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Klausurfragen aus der Präsentation

RM
by Rebekka M.

Die Abteilung des Beschwerdemanagementes des Krankenhauses Wiedergesund leitet eine Rechnung mit der Bitte um Korrektur an die stationäre Abrechnung. Der Abrechnung ist eine Beschwerde der Patientin Frau Müller beigelegt, mit der Anmerkung die Wahlleistungen seien nicht seperat ausgewiesen.

a) Beschreiben Sie Ihre Vorgehensweise.

b) Informieren Sie die Buchhaltung über entsprechnende Korrekturen

a) Krankenhausleistungen gliedern sich in Krankenhausleistungen und Wahlleistungen. Allgemeine Krankenhausleistungen sind Leistungeen, die unter Berücksichtigung der Leistungsfähigkeit des Krankenhauses im Einzelfall nach Art und Schwere der Krankheit für die medizinisch zweckmäßige und ausreichende Versorgung des Patienten bzw.des patienten notwendig sind.

Wahlleistungen für Privatpatienten sind durch den Vergütungsumfang des DRG-Systems nicht abgedeckt. Dabei handelt es sich um wahlärztliche Leistungen, diagnostische Wahlleistungen und Leistungen für Unterkunft und Verpflegung. Es besteht nur der Anspruch auf Vergütung, wenn das Krankenhaus eine Wahlleistungsvereinbahrung mit dem Patienten geschlossen hat. Die Liquidation der Wahlärztlichen Behandlung erfolgt auf der Grundlage der GOÄ und ist aufgrund dessen gesondert auszuweisen und an den Patienten zu versenden. Kosten für Unterkunft und verpflegung, die über die allgemeinen Krankenhausleistungen hinaus gehen, sind an die PKV zu senden und aufgrund dessen seperat auszuweisen.

b) Das privatärztliche Liquodationsrecht wird durch einen entsprechenden Vertrag durch das Krankenhaus ausgeübt. Der Chefarzt erhält einen ihm zustehenden Anteil aus den Liquidationserlösen. Diese sind auf das Konto Aufwand für Löhne- und Gehälter des ärztlichen Dienstes zu buchen. In der Gewinn und Verlustrechnung sind die Vorgänge nach KHBV als Erlöse aus Wahlleistungen nach Erlösart zu berücksichtigen.

Der Sicherstellungzuschlag ist aus Sicht von Krankenhäusern eine Option, um die Vorhaltung von ungenutzten Ressourcen zu finanzieren.

a) Erläutern sie die Bedeutung des Sicherstllungzuschlags.

b) Geben Sie ein Kriterium an, welches für die Bewilligung ausschlaggebend ist.

c) Erläutern Sie, mit welchen Risiko die Gewährung eines Sicherstellungszuschlages für Kliniken verbunden sein kann.

a) Es geht darum, in dünn besiedelten Regionen ein stationäres Versorgungsangebot aufrechzuerhalte und Kliniken, die dort angesiedelt sind, wirtschaftlich zu unterstützen. Somit hat der Gesetzgeber die sogenannten Sicherstellungszuschläge eingeführt. Der G-BA wurde beauftragt, für die Vereinbarung der Zuschläge zwischen Krankenhäusern und Krankenkassen bundeseinheitliche Vorgaben zu beschließen.

b)

  • Wenn Krankenhäuser auf einer Insel liegen oder in einer Region mit 100 Einwohnern je Quadratkilometer, dann hat es einen geringen Versorgungsbedarf. Aus den regulären Erlösen können Kosten zur Kapazitätsvorhaltung nicht gedeckt werden.

  • Wenn durch die Schließung des betreffenden Krankenhauses zusätzlich mindestens 5.000 Einwohner länger als 30 Min zum nächstglegenen Krankenhaus fahren müssen , dann gilt die wohnortnahe Versorgung als gefährdet.

  • Das Krankenhaus erwirtschaftet aufgrund des geringen Versorgungsbedarfs einen Defizit. Dadurch entsteht eine kritische Finanzielle Situation

c) Aufgabe der Landesregierung ist es, für die Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung mit Krankenhausleistungen zu sorgen. Trotzdem wird der Sicherstellungszuschlag von der Krankenkasse finanziert. Diese fordern als Ausgleich eine Absenkung des Landesbasisfallwertes, so dass künftige DRG-Erlöse geringer ausfallen könnten. Es ist möglich , dass die darurch verlorenen Erlöse nicht mehr durch den Sicherstllungsauftrag kompensiert werden können und sich die finanzielle Schieflage verstärkt.

“Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig eine flächendeckende und gut funktionierende Krankenhausversorgung ist. Die Sicherstellungszuschläge leisten dabei einen Beitrag, die notwendigen Vorhaltungen zu finanzieren und müssen zukünftig noch weiter an Bedeutung gewinnen.”, erklärte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Georg Baum. Andererseits ist der Stukturfonds ein Instument, um Bettenabbau auf dem Gebiet des Krankenhaussektors zu fördern.

Legen Sie dar, warum in der Anwendung von beiden Instrumenten in einem Bundesland kein Widerspruch besteht.

