Nenne die Defintion von Personalvergütung
Die Personalvergütung umfasst Regelungen zur Entlohnung der im Unternehmen beschäftigten Führungskräfte bzw. Mitarbeiter, bestehend aus materiellen und immateriellen Komponenten (Stock-Homburg, 2008, in Anlehnung an Ivancevich, 2007)
Bestandteil eines Führungskonzepts
Führungssystem sollte Motivationskräfte der Mitarbeiter nutzen -> effektives und effizienzentes Anreizsystem
= materielle & immaterielle Stimuli, die bestimmte Verhaltensweise stärken oder mildern können
Zähle die Funktionen der Vergütung auf
Sicherheit: finanzielle Absicherung
Motivation: vor allem bei variablen Systemen
Leistungssteigerung: durch Anreizsysteme, kann auch Ausrichtung auf Unternehemnsziele stärken
Bindung: bei attraktiven und fair gestalteten Systemen
Selektion: mögliche Signalwirkung auf leistungsorientierte Mitarbeiter
Kooperation: bei teambasierten Systemen, kann Kooperation gestärkt werden
Welche Strategien gibt es zur Ausrichtung der Vergütung?
Nenne jeweils ein Beispiel. 2
variables Vergütungsniveau: inwieweit es leistungsbezogene Komponenten enthält
relatives Vergütungsniveau: Höhe der Vergütung im Vergleich zu anderen Unternehmen der Branche
Was muss bei einem Lohngefüge zwischen den Mitarbeitern beachtet werden?
Zu ausgeglichene Lohngefüge bieten nicht genügend Anreize für stark engagierte Beschäftigte, da ein Anhäufen von Human Kapital nicht ausreichend honoriert wird (z.B. zu wenig Aufstiegsmöglichkeiten).
Zu hierarchische Lohngefüge sind laut Gerechtigkeitstheorie dysfunktional, da es auf Grund psychologischer Effekte, wie dem Empfinden von Ungerechtigkeit, zu ..
weniger Kooperation und Teamwork kommen wird.
Dies wirkt sich wiederum negativ auf die Leistung des Unternehmens aus.
Zahlt das Unternehmen jedoch Löhne, die über dem Marktniveau liegen, so können die negativen Effekte eines stark hierarchischen Lohngefüges durch den moderierenden Effekt der Lohnhöhe entschärft oder ausgeglichen werden.
Nenne verschiedene Komponenten der Vergütung.
Unterscheide dabei zwsichen materiellen und immateriellen Anreizen.
Was versteht man unter der relativen Lohnhöhe und welche Faktoren sind zu beachten?
Verhältnis der Löhne untereinander (fixer Lohn, variabler Lohn, nicht-monetäre Leistungen..)
Faktoren:
Die physischen und psychischen Arbeitsanforderungen
Quantität und Qualität des Arbeitsergebnisses
Soziale Einflussgrößen (Alter, Familienstand etc.)
Probleme:
Möglichkeiten und Grenzen einer sinnvollen Lohnformdifferenzierung
Schwierigkeiten, bei konkreten Tätigkeiten die Anforderungen und Ergebnisse zu messen
Gewichtung der sozialen Faktoren (eher leistungsbezogener oder ein sozialbezogener Lohn)
Wie schafft man eine gerechte Lohnstruktur im Sinne einer leistungsgerechten Entlohnung
steigende Arbeitswertigkeit -> steigender Lohn
Äquivalenzprinzip:
Anforderungsgerechtigkeit: Lohn -> Anforderungsgrad
Leistungsgerechtigkeit: Lohn -> Leistungsgrad
soziale Merkmale
Marktgerechtigkeit
Qualifikationsorientierung
Welche 4 Verfahren der Arbeitsbewertung gibt es?
