Larix decidua
Europäische Lärche
Wichtige Baumart in Alpen, aber auch außerhalb (wertvolles Holz)
Kleines natürliches Verbreitungsgebiet (Gebirgslagen, ozeanisch ungeeinget)
Weite ökologische Toleranz, konkurenzschwach, langlebige, lichtbedürftige Pionierbaumart, Rohbodenkeimer
Rasches Jungwachstum
Herzwurzelsystem, geringe Wasserversorgung (Untergrenze: 500-650mmNS/Jahr), niedrige Nährstoffansprüche, Streu schwer zersetzbar
Winterhart, spätfrostgefährdet, sturmfest, windhart, widerstandsfähig gegen Schnee
Hohes Regenerationsvermögen (Neuaustrieb nach Entnadeln)
Anbauerfolg in Tieflagen: Herkunfts- & Standortwahl, Pflege
Wurzelschwamm
Heterobasidion annosum sensu lato (H. annosum, H. parviporum)
Basidiomycet
Vorwiegend Kernfäuleerreger (nicht so hochsteigend wie bei Fichte)
geringere Bedeutung als an Fichte & anderen Nadelhölzern
Hallimasch
Armillaria mellea sensu lato
besonders A. ostoyae
Geringere Bedeutung als an anderen Nadelhölzern
Wurzelkrankheit
Wurzellorchel
Rhizina undulata
Ascomycet
Auf Brandflächen auf saueren Böden, Sämlinge & junge Bäume sterben ab
Gegenwärtig geringe Bedeutung
Kiefern-Braunporling
Phaeolus schweinitzii
Relativ wichtiger Wurzel- & Stockfäuleerreger an Lärche
Lärchenaufforstung auf stark durchseuchten Kiefern-Standorten vermeiden
Krause Glucke
Sparassis crispa
Auch an Lärche
Wurzel- & Stockfäule
Blutender Schichtpilz
Stereum sanguinolentum
Zuerst Verfärbung, dann Weißfäule
Wundfäuleerreger & Lagerholzpilz (Stamm)
Auch an Lärche, bedeutender an Fichte
Kiefern-Feuerschwamm
Porodaedalea pini
Weißlochfäule, Kernfäuleerreger (Stamm)
Auch an Lärche, bedeutender an Kiefer
Rotrandiger Baumschwamm
Fomitopsis pinicola
Wundfäuleerreger an alten, geschwächten, absterbenden Bäumen (Stamm)
Saprobiont
Nadel- & Laubholz (siehe Fichte)
Lärchenschwamm
Laricifomes officinalis
Braunfäule (Stamm)
Kernfäuleerreger an alte Lärchen, subalpine, natürliche Lärchenvorkommen
“Apothekerschwamm”: “Allheilmittel” (abführend, schweißtreibend, Wirkstoff: Agaricinsäure) (“Zaubermittel”)
Selten & gefährdet (Artenschutzmaßnahmen)
Grauschimmelfäule
Botryris cinerea
Auch an Lärche (Siehe Fichte)
Rickettsien-ähnliche Organismen
Lärchendegeneration (Nadelvergilbung, Triebstauchungen, Hexenbesen), Gelegentliches Absterben
Künstliches Verbreitungsgebiet (Flachland, Mittelgebierge)
Kieferntriebsterben
Gremmeniella abietina
Auch an Lärchen (Hochlagenauffostungen)
bedeutender an Kiefer-Arten (Zirbe)
Lärchentriebsterben
Gremmeniella laricina
Asexuelles Stadium: Brunchorista laricina
Wichtige Krankheit in Hochlagenaufforstungen (Aufforstungen über 1800m Seehöhe gescheitert)
Phomopsis-Krankheit der Douglasie
Phacidium coniferarum
Neben Douglasie japanische & sibirische Lärche am stärksten betroffen
Lärchenschütte, Mycosphaerella-Lärchenschütte, Braunfleckigkeit der Lärche
Exutisphaerella laricina (Synonym: Mycosphaerella laricina)
An Lärchen allen Alters (Häufig Altersklassen II & III)
episodisch spektakulärer Befall
Verwechslungsmöglichkeiten
Insektenschäden z.B.: Lärchenminiermotte (Coleophora laricella), Fichtengallenläuse (Adelges sp., Sacchiphantes sp.)
