Was ist Bestandteil des Rh-Systems ?
Transmembrane Proteine, die 12 mal die Membran durchqueren -> membranstabilisierend
Wo ist der Rhesusfaktor auf den Chromosomen lokalisiert?
vererbt über Chromosom 1 über zwei verschiedene Genloci
Auf dem ersten Genloci befindet sich entweder das Allel D oder es fehlt
=> daher unterscheidet man zwischen Rh positiv (D vorhanden) und Rh negativ (D nicht vorhanden)
Wie wird der Rhesusfaktor in der BG-Formel geschrieben ?
ist D vorhanden, wird es in der BG-Formel mit D. geschrieben, da man mit den immunhämatologischen Verfahren nicht nachweisen kann, obes homozygot oder heterozygot vorliegt
fehlt es wird dd geschrieben
Wie wird der Rhesusfaktor vererbt?
Wird dominant-rezessiv vererbt, d.h. die Ausprägung des Faktors ist dominant gegenüber dem Rh negativen Phänotyp
Untereinander sind die AG im Rh-System kodominant
Was ist eine wichtige Eigenschaft des Antigen D?
Hat die höchste Antigenität, stimuliert die Bildung von Anti-D in 50-85% D-negativer Individuen, in deren Kreislauf Rh-positives Blut gelangt
Was sind die 5 wichtigsten Antigene im Rhesus-System?
C,c,D,E,e
Vererbt wird:
C oder c
D oder fehlt
E oder e
Was befindet sich auf dem 2. Genloci?
dort befinden sich die Anlagen für die C/c und E/e die immer gemeinsam vererbt werden
Welche ist die häufigste Rhesusformel?
Cc D. ee
Welche sind die bekanntesten D-Varianten und was kennzeichnet sie ?
D weak
abgeschwächtes D-Material
Normale AG-Struktur
Beinhaltet alle Epitope des normalen Antigens in abgeschwächter Form
Gilt als Rh (D) positiv und wird als Rh (D) positiv versorgt
D partial ( wird in Kategorien ll-Vll aufgeteilt)
partielles AG des normalen Anti-D
Veränderte AG-Struktur
Es fehlen einige Epitope
Wird von Anti-D Antiseren nicht erkannt und somit als Rh (D) negativ (“falsch”) bestimmt
Wird Rh (D) negativ versorgt, da AK-Bildung gegen restlichen Epitope möglich ist
Falsch bestimmt - richtig versorgt
Als Spender D-positiv und als Empfänger D-negativ
Wie werden die D-Varianten getestet?
Untersuchung mit 2 verschiedenen Testreagenzien: 2 verschiedene monoklonale Antiseren (Klone!), die die D-Kategorie Vl nicht erfassen! Bei abweichenden Ergebnissen in Bezug auf die Reaktionsstärke besteht der Verdacht einer D-Variante. Es werden weitere Untersuchungen mit verschiedenen Testseren mit verschiedenen Kategorien durchgeführt. Bis dahin ist der PAtient als “Empfänger Rh D-negativ” zu deklarieren
Bei welchen Personen sollte eine Differenzierung der D-Variante erfolgen?
Mädchen in gebärfähigem Alter, Schwangere
Patienten mit chronischem Transfusionsbedarf
Gelten nach Bestimmung des Genotyp weak D Typ 1,2 und 3 als Rh D positiv
Eigenschaften D-partial
es fehlen Epitope, d.h. das D-Protein auf der extrazellulären Oberfläche ist unvollständig ausgebildet
D-partial-Individuen sind in der Lage, Anti-D zu bilden, sind nur gegen einige Epitope gerichtet, welche das Individuum selbst nicht besitzt, Erklärung dafür das die eigenen Erythrozyten nicht an die AK binden
je nachdem welche Epitope fehlen werden sie in Kategorien eingeteilt (KIl- VII)
transfundiert man Erythrozyten mit der Eigenschaft D-partial, egal welche Kategorie, kann eine Alloantikörperbildung gegen die transfundierten Epitope ausgelöst werden
Welche Kategorie des Typ D-partial ist klinisch am bedeutsamsten und warum?
klinisch am wichtigsten ist K VI, relativ häufig (0,02%), deren Träger/innen relativ leicht AK gegen die fehlenden Epitope entwickeln können
die anderen Kategorien bilden selten AK gegen fehlende Epitopee
daher sollte man Träger/innen mit K VI grundsätzlich mit Rh-negativen Erythrozyten- und Thrombozytenkonzenraten transfundieren
Wie wird das Antigen D bei Patienten und wie bei Blutspendern bestimmt ?
Patienten:
Es werden monoclonale Anti D-Seren eingesezt, welche alle D-Varianten (inclusive des vollständigen D Proteins) auf der erythrozytären Oberfläche „erkennen" – mit Ausnahme der Variante „D (partial) – Kategorie VI".
