Bei ihrem Ortstermin müssen sie anlagentechnische Daten erfassen. Welche Daten benötigen sie hier und wo finden sie diese ?
Art des Wärmeerzeugers (Gas,Öl etc.)
Typenschild
Art des Brennstoffes
Schornsteinfeger Protokoll
Rechnungen vom Kunden über verbaute technische Anlagen
Die Heizungsanlage wird zurzeit über einen NT-Gas-Heizkessel, Baujahr 1995 betrieben. Der Kunde interessiert sich für ein Gas-Brennwert-Heizgerät.
a) Erkläre zunächst dessen Funktionsweise in einer “kundenverständlichen” Form.
b) Was bedeutet NT-Kessel und gibt es noch andere Systeme ?
a) Ein Brennwert-Gerät besizt 2 Wärmetauscher.
Wärmetauscher #1 : Überträgt die Wärme der Gas-Flamme direkt auf das Heizungswasser welches dem Heizkreislauf hinzugefügt wird.
Das hierbei entstandene Abgas wird an dem 2. Wärmetauscher vorbei geführt.
Wärmetauscher #2 : Abgas ist wärmer als das Metall im 2. Wärmetauscher und somit kondensiert es. Das gute ist, dass bei der gewollten Kondensation wieder Wärme freigegeben wird, welche sich wieder auf das Heizungswasser überträgt.
FAZIT: Mit einer Verbrennung kann zweifach das Wasser erhizt werden !
b) Niedertemperatur Kessel, Brennwertkessel, permanent/konstant Temperatur Kessel
Erkläre den Unterschied zwischen Heizwert & Brennwert.
Heizwert: Gibt die Wärmeenergie bei vollständiger Verbrennung des Brenntoffes an.
Brennwert: Wie Heizwert + latente Wärme & Kondensat
Der Kunde spricht das Thema “Kondensat-Anfall” an. Was können sie ihm hierzu erklären und welche Lösung empfehlen sie, falls im Heizraum kein Abwasseranschluss vorhanden ist?
Der Kondensat-Anfall ist bei einem Brennwertgerät gewünscht, da durch das entstehende Kondensat nochmals Wärme gewonnen wird, welche zum Erwärmen des Heizungswassers dient.
Sollte kein Abwasseranschluss vorhanden sein, kann das ankommende Kondensat über eine Kondensathebeanlage ins Abwasser gepumpt werden.
Erkläre in verständlichen Worten was der “hydraulische Abgleich” ist, worum es hierbei geht und wie der Abgleich in der Praxis durchgeführt werden kann.
Erkläre zusätzlich die beiden Verfahren.
Der hydraulische Abgleich ist eine Optimierung des Heizsystems.
Hier wird die Warmwasser Durchflussmenge aller Wärmeabnehmer (Heitzung, Fußbodenheitzung etc.) gleichmäßig reguliert, sodass kein Raum über- oder unterversorgt wird
Sorgt für eine gleichmäßige Raumtemperatur in allen Räumen
Sorgt für eine einheitliche Rücklauftemperatur
Unterschieden wird zur jeweiligen Berechnung in Verfahren A & B welche die Heizkörpergröße, Voreinstellung der Ventile usw. angibt.
Verfahren A: einfache überschlägige Berechnung (ohne raumweiser Heizlast)
Verfahren B: ausführlich detailierte Berechnung (mit raumweiser Heizlast)
Berechne nach Verfahren A überschlägig die Durchflussmenge am Ventil.
Wohnzimmer: 3,50m*5,10m
Temperaturspreitzung: 15K
Spezifische Wärmekapazität von Wasser: 1,163 Wh/kg*K
FLÄCHE * 100 / (Wärmekapazität * Kelvin) = Masse
Fläche: 3,50m*5,10m= 17,85m²
Wattverbrauch der Fläche: 17,85m² * 100W/m² = 1785W
1785W
m = ————- = 102,32 Kg/h
1,163*15K
Wie funktioniert ein Thermostatkopf ?
Der Temperaturregler einer Heizung reagiert auf die vorhandene Raumtemperatur. Am Thermostatkopf wird die Solltemperatur eingestellt.
Ist es wärmer im Raum als die am Thermostatkopf eingestellte Temperatur, wird ein Stift am Ventilunterteil hereingedrückt. Dieser begrenzt beziehungsweise verschließt die Öffnung des Ventils. So strömt weniger oder gar kein Heizwasser mehr in den Heizkörper.
Ist es kälter im Raum als die am Thermostatkopf eingestellte Temperatur, wird das Ventil geöffnet. So kann mehr Heizwasser den Heizkörper durchströmen, bis die Solltemperatur erreicht ist. Dann schließt das Ventil automatisch etwas, um die Solltemperatur im Raum zu halten.