Krankenhausschließungen oder Umwandlungen in nicht akutstationäre Einrichtungen erfordern erhebliche Investitionen. Sie sind für nicht mehr rentable Häuser in Betracht zu ziehen. Mit dem Strukturfond will man stationären Ballungsräumen begegenen. Diese Überkapazitäten sind ein Hauptgrund für die problematische Mengenentwicklunge in den vergangenene Jahren. Die Bundesländer sind im Rahmen der Krankenhausplanung verantwortlich für die Steuerung der stationären Krankenhauskapazitäten. Jedoch tragen sie nur einen marginalen Teil der Kosten. Deshalb ist von den Länder keine leistungsmengenorientierte Planung zu erwarten.


Beim Sicherstellungszuschlag geht es nicht darum, Unwirtschaftlichkeit auszugleichen, sondern keine Versorgungslücke im ländlichen Raum enstehen zu lassen und die Krankenhäuser in diesen Gebieten finanziell zu unterstützen. So ist die Anwendung beider Instumente in einem Bundesland mit Metropolenregion und strukturschwachen Regionen durchaus kein Widerspruch.





Die extrem hohe Belastung der Notahufnahmen der Krankenhäuser ist eines der zentralen Probleme des Gesundheitswesens in Deutschland. Die Notaufnahmen der Krankenhäuser sind die Aufnahmestellen für Schwerstkranke und schwerstverletzte Patienten.

a) Erläutern Sie, warum die Leistungen der Notaufnahmen weitgehnd unberücksichtigt bleiben.

b) Skizzieren Sie einen Lösungsansatz, in welchem die Leistungen der Notaufnahmen berücksichtigung finden. je 8 P.

A) Die Pateinten der Notaufnahme sind zu 1/3 Patienten mit leichten Erkrankungen, die in ambulanten Angeboten besser behandelt werden könnten. Finanziell sind ambulante Patienten immer Verlustbringer , daher laufen die Notaufnahmen meist defizitär.

Dazu kommt, das im Hinblick der Fallpauschalen eventuell die Kosten der Personaldecke falsch berechnet wurde, da in den meisten Krankenhäusern kein festes Personal in der Notaufnahme verortet ist, sondern das Personal der Normalstationen in der Notaufnahme rotiert. Da kann es sein, dass die Personalkosten nicht vollständig der Notaufnahme zugeordnet wurden im Rahmn der Datenerhebung der Kalkulationshäuser. Vorgesehen war hier zur Verbesserung ein Stufensystem der Notfallversorgung.

B) Um die Notaufnahme finanziell attraktiver zu gestalten, müssten die leichten Fälle in den ambulanten Bereich verschoben werden. Damit würde ein Krankenhaus komplexeres Fallpotential und eine der vorgehaltenen Kapazität ensprechende höhere Vergütung erhalten. Dies hätte eine verbesserte Finanzielle Situation des Krankenhauses zur Folge. Hier kann ein aktives Einweisermanagement helfen mit einem sektorübergreifenden Konzept im Sinne der integrierten Versorgung, welches Kooperationen und Beteiligungen ambulanter Anbieter beinhaltet.

aufgrund der dualen Finanzierung enthält die Krankenhausbilanz Besonderheiten. Bitte erläutern Sie kurz die folgenden drei krankenhausspezifischen Bilanzpositionen. je 4 P.

  • Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens

  • Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung

  • Ausgleichsposten aus Dahrlehensförderung


Sonderposten aus Zuwendungen zur Finazierung des Anlagevermögens:

Wenn gefördertes Anlagevermögen aktiviert wird, wird in Höhe der Förderung geichzeitig auf der Passivseite ein Sonderposten bilanziert. Der Sonderposten bildet eine “Wertberichtigungsposition” zu den geförderten Vermögensgegenständen und gewährleistet eine Ergebnisneutralität.


Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung

Wenn Krankenhäuser vor Beginn der Förderung nach dem KHG mit Eigenmitteln Anlagevermögen finanziert haben, kann in Höhe der Abschreibung als Ausgleich für die Abnutzung ein Ausgleichsposten für Eigenmittelförderung auf der Aktivseite gebildet werden. Dieser Ausgleichsposten stellt keine Forderung dar; vielmehr handelt es sich um eine Bilanzierungshilfe zur Kapitalerhaltung, durch die die Abschreibungen ergebnismäßig neutralisiert werden.


Ausgleichsposten aus Dahrlehensförderung

Der Ausgleichposten aus Dahrlehensförderung resultiert aus der finanziellen Förderung von Lasten aus Dahrlehen, die vor Beginn der dualen Krankenhausfinanzierung aufgenommen worden sind. Der Ausgleichsposten ist eine Periodoisierungshilfe, um die Dahrlehensförderung ergebnisneutral darstellen zu können. Dies ist notwendig, da in der Praxis i.d.R. die Abschreibung und Förderung der Tilgung bzw. Nutzungsdauer und Dahrlehenslaufzeit zeitlich auseinanderfallen.

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Rebekka M.

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