Patientinnen/Patienten mit D(partial) –Kategorie VI werden also „fälschlicherweise" als Rh-negativ
diagnostiziert. Dabei handelt es sich zwar um eine„Fehldiagnose", die aber bewusst in Kauf genommen wird, um sicherzustellen, dass solche Patientinnen/Patienten nur mit Rh-negativen Erythrozyten- und/oder Thrombozytenkonzentraten transfundiert werden und damit keine Alloantikörper gegen D-Epitope bilden können
Blutspender:
polyklonale bzw oligoklonale Seren gegen das Merkmal werden in Verbindung mit einem Antihumanglobulintest (Coombstest) eingesetzt. => alle Varianten werden erfasst und der Spender wird als Rh-positiv eingestuft
Es kann also durchaus vorkommen, dass dieselbe Person einmal als Rh-negativ (als Patient) und einmal als Rh-positiv (als Spender) getestet wird
Welche Personen bekommen nur Rhesus- und Kell-kompatibles Blut?
Frauen im gebärfähigen Alter (bis zum 50. Lebensjahr)
Schwangere Frauen
Polytransfusionsbedürftige Patienten, z.B. Tumorpatienten, Hämoglobinopathien, Niereninsuffizienz
Polytraumen mit absehbarer Revisionsnotwendigkeit
Worauf beruht die Unverträglichkeit beim Kell-System?
Auf einem Membranprotein
Was ist das Kell-System?
Drittwichtigstes Blutgruppensystem
Das Kell-System ist ein Blutgruppensystem, das mehrere erythrozytäre AG zusammenfasst, die beiden wichtigsten sind Kell (K) und Cellano (k)
Welche AG des Kell-Systems befinden sich auf welchen Genloci?
Genloci
Allele Kell (K) und / oder Cellano (k)
Allele Kp a und / oder Kp b
Js a und / oder Js b
Wie wird das Kell Allel vererbt und welche drei Genotypen resultieren daraus ?
wird kodominant vererbt
Genotypen:
1. Kell-negativ (kk) = cellano
Häufigkeit: 92%
Ery tragen statt des Merkmals K das Merkmal c
2. mischerbig Kell-positiv (Kk)
heterozygot
Häufigkeit: 7,2%
3. reinerbig Kell-positiv (KK)
homozygot
Häufigkeit: 0,2 %
CAVE: Anti-k
Wie kann in Bezug auf das Kell-System transfundiert werden?
Kell-negativ : Transfusion mit Kell-negativem Blut
Mischerbig : Transfusion mit Kell-negativem und Kell-positivem Blut
Reinerbig: nur mit KK-Erykonzentraten, da Gefahr der Anti-k Bildung => Versorgungsproblem
-> Antikörper (IgG) kann hämolytische Transfusionsreaktionen und Mhn auslösen
Eigenschaften Anti-D
kann schwere Fälle von Mhn und hämolytische Transfusionsreaktionen auslösen
Kinder und Frauen bis zum Alter von 45 dürfen, wenn sie D-negativ sind, nur bei Lebensgefahr D-positive Konserven erhalten. Häufig wird das Anti-D von einem Anti-C oder Anti-E begleitet.
hohe Antigenität, bei Kontakt für eine D-negative Person besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit zur Ausbildung eines Anti-D
sind überwiegend wärmeraktive IgG's (plazentagängig)
häufigste AK im Rhesus-System, kommt physiologisch nicht vor, sondern erst nach einer Sensibilisierung, z. B während einer Schwangerschaft oder durch eine Bluttransfusion
Eigenschaften Anti-C, Anti-Cw, Anti-c, Anti-E, Anti-e
neben Anti-D und Anti-A gehört Anti-c zu den Antikörpern, die am häufigsten Mhn auslösen
Anti-c kann verzögerte hämolytische Transfusionsreaktionen auslösen
wird ein C-negativer mit einem Cw immunisiert, so kann er ein Anti-Cw ausbilden, bei einer Immunisierung mit C kommt es zur Bildung von Cw und zusätzlich zur Bildung von Anti-C
Welche Besonderheit ist in der Schwangerschaft in Bezug auf den Rhesusfaktor zu beachten?
Mutter Rh-neg und Kind Rh-pos
dann erkennt das mütterliche Immunsystem übergetretene Rh-positive Erythrozyten als fremd und bildet AK. Die AK Bildung dauert eine gewisse Zeit, dass die erste SS trotz unterschiedlicher Rh-Blutgruppe in der Regel problemlos verläuft.
Bei erneuter SS kommt es zu einem Booster-Effekt (schnelle und verstärkte AK Bildung nach wiederholter AG-Expositon). Diese sind plazentagängig und zerstören im großen Umfang die Erythrozyten des Kindes
=> Rhesusprophylaxe: Gabe von Anti-D in bestimmter Menge, diese reicht aus, um bei einem eventuellen Übertritt kindlicher Erythrozyten, diese zu zerstören, bevor das Immunsystem der Mutter reagiert
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