Definition
HiSEi EGP Klassen
HiSEi
EGP Klassen
EGP Klassen (Erikson-Goldthorpe-Portocarero) - Einordnung in Arbeitssitua8on & Marktlage in 7 Klassen (1. Klasse = höchste Klasse)
HiSEi - Sozialschicht Index der Familie → Rangfolge erstellen (→ Durchschnitt ermitteln)
„International Socio-Economic Index of Occupational Status“ (ISEI) - der Wert des höher bewerteten Elternteil (highest ISEI = HiSEi)
=> Zum messen von sozialer Herkunft/ Status
Gleichheit aller Menschen
Wenn Gleichheit das gesellschaftliche Ziel ist → Staat muss Bestehen von Ungleichheiten rechtfertigen -
Reproduktion sozialer Ungleichheit ist Grundproblem der moderner Gesellschaften
Bildung als Menschenrecht
• Recht auf gleiche Bildungschancen juristisch fixiert
• Bildungspoli8sche Maßnahmen fördern, die Ungleichheiten reduzieren
Wie misst man Migrationshintergrund?
Kinder mit Migrationshintergrund sind im Bildungssystem benachteiligt
Staatsbürgerschaft (veränderbar), Geburtsort (nicht veränderbar)
RALF DARRENDORF
Grundaussagen Dreischritt Forderungen
Grundaussagen
Dreischritt
Forderungen
Bildung = Bürgerrecht
Bildung muss nicht nur erlauben [objektive Möglichkeit] sondern auch aktiv [subjektive Möglichkeit] ermöglicht werden!
Prozess der Ergänzung/ Entwicklung des Systems ist nie abgeschlossen Bildung Rechte
1. Intensive Grundausbildung → muss zu staatsbürgerliche Rechte + Pflichten befähigen
2.Recht auf entsprechende Ausbildung nach eigener Leistungsfähigkeit
3.Verpflichtung staatlicher Ins8tu8onen diese Rechte zu gewähren
Begabung = dynamische Größe (individuell, unterschiedlich)
Keine Selektive Forderung sondern Forderung nach mehr Bildung (uneingeschränkt alle Personengruppen miteinbeziehen)
Höherer Bedarf an hochqualifizierten Menschen → mehr Berufe (steigender Akademisierungsbedarf)
Bildung ist viel mehr als nur Wirtschaft/ Ressourcennutzung
=> Forderung: Verankerung des Rechts auf Bildung in Verfassung
+ Aktive Maßnahmen des Staates
Pädagogische & Bildungspolitische Konsequenzen
Recht auf Zugang zu gleicher Bildung für alle
Staat steht in der Pflicht, System so zu gestalten, dass soziale Ungleichheit reduziert wird
a) Recht auf Bildung muss von jedem anklagbar sein → Gegenüber Staat und Eltern (falls diese den Weg nicht unterstützen)
b) Staat muss aktiv bemühen aufgeschlossene Personen/ Gruppen zu integrieren
Möglichst lange gemeinsame Beschulung (um folgenden Bildungsweg besser einzuschätzen)
Spätere Differenzierung aufgrund unterschiedlicher Begabungen
=> möglichst optimale Bildung für jeden
BILDUNGSEXPANSION
2 Perspektiven
Flächendeckender Ausbau des Schulwesens
→ Einführung der Schulpflicht
→ Höhere Bildungsbeteiligung an höheren Schulen (Ausbau sekundärer & tertiärer Bildungsinstitutionen)
→ Äußere Ausdehnung der Schulen (für mehr Menschen zugänglich)
Soziale Mobilisierungsprozesse
→ Ausdehnung von Chancen & Erfolg auf mehrere Schichten (nicht mehr nur für Eliten)
Auswirkungen
-> Gewisse Balance zwischen Ausbau Bildungssystem und Ausbau von Mobilitätsprozessen
-> Für die Vergabe von Privilegien - „was viele besitzen kann nicht Kriterium zur Vergabe von Privilegien sein“
→ Entwicklung von Bildungsgrenzen bei Ausbau von Bildungssystemen
-> Expansion schon über längere Zeit (langfristiger Ausbau Schulen/ Hochschulen (seit frühem 19. Jhr))
=> Zunahme der “breiten Masse“ = mehr SuS -> höhere Qualifizierung
STRUKTURTYPEN DES DEUTSCHEN BILDUNGSSYSTEMS
1
Historisch frühster Strukturtypus (Dualität)
Dualität: niedrige - hohe Schulen [höhere Knabenschulen vs Volksschulen]
Zweisäuligkeit (beide exis8eren nebeneinander ohne Überschneidung)
19 Jhr. NUR altsprachige/ humanistische Knabengymnasien führen zu Immatrikulation
1900 Gleichstellung aller Gymnasien (alle Gymnasien führen zu Immatrikulation)
=> Bildungsexpansion
2
Weimarer Zeit
Einschneidende Zäsur: Grundschulreform 1920
Abschaffung privater Vorschulen + Einführung Schulpflicht 1-4 Klasse
