Kap. 8

Die Bewertung von politischen Entscheidungen kann verschiedenen ein- oder mehrdimensionalen Zielsystemen folgen

• Wesentliche Zielsysteme umfassen:

  • Effizienz

  • Fairness

  • Lebensqualität

  • Nachhaltigkeit

• stellt das umfassendste Zielsystem dar

• Nachhaltigkeit => Befriedigung der Bedürfnisse der heutigen Generation ohne die Bedürfnisbefriedigung zukünftiger Generationen zu gefährden

  • Erfordert die Betrachtung eines langen Zeithorizontes

• Nachhaltige Entwicklung => Umweltgesichtspunkte gleichberechtigt mit sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu berücksichtigen (3 Dimensionen der Nachhaltigkeit)

• Nachfolgenden Generationen ein intaktes ökologisches, soziales und ökonomisches Gefüge hinterlassen

• Das eine ist ohne das andere nicht zu haben

  
  

Nachhaltige Entwicklung => Umweltgesichtspunkte gleichberechtigt mit sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu berücksichtigen (3 Dimensionen der Nachhaltigkeit)

• 3 Dimensionen der Nachhaltigkeit

  • Gesellschaft

  • Wirtschaft

  • Umwelt

• Erstmalige Quantifizierung wirtschaftlicher Vorteile von öffentlichen Investitionen => 1844 durch Jules Dupuit

• Später v.a. Anwendungen in der Wasserwirtschaft

• Einführung im Haushaltsrecht in den 1970er Jahren in Deutschland

  • Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen sind nach dem deutschen Haushaltsrecht vorgeschrieben

  • Der Gesetzgeber lässt dabei offen, welche Verfahrensweise gewählt wird

• In der VWL => Bewertung geschieht nicht aus der Sicht eines einzelnen Individuums oder Unternehmens, sondern aus gesamtgesellschaftlicher Perspektive

  • BWL setzt sich mit innerbetrieblichen Fragen auseinandersetzt, während es bei VWL um ganze Wirtschaftsräume geht

  • Nicht Gewinne stehen im Fokus sondern das Gemeinwohl & die Gesamtgesellschaftliche Wohlfahrt

• Zeitglich zur KNA wurden auch die betrieblichen Investitionsrechnungsverfahren entwickelt

  • z.B. Kapitalwertmethode, interne Zinsfußrechnung

• Im Gegensatz zu betrieblichen Investitionsrechnungsverfahren hat sich in der VWL kein allgemein akzeptierter Standard entwickelt

• Problematik in der Quantifizierung des „gesamtwirtschaftlichen Nettonutzen”

  • Ist wesentlich schwerer mit Hilfe von anerkannten Maß- und Bewertungszahlen zu beschreiben als die Zielgröße ›betrieblicher Gewinn

• Einführung im Haushaltsrecht in den 1970er Jahren in Deutschland

  • Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen sind nach dem deutschen Haushaltsrecht vorgeschrieben

  • Der Gesetzgeber lässt dabei offen, welche Verfahrensweise gewählt wird

• Möglichkeiten

  • Kosten-Nutzen-Analyse (KNA)

  • Nutzwertanalyse (NWA)

  • Kosten-Wirksamkeitsanalyse (KWA)

• Kosten-Nutzen-Analyse (KNA)

• Nutzwertanalyse (NWA)

• Kosten-Wirksamkeitsanalyse (KWA)

• in Wohlfahrtstheorie begründet

• substantielle Rationalität

  • Entscheidungen sollen nicht aus individuellen Präferenzen des Entscheidungsträgers, sondern aus einem gesellschaftlich akzeptierten Wertesystem abgeleitet werden

• onetärer Ansatz mit Bewertungskriterium analog der betrieblichen Investitionsrechnung

  • Zielgröße ist die Änderung der volkswirtschaftlichen Wohlfahrt, die in einer Größe, wie etwa der Zahlungsbereitschaft der Betroffenen, gemessen wird.

