Nennen Sie die diagnostischen Kriterien der Anorexia nervosa (AN) und Bulimia nervosa (BN) (DSM-5).
Anorexia Nervosa:
A Erhebliches Untergewicht infolge (intentionaler) eingeschränkter Energieaufnahme
B Ängste vor Gewichtszunahme oder Verhalten, das einer Gewichtszunahme entgegensteht
C Wahrnehmungsstörung bezüglich Figur/Gewicht, übertriebener Einfluss von Figur/Gewicht auf die Selbstbewertung, oder Leugnen des Schweregrades des Untergwichts
Spezifizierung: Aktueller Schweregrad:
leicht: BMI ≥ 17;
mittelschwer: BMI 16-17;
schwer: BMI 15-16;
sehr schwer: BMI ≤15
Bulimia Nervosa
A Wiederkehrende Essattackn (= Essen einer größeren Nahrungsmenge mit Kontrollverlust)
B Gegensteuernde Verhaltensweisen (z.B. Erbrechen,Laxantien/Diuretika, Fasten, übermäßige Aktivität
C Häufligkeit mind. 3 Monate lang mind. 1x pro Woche
D Selbstbewertung übermäßig duch Figur und Gewicht beeinflusst
E Nicht nur in Episoden einer Anorexia Nervosa
Spezifizierung: Aktueller Schweregrad (Essanfälle pro Woche):
leicht = 1-3;
mittelschwer = 4-7;
schwer = 8-13;
sehr schwer = ≥ 14
Welche körperllichen Begleit/Folgeprobleme kommen bei Essstörungen vor?
Zählen Sie jeweils drei pro Störung (AN und BN) auf.
Anorexia Nervosa
vermehrtes Körperhaarwachstum
Darmträgheit
Kreislaufprobleme
Ödeme
Schlafstörungen
Anämie
hormonelle Störungen
Heißhunger:
Dilatation des Magens
Menstruationsbeschwerden
Erbrechen/Abführmittelmissbrauch:
Kaliummangel
Risiko von Herzrhythmusstörungen
Muskelkrämpfe
Epilepsie
Erbrechen
Zahnschmelzerosion
chronische Heiserkeit
Gasttointestinaler Rückfluss
Beschreiben Sie einige Risikofakroren von Essstörungen und erläutern Sie das integrative Modell stichpunktartig.
Komorbidität zu
affektiven Störungen
Angststörung
Zwangsstörung
Abhängigkeit von Substanzen
Welche Bestandteile hat eine integrative Therapie bei Essstörungen?
Beziehungsaufbau (Akzeptanz, Empathie)
Diagnostik
eigentliche Behandlungsphase
Stabilisierungsphase
Rückfallprophylaxe
Abschluss der Therapie
Beschreiben Sie 2-3 Therapietechniken der kognitiven Verhaltenstherapie.
Exposition
operantes Konditionieren
kognitive Therapie (Verzerrungen aufdecken)
Stimulus-Kontrolltechniken
Selbstregulation, Umgang mit Impulsivität
Was lässt sich zur Effektivität der Psychotherapie bei AN, BN, BES sagen?
keine signifikanten Ergebnisse
Bulimia Nervosa:
KVT signifikant wirksamer als eine inaktive oder aktive Kontrollgruppe
KVT nicht wirksamer als Psychopharmakotherapie
Binge Eating Disorder:
KVT signifikant wirksamer als Psychopharmakotherapie (bei kognitiven Symptomen)
Beschreiben Sie den typischen Verlauf von Essstörungen
negative Stimmung steigt und positive Stimmung sinkt vor dem Essanfall
negative Stimmung sinkt und positive Stimmung steigt nach dem Essanfall
-> positive Affektveränderung als negative Verstärkung
Last changed2 years ago