Behinderung

• 2009 hatte ca. jeder neunte Deutsche eine anerkannte Behinderung, 87% davon schwerbehindert

• Der Anteil von Menschen mit Behinderung steigt mit zunehmendem Alter deutlich an

Paragraph 2, SGB IX Behinderung

Menschen sind behindert, wenn

• ihre körperliche Funktion,

  
  

• geistige Fähigkeit oder

  
  

• seelische Gesundheit

  in hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von

  dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft

  beeinträchtigt ist.

• Sie sind von Behinderung bedroht, wenn die Beeinträchtigung zu erwarten ist.

Behinderung ist ein Oberbegriff für Schädigungen (Funktionsstörungen, Strukturschäden), Beeinträchtigungen der Aktivität und Beeinträchtigungen der Partizipation. Er bezeichnet negative Aspekte der Interaktion zwischen einer Person (mit einem Gesundheitsproblem) und ihren Kontextfaktoren (Umwelt- und personenbezogene Faktoren) (WHO, 2015)

Weltgesundheitsorganisation (WHO)

• ICD: International Classification of Diseases (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme) (Aktuell: ICD 10)

• German Modification (ICD-10-GM)

American Psychiatric Association (APA)

• Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders

• Grundlage aller Psychologen und Psychiater in den USA, um psychische Erkrankungen bzw. Störungen zu definieren

International Classification of Functioning (ICF)

• Dt. Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit, Version 2005 (aktuellste)

• Wird gerne im Bereich der Behinderung genutzt, weil kompetenzorientiert(er)

• ICD und ICF sollen in Verbindung genutzt werden

Behinderung ist gekennzeichnet durch:

• Schädigung (körperlich)

• Aktivitätsbeeinträchtigung (individuell)

• Partizipationsbeeinträchtigung (gesellschaftlich)

• Aufbauend auf Symptomen, Dimensionen etc. werden Kategorien/ Störungen beschrieben

• Medizin, Psychologie nutzt Kategorien, um Therapien abrechnen zu können.

• Schule nutzt Kategorie “Unterstützungsbedarf” bzw. Förderbedarf, um Ressourcen zu bekommen

Bsp:

• Kommt eigentlich aus der Medizin (WHO)

• Ziel: Verbesserung des Einnehmens der Patienperspektive (Kommunikation verbessern, Bedürfnisse mehr berücksichtigen)

• Körperstrukturen und Körperfunktionen

• Aktivitäten und Partizipation

• Umweltfaktoren

• Medizinische Sichtweise: Ursachen für Behinderung sind funktionelle Schädigungen, liegen im Individuum und sind angeboren oder erworben

• Soziale Sichtweise: Barrieren in der Gesellschaft verhindern eine Teilhabe aller Menschen

• Ökonomische Sichtweise: Behinderung entsteht aufgrund ungleicher Verteilung von Ressourcen, Wechselwirkung zwischen Behinderung und Armut

• Mystifizierung/ Religiöse Sichtweise: Mittelalter: Dämonen, Sünde

• Pränatal (z.B. Gifteinwirkung während der Schwangerschaft)

• Perinatal (z.B. Komplikationen bei der Geburt)

• Postnatal (z.B. Traumatal)