• mikroökonomisch orientiert (basierend auf der allgemeinen Entscheidungstheorie).

• Ihr liegt ein mehrdimensionales Zielsystem zugrunde

  • Maßstäbe aus individuellen Präferenzen abgeleitet werden

• Die Ziele sind operational formuliert und die Entscheidungsträger müssen die Grundsätze der Entscheidungstheorie beachten (formale Rationalität)

• Das Endergebnis muss deshalb nicht not-wendigerweise aus einem gesellschaftlich akzeptierten Wertesystem folgen

• Zur Indexbildung werden nominale, ordinale oder kardinale Bewertungsansätze herangezogen.

• Trennung von Kosten und Wirksamkeit

• Damit berücksichtigt man die relativ leichte Bestimmbarkeit der Kosten

• Im Gegensatz dazu ist die Beurteilung von Wirksamkeiten problematisch

• Da es ein "monetärer Ansatz mit Bewertungskriterien" ist

  • man möglichst umfassende Informationen zu Kosten/Nutzen, die in Geldeinheiten quantifiziert sind

  • Außerdem evtl. Bewertungskriterien d.h. Gewichtungen und Aussagen darüber, welche Informationen für die Analyse relevant sind

  • Zahlungsbereitschaft

    • Präferenzen

    • Einkommen

• Präferenzen

• Einkommen

• Maßnahme ist Pareto-günstig, wenn mindestens ein Individuum einen Vorteil erhält und keines benachteiligt wird

  • Im öffentlichen Bereich gibt es aber kaum Projekte, bei deren Realisierung kein Individuum benachteiligt wird.

Unter der Annahme, dass die Ausgangssituation durch P charakterisiert ist, kennzeichnet der positive Bereich (+) die Nutzenkombinationen, die beide Individuen besser stellen. Entspre-chend beinhaltet der negative Bereich (-) die Nutzenkombinationen, die beide schlechter stellen. In den offen Bereichen (?) ist keine Aussage über die Veränderung des Gesamtnutzens möglich.

• Maßnahme ist Kaldor-Hicks-günstig, wenn die Begünstigten die Benachteiligten über Kompensationszahlungen auf das Ausgangsniveau vor der Maßnahme zurückbringen können und noch immer einen Vorteil für sich behalten.

Eine öffentliche Maßnahme führt zum Beispiel von P1 nach P2. Anschließende Kompensations-zahlungen der Individuen mit verbesserter Nut-zenposition ergeben die endgültige Position P3

• Über die Zahlungsbereitschaft (Willingess to pay)

• Präferenz

• Einkommen

• Annahme => kardinale Nutzenmessung und Zahlungsbereitschaften für Güter

  • kardinale Nutzenmessung = Nutzenunterschiede in Quantitäten gemessen

• Zahlungsbereitschaft ermöglicht interpersonelle Nutzenvergleiche und eine Aggregation der Nutzen von Individuen und Gruppen

• Maßnahme ist realisierungswürdig, falls ΔW > 0

  • ist ΔW > 0 für mehrere Maßnahmen erfüllt, dann soll man die Maßnahme mit der maximalen Kosten-Nutzen-Differenz wählen

• Wohlfahrt W = CS + PS

  • Konsumrente + Produzentenrente

  
  

• Soweit möglich: Marktpreise

• Ansonsten:

  • Schadenskosten

  • Messung der Zahlungsbereitschaft

  • Alternativkosten

  • Vermeidungskosten

  • Opportunitätskosten

• Definiton

  • Einflüsse von Wirtschaftsaktivitäten auf unbeteiligte Dritte, die

  • nicht durch den Marktmechanismus kompensiert werden und

  • die dynamische Effizienz der Ökonomie herabsetzen.

