Belastung /Beanspruchung – Fehlbeanspruchungsfolgen an einem BSP erklären
Beanspruchungen
= Auswirkungen von Belastungen auf einen Organismus
Kurzfristige Fehlbeanspruchungsfolge z.B.:
Ermüdung (In Folge einer Tätigkeit entsteht reversible (durch Schlaf z.B. rückgängig zu machen)
Monotonie
Sättigung
Stress
Ermüdung Begriff / Abgrenzung zur Monotonie / Auftretensbedingungen / Interventionsmöglichkeiten
Definition:
In Folge einer Tätigkeit auftretenden reversiblen Minderung der Leistungsfähigkeit
Abgrenzung zur Monotonie: keien spezifische Folge einförmiger Verrichtungen
Zurückbildung durch erholungsprozesse
Steigerung des Arbeitstempos führt zu Beschleunigung des Leistungsabfalls
Auftretensbedingungen: fremdgesetzter Zeitdruck; kurzzyklische Anforderungen ohne Freiheitsgrade; Nichtvorhersehbarkeit rasch erforderliche Handlungen mit Daueraufmerksamkeitsbindung; Qualitative und quantitative Überforderung der Verarbeitungskapazität insbesondere bei geringen Freiheitsgraden; Fehlbeanspruchung durch die ungünstige Aufgabenkombination; Fehlanforderungen, die zu Überforderung führen 8Zeitdruck, Verantwortungsdruck, Aufgaben mit hohem Risiko)
Interventionsmöglichkeiten: Veränderung der Tätigkeitsstruktur (Training (Entlastung von Aufnahme- und Verarbeitungsleistungen durch Arbeiten mittels fertiger Programme aus Gedächtnis; Erlernen von Kenntnissen, die den kognitiven Transformationsaufwand zwischen Informationsangebot und Handlungen reduzieren (Kompatibilität); Entlastung durch Bildung größerer Handlungseinheiten; Entwicklung aufwandsarmer Vorgehensweisen; durch Training bekommt man Routine) Gestaltung der Mensch-Maschine-Funktionsteilung (Abbau gehäufter kurzzyklische Anforderungen ohne Freiheitsgrade; Senkung von Daueraufmerksamkeitsbindungen (Überforderung durch Unterforderung); Abbau kurz- und mittelfristiger Merkanforderungen Gestaltung der Arbeitsteilung und -kombination und damit der Kooperations- und Kommunikationsbeziehungen; Einführung von Kurzpausensystemen (Arbeitsunterbrechungen zum Zweck der Erholung, währenddessen keine Tätigkeit im Rahmen der Arbeitsaufgabe erfolgt; am besten mehrere kurze Pausen = größerer Erholungswert als wenig lange Pausen; wichtig ist systematische Durchführung; hat vorbeugende Wirkung; Abstimmung des Pauseninhalts auf Arbeitsaufgabe; geregelte Arbeitspausen erhöhen die reine Arbeitszeit) Schlaf (Schlafentzug, körperliche Erschöpfung und psychische Ermüdung reduzieren die REM-Schlafphasen; Reduzierung der Schlafqualität; insbesondere nach Nachtschichten bis zu drei Tage Schlafqualität vermindert; Symptome: unruhiges Wälzen, gehäuftes Aufwachen, frühes Erwachen, Einschlafstörungen)
Monotonieaspekte /Beispiele
Spezifische Beanspruchungsfolge, die sich als Zustand herabgesetzter psychophysischer Aktiviertheit manifestiert
In reizarmen Situationen bei längerer Ausführung sich wiederholender gleichartiger Tätigkeiten
Gemeinsamkeit mit Ermüdung: unzureichende psychische Anspannung
Unterschied zu Ermüdung: bei Tätigkeits- und Anforderungswechsel verfliegt der Mononotiezustand
Zustände können in Erregungszustände übergehen
Herabgesetzte Vigilanz entsteht durch seltene und unregelmäßige Erfodernis von Reaktuionen (vor allem bei Überwachunstätigkeiten)
Z.B. Fluglotse
Symptome: eintönige, langweilige, abgestumpfte Situationen; Zeit wird lang; gleichgültig-apatische Haltung, zunehmende Müdigkeit und körperliche Schlaffheit, geht in Dösen über; im fortgeschrittenen Zustand können in Dämmerphasen traumähnliche Bilder auftreten
Langzeitfolgen: Verlernen von Qualifikationen, Zufriedenheitsabnahme, Verlust aktiver Freizeitinhalte, erhöhter Krankenstand, Wahrscheinlichkeit depressiver Stimmungen erhöht
Sättigung / Beispiel
Zustand nervös-unruhewollen; stark affektbetonte Ablehnung einer sich wiederholenden Tätigkeit oder Situation, bei der das Erleben des Auf-der-Stelle-Tretens oder des Nicht-Weiterkommens besteht
Betroffene erlebt Aufgabe als sinnlos, Unlust, Ärger; widerwillige Fortführung der Tätigkeit; Langzeitfolge: innere Kündigung
Bsp.: Montagewerker
Arbeitspsychologischer Stressbegriff
Stress: Zustand anhaltender, angstbetonter innerer Angespanntheit, der mit Überaktivierung und dem Erleben von Bedrohung einhergeht.
