Definition Epidemiologie
Epidemiologie als Kernwissenschaft der Public Health
ist unentbehrlich, um GH Zustand auf Bevölkerungsebene zu beschreiben + KH-Urachen & Interventionsmgl. zu
identifizieren + deren Wirksankeit messen
Begriff Epidem.= „Lehre von dem, was über das Volk kommt“
Epidem. untersucht... in Bevölkerungen/Bevölkerungsgruppen:
Verteilung von KH (= Outcomes)
Todesfälle (= Outcomes) -
andere gesundheitsrelevante Ereignisse (= Outcomes)
RF und SF (Determinanten unter dem Begriff Expositionen zusammengefasst)
die Fragen Wann?, Wo? und Wer? (Time, Place, Person) werden als die 3 epidemiologischen Fragen bezeichnet
sind die Grundlage des epidemiologischen Arbeitens
Unterschied
analytische Epidemiologie
deskriptive Epidemiologie
beschreibt die Verteilung von Outcomes und Expositionen
beschreibt ein Gesundheitsproblem
indem sie die folgenden Fragen beantwortet:
Wann treten die Krankheits-/Todesfälle auf? (Verteilung über die Zeit)
Wo treten die Krankheits-/Todesfälle auf? (geografische Verteilung)
Wer ist erkrankt? Wie viele Menschen erkranken/versterben? Wer ist exponiert? Wie viele Menschen sind exponiert?
Beispiel: Gesundheitsberichterstattung, umfasst z. B. die Datensätze der Todesursachenstatistik
schließt aus Verteilungsmustern auf mögliche Krankheitsursachen
befasst sich mit der Ermittlung von Risikofaktoren und von Krankheitsursachen
dazu werden epidemiologische Studiendesigns eingesetzt, bei denen Vergleiche zwischen Populationen
angestellt werden
drei Fragen sollen beantwortet werden:
Besteht eine Assoziation zwischen einem vermuteten Risikofaktor und dem untersuchten Outcome? Wie stark ist die Assoziation? Ist die beobachtete Assoziation ursächlich (kausal)?
Was ist Prävalenz?
Welche relevanten Assoziationsmaße für epidemiologisch-analytische Studien kennst du?
Relatives Risiko& Relative Rate
Odds Ratio
Attributables Risiko unter den Exponierten
Populations- attributables Risiko (PAR)
Relatives Risiko
vergleicht das Risiko einer Exponierten Gruppe mit dem Risiko einer Nicht-Exponierten Gruppe
und zwar in dem es die kumulativen Inzidenzen zueinander ins Verhältnis setzt
kumulative Inzidenz unter den Exponierten zu / kumulativen Inzidenz der Nicht-Exponierten
sagt mir also etwas über die STärke des ZH zwischen Exposition und Outcome aus
über 1 = höheres Risiko der exponierten
Relative Rate dann wenn man mit Inzidenzraten rechnet
Maß dafür, wie stark eine Exposition mit dem Auftreten einer Erkrankung zusammenhängt.
Chancenverhältnis der Personen mit und ohne Risikofaktor, eine Erkrankung
zu erleiden.
der Odd ist ein Quotient aus WK und GWK einmal und den Exponierten und für nicht-Exponierte
die setze ich zueinander ins Verhältnis
Attributables Risiko & PAR
Überschussrisiko
Anteil der Kraken unter den Exponierten die auf die Expo zurückgeführt werden kann (wenn Assoz. ursächlich)
Ich ziehe die Inzidenz der Nicht-Exponierten von der Inzidenz Exponierten ab und relativere dann noch an der Inzidenz der Exp.
wird auf Basis der Stichprobe berechnet
PAR
ist dasselbe nur auf Basis der Bevölkerung
Welcher Anteil der Inzidenzen (Fälle) geht auf den RF zurück?
ist auch der anteil der vermeidabren fälle wenn RF beseitigt würde
-> aussage nur möglich wenn vor. erfüllt
Was ist die Güte eines Messverfahrens? Beschreibe
Güte eines Messverfahrens wird durch seine Validität und Reliabilität bestimmt.
