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by haider A.

4.1 Klassifizierung und Chemie mineralischer Baustoffe

  • Mineralische Baustoffe per Definition anorganisch • Ausnahmen:

→ Kalksteine:

o bedingt biogenen können Reste von Muscheln, Schnecken, Meerestieren enthalten

o Schalen aus Calciumcarbonat (Aragonit und Calcit) → kristallinen Form baut Kalkstein auf

→ Tonschiefer bzw. Ölschiefer:

o „metamorphüberprägtesSedimentgestein“

o bestehen aber aus bis zu 20 % abgestorbenem Plankton, Algen , Bakterien aus Urmeeren

Plankton: lat. „das Umhergetriebene“. Sammelbegriff für Organismen, die im freien Wasser schwebend / von Strömung getrieben leben. Es gibt Phytoplankton (pflanzlich) & Zooplankton (tierisch)

o trotzdem natürliches Gestein

  • anthropogene kristalline Stoffgemische (wie Mörtel, Beton, Zement)

  • Vom Mensch erschaffen

  • = vorgeformte Halbfertigfabrikate

→ z. B. gebrannte Steine (Backsteine, Ziegel, Keramik) & mineralisch gebundene Baustoffe wie Kalksandstein

  • nicht vorgeformten Bindemittel

  • zb. Gips und Kalk = nicht hydraulische Bindemittel oder hydraulischen Bindemitteln (Portlandzement)

  • Mineralische Baustoffe bestehen aus Mineralen

  • Alle Gesteine der Erde aus Mineralen aufgebaut (Außer natürliche Gläsern (Obsidian) und Biolithen (Kohlegesteine, Riffkalke)

  • dreißig häufigsten Minerale = „Gesteinsbildner“

→ davon 10/30: ca. 95 % des Volumens der Erdkruste

→ Plagioklas (39 Vol-%), Alkalifeldspat (12 Vol-%), Quarz (12 Vol-%), Pyroxene (11 Vol-%), Amphibole (5 Vol-%), Glimmer (5 Vol-%),

Olivin (3 Vol-%), Tonminerale(+ Chlorit) (4,6 Vol-%), Calcit/Aragonit (1,5 Vol-%), Magnetit (1,5 Vol-%) und Dolomit (0,5 Vol-%)

Kristallsysteme und Klassen

• Mineral = kristallin

→ besitzt dreidimensional strukturierte Anordnung der Atome = Kristallgitter

• 7 verschiedene Kristallsysteme, 32 Kristallklassen (= Punktgruppen)

o Eine Punktgruppe beinhaltet einen Punkt, der durch Symmetrieoptionen wieder auf sich abgebildet werden kann o Translationsgruppen=14möglicheGittersysteme,„Bravais-Gitter“

• Triklin:

→ alle Punktgruppen, ohne Drehachse

→ Es gilt: a ≠ b ≠ c sowie α ≠ β ≠ γ ≠ 90°

→ Albit oder Kaolinit

• Monoklin:

→ in genau einer Richtung 1 zweizählige Dreh- oder Drehinversionsachse

→ Es gilt: a ≠ b ≠ c sowie α = γ = 90°, β ≠ 90°

→ Augit oder Gips

• Orthorhombisch:

→ 3 senkrecht aufeinander stehende zweizählige Dreh- oder Drehinversionsachsen

→ Es gilt: a ≠ b ≠ c sowie α = β = γ = 90°

→ Fayalit oder Topas

• Tetragonal:

→ in genau einer Richtung 1 vierzählige Dreh- oder Drehinversionsachse

→ Es gilt: a ≠ b ≠ c sowie α = β = γ = 90°

→ Leucit oder Zirkon

• Trigonal:

→ eine dreizähligen Dreh- oder Drehinversionsachse

→ Es gilt: a = b ≠ c sowie α = β = 90°, γ = 120° (wie im hexagonalen Gitter)

→ rhomboedrischen Variante: a = b = c, α = β = γ ≠ 90°.

→ Quarz und Saphir

• Hexagonal:

→ eine sechszähligen Dreh- oder Drehinversionsachse

→ Es gilt: a = b ≠ c sowie α = β = 90°, γ = 120°

→ Cobalt und Zink

• Kubisch:

→ in 4 unterschiedlichen Richtungen jeweils 1 dreizählige Dreh- oder Drehinversionsachse haben

→ Es gilt: a = b = c sowie α = β = γ = 90°

→ Alumium oder Gold

Mechanismen der Glasfärbung

Ionenfärbung

• Glasgemenge / Schmelze werden Metalloxide zugesetzt (=färbende Bestandteile)

→ absorbieren / emittieren Wellenlängen des Lichtes → Farbeindruck entsteht

→ = „selektive Transmission“ : komplettes Lichtspektrum kann nicht erscheinen

• Farbe wird beeinflusst durch :