Bedrohungserleben: Ungleichgewicht zwischen Anforderungen und den subjektiv gesehenen Möglichkeiten ihrer Bewältigung (eigenes Können bzw. verfügbare Ressourcen)
Stress ist immer auch eine biochemische Reaktion des Körpers; Stresshormone werden ausgeschüttet (Adrenalin, Noradrenalin, Cortisol etc.)
Stresszustände sind:
kennzeichnend für Situationen, in denen es den Betroffenen
weder gelingt, den belastenden Umständen auszuweichen,
noch durch eigenes Handeln eine Veränderung der Situation zu erreichen.
Stress: Wozu
Die Stressreaktion zur Bewältigung von Gefahren (Organismus wird hochgefahren)
Schwierig: Situation wird dauerhaft als gefährlich bewertet -> chronische Stressreaktion
Stressoren: BSP aus den verschiedenen Bereichen beschreiben
Es gibt Stressoren im Leistungsbereich, im Verhalten, im Erleben & im physiologischen Bereich
Stressoren im Leistungsbereich:
Beeinträchtigungen des geordneten Handelns
Ungenügende Nutzung objektiv vorhandener Informationen
Desorganisationstendenzen
Veränderung der Zielsetzung oder Senkung des Anspruchsniveaus zur Reduzierung des subjektiven Aufwands
Beispiele: Management KPIs (Kennzahlen Erfolg und Leistung)
Stressoren im Verhalten:
Verhaltens- und Handlungsunsicherheit
Überaktivierung, verbunden mit und überhastetem Aktionstempo
Überzogener Einsatz, der häufig keine Zielgerichtetheit und Zweckmäßigkeit erkennen lässt
Erhöhter Medikamenten-, vorallem Tranquizerverbrauch sowie übersteigerter Nikotin-, Koffein., und Alkoholkonsum
Bsp.: Gereiztheit, Wutausbrüche und Störungen im Sozialverhalten (MA im Supermarkt schreit Kunden an)
Stressoren im Erleben:
Situation wird als aversiv erlebt (starke Abneigung und unangenehm)
Angst und Furcht
Gemindertes Selbstwertgefühl
Beispiele: Lehrer, MA mit blödem Chef
Stressoren im physiologischen Bereich:
Erhöhung von Herzfrequenz, Blutdruck, Atemfrequenz
Erhöhte Ausscheidung von Katecholaminen (Adrenalin, Noadrenalin)
Erhöhung des Blutzuckerspiegels (Energiemobilisierung)
Erhöhte Durchblutung der Skelettmuskulatur und erhöhter Muskeltonus
Langzeitig kann es zu psychosomatischen Erkrankungen kommen (chronischer Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit frühzeitiger Infarktneigung, Magen-Darm-Geschwüre
Langfristige Fehlbeanspruchungsfolgen
Burnout Syndrom als Langzeitfolge von Stresserleben
= Zustand emotionaler Erschöpfung mit reduzierter Leistungsfähigkeit
Begeisterung à Berufliche Frustationen à Desillusionierung, Apathie, Psychosomatische Beschwerden, Aggressivität, Suchtgefährdung
Motiv / Motivation
Motiv: Werthaltungen/Dispositionen die zeitlich stabil sind (überdauernde Eigenschaft (www)); Bedürfnisse, die sich Weg ins Bewusstsein gebahnt haben und aktiv verfolgt werden; z.B.: Leistungsmotiv (tendiere dazu, Aktivitäten so auszuüben, dass gute Leistungen Folge sind (www)); Man strebt nach Zielzustand
Motivation: die von Person und Situation abhängige Handlungsenergie; = Produkt von Erwartung x Wert; Zustand zu einem bestimmten Zeitpunkt/in Situation (www) z.B.: Motivation für die Klausur Xy zu lernen
Unterschiede zwischen Inhalts- und Prozesstheorien der Motivation
Inhaltstheorien: Arten von Motivation & Intentionen und Ziele; sagen nichts über Prozess der Motivation/Motivierung – unklar, wie Arbeitsverhalten auf Grundlage von bestimmten Bedürfnissen, Motiven gerichtet bzw. gesteuert wird
Prozesstheorien: Fragen, wie Prozess von Motiven zu Verhalten abläuft
Kritik am Modell von Maslow
