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FS-ESE (Emotional/Sozial)

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by Sophia V.

Goalsetting - Hintergrund

Theoretischer Hintergrund:

  • Die Auswirkungen von Zielen auf das Verhalten hängen von ihren Eigenschaften ab: Spezifität, Nähe und Schwierigkeitsgrad (Bandura, 1988). Die ursprüngliche Theorie geht davon aus, dass die Zielsetzung eine Verhaltensänderung fördert, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind:

  • (1) das Ziel muss bewusst und spezifisch sein; und (2) das Ziel muss ausreichend schwierig sein (d.h. über das üblicherweise Erreichte hinaus). Konkrete Zielesteigern die Leistung durch eine höhere Spezifizierung des Aufwandes für den Erfolg und die erwarteteSelbstzufriedenheit.

  • Die Zielsetzungstheorie (Locke & Latham, 1984) basiert darauf, dass bewusstesmenschliches Verhalten immer schon zielführend ist. Aber warum sind Menschen unterschiedlich erfolgreich trotz gleichwertigem Können und Wissen? Die Ursache für das Handeln scheint bei dem Einen motivierender zu sein als bei dem Anderen. Die Wahrscheinlichkeit, ein bestimmtes Ziel zu wählen, wird erhöht, wenn der Einzelne denkt, dass es entweder aufgrund von seinen Fähigkeiten oder aufgrund von Erfolgen in der Vergangenheit erreicht werden kann. Menschen mit hoher Selbstwirksamkeit wählen eher anspruchsvolle Ziele als solche mit geringer Selbstwirksamkeit (Locke et al., 1984).

  • Die Prävention durch „Goalsetting“ wendet sich sowohl an einzelne Schüler*innen auf universeller Ebene (alle Kinder einer Klasse sind beteiligt), als auch an einzelne Schüler*innen auf selektiver (bei erhöhter Risikobelastung) oder indizierter (Schüler*innen mit sehr hohem Risiko und sich bereits abzeichnenden Symptomen) Ebene.


Goalsetting - Durchführung

Zielgruppe: Vornehmlich Schüler*innen an Förderschulen sowie Schüler*innen mit erhöhtem Förderbedarf in inklusiven

Settings.

Das wird benötigt: Eine Form der Dokumentation mit dem / der Schüler*in vereinbaren: Zielerreichungsskala, Tokenprogramm

1. Verhaltensproblem identifizieren

2. Verhaltensausgangslage systematisch erfassen: Beobachtung/Beurteilung über mehrere Zeitpunkte hinweg, z.B. Anteil der effektiv genutzten Arbeitszeit in % im

Wochenplan, 5x erhoben

3. Verhaltensziel setzen: einschl. Operationalisierung: Festlegung eines Indikators der initialen Zielerreichung, z.B. zunächst 50 % der Arbeitszeit effektiv nutzen

4. Verhaltensfortschritt beobachten (progress monitoring): Möglichst grafische Darstellung der Ausgangslage und des Fortschrittes, Erfassung kann auch durch Schüler*in erfolgen)

5. Feedback geben und positiv verstärken: Idealerweise erfolgt Feedback visuell und mündlich, konkret, ggf. mit Hinweisen zur Verbesserung.

6. Weiteres Vorgehen planen: In Abhängigkeit vom Verhaltensverlauf z.B. den Indikator anpassen, weitere Hilfen einbauen, Wechsel oder Beendigung der Intervention…


Mögliche Modifikationen im Schritt 6:

Für Kinder/Jugendliche, die darauf ansprechen:

o Zielmarker (Indikator) erhöhen, Frequenz der Intervention erhöhen

o Feedbackfrequenz verringern

o Verstärkung:

- Bedingungen verschärfen (muss z.B. Ziel drei Tage hintereinander erreichen, um Belohnung zu

erhalten)

- Belohnungen verändern, Wahlmöglichkeiten vorhalten

- Übergehen zu reinem Lob

o Komponenten der Intervention entfernen

Für Kinder/Jugendliche, die nicht darauf ansprechen:

o Zielmarker (Indikator) herabsetzen, Frequenz der Intervention erhöhen

o Feedbackfrequenz erhöhen

o Verstärkung:

- Belohnung für die tägliche Zielerreichung hinzufügen

- Wahl der Belohnung ermöglichen

- Spezifisches Lob vorhalten

o Komponenten zur Intervention hinzufügen, z.B. self-monitoring, self-graphing, precorrection

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Sophia V.

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