Simulation
Verfahren zur Nachbildung eines Systems mit seinen dynamischen Prozessen in einem experimentierbaren Modell, um zu Erkenntnissen zu gelangen, die auf die Wirklichkeit übertragbar sind.
—> Stellt zu jedem Zeitpunkt einen wohldefinierten Systemzustand bereit
(2 Arten des zeitlichen Ablaufes)
Echtzeit
Abläufe dauern die Zeit, die sie auch in der realen Welt dauern würden
Modellzeit
Ablaufgeschwindigkeit hängt vom verwendeten Simulationssystem ab
—> echtzeitfähiges System, wenn Modellzeit und Echtzeit synchron laufen können
Animation
ist eine bewegte Bildschirm-Grafik, mit der Zustandsänderungen oder Bewegungen von Modellelementen angezeigt werden können.
Sie dienen hauptsächlich zur Visualisierung von modellinternen Abläufen.
(2 Möglichkeiten der Ergebnisdarstellung)
Online-Animation
während des Simulationslaufs
Offline-Animation
nach einem Simulationslauf auf der Grundlage der während der Simulation erzeugten und gespeicherten Daten
Simulationsprozess
(3 Phasen & 2 Ziele)
erste Phase
Konstruktion eines Modells eines realen Systems
Überführung in ein mathematisches System
Implementierung des Simulationscodes
zweite Phase
Anwendung des Modells
dritte Phase
Verdichtung und Interpretation der Ergebnisse
—> Zugrundeliegende Ursache verstehen
—> Ausführungen eines künstlichen Systems/unterschiedliche Strategien für den Betrieb des Systems zu evaluieren
Simulator
Implementierung oder Realisation eines Simulationsmodells
stellt Abstraktion des zu simulierenden Systems dar
Simulationsexperiment
Ablauf der Simulation mit konkreten Werten
Ergebnisse können interpretiert und auf das zu simulierende System übertragen werden
Arten von Simulationsansätzen
(Zeitfortschrittsmechanismus)
Kontinuierliche Simulation
unendlich viele Zustandsänderungen pro Zeitintervall
durch numerische Lösung der DGL des Modells
Diskrete Simulation
endlich viele Zustandsänderungen pro Zeitintervall
Unterscheidung zwischen zeit- und ereignisdiskreten Simulationsansätzen
(Detailgrad)
Mikrosimulation
simuliert Einzelsysteme, um auf das Verhalten des übergeordneten Gesamtsystems zu schließen.
Makrosimulation
simuliert komplexe Vorgänge ohne Betrachtung einzelner Bestandteile.
(Betrachtetes System)
Human-in-the-loop
Simulationstechnik, bei der ein realer Mensch mit einer künstlich erzeugten Arbeitsumgebung interagiert.
Hardware-in-the-loop
Simulationstechnik, bei der ein reales technisches System mit einer künstlich erzeugten Umgebung interagiert.
(Zeithorizont)
Terminierende Simulation
zeitlich begrenzte Simulation, bei der Bedingungen für Start und Ende vorgegeben werden.
Steady-State Simulation
Simulation mit einem unendlichen Zeithorizont
Einsatz von Simulationen, wenn
eine Untersuchung am realen System zu aufwändig, teuer, ethisch nicht vertretbar oder gefährlich wäre
das reale System noch nicht existiert
das reale System im Wesentlichen unverstanden/sehr komplex ist
das reale System nicht/nur bei unverhältnismäßig hohem Aufwand direkt beobachtbar ist
für Experimente das Simulationsmodell wesentlich leichter modifiziert werden kann als das reale System
Simulation von Geschäftssystemen
(Möglichkeiten)
Möglichkeit des kostengünstigen und risikofreien Experimentierens, um Vorhersagen über das Verhalten organisatorischer Systeme zu erzielen
Simulation von Geschäftsmodellen
(Hauptvorteile)
Modelle sind jederzeit verfügbar
Modelle unterliegen keinerlei Einschränkungen realer Randbedingungen
Gefahrloses Experimentieren wird möglich
Lange Zeiträume können kompakt untersucht werden
(Grenzen)
Vorhersagegenauigkeit nur so gut wie das zugrunde liegende Modell
Witschaftliche Aspekte (begrenzte Ressourcen)
Modellspezifische Aspekte (Beschränkung auf nur einen bestimmten Kontext)
Ungenauigkeit der Startdaten
Simulation als allgemein anerkanntes Hilfsmittel bei …
Materialfluss
(Definition)
ist die
räumliche
zeitliche
organisatorische
Verkettung aller Vorgänge bei der
Gewinnung
Bearbeitung
Verteilung
von Gütern innerhalb der festgelegten Bereiche.
Materialflusssimulation
Simulation zur Analyse von geplanten Materialflusssystemen, um bspw. die Leistungsfähigkeit einer Systemvariante nachzuweisen und gegebenenfalls zu verbessern.
Zeitfortschritthorizont:
ereignisdiskrete Systeme
Zeithorizont:
terminierendes System
Betrachtetes System:
Materialflusssystem (weder Hardware-in-the-loop noch Human-in-the-loop)
Detailgrad:
Abhängig von Implementierung
Zeitdiskret vs. ereignisdiskret
—> ereignisdiskret: geringere Rechenzeit
Daten einer Materialflusssimulation
Simulationsergebnisdaten:
alle Ausgangsgrößen, die zur Beantwortung der im Vorfeld definierten Fragestellungen ausgewertet werden müssen.
Simulationsstudie
Projekt zur simulationsgestützten Untersuchung eines Systems
Experiment
Gezielte empirische Untersuchung der simulierten Organisation
über einen bestimmten Zeithorizont
durch wiederholte Simulationsläufe
mit systematischer Variation der Parameter
Lauf
Nachbildung des Verhaltens einer organisatorischen Variante mit einem spezifischen ablauffähigen Modell über einen bestimmten (Simulations-)Zeitraum.
Vorgehensweise einer Simulationsstudie
Abgrenzung zwischen Modellverifizierung und Modellvalidierung
Modellverifizierung
Ist das Modell korrekt codiert und implementiert?
Modellvalidierung
Ist es das richtige Modell für die Aufgabenstellung?
Zusammenhang Simulationsstudie, Experiment, Lauf
Last changed2 years ago