Vorteile analytisch:
genauerer Maßstab, höhere Objektivität, Reproduzierbarkeit
Vorteile summarisch:
geringer Aufwand, brauchbare Ergebnisse bei kleineren Aufgaben / in kleineren Betrieben
Wann ist die Anwendung des Zeitlohns sinnvoll ?
hat Dauer der Arbeitszeit als Bemessungsgrundlage
Bei hohen Ansprüchen an Qualität
Wenn Leistung quantitativ nur schwer messbar ist (geistige Leistung)
Wenn sich Aufgabeninhalte häufig ändern
Bei reinen Kontrollaufgaben
Bei unfallgefährdeten Stellen
Kein oder nur geringer Einfluss auf Arbeitsmenge
Wann ist die Anwendung des Akkordlohns sinnvoll?
Entgelt ist anforderungs- und leistungsabhängig.
Leistungskennzahl: beeinflussbare Mengenleistung des Mitarbeiters
repetitive Arbeitsvorgänge und Erfassbarkeit des Ergebnis
Dem Vorteil der Beeinflussbarkeit der Lohnhöhe durch den Mitarbeiter steht die Gefahr der Überforderung gegenüber
Wann ist die Verwendung eines Prämienlohns sinnvoll?
bezieht sich auf erbrachte Leistung: Prämie für eine bestimmte Mehrleistung
bei zunehmenden geistigen, psychischen und sozialen Anforderungen einer Aufgabe
bei erhöhten Qualitäts- und Flexibilitätserfordernissen
Was sind die beiden Möglichkeiten der Mitarbeiterbeteiligung und welche Ziele ihr Einsatz?
Erfolgsbeteiligung (Ertrags-, Gewinn-, Leistungsbeteiligung)
Kapitalbeteiligung (Eigenkapital, Fremdkapitalbeteiligung)
Ziele:
Motivation
Personalpolitik
Finanzierung
Verögensbildung
Bindung an das Unternehmen
Weshalb sollten Führungskräfte anders vergütet werden als “normale” Mitarbeiter?
Vor allem die Gestaltung der Variablen Bezüge ist eine der Schlüsselfragen der Führungskräftevergütung
höherer Einfluss auf Unternehmenserfolg
erhöhte Verantwortung
kaum sozial- bzw. arbeitsrechtliche Restriktionen (keine tariflichen Bindungen)
Bezahlung nach Leistung und Verantwortung, nicht nach Arbeitszeit
Möglichkeit versch. Zusatzleistungen: z.B. Firmenwagen (=fringe benefits)
Nenne Chance und Risiken der variablen Vergütung
Chancen:
reduzierte fixe Personalkosten
erhöhte Attraktivität durch Leistungsorientierung
Identifikation mit Unternehmenszielen
höhere Zufriedenheit durch Äquivalenz zw. Leistung & Vergütung
Risiken:
Gefahr der Fokussierung auf kurzfr. Ziele
höheres finanzielles Risiko (bei Leistungsaufällen)
erhöhter Leistungsdruck -> psychische Probleme
Risikovermeidung
Korrumpierungseffekt (instr. Motivation durch außen verdrängt)
Vernachlässigung der Art und Weise der Zielerreichung
Was versteht man unter Motivation Crowding Out (MCO)
tritt auf, wenn explizite Belohnungen von Beschäftigten als Kontrollmaßnahme empfunden werden
wenn intrinsische Motivation & extrinsische Vergütung die selbe Quelle haben und wenn Anreize in Form von Incentives “zu hoch” sind
stattdessen sollten eher “symbolische Incentives” genutzt werden - damit kann MCO Effekt vermieden bzw. verringert werden.
z.B. Lob und Anerkennung als Signale der Wertschätzung (kann dann sogar zu erhöhter Anstrengung führen)
Was sind die 5 (gesetzlichen) Säulen der Sozialversicherung?