Abiotische Faktoren (z.B. Frost)
Hohe Frühjahrs- & Sommerniederschläge, Nebel, hohe Luftfeuchte & Dichtstand begünstigen Befall
Maßnahmen:
Standortwahl (keine luftfeuchten)
Bestandspflege (Stammzahlreduzieren, Dichtstand meiden)
Im Forstgarten (Rhabdocline laricis):
Standortswahl
Unkrautbekämpfung
Dichtstand meiden
Fungizide
Verschulen einjähriger Sämlinge
Lärchen nicht zwei Jahre im selben Beet belassen
Alpen-Lärchenschütte, Hypodermella-Lärchenschütte
Hypodermella laricis
Im Gebirge häufige Nadelkrankheit, meist an jungen
Spektakulärer Befall
Meria-Nadelbräune, Meria-Lärchenschütte
Rhabdocline laricis (Synonym: Meria laricis)
Asexueller Ascomycet
Allen Alters
Wichtige Krankheit in Forstgärten
Schwefelporling
Laetiporus montanus/ sulphureus
Braunfäule
Kern- & Wundfäuleerreger an alten Lärchen, natürliches Areal
an Lärchen häufig, weites Wirtsspektrum
“Chicken of the woods”
Fruchtkörper mehrjährig, konsolen-/hufförmig, alt oft lang zylindrisch
Junge Fruchtkörper: Oberseite creme-weiß
Alte Fruchtkörper: grau bis grau-schwarz
Poren rundlich-eckig, Porenschicht cremefarben bis gelblich-orange-braun
Lärchenkrebs
Lachnellula willkommii
Morphologisch ähnlich, häufig & saprobiontisch an Lärche (kleinere Ascosporen): Lachnellula occidentalis
Rindennekrosen, mehrjährige Baumkrebse, Verdickungen & Deformationen an Ästen & Stämmen
Triebsterben & mehrjähriger Baumkrebs
Beeinträchtigt stark Holzqualität
Wichtige Krankheit v.a. Anbau in Tieflagen
Epidemologisch wichtige Faktoren
Wirtsbaumresistenz (Art, Provenienz, Einzelbaum)
Klima & Witterung (Ozeanisches Klima, hohe Luftfeuchtigkeit, Frostereignisse)
Standort (z.B. feucht-kühles Kleinklima, nebelreiche Lagen, Frostlagen)
Dichtstand (Bestandespflege)
Provenienzen nach Anfälligkeit
“Sudetenlärche” & “Polenlärche” resistentesten
“Karpaten-Lärche”
Vor- & Randalpen (z.B. “Wienerwaldlärche”)
Zwischen- & Innenalpen am anfälligsten
Maßnahmen
Wahl geeigneter Provenienzen für Aufforstung
Tieflagen: vor- & randalpine, “bewährte Provenienzen”, Plantagensaatgut
Standortswahl (Meidung feucht-kühl, Fristlagen z.B. Mulden, Talböden, Schluchten)
Bestandesbegründung & -pflege
geringe Ausgangsstammzahl (</= 2000/ha)
Eventuell Begleitwuchsregulierung
Dickungspflege, frühe & starke Durchforstung
Entnahme von Stammkrebs Befallenen
Gruppen- & horstweise Mischung mit Laubhölzer-Arten
Wirkung von Pflegemaßnahmen
Geringe Luftfeuchte —> ungünstigere Infektionsbedingungen
Weniger absterbende Zweige —> weniger Eintrittspforten
Weniger Fruchtkörper —> weniger Inokulum
Kräftiger Wuchs der verbleibenden Bäume —> u.a. Ausheilen von Krebsen
Entnahme erkrankter —> Vermeiden weiterer Wertverluste
Taeniothrips laricivorus
Lärchenblasenfuß
Ordnung Tysanoptera (Fransenflügler, Thripse, Blasenfüße)
Familie Thripidae
Stechend-saugende Mundwerkzeuge
Beine: 1-2 Tarsalglieder, letztes Glied mit ausstülpbarer Haftblase (=Arolium)
2 Flügelpaare, schmall an Rändern inserieren lange Haarfransen
Ernährung: Larven, Adulte saugen an Trieben & Nadeln der Lärche (seltener Fichten)
