Grundwerte guter, würdevoller
Pflege?
Pflege ist Menschlichkeit,
Fürsprache und Respekt.
Ziele guter, würdevoller Pflege sind:
Ziele sind Wohlbefinden, Gesundheit und Sicherheit
pflegebedürftiger Menschen.
Die Grundlagen guter Pflege sind:
Die Grundlagen guter Pflege sind in ethischen und rechtlichen Dokumenten sowie fachlichen Leitlinien und
Standards festgehalten. Pflegebedürftige Menschen
können erwarten, dass diese bei der professionellen
Pflege beachtet werden. Dazu gehören zum Beispiel:
– Internationaler Ethikkodex für
Pflegende (ICN-Ethikkodex)
– Charta der Rechte hilfe- und
pflegebedürftiger Menschen
(Pflege-Charta)
– Elftes und Fünftes Buch des Sozialgesetzbuchs
(SGB XI und SGB V)
– Expertenstandards des Deutschen Netzwerks
für Qualitätsentwicklung in der
Pflege (DNQP)
Was ist die Pflege-Charta?
Die Pflege-Charta ist ein Rechtekatalog für pflegebedürftige Menschen. Die Rechte beziehen sich zum
Beispiel auf Selbstbestimmung, Sicherheit und Respekt. Sie werden in der Pflege-Charta konkret und
verständlich erläutert. Die Pflege-Charta hilft pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen,
die Versorgung zu beurteilen und die Rechte einzufordern. Pflegenden und Institutionen dient sie als
Leitfaden für eine würdevolle
Pflege. Herausgeber sind das Bundesgesundheitsministerium (BMG) und
das Bundesfamilienministerium (BMFSFJ).
Können pflegebedürftige Menschen selbst über ihre Pflege bestimmen?
Pflegebedürftige Menschen haben
das Recht, selbst über ihre Pflege
und ihren Alltag zu bestimmen.
Es darf nicht zu Bevormundung
oder Zwang kommen. Auch wenn
pflegebedürftige Menschen sich nicht
mitteilen können, muss nach ihrem Willen
gehandelt werden. Dafür sollten alle an der
Pflege beteiligten Personen sorgen.
Kann man den Willen festlegen?
Den Willen kann man vorab in schriftlichen Verfügungen
festlegen, etwa für den Fall einer Demenz. Informationen und Vorlagen zu Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung
und Patientenverfügung gibt es beispielsweise auf der
Webseite des Bundesministeriums der Justiz: www.bmj.de. Örtliche
Stellen beraten hierzu individuell.
Können Rechte an Grenzen stoßen?
Je nach Pflegebedarf können Rechte nicht immer vollständig gewährleistet werden, beispielsweise das Recht auf Intimsphäre. Sie haben ihre Grenzen dort, wo die Rechte anderer berührt oder gar verletzt werden.
Wo können sich pflegebedürftige Menschen beschweren?
Pflegebedürftige Menschen können erwarten, dass
professionelle Pflegeanbieter schnell und wirksam auf Kritik reagieren. Der Umgang mit Beschwerden und Fehlern sollte klar geregelt sein. Beschwerden
können außerdem bei anderen Stellen angebracht werden:
– Pflegekasse oder private
Pflegeversicherung
– Medizinischer Dienst (MD)
– Prüfdienst des Verbands der Privaten Krankenversicherung
(PKV-Prüfdienst)
– Aufsichtsbehörden der Länder, z. B. Heimaufsicht
– kommunale Beschwerdestellen oder Ombudsleute (mancherorts)
– regionale und überregionale Initiativen von Sozial- oder Wohlfahrtsverbänden (mancherorts)
Welche Rechte pflegebedürftiger Menschen gibt es?
Selbstbestimmung
Information
Fachgerechte Pflege
Sicherheit
Respekt
Selbstständigkeit
Prävention
Verlässlichkeit
Diskretion
Beschwerde
Was versteht man unter Selbstbestimmung?
Die Pflege richtet sich nach dem Willen und den Bedürfnissen der
pflegebedürftigen Person.
Ihr Recht auf Selbstbestimmung wird respektiert.
Was versteht man unter Information?
Die pflegebedürftige Person erhält verständliche und ausführliche Informationen zur Pflege. Sie wird
unterstützt, mit der Pflegesituation umzugehen und hierzu Entscheidungen zu treen.
Was versteht man unter fachgerechte Pflege?
Die professionell Pflegenden führen die Pflege fachlich korrekt durch. Sie sind für ihre Aufgaben
qualifiziert und haben das notwendige aktuelle Fachwissen.
Was versteht man unter Sicherheit?
Gesundheitlichen Gefahren in Zusammenhang mit der Pflege wird bestmöglich vorgebeugt.
Das betrifft zum Beispiel Gefahren durch falsche Medikation, schlechte Hygiene, Vernachlässigung und andere Gewaltformen. Freiheitsentziehende
Maßnahmen (FEM) werden vermieden.
Was versteht man unter Respekt?
Der Umgang ist respektvoll, geduldig und zugewandt.
Privat- und Intimsphäre werden so weit wie möglich beachtet.
Was versteht man unter Selbständigkeit?
Die pflegebedürftige Person wird unterstützt, möglichst unabhängig von der Hilfe anderer zu sein. Dazu werden ihre Alltagsfähigkeiten gezielt gefördert.
Was versteht man unter Prävention?
Die Gesundheit der pflegebedürftigen Person wird
gefördert und geschützt. Sie erhält dafür zum Beispiel Angebote zur Bewegung, geistigen Aktivität oder
sozialen Teilhabe.
Was versteht man unter Verlässlichkeit?
Vereinbarte Leistungen werden verbindlich und zuverlässig umgesetzt. Alle an der Pflege Beteiligten stimmen sich ab, wer was, wie und wann macht.
Was versteht man unter Diskretion?
Die Pflege endet im vertrauensvollen Rahmen statt. Persönliche Informationen werden diskret behandelt.
Sie werden nur weitergegeben, wenn die pflegebedürftige
Person einverstanden ist.
Was versteht man unter Beschwerde?
Die pflegebedürftige Person kann nachteilsfrei Kritik
und Beschwerden zur Pflege anbringen. Sie wird zeitnah informiert, was daraus folgt oder erfolgt ist.
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