Unfallversicherung
Krankenversicherung
Pflegeversicherung
Arbeitslosenversicherung
Rentenversicherung
-> werden je zur Hälfte von AN und AG getragen
Nenne Beispiele für freiwillge oder anderweitig sonstige Leistungen, die gewährt werden können
Auszahlung eines Teils wird aufgeschoben
-> Teil unterliegt nicht sofort der Versteuerung
Zahlungen wenn Mitarbeiter in Ruhestand geht, berufs-/erwerbsunfähig wird oder z.B stirbt
Sachleistungen (Firmenwagen, Kantinenzuschüsse)
Dienstleistungen (kostenlose Kinderbetreuung)
Nutzengewährungen (Nutzung für private Zwecke)
Weitere Beispiele:
flexible Arbeitszeiten, Autonomie, sekretarielle Unterstützun, Chaffeurdienst)
-> können intrinsisch motivieren
-> ABER: Gefahr des Missbrauchs
Nenne Gestaltungsmöglichkeiten für immaterielle Anreize / Komponenten
Entscheidungspartizipation
Entwicklungsmöglichkeiten
individuelle Arbeitsstrukturierung
innerbetriebliche Informationspolitik / Feedback
(Beitrag) zur Unternehmenskultur
Karriemöglichkeiten / Aufstiegschancen
Es besteht ein signifikanter Zusammenhang zwischen Beförderungen und der durchschnittlichen jährlichen Lohnsteigerung (25% der lebenslangen Lohnsteigerung)
Extrinsische und intrinsische Motivation steigen in Erwartung einer anstehenden Beförderung.
extrinsische Motivation fällt nach Erhalt der Beförderung leicht ab
intrinsische Motivation steigt nach Erhalt einer Beförderung zusätzlich stark an.
Beförderungen haben somit klare Vorteile gegenüber anderen, speziell monetären Incentives
Was versteht man unter dem Cafetaria-System?
ein Instrument zur Individualisierung und Flexibilisierung von Anreizsystemen
Mitarbeiter können Vergütungsbestandteile aus einem vorgegebenen Angebot auswählen
in Höhe des zu Berfügung gestellten Budgets
Wahlmöglichkeiten: Gehalt, Wohnung, Gewinnbeteiligung, Firmenwagen, betriebl. Altersvorsorge..
Hintergrund: jeder hat untersch. Bedürfnisse / Interessen
Was sind die Nachteile/Probleme des Cafeteria Systems?
administrativer Aufwand
Kommunikations- / Verständigungsprobleme
Gewerkschaften und AN-Vertretungen verlieren an Einfluss / Bedeutung
arbeits-, sozialversicherungs- und steurrechtliche Regeln
Beschreibe kurz den Ansatz der Projektvergütung und des Vergütungassessments
Projektvergütung
immer häufiger Projektgruppen in der Praxis
versch. Sachverständige bewältigen Aufgabe gemeinsam
Erfolgskriterien werden bei Beginn des Projekts festgelegt
Vergütung erfolgt zusätzlich zu Festgehalt
Vergütungsassessment:
extremer Ansatz
Team erhält erfolgsbezogenen Teil ODER Gesamtvergütung
Verteilung erfolgt dann innerhalb des Teams selbst
unternehmerisches Denken und Mitverantwortung sollen damit gefördert werden
10 Tipps für die Personalvergütung in der Praxis
Lohngefüge mit Hierachie: dann sollte Niveau über Marktniveau liegen
Pay-for-Performance: hat Anreizwirkung -> Bedingungen: Wahlmöglichkeiten / Gefahreneindämmung
Gefahr des MCO reduzieren (kein zu starkes Monitoring, das als Kontrolle empfunden werden kann)
Fokus auf intrinsische Anreizsysteme durch nicht-monetäre Leistungen
Beförderung als Anreiz ist besser als monetäre Incentives (stärkt sowohl instrinsische sowie extrinsische Motivation)
Optimierung von Unternehemnsstrukturen abzielend darauf, Mitarbeiterbeteiligung zu ermöglichen
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