Was sind die zentralen eigenschaften von Psychotherapie?
Welche psychotherapeutischen Verfahren gelten als Richtlinienverfahren?
Aktuell berufsrechtliche und sozialrechtliche anerkannte Psychotherapieverfahren = „Richtlinienverfahren“
o Analytische Psychotherapie
o Tiefenpsychologische fundierte Psychotherapie
o Verhaltenstherapie
o Systemische Therapie
Berufsrechtliche Anerkennung
Wissenschaftlicher Beirat Psychotherapie regelt laut „Psychotherapeutengesetz“, in welchen Verfahren Psychotherapie ausgebildet werden und praktiziert dürfen
auchwissenschaftliche Anerkennung genannt
Antrag überprüft durch Bewertung auf Grundlage eingereichter Studien
Sozialrechtliche Anerkennung
Der gemeinsame Bundesausschluss regelt, welche Verfahren von gesetzlichen Krankenversicherungen vergütet werden.
Beschlussgremium des GBA>Nutzenbewertung>Rcihtlinein des GBA>Richtlinienverfahren
Definition Psychotherapie
Ein bewusster und geplanter interaktionaler Prozess zur Beeinflussung von Verhaltensstörungen und Leidenszuständen, die in einem Konsensus für behandlungsbedürftig gehalten werden
mit psychologischen Mitteln in Richtung auf ein definiertes Ziel mittels lehrbarer Techniken auf der Basis einer Theorie des normalen und pathologischen Verhaltens.
In der Regel ist dazu eine tragfähige emotionale Bindung notwendig.
Kriterien Psychotherapie
Psychotherapie als „geplanter zielorientierter Prozess“
Veränderung psychischer Prozesse mittels „psychologischer“ Mittel auf der Grundlage einer Theorie
Interaktiver Charakter und emotionale Komponente
Lehr- und Lernbarkeit
Ziele Psychotherapie
o Reduktion von Leiden
o Reduktion von Symptomatik (besser schlafen)
o Veränderung kritischer belastender oder gefährlicher Verhaltens-, Emotions- und Einstellungsmuster
o Entwicklung der Fähigkeit zur erfolgreichen Lebens- und Problembewältigung
Geschichtlicher Überblick
Gründung der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung
Freud: Vorlesungen zur Einführung in die Psychoanalyse
Gründung des National Institute of Mental Health, USA
Entwicklung der Verhaltenstherapie, Humanistischen Therapie und Systemischen Therapie
Psychotherapeutengesetz in Deutschland
Reform des Psychotherapeutengesetzes in Deutschland
Formate von Psychotherapie
Kurz versus lang
Einzel versus Gruppen
Manualbasiert versus individualisiert
Ambulant versus stationär
Face-to-face versus virtuell
Settings von Psychotherapie
Gestufte Behandlungsoptionen
Entwicklungsphasen der Verhaltenstherapie
Behaviorismus (seit 50er)
Lerntheorien (klassische und operate Konditionierung)
lernpsychologische Grundlage durch Pawlow, Watson und Skinner
Techniken: systematische Desensibilisierung, Exposition, Habituation
Grundannahme: maladaptives Verhalten ist Folge der individuellen Lerngeschichte
Kognitive Wende (seit 70er)
Kognitive Modelle, Soziale Lerntheorien
Grundannahme: Menschen sind soziale Wesen, Lernen geschieht durch Modelle (Modelllernen)
Dritte Welle (seit 90er)
Integrative Ansätze (Emotionen, Achtsamkeit), spezifische Therapien
Allgemein: zentrale lernpsychologische Grundlagen sind Prinzipien der klassischen und operanten Konditionierung, Entwicklung durch reine Verhaltenstherapie um soziale Lerntheorien und kognitive Lernthoerien ergänzt
Grundprinzipien der Verhaltenstherapie
Orientierung an empirischer Psychologie
Orientierung an aktuellen Problemen
Bezug auf prädisponierende, auslösende, aufrechterhaltung sowie Ressourcen
Zielorientierung
Handlungsorierntierung
Altagsbezug
Transparenz
Hilfr zur Selbsthilfe
> liegen in ihrer Orientierung an aktuellen Problemen, Zielen, konkretem Verhalten und Erleben im Alltag, empirscher Überprüfbarkeit und Weiterentwicklung
Wie führt man eine SORKC-Analyse durch?
