Ordnungs- und Klassifikationssysteme (Begriffe aus dem Dokumentenwesen)
Erfassung,
Beschreibung (Indexierung),
Speicherung ,
Wiederfinden (Retrieval) von med. Daten
Aufzeichnungen über.
Patientendaten
Anamnese
Untersuchungen /Ergebnisse
Diagnose und Therapie
Müssen für abrechnungszwecke , Nach -Weiterbehandlung, Gesundheitsstatisik
eindeutig formuliert , systematisch geordnet abrufbar sein
1.1 Geschichte, Entwicklung und Akteure
Despkriptoren - besseres auffinden von Infos
In einem Hirarchiesysem
Bei Klassifikationssystemen werden zb Diagnosen in Klassen eingeteilt
Z.B. gleiche Merkmale werden in einer Klasse zusammengefasst
Beispiel für Klassifikation:
Merkmal : Krankheiten des Kreislaufsystems (I100-I99)
Erkrankungen : Hypertonie (I10-I15), Ischämische Herzkrankheiten (I20-I25)
Merkmal: Krankheiten des Nervensystems (G00-G99)
Erkrankungen: entzündliche Krankheiten des Zentralen Nervensystems (G00-G09), zerebrale Lähmung und sonstige Lähmungssyndrome (G80-G83)
Inhalte dürfen nicht überlappen, dokumentierten Bereich komplett abdecken
Notation:
jede Klasse hat - Notation
Einfacher code aus Buchstaben / Zahlen
Z.B. Hypertonie I10-I15 hierbei ist I Zuordnung für “Krankheiten des Kreislaufs”
10-15 Subklassen der Hypertonie zb I10- Essentielle primäre Hypertonie
Hierarchische Struktur
ein und Mehrachsige monohierarchische und polyhierarchische Klassifikationen
Monohierarchisch
eine Klasse hat nur eine Oberklasse
Einem Begriff kann nur ein Oberbegriff zugeordnet werden
Z.B. Hypertonie - nur Erkrankung des Kreislaufsystems
Außerdem einachsiges monohierarchisches Klassifikationssystem wenn keine weiteren semantischen Bezugssysteme vorhanden sind (zb Ätiologie oder Topografie)
Zweiachsiges Diagnoseklassifikation- wenn essenziell primäre Hypertonie als Teilklassifikation in der Ätiologie Achse
Z.B. A1 stressbedingt zugeordnet werden kann
Notation wäre hier dann A1- I10.0-v x
Polyhierarchisch
eine Klasse hat mehr als eine Oberklasse
Da einem Begriff können mehrere Oberbegriffe folgen
Unterscheidet sich also nur in der Anzahl der übergeordneten Klassen
Beispiele und Entwicklung medizinischer Klassifikationssysteme
erste Vesuche im 18 Jhd. Krankheiten systematisch einzuteilen
Synopsis Nosolagiae von William Cullen (am häufigste verwendete Veröffentlichung)
Weitere Verzeichnisse der Klassifizierung von Todesursachen oder Krankheiten
1855 (verbessert 1864) Todesursachenverzeichnis von William Farr
Forderung des zweiten internationalen Kongresses
1893 Klassifikation Todesursachen von Jacques Bertillon , International als ILCD (international List of Clausen of Death) anerkannt
Krankheitsverzeichnisse werden bis zu 6. Revision des ILCD getrennt aufgeführt
1946 Erstellung eines Verzeichnisses in New York zwecks 6. Revision des ILCD
ICD 6 - International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems
Derzeit gültig ICD 11 seit 1. Januar 22
Weitere wichtige medizinische Ordnungs und Klassifikationssysteme:
TNM (T- Tumor, N- Nodes (Lymphknoten), M- Metastasis ( bei maligner Tumorerkrankungen)
OPS (Operationen - und Prozedurenschlüssel
ICF (International Classification of functioning, disability and Health)
DSM ( Diagnostik and Statistik manual of mental disorders)
1.2 Die international Classification of Diseases (ICD)
Erläutere die ICD
einachsig- monohierarchische Klassifikation
22 Krankheitskapitel
100 Krankheitsgruppen
1000 Krankheitskassen
System kann mit einer 3, vier oder 5 stelligen Notation verwendet werden
Z.B. Kapitel 1, Bezeichnung - Bestimmte infektiöse und parasitäre Krankheiten , DAS Code - A00- B99
Notation ist alphanumerisch, dh. Kombination aus Buchstaben (immer an 1 stelle ) und Ziffern (an 2., 3, 4, und 5 stelle)
ICD -10
wird weltweit zur Kodierung von Krankheiten und Todesursachen verwendet
Deutsche Modifikation (GM) für Diagnosenverschlüsselung in ambulanter und stationärer Versorgung
In stationärer Versorgung dient die ICD-10-GM vorallem der Fallpauschalenabrechnung im DRG- System (Diagnosis Related Groups) durch exakte Einordnung der Diagnosen in Fallpauschalen