Selektion erstmals durch Leistung
Sprengelprinzip: Gemeinsame Unterrichtung aller Schichten
Zugang zu nächster (höheren) Stufe ist an Bildungsabschluss gekoppelt
„Teilintegriertes System“ (Grundschulen gemeinsam dann Differenzierung) mit vertikal differenzierten Anschlusskarrieren
→ Zunahme Übergangsquoten höherer Schulen + Zunahme Schulbesuch
Durch Mädchenschulwesen(1908)+Grundschulreform
3
DDR Institutionalisierter Strukturtypus
Lange gemeinsame Schulzeit [Erst 8 dann 10 Schulpflichtige Jahre (POS)] + Oberstufe [4 später 2 Jahre Abitur (EOS)]
1970 Planungs-, Leistungskriterien + politische Loyalität
Hochschulzugang auf soziale Herkunft gerichtet
→ Koppelung des Hochschulzugangs an Sozialstruktur (Gesellschaft) - Verfügen über: Macht, Einkommen & finanzielle Anteile
→ Standardisierung des Schulsystems → soziale Reproduktion (keine Verschiebung sozialer Schichten)
=> KEINE Bildungsexpansion (da keine Ausweitung des Bildungsangebot/ Ausbau höherer Schulen)
Bildungsexpansion 1960
Mehr Bildungsangebote & Ausweitung höherer Bildungsgängen + mehr Qualifizierung durch Schulpflicht
Akademisierung von Ausbildungsberufen
Frühkindliche Bildung durch Vorschulische Bildungsphase
Ressourcen
Definition Nutzung positive Aspekte für Individuen
Nutzung
positive Aspekte für Individuen
Ressourcen = in Menschen schlummernde Potenziale + deren Nutzen für die Gesellschaft & Wirtschaft [Humankapital]
Optimale Nutzung der Ressourcen
a) Begabungen zu identifizieren (Notwendigkeit für Leistungserhaltung in Gesellschaft)
b) Nutzung von Vielfalt (Notwendigkeit der Demokratie)
Positive Aspekte für die Individuen
- Bildungsaufstieg
- Besseres ökonomisches Einkommen
- Persönliche und Soziale Entfaltungsmöglichkeiten
- Dementsprechend weiter entwickelte Demokratie
Georg Picht
Grundaussage Verbesserungsvorschläge
Grundaussage
Verbesserungsvorschläge
Bessere Bildung & soziale Gerechtigkeit = gerechtere Verteilung von Bildungschancen
→ Da Bildung über sozialen Aufstieg & Einkommen entscheidet
Abbau sozialer Ungleichheit als Notwendigkeit von wirtschaftlicher Weiterentwicklung
Verbesserungsvorschläge:
- Ausbau quantitatives Bildungswesen & qualitativer Bildung
- Lehrer-Schüler-Relation verbessern (kleinere Klassen)
- Generelle Erhöhung des Bildungsniveaus
- Mehr Abiturienten & Studenten
John Dewey
Nutzen von Bildung in einer demokratischen Gesellschaft → Vielfalt als notwendiger Bestandteil
Verschiedenheit als Potenzial, nicht als Problem
Sozialgruppen helfen sich gegenseitig + Erlernen von Eigenschaften die der Gesellschaft zu Gute kommen
Bildungsexpansion im Nachkriegsdeutschland
Neue Bildungsziele: Autonomie + Partizipation + Handlungsfähigkeit
Einführung von Schülerorientierten Unterricht
Anteile niedrigerer Bildung gehen zurück
Ausbreitung Bildung auf die Gesellschaft (Frauen- & Mädchenbildung, Kinder aus Arbeiterfamilien, Land, katholische Kinder)
Etablierung neuer Fächer (politische Bildung, gesellschaDliche Themen)
=> Extreme Unterschiede zwischen West & Ost
Bildungsnotstand in Deutschland
Mitte 1960 wuchs Kritik am Deutschen Bildungssystem da:
Ungenügende Schulausstattung
Fehlendes Lehrpersonal
Schlechte Lehrkraftausbildung
=> Reform wird zur Verbesserung gewünscht (schlechte Bedingungen an Unis (überfüllte Hörsäle, ...)) → Studentenbewegung
Vertikales vs horizontales Bildungssystem
Vertikal
min. 1 Entscheidungspunkt weiterführender Schulen [wie in Deutschland]
Unterschiedlich lange Ausbildung an verschiedenen Schultypen
Verschiedene Schultypen = verschiedene Bildungsabschlüsse
Wertung findet bei Sekundarstufe durch Aufteilung (Haupt-, Real-, Gesamtschule, Gymnasium) statt
Horizontal
keine Differenzierung zwischen weiterführenden Schulen = Gemeinsamer Unterricht für gesamte Gesellschaft
Keine Wertung da gleicher Schultyp
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