Das Modell beschreibt die fünf Grundlagen von Lernvorgängen. Das Akronym ”SORKC” steht dabei für die sich bedingenden Faktoren, die zu einem bestimmten Verhalten führen:
Problematischen Empfinden wird in 5 Stufen angeschaut
S (Stimulus): Reize und Situationen, in denen das Verhalten auftritt
O (Organismus): Kognitionen und biologisch-somatische Bedingungen als individuelle, biologische und lerngeschichtliche Grundlagen der Person auf den Stimulus
R (Reaktion): Beobachtbares Verhalten, das dem Stimulus und seiner Verarbeitung im Organismus folgt
K (Kontingenz): Regelhafte und zeitliche Zusammenhänge zwischen Situation, Verhalten und Konsequenz
C (Konsequenz): Bezogen auf das Auftreten einer Belohnung oder Bestrafung als Folge des Verhaltens
Mikroanalyse
Beschreibung des symptomatischen Verhaltens “Problemverhaltens”
Verursacht Leidensdruck
hat dysfunktionale Konsequenzen
blockierte wichtige Ziele
Makroanalyse
Analyse von situationsübergreifendem Verhalten
Tiefe der Problematik, Entwicklungsgschichte und Hekunft der Problematik
Warum hat die Perosn das Problem entwicklet
Zentrale Elemente des Vulnerabilität-Stress-Modell
Vulnerabilitäten: alles möglich, das in der Vergangenheit passiert ist, was ggf. mich anfälliger für psychische Störungen macht
Exposition: Stressoren, die bestimmte Belastungen hinzufügen
Modifizierende Variablen: psychologische Faktoren wie Ressilienz, Coping, soziale Unterstützung
Konsequenzen: Akute Folgen, Langzeitfolgen
Eigendynamik einer Störung
Selbstverstärkungsmechanismen, die zur Entwicklung und Aufrechterhaltung der Störung beitragen
Eigendynamik beginnt mit, warum Störung fortbesteht, auch wenn primärauslösende Faktoren nicht weiter existieren
zb Depression
Was versteht man unter aufrechterhaltenden Faktoren?
Grundsatz: keine chronische psychische Störung ohne aufrechterhaltende Faktoren
teilweise Bestand der diagnostischen Kriterien, zb Vermeidungsverhalten bei PTBS
Verfahrensspezifisch unterschiedlich formuliert
Bsp
VT: Vermeidungsverhalten bei Angststörungen
Psychodynamische T: Erfüllung unbewusster Motive durch die chronische Krankenrolle
Systemsiche T: familienstabilisierende Funktion durch Indexpatient
Therapieablauf in der Verhaltenstherapie
Anmeldung
Erstgespräch: Anamnese, Klassifikatorische Diagnostik, Psychopathologischer Befund, körpl. Faktoren
Probatorische Sitzung: Persönlichkeitsdiagnostik, Biographische Anamnese, Lebensbedingung, SORKC
Indikationsentscheidung, Therapieziele, Prognoseeinschätzung, Therapieplanung
Durchführung Psychoterapie: Beurteilung der Wirksamkeit, Grad der Zielerreichung
Wichtige Aspekte in der Beziehungsgestaltung von Therapien
positive Erfolgserwartung
Vermittlungeines glaubwürdigen Erklärungsmodell für Störung und Intervention
Vorbereitung auf therapeutische Übungen und Aufgaben
Soziale Verstärkung
Zusammenfassungen und Rückmeldungen
Motivierende Beziegungsgestaltung
Unterstützung der therapeutischen Interaktion durch nonverbalen Verhalten
Welches sind die angenommenen Wirkprinzipien von Psychoeduktion?
Dysfunktionale Krankheitskonzepte ändern
Therapiemotivation und Compliance fördern
Selbstwirksamkeit verbessern
Positive Verstärkung
Auftreten Konsequenzen nach Verhalten und Angenehmer / positiver Reiz: Belohnung > Reduktionszunahme
Negative Verstärkung
Wegfall Kensequwnzen nach Verhalten und Angenhemer / positiver Reiz: Vermeigung > Reaktionszunahme
WIe kann man Expositionsverfahren einteilen?
Systematische Desensibilisierung
in Vorstellung Konfrontation mit Angst und in Hierarchie aufsteigend
Habituationstraining / gestufte Exposition:
Konfrontation im echten Leben und in Hierarchie absteigend
Implosion:
in Vorstellung Konfrontation mit Angst und mit schwierigen Item anfangen
Flooding
Konfrontation im echten Leben und mit schwieristem Item anfangend
Welche Erklärungen (Wirkmechanismen) gibt es für den Angstabfall bei Exposition?