Was zählt zu erneuerbaren Energien ?
Photovoltaik
Solarthermie
Holzfeuerung
Wärmepumpe
Umweltwärme
Pellett
Grundwärme
Was sind wesentliche Bestandteile einer solarthermischen Anlage ?
Kollektor
Regelung
Solarspeicher
Sicherheitseinrichtung
Pumpen
Rohrleitungen
Ausdehnungsgefäß
Von wieviel Strahlungsenergiemenge geht man ca. bei der Planung einer solarthermischen Anlage aus ?
ca. 700-1.000 W/m²/Jahr
Welche Vorteile hat der Brennstoff Holz und welche Arten werden im privaten Bereich eingesetzt ?
Vorteile:
nachwachsender Rohstoff
heimisches Produkt (kurze Transportwege)
co² neutral
einfache Beschaffung
Im Privatbereich häufig eingesetzt zum Heizen in Form von Scheitholz, Holzhackschnitzel und Pelletts.
Bei der Innaugenscheinnahme des Verteilssystems wird festgestellt, das die Rohrleitungen ungedämmt sind. Warum empfehlen sie die Dämmung der Rohrleitung und wie sollte diese ausgeführt werden ?
Ungedämmte Rohrleitungen müssen 100%ig mit Wärmedämmung mit einer WLS von mind. 0,035W/m²K gedämmt werden.
Die dicke der Dämmung ist abhängig von dem Rohrinnendurchmesser (DN)
Beispiel ungedämmtes Rohr DN20mm = 20mm WD links und rechts um das Rohr herum.
Bei Warmleitungen meist Steinwolle als WD um Hitze einzudämmen.
Und bei Kaltleitungen meist Polyurethan Schaumstoff als WD um Kondensat zu verhindern.
Bei der Inaugenscheinnahme der Heizanlage fällt ihnen ein roter kugelförmiger Behälter auf.
Wofür ist dieser da ?
Dies ist ein meist mit Stickstoff gefüllter Ausdehnungsbehälter der für konstant gleichen Druck im Heizungssystem sorgt. Bei wärme dehnt sich das Wasser aus und kann in den Behälter entweichen. Wenn sich die Leitung abkühlt und der Druck schwindet drückt die Membran im Behälter den übrigen Druck wieder ins Rohrsystem und sorgt somit für konstant gleichbleibenden Druck.
Welche Arten von Wärmepumpen gibt es ?
Luft-Luft Wärmepumpe
Luft-Wasser Wärmepumpe
Erdwärme Wärmepumpe (Sole, Erdkollektoren, Grundwasser)
Wie ist die Funktionsweise einer Wärmepumpe ?
In Kontakt mit der Umgebungsluft erwärmt sich das Kältemittel und wird nach und nach dampfförmig.
Um die dabei entstehende Wärme auf die gewünschte Temperatur zu erhöhen, kommt ein Verdichter zum Einsatz. Dieser komprimiert den Dampf und erhöht sowohl den Druck als auch die Temperatur des Kältemitteldampfes.
Ein weiterer Wärmetauscher (Verflüssiger) überträgt anschließend die Energie aus dem erwärmten Dampf auf den Heizkreislauf (Fußbodenheizung, Heizkörper oder Heizungspuffer bzw. Warmwasserspeicher). Dabei kühlt das noch unter Druck stehende Kältemittel ab und verflüssigt sich wieder.
Bevor es zurück zum Kreislauf fließen kann, wird das Kältemittel zunächst in einem Expansionsventil entspannt.
Hat es seinen Ausgangszustand erreicht, kann der Kältekreisprozess von vorn beginnen.
Was muss beim Einsatz von Wärmepumpen bei der Altbausanierung berücksichtigt werden und wo könnten Schwierigkeiten entstehen ?
Aufstellort
Heizlast und Systemtemperatur
Wärmeabgabeflächen können zu klein sein (Heizkörper)
Probleme könnten außerdem zu den Abständen zum Nachbar und in Bezug auf den Schallschutz entstehen.
Der Kunde spricht sie auf die Warmwasserbereitung an. Aktuell hat er einen300l Warmwasserspeicher, der über den NT-Kessel versorgt wird. Ist diese Art der Warmwasserbereitung in Ordnung ? Was ist zu beachten wenn die Geräteanlage erneuert wird ? Was empfehlen sie ?
Warmwasserspeicher ist abhängig von dem individuellen Nutzerverhalten des Verbrauchers.
Wenn der Wärmeerzeuger starke Leistungen bringt, kann der Speicher verkleinert werden
Ein großer Speicher benötigt viel Zirkulation
Stehendes Wasser soll möglichst vermieden werden (Legionellen Gefahr)
Empfehlung:
Frischwasser-Station
wenig Trinkwasserspeicher
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