Validität (Gültigkeit) bezeichnet das Ausmaß, in dem ein Messverfahren das misst, was es messen soll.
Messung gilt dann als valide, wenn ihr Ergebnis der Realität entspricht
Reliabilität (Wiederholbarkeit)
beschreibt das Ausmaß, in dem Messwerte replizierbar sind
Messung gelten also dann als reliabel, wenn zu unterschiedlichen Messzeitpunkten oder bei
Messwiederholungen gleiche Messwerte ermittelt werden
Welche Bedeutung haben interne und externe Validität?
interne Val. = Qualität der Studie und externe Val. = Anwendbarkeit der Resultate
hohe interne Validität liegt dann vor, wenn in einer Studie die beobachtete Ausprägung eines Outcomes allein auf die Exposition zurückzuführen ist und Alternativerklärungen weitestgehend ausgeschlossen werden können
interne Validität sinkt bei Fehlern und Verzerrungen
deshalb müssen Störgrößen als Ursache für einen beobachteten Zusammenhang ausgeschlossen
werden
externe Validität bezeichnet die Anwendbarkeit/Generalisierbarkeit der Studienergebnisse über die
Studienteilnehmerinnen hinaus auf andere Populationen
geringe externe Validität findet man bei unnatürlichen Untersuchungsbedingungen und bei geringer Repräsentativität der untersuchten Stichprobe
Welche 4 Phasen der klinischen Prüfung haben sie kennengelernt?
Phase I: Studien an einer kleinen Zahl gesunder Probandinnen (20-80), Wirkungen am potentiellen Wirkort, Pharmakokinetik, Verträglichkeit und Sicherheit der Substanz überprüfen
Phase II: Erprobung einer größeren Zahl von Pat. (200-500), erste Hinweise auf Wirksamkeit & notwendige Dosierung erhalten
Phase III (= RCTs): therapeutische Wirksamkeit an einer großen Zahl von Pat. (einige 100 bis 1000e) Marktzulassung für das Medikament bei Wirksamkeitsnachweis
Phase IV (= beobachtende Studien): Studien nach der Zulassung des Medikaments, bei behandelten Pat. Nebenwirkungen untersuchen, Zuteilung kann nicht kontrolliert durch die Forscherinnen vorgenommen werden (daher beob. Studien)
Beschreibe eine RCT in deinen Worten.
Eine randomisierte kontrollierte Studie ist ein spezieller Typ einer experimentellen Studie, die es erlaubt, die Wrksamkeit einer Behandlung zu untersuchen.
Die Studienteilnehmer werden per Zufall unterschiedlichen Gruppen zugeordnet, sodass nicht vorhersehbar ist, wer in welche Gruppe kommt.
Störfaktoren werden mit gleicher WK auf IG und KG aufgeteilt
bei n > ca. 200 pro Studienarm kann man davon ausgehen, dass sich prognostische Faktoren
gleichmäßig verteilen
verzerrende Wirkung wird verhindert
Verzerrungen, wenn sich die Pat. der IG und KG in Eigenschaften unterscheiden, die Einfluss auf das Behandlungsergebnis haben
z. B. Altersunterschied zwischen Gruppen (wenn sich Heilungsaussichten mit zunehmendem Alter
verschlechtern) (→ Confounding)
stratifzierte Randomisierung oder Blockrandomisierung
Verblindung beachten (z. B. Personen verblinden die die Daten bearbeiten)
Power-Analyse Stichprobengröße festlegen (G-Power)
Studienablauf:
Welche Pat. erfüllen die Voraussetzungen für die Teilnahme an der Studie?
klare Ein- und Ausschlusskriterien definieren
Aufklärung über Ziel der Studie,Randomisierung und Verblindung (Ethik)
wenn Informed Consent, werden sie in die Studie aufgenommen
2.Randomisierung
3. Auswertung der Daten
erfolgt ähnlich wie bei einer Kohortenstudie
z. B. die kumulativen Inzidenzen für Outcomes
oder das Auftreten von Nebenwirkungen in beiden Gruppen vergleichen (Ergebnis wird dann als relatives Risiko angegeben)
Intention-to-Treat (ITT): Analyse aufgrund der beabsichtigten Therapie
- sollte in klinischen Studien Standard sein
Welche Maße werden bei RCT verwendet?