Heckhausen (1989): Verhalten, wie es sein sollte, wird beschrieben; individuelle Unterschiede sind oft durch unterschiedliche Realisierungsmöglichkeiten in verschiedenen sozialen Schichten bedingt
Ulrich: zentrales Konzept der Selbstverwirklichung bleibt
Kritik an klarer Abgrenzung der Stufen und Reihenfolge der Erreichung (dass immer das jeweilige Bedürfnisse erfüllt werden muss, bevor das nächste angegangen wird)
Weil Modell taucht oft auch noch heute auf (trotz nicht empirisch belegt)
2 Faktoren Theorie von Herzberg (Inhaltstheorie)
Befragung von 203 Ingenieuren und Buchhaltern
mit der CIT Methode
Resultat: Arbeitszufriedenheit und Arbeitsunzufriedenheit stellen zwei völlig unterschiedliche Phänomene dar (nicht 1 Kontinuum)
rückt den Inhalt der Arbeitstätigkeit ins Zentrum des Interesses
Hygienefaktoren: Gelten als gegeben; Negative Ausprägung à schlimmer als Motivatoren
Motivatoren: erhöhen prozentual stärker die Zufriedenheit wenn positiv ausgeprägt
Kritik von Nerdinger:
Ergebnisse sind möglicherweise Methodenartefakte (zeigen sich nur bei CIT-design)
Faktoren teilweise nicht trennscharf (z.B. konnten Gehalt und Status auch als Anerkennung interpretiert werden)
Kritik von Neuberger:
Herzberg „hat im wirtschaglichen Bereich keine einzige experimentelle Studie durchgeführt“...
Bruggemann Modell beschreiben (Modell der Arbeitszufriedenheit)
Menschen gehen von einem Soll-Zustand aus und vergleichen diesen mit dem Ist-Zustand.
Dieser Vergleich führt entweder zu Zufriedenheit oder Unzufriedenheit
VIE Modell an eigenem Bespiel beschreiben; / Anwendung in der PE
Anwendungsgebiet: Entscheidungen
Aussage: Steht jemand vor der Wahl unterschiedlicher Handlungsmöglichkeiten mit jeweils ungewissem Ausgang und verschiedenen Konsequenzen, so wählt er diejenige Alternative, bei der das Produkt der Wahrscheinlichkeit eines Ergebnisses (E?) und seines Nutzens am höchsten ist.
Erwartung: subjektive Einschätzung, dass eine Handlung zu einem bestimmten Ergebnis führt
Instrumentalität: Beziehung eines Handlungsergebnisses zu den wahrgenommenen Folgen
Valenz (Wert): subjektiver Nutzen dieses Ergebnisses
Kritik: Menschliches Verhalten lässt sich nicht so vorhersagen
Kritik: Unterstellen rationales Verhalten (Excel mit Marken und Gewichtung der Eigenschaften?)
Motivation ergibt sich aus Valenz (Wert) des Handlungsergebnisses, Instrumentalität (Handlungsfolgen, langfristige positive Konsequenzen) und Erwartung (denke ich, dass Handlung zu bestimmtem Ergebnis führt?)
Valenz ist Summe aus Instrumentalität (Handlungsfolgen)
Je höher Valenz, desto stärker Motivation
Alternative mit höchstem Wert wird gewählt
Bsp.: Joggen/Sport machen
Anwendung in PE:
Wie kann eine FK das VIE-Modell bei der Vorbereitung auf ein Beurteilungsgespräch nutzen?
Für die Motivierung als Führungsaufgabe spielt nicht die mathematische Verknüpfung, sondern die einzelnen Aspekte eine Rolle:
Welche Erwartung hat der MA, dass ein bestimmtes Handeln zu einem konkreten Handlungsergebnis führt? (FK schließen bei mangelhaften Leistungen schnell auf mangelnde Motivation des MA; Vorsicht vor fundamentalem Attributionsfehler)
Welche Valenz verbindet der MA mit möglichen Folgen von Handlungsergebnissen? (Führt das Belohnungsmodell des Unternehmens zu Ergebnissen, die für den MA einen hohen Wert besitzen? )
Welche Instrumentalität besitzt das Handlungsergebnis aus Sicht des MA für unterschiedliche Handlungsfolgen? (Führt gute Leistung wirklich zu Beförderung, oder sind es aus Sicht des MA vor allem die guten Beziehungen zu VG?)
