Was muss am Anfang erfragt werden?
Wie wurde operiert (brusterhaltend?), konnte Tumor vollständig entfernt werden? LK? Fernmetastasen
pT2, E+, P+, Rest 0, re. Seite
Indikation zur RT in diesem Fall
Brusterhaltende OP bei invasivem Karzinom
Teil des kurativen Ansatzes
Wie wurde das Mamma-Ca früher bestrahlt?
Konventionelle Fraktionierung
Gesamtdosis 50Gy
25-28 Fraktionen
5-6 Wochen lang
2Gy/Sitzung
Wie erfolgt die RT heute? Wie lang ist sie?
Hypofraktioniert mit höherer Einzeldosis, ggf. mit Boost
Gesamtdosis 50Gy (geringer)
3-5 Wochen lang
15-16 Fraktionen
2,7Gy/Sitzung
Toxizität wurde in Studien nicht erhöht bei gleicher Wirksamkeit wie konventioneller Bestrahlung
Was bedeutet Fraktionierung? Warum führt man sie durch?
Die Gesamtdosis wird auf tägliche kleine Einzeldosen aufgeteilt (meistens 1,5-2,5Gy)
Tumorzellen haben eine schlechtere Reparaturfähigkeit als physiologische Zellen. Durch die Fraktionierung können so die Nebenwirkungen reduziert werden, ohne dass die Wirkung merklich abgeschwächt wird → Höhere Gesamtstrahlendosis möglich
—> v.a. schnell teilende Tumorzellen schädigen, durch Fraktionierung erhöht sich der biologische Effekt auf den Tumor
Psychrembel: Hypofraktionierung: < 1 Bestrahlung pro Tag (1- bis 3-mal pro Woche), meist mit im Vergleich zu normofraktionierter Bestrahlung erhöhter Tagesgesamtdosis.
Was bedeutet Hypofraktionierung?
höhere Dosis/Fraktion —> kürzere Gesamtbestrahlungszeit aber auch geringere Gesamtdosis
Was bedeutet Hyperfraktionierung? Wann ist sie indiziert?
Weitere Aufteilung einer Tages-/Wochenfraktion in mehrere Unterfraktionen geringerer Dosis bei gleicher Gesamtbestrahlungszeit → Höhere Gesamtstrahlendosis möglich
bei Tumoren mit hoher Teilungsrate
Was ist ein Boost? Warum nutzen wir ihn? Wie wird er beim Mamma-Ca angewandt und wann ist er indiziert? Was ist die Dosis und wie ändert sich die Gesamtdosis?
Dosisaufsättigung im ehemaligen Tumorbereich via Brachytherapie oder perkutan mit externer Strahlenquelle (Linearbeschleuniger)
Ziel: Verringerung der Lokalrezidivrate
Indikation: junge Patienten (<50J) oder >51J bei erhöhtem Rückfallrisiko (G3, Her2+, Triple neg., >T1)
Boost-Dosis: 10Gy in 5-8Fraktionen (Erhöhung der Gesamtdosis auf ca. 50Gy bei Hypofraktionierung und 60Gy bei konventioneller Fraktionierung)
Akutreaktionen auf Bestrahlung
Vermehrte Müdigkeit, Mattigkeit und Appetitlosigkeit
Rötung mit/ohne Überwärmung der Haut → „Entzündung“
Schwellung der Brust
Entzündung der angrenzenden Lunge → Pneumonitis
Herzrhythmusstörungen (li. Seite)
Treten Spätreaktionen häufig auf? Was sind sie?
selten!
vermehrte Pigmentierung
Schrumpfung des Unterhautgewebes
Verhärtung der Mamma
Schwellung des betroffenen Armes
Schädigung des Armplexus (bei LK Rx) / des Herzmuskels (li. Seite)
Induktion eines Zweittumors
Welche Therapie kann anschließend erfolgen?
Hormontherapie
Prämenopausal: Tamoxifen (Östrogen-RA)
Postmenopausal: Letrozol (Aromatasehemmer)
Wie oft sollte nachher kontrolliert werden?
vierteljährlich beim Gynäkologen
Kontraindikationen für RT
Mastitis
Schwangerschaft
Was sollte am Ende noch erfragt werden
Psychische Belastungen erfragen
soziale / psychologische Unterstützung anbieten
Therapiemöglichkeiten oder Anlaufstellen (Psychoonkologie Team, Optionen: Gruppen- oder Einzeltherapie, Kunst-/Musiktherapie, ambulante Psychotherapie)
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