Relative und absolute Risikoreduktion
Number Needed to Treat
Number Needed to Harm
ARR
ist die Differenz zwischen dem Risiko in der Kontrollgruppe und der Behandlungsgruppe
Differenz der Inzidenzen
KG - IG
RRR
Um wieviel Prozent verbessert bzw. verschlechtert die Behandlung das Ergebnis gegenüber der KG
Differenzen der Inzidenzen reltiviert an der Inzidenz der KG
NNT
Anzahl der erforderlichen Behandlungen
1/ARR
Wofür werden RCTS in der Public Health genutzt?
Was muss man dabei beachten?
RCTS auch außerhalb der klinischen Forschung z. B. um die Wirksamkeit von Maßnahmen der Verhaltensprävention zu evaluieren (z.B. Raucherentwöhnung, Screening-Programme, Versorgungsmodellen)
RCTs zunehmend auch für Public-Health-Interventionen gefordert (stärkere Evidenzbasierung schaffen)
→ Evidence-based Public Health, EbPH
auch bei Public-Health-RCTs wird Randomisierung durchgeführt
verschwerte/unmögliche Verblindung der Studienteilnehmerinnen
Kontamination des Interventionseffektes: Austausch der Studienteilnehmerinnen (aus IG und KG), Interventionsmaßnahmen gelangen so in die KG
Lösung: Cluster-Randomisierung
nicht einzelne Personen, sondern Arztpraxen, Pflegestationen, Dörfer oder Versorgungsregionen randomisiert
auch genutzt wenn sich Interventionen nicht auf der individuellen Ebene umsetzen lassen
Wofür sind Übersichtsarbeiten gut? Und welche gibt es?
Übersichtsarbeiten wichtig, da große Anzahl publizierter Einzelstudien
wichtig für die Entscheidungsfindung in der klinischen Medizin und in der Gesundheitspolitik
Narrative Übersichten:
fassen die Ergebnisse wichtiger Studien informell zusammen und kommentieren sie
Auswahl und Beurteilung der Studien ist subjektiv und nicht immer umfassend
Systematische Reviews
klar definierte Fragestellung und ein reproduzierbares, wissenschaftliches Vorgehen
Studien über Studien
Ergebnisse werden standardisiert erfasst
Literatursuche, Ein- und Ausschlusskriterien, Kriterien für die Studienqualität, Outcomes und Interventionen werden ausführlich beschrieben
mögliche Verzerrungen oder eine mangelhafte Qualität der Studien werden diskutiert
Schlussfolgerungen der Autorinnen sind so leicht nachvollziehbar und reproduzierbar
enthalten oft eine oder mehrere Meta-Analysen
Cochrane Collaboration
Beschreibe eine Meta-Analyse in deinen eigenen Worten.
Was sind Probleme bei Meta-Analysen?