• Nach Ronald Coase

  • Würde man Eigentumsrechte definieren, gleichgültig für welche Partei, so ließen sich die Externalitäten vollständig internalisieren => Wohlfahrtsoptimum

Effekte, die außerhalb des Marktes ablaufen, können nicht mit Hilfe von Marktpreisen bewertet werden

• Möglichkeiten, um Ersatzmaßstäbe zu entwickeln

  • Ausweichkostenansatz

  • Hedonischer Preisansatz

  • Schadenskostenansatz

  • Vermeidungskostenansatz

  • Komplementärkostenansatzansatz

• Instrumente

  • Pigou-Steuern

  • Standards

  • Standard-Grenzpreise

  • Umweltzertifikate

• basiert auf der Annahme, dass die Menschen versuchen, Unannehmlichkeiten durch gezielte Maßnahmen zu verringern

• Beispiel: Vermeidung von Lärm durch Schallschutzfenster

• geht davon aus, dass der Preis eines privaten Gutes von seinen Charakteristika abhängig ist

  • Unterschiedliche Produkteigenschaften => unterschiedliche Preise

• Beispiel: Unterscheiden sich zwei bis auf den Kühlergrill identische Autos in ihrem Preis, so lässt sich aus dem Preisunterschied auf die implizite Wertschätzung der einen Art von Kühlergrill gegenüber der anderen schließen

• Erfassung und Bewertung von materiellen Schäden (bspw. Gebäude, historische Stätten) und beim Menschen (Gesundheitskosten)

  • Bspw.: Auswertung von Krankenakten zur Erfassung von Behandlungskosten

• Oft Unterschätzung der tatsächlichen Kosten, da langfristige Wirkungsketten nicht bekannt

• Schritt 1: Ursache-Wirkungs-Mechanismus

• Schritt 2: Wirkungsprognose

• Schritt 3: monetäre Bewertung der Auswirkungen

• Konsumsektor: Vorliebe für „Konsum heute“ anstatt „Konsum morgen“

• Das soziale Optimum stellt sich an dem Punkt ein, bei dem SOR (Soziale Opportunitätskostenrate) und SZR (Soziale Zeitpräferenzrate) zusammenfallen: optimale intertemporale Allokation

• Schritt 1: Festlegung eines ökonomischen Indikators

• Schritt 2: Aufstellung eines Kosten- und Nutzenplans

• Schritt 3: Berechnung des Mengengerüsts

• Schritt 4: Bewertung der Mengenänderungen in Einheiten des festgelegten Indikators

• Schritt 5: Zusammenfassung mit Hilfe von Kennzahlen

• Anschließend

  • Sensitivitätsanalyse: Inwieweit hält die optimale Lösung einer Variation der Bewertungsansätze stand?

  • Berücksichtigung der intangiblenKosten/Nutzen => Einführung politischer Gesichtspunkte

• Modifiziertes Sozialprodukt

  • Kosteneinsparungen werden positiv bewertet

• Privat verfügbares Einkommen oder Konsumsumme

  • Ausgabenbetrag als Wohlfahrtssumme gewählt

• Mikroökonomische Wohlfahrtsmaße

  • bspw. consumersurplus, socialsurplus

• Direkte Kosten und Nutzen: unmittelbare Folgeerscheinungen eines Projekts

• Indirekte Kosten und Nutzen

• IntangibleKosten und Nutzen: ohne monetären Maßstab

• Bestimmung sämtlicher mengenmäßiger Veränderungen

• Hierbei handelt es sich um eine Trennung der relativ objektiven Mengenbetrachtung von der wertmäßigen Betrachtung mit subjektiven Maßstäben

• Verfahren der Bewertung, z. B.