Motivieren heißt, die Erwartung (E), die Instrumentalität (I) und die Valenz (V) zu erhöhen.
Erwartung erhöhen durch:
Erreichbare Aufgaben
klar formulierte Leistungsziele
Personen durch PE befähigen, Resultate erreichen zu können
Instrumentalität erhöhen durch:
Bei Resultatserreichung Gratifikation gewähren (klar koppeln und kommunizieren)
strenge Kopplung von Leistung und Belohnung und dies klar kommunizieren
Valenz erhöhen durch:
Individuelle Präferenzen exakt erkunden
Die Gratifikationen darauf ausrichten
Goalsetting Theorie
Zusammenhang zwischen Zielen und Leistung
schwierige, herausfordernde Ziele führen zu besseren Leistungen als mittlere oder leicht zu erreichende Ziele
Herausfordernde und präzise, spezifische Ziele führen zu besseren Leistungen als allgemeine, vage Ziele
Wirkmechanismen
Richtung:
Ziele bestimmen die Richtung des Handelns durch Fokussierung der Aufmerksamkeit/Informationssuche
Richtung muss klar sein
Anstrengung: „Schwierigkeitsgesetz der Motivation“ (vgl. Kuhl,1983): Menschen regulieren ihre Anstrengung entsprechend der Schwierigkeit der zu bewältigenden Aufgaben
Ausdauer: erhöhte Ausdauer bei spezifischen und herausfordernden Zielen ohne zeitliche Begrenzung; bei zeitlicher Begrenzung wird schneller und harter gearbeitet, was sich auf die Qualität auswirken kann
Pläne und Ziele: bei komplexen Aufgaben und herausfordernden Zielen müssen neue Plane und Strategien konstruiert werden (keine bessere Leistung), bei bekannten Aufgaben fuhren herausfordernde Ziele zu einer besseren Aufgabenbewältigung da Pläne bereits bestehen.
Braucht man, Richtung vorgeben
Moderatoren
Partizipation: kann Zielbindung entstehen lassen; der Zusammenhang zwischen Zielen und Leistung ist unter Mitarbeit der Beschägigten oder unter einsichtiger Zielbildung größer
Selbstwirksamkeit: aufgabenspezifisches Selbstvertrauen; beeinflusst die Wahl der Entscheidungssituation die Leistungsansprüche, den erlebten Stress sowie die Vulnerabilität für Selbstanklagen
Rückmeldung: kann sich positiv auf die Leistung auswirken; kann aber auch zu vermehrter Beschäftigung mit sich selbst führen und damit zu Leistungseinbussen führen (-> aufgabenbezogenes Feedback!)
Oft nicht sauber organisiert/nicht spezifisch à brauch ich aber
Aufgabenkomplexität: bei einfacheren Aufgaben ist der Zusammenhang höher als bei komplexen Aufgaben
Equity Theorie
Es geht um die Wahrnehmung von Situationen als „gerecht“ oder „ungerecht“.
Personen unternehmen Vergleiche zwischen eigenen Beiträgen und Ergebnissen und Beiträgen und Ergebnissen Anderer
Inputs und Outputs werden verglichen
Untersuchungen zur Gültigkeit des Modells
Das Modell wurde vor allem im Rahmen von Fragen der Entlohnung bzw. Aspekten der Lohngerechtigkeit überprüft
(+) bestätigt werden konnte das Modell für Unterbezahlung und unter Zeitlohnbedingungen
(-) keine überzeugende (experimentelle) Bestätigung des Modells wurde bei Überbezahlung und unter Stücklohnbedingungen festgestellt.
Beispiel
Mitarbeiterin in Firma investiert viel Zeit und Mühe in die Arbeit
Sie macht Überstunden, verhält sich loyal, ist sehr flexibel (springt auch mal für Kollegen ein)
Sie verdient nicht viel, bekommt trotz 10-jähriger Betriebszugehörigkeit keine Aufstockung des Gehalts
Das Unternehmen bietet keine zusätzlichen perks & benefits (zusätzliche Leistungen)
Die Arbeit macht ihr zunehmend weniger Spaß
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