Eine Metaanalyse ist ein statistisches Verfahren, das die Ergebnisse mehrerer Studien zur selben Fragestellung zusammenfasst und daraus ein aussagekräftigeres Ergebnis errechnet
Ergebnisse von verschiedenen Studien werden statistisch zusammengefasst
Ziel: präzisere und allgemeingültigere Angaben über die Wirksamkeit von Interventionen zu erhalten
da einzelne Studien sind oft nicht groß genug, um kleinere, aber klinisch bedeutende Unterschiede sicher zu erfassen
da Ergebnisse von Einzelstudien oft nur auf eine eng umschriebene Population anwendbar sind
Zentrum der Meta-Analyse: Berechnung eines Summationswertes mit einem Vertrauensintervall
Summationswert:
gewichteter Mittelwert
gewichtet große Studien stärker als kleinere Studien
Qualität einer Meta-Analvse kann nicht besser sein als diejenige der Einzelstudien (Garbage in - Garbage out)
Heterogenität der Ergebnisse wird oft nicht genügend Beachtung geschenkt (statistische Kombination stark voneinander abweichender Resultate selten sinnvoll)
Publikationsbias kann die Ergebnisse verzerren
Apples & Oranges: Primärstudien werden zus.gefasst werden, die sich hinsichtlich zentraler Merkmale (z. B. Operationalisierung) unterscheiden
dürfen somit nicht valide oder aussagekräftig verglichen werden
Welche Fehler können bei Studien auftreten.
Beschreibe einige.
Was sind die Bradford Hill Kriterien?
um Empfehlungen für Public-Health-Maßnahmen aussprechen zu können, reicht es nicht aus, die Assoziation zwischen Exposition und Outcome fehler- und verzerrungsfrei zu bestimmen
Kausalität muss ermittelt werden
statistischen Test auf Kausalität gibt es nicht
daher müssen alle Hinweise für und gegen einen kausalen ZH sorgfältig beurteilt werden
z. B. anhand
Bradford-Hill-Kriterien
keine Checkliste
z. B. nur selten wird eine Ursache-Wirkungs-Beziehung so deutlich wie bei der Assoziation zwischen Rauchen & Lungenkrebs → hier werden mit Ausnahme der Spezifität des Effekts alle Kriterien erfüllt
Was ist EBM?
Was ist evidenzbasierte Public Health?
in Kanada von einer Gruppe um den Internisten und Epidemiologen David Sackett entwickelt
EbM: eine Medizin, die nicht nur klinische Fertigkeiten und Erfahrung verlangt, sondern explizit auch Wissen aus der aktuellen patientenorientierten Forschung sowie Kenntnisse darüber, wie dieses Wissen zu interpretieren und anzuwenden ist
Vorgehen:
rasches Auffinden von relevanten Einzelstudien, systematischen Übersichten und evidenzbasierten Zusammenfassungen in medizinischen Datenbanken
z. B. RCTs, diagnostische Studien zu den Eigenschaften eines Tests, Kohortenstudien zur Prognose einer
Erkrankung, Kosten-Nutzen-Studien, qualitative Studien etwa zur Compliance oder zur Zufriedenheit der Pat. mit einer bestimmten Therapie-methode
kritische Beurteilung der gefundenen Evidenz (Critical Appraisal)
interne Validität der Studien systematisch erfasst (Kriterien sind Selektionsbias, Informationsbias und
Confounding)
anschließend werden die Resultate und mögliche Zufallsfehler gewürdigt
Überprüfung der Anwendbarkeit im Rahmen des geg. klinischen Problems (externe Validität)
Nützliche Checklisten für dieses Vorgehen: Critical Appraisal Skills Programme (CASP)
aufgrund der so gewonnenen Evidenzlage werden schließlich Empfehlungen in Form von Leitlinien erarbeitet
z. B. GRADE-System (Grading of Recommendations, Assessment, Development and Evaluation)
Prinzipien der EbM auf andere Gebiete anwendbar z. B. Evidence-based Nursing, Evidence-based Health Care und Evidence-based Public Health
evidenzbasierte Public Health
Handlungsebene verschiebt sich vom Patienten zum Gesundheitssystem/Bevölkerung
Erfassung der klinischen/sozialen Situation des Pat. wird durch die Krankheitslast in der Bevölkerung ersetzt
Werte & Einstellungen, Bereitschaft zur Mitwirkung in der Bevölkerung treten hier an die Stelle der individuellen Präferenzen
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