Im ambulanten Bereich durch den EBM (Einheitlichen bewertungs Maßstab)
Diagnosekodierungen ebenfalls nach dem ICD-10-GM
DRG (Diagnosis Related groups)
Diagnosebezogene Fallgruppen sind ein Patientenklassifikationssystem
Nach ökonomischen Richtlinien
Krankenhausfälle werden nach Diagnose und erfolgter Behandlung in Fallguppen klassifiziert
anschließend nach ökonomischen aufwand bewertet
1.3 Das OPS- Klassifikationssystem
Operationen- und Prozedurenschlüssel
In Deutschland offizielle prozedurenklassifikation
Für Leistungsnachweise und deren Abrechnung
Wird bei stationären, ambulanten Operationen und anderen medizinischen Prozeduren angewendet
Herausgeber des OPS und des ICD-10-GM seit Mai 2020 Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)
OPS ist monohierarchisches Klassifikationssystem
Besteht aus 6 Prozedurenkapitel, 68 Gruppen, 200 Prozedurenklassen mit 3 stelliger Kodierung, 1000- 20000 Prozedurenklassen mit 4- bis 6 stelligen Notationen (numerisch und alphanumerisch)
OPS wichtig in Fallpauschalenabrechnung der Krankenhäuser und Ambulanzen (deutsche Institut für medizinische Dokumentation und Information )
1.4 Die ICF
ICF
Internatinal Classification of functioning, Disability and Health (ICF, internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit , Behinderung und Gesundheit)
Wurde von der WHO verabschiedet
Soll als einheitliche Beschreibung von Gesundheitszuständen mit Berücksichtigung des biopsychosozialen Kontextes dienen
In was wird die ICF angewendet?
Forschung für Umwelt und Lebensqualitätsstudie
Bevölkerrungsstudien (Gesundheitsversorgung, Prävention)
Als Messinstrument in der Beurteilung der gesundheitlichen Versorgung
Bei Behandlungsbedarf, Anpassung, berufsbezogene Beurteilung , Rehabilitation , Ergebnisbeurteilung
4 Achsiges Klassifikationssystem
Körperfunktionen (Code b = bodyfunction
Körperstrukturen (Code s = bodystructures)
Aktivitäten und Partizipation (Code d = Daily activity)
Umweltfaktoren (Code e = environmental factors)
Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit kann anhand der vier Komponenten eingeordnet und beurteilt werden.
Weitere Fakten zu ICF
code ist alphanumerisch
An erster stelle Buchstabe der jeweiligen Komponente (b, s, d oder e)
Komponenten sind in Kapitel unterteilt:
B1 (mentale Funktionen)
B2 (Sinnesfunktionen und Schmerz)
D3 (Kommunikation)
Kapitel sind in Kategorien eingeteilt:
Z.B. b 330 - Funktion des Redeflusses und des Sprechrythmus
Diese in Subkategorien:
Z.B. b3302- Sprechtempo
Weiteres:
ICF- Zur Beurteilung des Gesundheitszustandes wird jedem code eine Beurteilungsklasse hinzugefügt 0-9
Ohne die ist der code nicht aussagekräftig
Jede Komponente hat eigene Beurteilungsmerkmale, müssen anhand bestimmter Regeln dem code hinzugefügt werden
Beurteilungsmerkmal kann positiv oder negativ gewertet werden
Z.B. ein abgesenkter Bordstein ist für einen Blinden als (negativer) Barriere Faktor zu werten, für einen Rollstuhlfahrer aber als positiver (Förder) Faktor
1.5 Das DSM
DSM
offiziell verwendete Handbuch in den USA
Für Kategorisierung und Beschreibung von psychischen Störungen
Diagnostic and statistical manual of mental disorders
Derzeit 5. Version
Von 2013 intensiv überarbeitet worden von der DSM-IV
Stellt ein Klassifikationssystem für psychische Erkankungen dar
In 22 Kapiteln alle wissenschaftlich anerkannten psychiatrischen Störungsbilder erfasst, klassifiziert und beschrieben
Warum gab es heftige Kritik an der DSM-5
- wegen der Klassifizierung von ADHS bei Kindern und Jugendlichen
Außerdem der Depression von Erwachsenen nach einem Trauerfall
Befürchtung einer vermehrten ADHS Diagnose mit verstärkter Medikamentenbehandlung bei Kindern und Jugendlichen aufgrund der Aufweichung der Diagnosekriterien
Gleiche Gefahr bei den Erwachsenen
Eine Inflation vermehrter Fälle wurde aber nicht festgestellt
Weiterhin Kritik das bestimmte Diagnosen wie Burnout oder Internetspielsucht nicht aufgenommen wurden
Eine Anpassung bleibt fraglich
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