= Entstehung von Angst und Vermeidungsverhalten
Faktor: initiale klassische Konditionierung
neutraler Stimulus (Hund) und unkonditionierter Stimulus (Nähe zum Hund) der eigentlich zu unkonditionierten Reaktion (gebissen werden) wird zu konditionierten Stimulus ( Nähe zum Hund endet in Angst)
Faktor: Aufrechterhaltung
der konditionierte Stimulus zb Biss vom Hund wird gemieden, was Angst aufrecht hält, weil keine korrigierende Erfahrung gemscht wird
Ziel: Entkopplung un unkonditionierten Stimulus und konditionierter Reaktion > langfristig Überwinden der Angst durch Abbau von Vermeidungsverhalten
Grundannahmen der kognitiven Therapie
Ziel
syfunktionale Kognitionen verändern
Dysfunktionale K:
nicht realitätsgerecht, unlogidch, nicht empirisch
selbstschädigend, nicht hilfreich, nicht zielführend
Welche therapeutischen Schritte werden bei der kognitiven Therapie durchgeführt?
Psychoeduktion: Vermittlung des Kognitiven Modells
Kognitive Umstrukturierung:
a Identifizieren dysfunktionaler Kognitionen
b Disputation Dysfunktionaler Kognitionen
c Entwiclung funktionaler Kognitionen
Erprobung der neu erlernten Denkmuster und Strategien
Worauf zielen trainingsbasierte Verfahren ab?
Abhängig von Trainingsprogramm: Verbesserung der jeweiligen Fertigkeiten
Aufbau funktionaler Verhaltensweisen
durch regelmäßiges Üben
durch Anwendung verschiedener Lernprinzipien
Steigerung der Motivation durch Erreichung von Teilerfolgen
Ressourcenorientierung statt Defizitorientierung
Wichtige Themen von Psychoeduktion
zb Behandlungsoptionen: Informationen zur Psychotherapie, alternative Behandlungen, Risiken und Nebenwirkungen und Psychotherapie, Frühwarnzeichen und Frühsymptome, Mediakamente
Operante Verfahren
Veränderung des Verhaltens durch Manipulation seiner verstärkenden Bedingung (Konsequenz)
Welche neuen Konzepte werden in vielen Dritte-Welle-Verfahren integriert?
Emotion
Emotionsregulung bei psychsichen Störungen oft gestört
Komponenten: Ausdruck, Subjektives Erleben, Neurophysiologische Veränderung, Kognition, Motivation
Achtsamkeit
bewusste Lenkung der Aufmerksamkeit auf die Erfahrung des gegenwärtigen Augenblicks
Aspekte: Konzentration, Einsicht
Akzeptanz:
Bewusstes Annhemen einer absichtsvollen offenen, empfänglichen, flexiblen und nicht unrteilenden Haltung gegenüber dem Erleben im gegenwärtigen AUgenblick
Grundannahmen von ACT
Acceptance and Commitment Therapy
Hexaflex:
Akzeptanz
Kognitive Defusion
Selbst als Kontext
Persönliche Werte formulieren
Engagiert Handeln
Skill Training in der DBT
findet im ersten Behandlungsstadium statt
Ziel: funktionalerer Umgang mit Emotionen mithilfe von Skills
Module: Achtsamkeit, Stresstoleranz, Umgsng mit Gefühlen, Zwischenmenschliche Fertigkeiten, Selbstwert > helfen um Skills herauszuarbeiten
> es wird erarbeitet was für Strategien ich brauche um mit Anspannung und Emotionen effektiver umzugehen
Schema
Muster aus Erinnerungen, Emotionen, Kognitionen und Körperempfidungen
in Kindkeit entstanden
im laufe stärker Ausgeprägt
stark dysfunktional
Schemamodus
Bei Aktivierung eines Schemas
>intensive unangenehme Emotionen
> Bewältigungsversuche (oft dysfunktional)
• Schema-Modus: aktueller emotionaler Zustand
SInd Dritte-Welle_Verfshren wirksamer als traditionelle Ansätz?
sind wirksam, aber nciht unbedingt wirksamer als Klassiche Kognitive Verhaltenstherapie
bsp. Depression: nicht wirksamer als klassiche KVT Verfahren
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