendeine psychische Störung
Orthopädie
Pneumologie
Kardiologie
Onkologie (beschreiben jedoch die höchste Belastung!)
2-3fach erhöhte Prävalenzen psychischer Erkrankungen bei chronisch Kranken
Aufrechterhaltende Bedingungen und Chronifizierungsfaktoren für Schmerzen
Familiäre Interaktionen, z.B. Verstärkungsbedingungen
Funktionalität durch Krankheit, z. B. soziale Vorteile, Berentung
Psychische Komorbidität
Arztbezogene Faktoren
Ungünstige Coping-Strategien, z. B. Vermeiden von körperlichen Aktivitäten
Psychoedukation bei chronischen Schmerzen
· Aufklärung über Diagnose und Behandlungsprinzipien
· Vermittlung von störungsbezogener Information und einem angemessenen bio-psycho-sozialen Störungsmodell
· Vermittlung von therapierelevanter Information (Therapieverfahren, Wirkmechanismen, Chancen und Risiken)
· Unterstützung des Patienten bei der Entwicklung eines allgemeinen Selbstmanagement und von Bewältigungskompetenzen (z. B. Problemlösestrategien im Umgang mit Rückfällen)
Gemeinsame Wirkfaktoren von Psychotherapie
Ressourcenaktivierung
Problemaktualisierung
Problembewältigung
Motivationale Klärung
Sozialrechtlich vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) anerkannte Psychotherapieverfahren
Psychoanalytisch begründete Verfahren
· Analytische Psychotherapie; Psychoanalyse
· Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (psychoanalytisch orientierte / psychodynamische Therapie)
Verhaltenstherapeutische und Kognitive Verfahren
· Verhaltenstherapie
· Kognitive (Verhaltens-)Therapie
Nur die fett-gedruckten werden von der Krankenkasse bezahlt
Mini-mental state Examination (MMSE)
Einsatzbereich: Erwachsene mit Verdacht auf kognitive Beeinträchtigung bzw. Demenziellen Leistungsabbau (Screening)
Schweregrad Alzheimer-Demenz gemäß S3-Leitlinie
CERAD (Consortium to establish a Registry for Alzheimer’s disease)
erfasst kognitive Störungen in den Bereichen Gedächtnis, Sprache, konstruktive Praxie, Orientierung und Exekutivfunktionen (CERAD-Plus)
Risikofaktoren für Suchterkrankung
· Genetische Vulnerabilität: 50% Varianz
· Erreichbarkeit der Substanz
· Konsummuster während Kindheit und Jugend
· Familiärer Hintergrund und Peers
· Frühe Traumatisierung
· Stress und kritische Lebensereignisse
· Positive Wirkungserwartung (erworben durch Modellernen und eigene Erfahrungen)
Transtheoretisches Modell zur Therapie
Patient reported outcomes (PROs)
Definition: Einschätzung des subjektiv empfundenen Gesundheitszustandes, die unmittelbar vom Patienten stammt, ohne Interpretation durch einen Arzt oder eine andere Person.
—> entscheidend bei der Bewertung einer Therapie
direkt beobachtbare Merkmale werden manifest genannt
i.d.R. latente Konstrukte
—>Funktionsstatus
—>allgemine Gesundheitswahrnehmung
—>allgeime Lebensqualität (hier am häufigsten verwendet)
12 Monatsprävalenz psychischer Störungen
Angsstörungen
affektive Störungen
psychische Komorbidität
somatoforme Störung
Substanzstörungen
Probleme systematischer Übersichtsarbeiten
Garbage-In- Garbage-Out: zusammengefasste Studien haben geringe Qualität
Mischung von Äpfel und Birnen: relevante Unterschiede werden ignoriert
Publication Bias: Studien mit unerwünschten Ergebnissen werden nicht veröffentlicht
Sponsorship und Alliance-Bias: Forscherinnern erhalten häufiger positive Ergebnisse für Verfahren, die entweder von ihnen selbst oder von dem Geldgeber präferiert ist
Unverständlichkeit: aufgrund von Komplexizität werden sie deutlich seltener gelesen
Evidenzbasierte Medizin
Forschungsexpertise + Expertise + Patientinnenpräferenzen
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