→ Glasstruktur, Wechselwirkungen mit anderen Oxiden, Koordination der Ionen o Verwendung v. Eisenoxid als Fe2+ → Grünfärbung

o Verwendung v. Eisenoxid als Fe3+ → eher blau

Kolloidale Färbung

• hier auch: bestimmte Lichtwellenlängen werden absorbiert, durch Zugabe färbender Bestandteile

• Jedoch: Metallsalze werden der Schmelze zugegeben

→ Zuerst keine Färbung , Glas bleibt transparent

→ durch thermische Behandlung → Abscheidung von Metalltröpfchen in der Glasmatrix = Kolloiden

→ rubinrote Farbwirkung: durch Absorption d. Lichtes & Rayleigh-Streuung an Kolloidoberfläche Rayleigh-Streuung: elastische Streuung elektromagnetischer Wellen an Teilchen, deren Durchmesser klein ist, im Vergleich zur Wellenlänge der Strahlung

Anlauffärbung

• silikatisches Glas mit hohem Zink- & Kaliumoxidgehalt erschmolzen

• geringe Mengen Metallchalkogeniden werden zugesetzt (Cadmiumsulfid / Cadmiumselenid)

• farbloses Glas wird Temperaturbehandlung unterzogen

• mikroskopisch kleine Cadmium-Chalkogenidkristalle bilden sich Chalkogenide: Elemente mit einer oder mehreren Chalkogen-Verbindungen (Sauerstoff, Schwefel, Selen, Tellur)

• werden mit Dauer der Behandlung größer und absorbieren verschiedene Lichtwellenlängen

• = „gesteuerte Entglasung“ → sorgt für Farbeindruck des Glases

Mörtelarten und ihre Anwendung

Kalkmörtel

• weniger druckfest als Zementmörtel

→ offen für Diffusion → kann somit Wasserdampf aufnehmen

→ weniger spröde & rissanfällig als Zementmörtel

→ Kalkzementmörtel: verbindet Vorteile beider Mörtelarten

Normalmauermörtel

• keine speziellen Zusatzstoffe

• eignet sich für viele Anwendungsbereiche

• Verwendung: Innenwände / Mauern (die noch eine extra Wärmedämmung erhalten)

• eher dicht & schwer → kann als Wärmebrücke wirken

• Trockenrohdichte: ≥ 1,5 kg/dm3

• je Festigkeit: in fünf Mörtelgruppen eingeteilt (I, II, IIa, III und IIIa)

Leichtmörtel

• Verwendung: mit wärmedämmenden Mauersteinen

• Beimischung von Leichtzuschlägen: (Perlite, Blähton, Blähglas, Bimsstein)

→ dämmende Eigenschaften , aber weniger druckfest

• Nicht verwendet bei : bewehrte Mauerwerksteile, Gewölbe , Sichtmauerwerk ( das Witterung erfährt )

• Trockenrohdichte: ≤ 1,3 kg/dm3

• Nach Wärmeleitfähigkeit: eingeteilt in Gruppen LM 21 und LM 36

Dünnbettmauermörtel

• Fugen bei Wärmedämmung : Schwachstelle im Mauerwerk → Fugen so klein wie möglich

• Normale Mörtelfugen: 12 mm Dicke

• Dünnbettmauermörtel : verarbeitet bei 1–3 mm dicke

→ auf Auflagefläche der Mauersteine aufgetragen

→ nur geeignet für Plansteine ( eben & glatt)

→ Mörtel = Kleber und nicht Ausgleich von Unebenheiten

→ Nicht verwendet bei : Gewölbe und Mauersteine mit Maßabweichungen > 1 mm

→ besteht aus: feinem Sand & Bindemittel ( max. Korngröße 1 mm ) → genaues Auftragen möglich

→ Mörtelgruppe III: durch hohe Druckfestigkeit

→ Wird mit Mörtelschlitten plan über Steinreihe aufgetragen

Verblendmauerwerk

• Wenn Schlagregen: Bevorzugt trasshaltiger Mörtel verwendet

• Trass = natürliches Puzzolan , besteht aus Silizium- & Aluminiumverbindungen

→ Durch Reaktion mit Calciumhydroxid, (bei Hydratation gebildet ) → Verstopfung der Poren

→ macht Mörtel nahezu wasserdicht

→ Verwendet bei : Schwimmbecken

Putzmörtel

• wird zur Herstellung von Wandputz verwendet.

• Putze: können wasserabweisend sein

→ einlagigen, zweilagigen, mehrlagigen Putz (Unterputz = tragende Schicht)

• Putze: nach Bindemitteln benannt

→ z. B. Kalkzement-, Kalkgips-, Gips- oder Zementmörtel

• Oberflächengestaltung: Rapp-, Kellen-, Rau-, Spritz- oder Kratzputz

• Hauptanforderung: gute Haftung auf Untergrund

• Haftung verbessert: wenn Putzgrund mit Spritzbewurf vorbehandelt wird

• Außenputz: witterungsbeständig, UV-Strahlung unempfindlich , widerstandsfähig gegen thermische Spannungen

• Innenputz: ebene Oberfläche, eignen für Anstriche / Tapeten

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haider A.

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