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12.1 Krankheitsbewältigung

CK
by Christin K.

Nennen Sie einige Sozialwissenschaftliche und Psychologische Ansätze zur KHbewältigung bei Krebs (bzw. chronischen KHen). Was fehlt?

  1. Sozialwissenschaftliche Ansätze

    - Wie wird das gesamte Leben mit der Krankheit bewältigt? Wie erleben die Betroffenen das chronische Kranksein? → eher qualitative Methodik, subjektive Bewältigung

    Psychologische Ansätze

    - Fokus auf innerpsychische Prozesse → kognitionspsychologische Modelle und Theorien - Transaktionales Stress-Coping-Konzept von Richard Lazarus und Susan Folkman (1984) - Quantitative Methodik herrscht bei Psychologen vor, subjektive Bewältigung erfasst sofern durch

    quantifizierbare Indikatoren messbar - Fokus auf medizinische Aspekte des Krankseins, weniger auf Alltagsleben „Wie fühlst du dich mit deinem

    Kranksein?“ → beide Ansätze nähern sich immer mehr an (es gab auch ein revival der qual. Erhebungsformen)

    Was fehlt?

    Eine umfassende Theorie, in der die psychischen (kognitiven, motivationalen, emotionalen) Prozesse als Aspekte der Lebensbewältigung unter je konkreten lebensweltlichen Verhältnissen begriffen werden (braucht man nach Triple S aber auch nicht, man braucht für untersch. Gelegenheiten untersch. Theorien)

  1. Psychologische Ansätze zur Krankheitsverarbeitung

    1. Transaktionales Stress-Coping-Konzept

    2. Selbstregulation (z. B. reappraisal, Carver & Scheier, ist im Buch ausgeführt)

    3. Phasenspezifische Modelle

    4. Bewältigungsformen

    5. spezifische entwicklungspsychologische Theorien der Krankheitsbewältigung (z.B. Bindungstheorien)


Gehen Sie auf das Phasenmodell der Ärztin und Sterbeforscherin Elisabeth Kübler Ross ein. Was sind Vor- und Nachteile?



  • -  Onkologie-spezifisch entwickelt

  • -  Kübler-Ross geht im Modell davon aus, dass man durch die Depression gehen muss um die KH zu akzeptieren

    (psychoanalytisches Modell / Verdrängung durch Depression auflösen)

  • -  affektiver Phasenverlauf als wichtig angesehen

  • -  es braucht an sich eine gewisse Zeit, um mit so einer schweren KH umzugehen & sich anzupassen

  • -  Studien haben aber gezeigt, dass Verdrängung mit besseren outcomes verbunden war bzw. dass es keinen

    Einfluss auf den KH-Verlauf hatte, eine aktive Vermeidung durch Arbeit etc. muss also nicht schädlich sein - Triple S: sie glaubt an diesen Befund, KH-Bewältigung ist patientenorientiert, wenn sie weiter arbeiten wollen ist das so und kann deren Bewältigungsform sein, die nicht zwingenderweise negativ sein muss

    - Unterschied Verleugnung/ Verdrängung; Verleugnung eher schädlich

  • -  Kübler-Ross selbst an Krebs gestorben, hat sich sozial komplett isoliert, ihre eigenen Phasen hat sie für sich

    selbst nicht umgesetzt

  • -  Kritik von Psychologen an Phasenmodellen: Phasen unterschiedlich, überspringen von Phasen usw.

    Vor- und Nachteile des Phasenmodells:

  • -  Vorteile: Möglichkeit sich zu orientieren, Vorbereitung der Pat., Verständnis bei Angehörigen erzeugen,

    „anderen geht es auch so“, Modell kann helfen, eine Perspektive zu vermitteln, die betont, dass es auch wieder

    "bergauf" gehen kann im Prozess

  • -  Nachteil: individuelle Phasen, andere Reihenfolge der Phasen, Phasen können mehrfach durchlaufen werden


Welche Bewältigungsaufgaben ahebn chronisch Kranke?

  • -  Entwicklung der Krankheit (nicht in der ersten Stunde nach Entwicklung fragen sondern natürlich erstmal wie es dem Patienten geht, wichtig ist zuhören, wichtig ist, dass Pat. selbst KH-Bewältigung erkennen)

  • -  Planung und Durchführung therapeutischer Maßnahmen (medizinische Behandlung, gesundheitsförderliches Verhalten)

  • -  Alltagsbewältigung (Reorganisation der Tagesstruktur und von Alltagsroutinen u.a.) - nicht nur innerpsych. Faktoren sondern sich auch das ICF mit anschauen und darüber sprechen

  • -  Aneignung und Mobilisierung von Bewältigungsressourcen (Wissen, Fertigkeiten, Soziale Unterstützung) - häufig: sozialer Rückzug, anderen nichts von der Erkrankung erzählen

  • -  Anpassung sozialer Beziehungen und Rollen - häufig Trennungen, da genau schauen ob es an der Erkrankung liegt oder schon vorher Konflikte da

    waren

  • -  Verarbeitung von Verlusterfahrungen z. B. Brustabnahme, Rekonstruierung von Identität und biographische

    Anpassung

  • -  Sicherung der ökonomischen Lebensgrundlage


  1. Krankheitsbewältigung als...

    - ein Prozess, der von einer relativ stabilen Lebenssituation über eine instabile Entwicklungsphase zu einer neuen relativen Stabilität führt (Chick und Meleis, 1986).

    → Nur in dem Umfang, in dem

    - Erkrankung und Symptome besser kontrolliert - psychische und körperliche Belastungen reduziert - Versorgungsroutinen in den Alltag integriert - soziale Beziehungen gepflegt - Zukunftsperspektiven wieder eröffnet werden können - Und ein gewisses Wohlbefinden erreicht wird


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Christin K.

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