Nennen Sie die Risiken für eine Produktion im Ausland und nennen Sie die zwei größten Motiv für eine Rückverlagerung.
Risiken:
Erhöhte Kosten
Lieferverzögerung (Weite Wege, Grenzkontrollen)
Produktpiraterie (kein Patentrecht)
Qualitätsmangel (anderes Qualitätsverständnis)
Reputationsrisiken (Bedingt durch andere Risiken)
Größten Motive für Rückverlagerung:
Qualität
Höhere Kosten
Kostenstrukturgerecht
Intensive Nutzung günstiger Faktorkosten durch
Konstruktive Anpassungen am Produkt (Austausch von Maschinen & Materialkosten durch Lohnkosten)
Mögliche Maßnahmen:
Montage in NLL
Vermehrter Einsatz manueller Arbeit wie bspw. Fügen statt Drehen -> Geringerer Materialabfall
Koordinationsgerecht
Geringer Koordinations- & Betreuungsaufwand
Einfache Wertschöpfungskette
Geringe Werkstoff- und Verfahrensvielfalt
Lokaler Standort muss selbstständig arbeiten
Mögliche Maßnahmen
Outsourcing ganzer Module an einen Lieferanten anstatt einzelner Teile
(-> geringere Abstimmungskosten)
Prozessfähigkeitsgerecht
Produktionsmittelgerecht
Qualifikationsgerecht
Verwendung lokaler Produktionsmittel
Robustheit gegen Fertigungsungenaukeiten
Berücksichtigung des lokalen Ausbildungsniveaus
Einfache arbeitsintensive Standardverfahren
Wissenschutzgerecht
Reduzierung des Risikos des Know-how-Verlusts
Segmentierung des Produkts in kritische (Fertigung im Heimatland) und unkritische Komponenten
Zugriffskontrolle der Mitarbeiter auf Informationen
Kommunikationsgerecht
Vermeidung von Missverständnisse durch
Verwendung lokaler Standards und Normen
Einfache Prozessgestaltung
Normen konkret spezifizieren (Maße angeben)
Transportgerecht
Reduzierung von Transportkosten, -zeiten & Beschädigungen durch
Verwendung standardisierter Ladungsträger
Robuster Transport
Reduktion der Lagerbestände
Platzsparend stapelbare Produkte
Packmaße an Ladungsträger anpassen
Abgabengerecht
Minimierung von Zöllen und Abgaben beim Import von Komponente & Baugruppen durch
Verwendung lokaler Materialien
Anpassung der Produkte an die Zolltarife
Lokales Material verwenden
Beeinflussung der Klassifikation des Produktes
Dynamikgerecht
Berücksichtigung der Auswirkungen von Veränderungen der Einflussfaktoren durch
Planung in Szenarien
Ausweichmöglichkeiten
Alternative Werkstoffe finden
Erklären Sie im Rahmen der Gestaltungsoptionen die “Globale einheitliche Fertigung”.
Gründe:
Produkt kann nur mit den bereites praktizierten Fertigungsverfahren produziert werden
Entwicklung alternativer Fertigungsverfahren ist nicht wirtschaftlich
Geringe Produktionsvolumen -> Investition lohnt sich nicht
Fertigungsverfahren sichert Wettbewerbsvorteil (Kernkompetenz des Unternehmens)
Skalenvorteile bspw. durch Masseneinkauf von Maschinen
Erklären Sie im Rahmen der Gestaltungsoptionen die “Standortgerechte Anpassung der Fertigungstechnik”.
I.d.R. Gleichbleibendes Fertigungsverfahren mit einer Variation des Automatisierungsgrades
-> Vermehrter Einsatz manueller Arbeit (bei Verlagerung in NLL)
Bsp. Manueller Materialfluss, manuelle Arbeitsschritte oder Anwendung älterer Fertigungsverfahren
Grenze der standortgerechten Anpassung: Qualität
Reduktion des Automatisierungsgrad führt zu Qualitätsverlust (Präzision und Konsistenz gehen runter)
Lösung: Maßnahmen zur Qualitätssicherung
Bsp. Mitarbeiterschulung oder Methoden wie Poka Yoke, farbliche Kennzeichnung
Erklären Sie im Rahmen der Gestaltungsoptionen die “Standortgerechte Anpassung der Fertigungstechnik bei modifizierter Produktkonstruktion”.
Konstruktionsveränderungen sinnvoll, wenn Einsparungen oder Prozessvereinfachungen erreicht werden können
Beispiele: Fehlerrobustes Design, einfache Fügeverfahren
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