Wie lautet die Defintion von Personalbeurteilung nach Domsch & Gerpott (1992)?
Personalbeurteilung ist die geplante, formalisierte und standardisierte Bewertung von Organisationsmitgliedern in Hinblick auf bestimmte Kriterien durch von der Organisation dazu explizit beauftragte Personen auf der Basis sozialer Wahrnehmungsprozesse im Arbeitsalltag
Zu welchem Zweck wird eine Personalbeurteilung durchgeführt?
Personalentwicklung
Vergütung
Personaleinsatzplanung und -entscheidung
Erfolgskontrolle für das Unternehmen
Leistungsverbesserung
Beratung und Förderung der Mitarbeiter
-> Es ist strittig, ob Beurteilungsverfahren an Personalvergütung geknüpft werden sollten (Motivation vs. erhöhter Druck)
Was sind Vorteile der Beurteilung?
Mitarbeiter:
steigert Zufriedenheit durch Transparanz
steigert Motivation durch Feedback
steigert Transparenz durch Offenlegung der Kriterien
steigert Identifikation mit Unternehemnszielen durch Kommunikation
Unternehmen:
steigert Erfolg durch Leistungscontrolling
ermöglicht leistungsgerechte Vergütung mit Hilfe von Verteilungsschlüsseln
liefert Informationen für Personalentwicklung
strukturiert Interaktion zwischen Führungskräften & Mitarbeitern
Zähle verschiedene Beurteilungskriterien auf
Kriterien sollten zu gewissem Maße standarisiert sein und engen Bezug zur Leistung der beurteilten Person haben:
geistige Anlagen
Arbeitsverhalten
Verhalten gegenüber Kollegen / Vorgsetzten
Führungsverhalten (Verantwortungsbewusstsein)
Persönliches Auftreten
Gütekriterien:
Validität (Gültigkeit): Grad der Genauigkeit
Reliabilität (Zuverlässigkeit)
Objektivität
Differenziere zwischen Potenzialanalyse & Leistungsanalyse
Potenzial:
Feststellung von Qualifikation & Eignung
Erkennen von geistigen Fähigkeiten & Mitarbeitern
Methoden:
Testverfahren (Leistungstests, Persönlichkeitstests)
Assessment Center
biographische Fragebögen
Leistungsanalyse:
planmäßige und formalisierte Gewinnung, Verarbeitung & Auswertung von Informationen über den Mitarbeiter und sein Output
360° Feedback
Beurteilungsbögen
Einstufungsmethode
Rangordnungsmethode
Wahlzwangmethode
Freiwahlmethode
Methode der kritischen Ereignisse
Beschreibe das 360° Feedback
Prozess zur Beurteilung von Führungskräften, in dem geführte Mitarbeiter, Kollegen, Vorgesetzte und Kunden in schriftlicher Form anonyme Rückmeldungen im Hinblick auf ausgewählte Verhaltensweisen der beurteilten Person geben (Atwater et al. 2002) - dient vorranging der Personalentwicklung
oft Fragebögen, hohe Anzahl an Beurteilern
Voraussetzungen/Anfoderungen:
Möglichkeit zur Stellungnahme
inkludierende Beratung
Anonymität
Benenne Vor- und Nachteile des 360° Feedback
Was versteht man unter dem Performance Appraisal Interview?
Begründe, weshalb dies eher weniger praktikabel ist.
Gespräch mit zu beurteilendem Mitarbeiter
Reliabilität bei offenen Gesprächen oft unzureichend
oft mangelnde Objektivität, da sich Stil des Gesprächs nach Beurteiler richtet (oft unbewusst durch erhöhten Redeanteil)
Beurteiler scheut oft negatives Feedback in direktem Gespräch
Was versteht man unter dem Performance Management System (PMS)?
Prozess, um optimale Arbeitsbedingungen zu schaffen und so maximale Leistungen der Mitarbeiter zu erhalten.
-> Indivuum als wichtigste Ressource zur Leistungssteigerung
-> PMS wurde entwickelt als Antwort auf “traditionelle Beurteilungsfehler”
Fokus Lernprozess und Aufdecken neuer Möglichkeiten
mehrdimensionales Feedback (interaktiv)
klare Trennung zwischen Vergütung & fachlicher/persönlicher Entwicklung
Kontinuität/Regelmäßigkeit -> Systemimplementierung
4 Säulen des PMS:
aus gemeinsamer Planung folgt Zurechenbarkeit: nur direkt zurechenbare Leistung wird beurteilt, nicht durch externe Faktoren beeinflusste Leistung)
Sinnvoller Einsatz von Kompetenzen wird durchdacht
Lernen / Kooperieren von/mit anderen Mitarbeitern
Schaffung von Gemeinschaftsgefühl & Arbeitszufriedenheit
Was sind die wichtigsten Implikationen der Personalbeurteilung für die Praxis und was wäre der vermeintlich optimale Berurteilungsweg?
Gütekriterien beachten (Objektivität, Reliabilität, Validität)
Schulungen, Weiterbildungen einfließen lassen
nur zurechenbare Leistung beurteilen
Prozess/Entwicklung erkennen/bewerten, nicht nur Ergebnisse
zudem: verhaltensbasiert, weniger kennzahlenbasiert
Mitarbeiter einbeziehen/partizipieren lassen -> z.B. Arbeitsanforderungen gemeinsam klären
Regelmäßigkeit
transparente Verfahren für beidseitige Akzeptanz
Vertrauensvoller Umgang -> positiver Einfluss auf Leistung
optimale Beurteilung:
360° Feedback mit faktenbasierten Beurteilungsmethoden als Unterstützung
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