  • Marktpreise

  • Schadenskosten

  • Messung der Zahlungsbereitschaft

  • Alternativkosten

  • Vermeidungskosten

  • Opportunitätskosten

• Differenzmethode

• Quotientenmethode: Als Maßstab dient der Nutzen pro Kosteneinheit

• Vergleich zeigt: Differenzmethode bevorzugt große Projekte, die Quotientenmethode kleine

• Sensitivitätsanalyse: Es wird untersucht, inwieweit die optimale Lösung einer Variation der Bewertungsansätze standhält.

• Berücksichtigung der intangiblen Kosten/ Nutzen; spätestens an dieser Stelle müssen politische Gesichtspunkte eingeführt werden.

• Es wird untersucht, inwieweit die optimale Lösung einer Variation der Bewertungsansätze standhält.

• Sensitivitätsanalysen sind bei kardinalen NWA besonders wichtig. Möglichkeiten der graphischen Aufbereitung von Sensitivitätsanalysen:

• Die Addierbarkeit der Nutzen sind empirisch nicht gestützt.

• Der Kaldor-Hicks’sche Kompensationseffekt wird nur rein rechnerisch durchgeführt. Dies hat als soziale Folge, dass bei mehreren Projekten im gleichen Gebiet immer wieder die gleichen Individuen benachteiligt werden können. Eine fortgesetzte Erhöhung der Kompensationsforderungen wird nicht berücksichtigt.

• Aufsummierung von marginalen Reisezeitgewinnen können zu hohen Nutzenbeiträgen führen

• Ziel => Ordnung der Menge von Alternativen hinsichtlich eines Zielsystems

• Schritt 1 => Aufbau eines Zielsystems (zielhierachie)

  • Zielhierarchie => z.B. gesellschaftl. Wohlfahrt / Unternehmensziel als Oberziel, dann Unterziele, dann Kriterien / einzelne Attribute

• Schritt 2 => Zusammenstellung von Alternativen

  • Möglichst vollständige Vergleichbarkeit

  • Auslegung der Alternativen

• Schritt 3 => Messung der Zielerreichung druch

  • Norminale Methode

  • Ordinare Methoden

  • Kardinaler Methoden

• Schritt 4 => Bewertung der Auswahl mittels nominaler, ordinaler, oder kardinaler Methode

• Schritt 5 => Sensitivitätsanalyse

• Neutrale Festlegung der Gewichtung der Kriterien und der Transformationsart

  • durch versch. Ansichten ist Objektivität unmöglich

  • Menschen lassen sich täuschen → sehr große Befragung

• begrenzter Umfang vorliegender und sinnvoll berechenbarer Daten

• Kostenmodell => nur die periodisierten Ausgaben des Staates werden aufgeführt (Investitionen und Folgekosten)

• Wirksamkeitsmodell => hier erscheinen alle übrigen Effekte einer Investition (z.B. Gesellschaftliche Kosten)

• Eindimensionale Zielsetzung => Wirksamkeit fest vorgegeben

  • Auswahl der Alternative, welche die Zielerreichung mit den geringsten Kosten gewährleistet

• Mehrdimensionale Zielsetzung => Bildung einer Kennzahl für die Wirksamkeit

Ist eine Auswahl nach dem ökonomischen Prinzip nicht möglich (keine vollständigen / vergleichbaren Alternativen), existieren zwei Möglichkeiten:

• max {Wj/Kj}

  • Eigenschaften: Bevorzugung kleiner Projekte, Benachteiligung neuer Technologien, unsichere zukünftige Wirksamkeit vs. hohe Kosten)

• Künstliche Anreicherung von Alternativen, damit diese vergleichbar werden

• Interdependenzen

• Beispiel: Bau von zwei Straßen zur Verbesserung der Infrastruktur

  • unabhängige Bewertung: beide sind sinnvoll

  • abhängige Bewertung: nur eine Straße ist sinnvoll

• Gruppierung der Projekte, sodass die Interdependenz-Analyse auf Kombinationen innerhalb einer Gruppe begrenzt werden kann

  • Hohe intra-cluster Interdependenz

  • niedrige inter-cluster Interdependenz