Entwicklung: Vornymphen & Nymphen tief am Stamm unter Rindenschuppen, 2 Generationen
Weibchen überwintern unter Knospenschuppen anderer Nadelbäume (v.a. Fichte)
Eiablage in jung Nadeln (v.a. Längstrieb)
In Mischbeständen gefährlicher als in Reinbeständen
Befall
Nadelverfärbung
Harzaustritt & Formveränderung
frühzeitig Nadelabfall durch Sekundärbefall mit Pilzen
Saugtätigkeit: junge Triebe —> Triebkrümmung, Absterben —> Bildung Ersatztriebe (“Hexenbesen”)
Vermindertes Höhenwachstum & Krummwuchs
Adelges geniculatus
Lärchennadelknickläuse
Kein Wirtswechsel, anholozyklisch, parthenogenetisch
Schadbild:
braune Nadelspitzen
Nadeln knicken durch Saugtätigkeit
Läuse mit weißer Wachswolle an Nadeln & Trieben
Massenvorkommen, massive Schäden an Lärchennadeln
Coleophoridae
Sackträgermotten
relativ kleine Falter, Saugrüssel, Flügel spitz mit langen Fransen, in Ruhe dachförmig, lange Antennen
Eiablage: einzeln an Blattunterseite der Nahrungspflanze
Raupen:
minieren in Blättern bzw. Nadeln, auch ins Samenkapseln
Leben in Sack, aus artsspezifischen Materialien
Abdominalfüße 4-5 Paare, letztes Zurückgebildet (Anpassung an Leben im Sack vmtl.)
Sack: häufig zerkleinertes Futterpflanze-Material, Gespinst
Überwinterung: Raupe im Sack, Verpuppung Frühjahr/Frühsommer im Sack
Coleophora laricella
Lärchenminiermotte
Eiablage an Nadeln
Larven: L1 & L2 minieren an Nadeln, L3 macht aus ausgehöhlten Nadelstücken einen Sack
Überwinterung im Sack, an Knospen der Kurztriebe
Frühling minieren L4 vom Sack aus junge Nadeln (Sackvergrößerung)
Massenauftreten, Schaden
Zeiraphera diniana
Grauer Lärchenwickler
an Lärche, Zirbe (Latsche, Kiefer, Fichte, alpin)
2 Biotypen: “Lärchen”- & “Arven-Fichten”-Form, L5 morphologisch unterschiedlich an Wirtspflanze angepasst
Lärchenform: Eiablage in Rindenspalten in Gruppen 2-13 Stück
Überwinterung als Ei
Larven dringen in Kurztriebknospen ein, fressen Nadeln aus, später freifressend in Gespinsten
Verpuppung in Nadelstreu in lockerem Kokon
1 jährige Generation
Arven-Fichtenform: Larven bohren sich in Knospen ein, fressen Nadeln, später auf anderen Knospen bzw. Maitriebnadeln (nie Altnadeln), Gespinste
Tetropium gabrieli
Käfer nach Schlupf direkt geschlechtsreif
Eiablage: unter Borkenschuppen
Larvenfraß: im Bast, unregelmäßig gewundene Gänge, schürfen zunehmend den Splint —> münden in Hakengang im Splint
Überwinterung: Larve im Hakengang
Generationsdauer: 1 Jährig
Forstliche Bedeutung:
einer der gefährlichsten Borkenkäferarten
schädigt physiologisch & technisch
Massenvermehrung durch unsaubere Bewirtschaftung
Ips cembrae
an Lärche & Zirbe, selten Kiefer
Polygyn
Brutsystem: längssternförmig 2-4 Muttergänge
Larvengänge dichtstehend
Reifungsfraß der Jungkäfer im Anschluss an Puppenwiege bzw. an Trieben
Regenerationsfraß Anschluss an Muttergang
Generationen 1-2/Jahr
Forstliche Bedetung:
meist nur physiologisch geschwächte Bäume
Reifungsfraß nicht unbedingt am selben —> Triebe von gesunden Bäumen für Befall disponiert
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