Welche biomechanischen Betrachtungsweisen gibt es?
Zugang 1 (beschreibt die Bewegung von Körpern im Raum anhand physikalischer Größen wie zb Weg Geschwindigkeit und Beschleunigung) =Kinematik (von außen)
Zugang 2 (erfasst die Kräfte durch die Bewegungen bzw. Stillstände zustande kommen)
Wenn Geschwindigkeitsänderung -> Dynamik
Wenn Erhaltung eines Stillstandes-> Statik
Was ist eine Translation?
(Grundlegende Bewertungsart)
Bei einer Translation durchlaufen alle Punkte eines betrachteten Körpers deckungsgleiche Bahnen (z.b Skifahren(
Was ist eine Rotation?
(grundlegende Bewertungsart)
Bei einer Rotation drehen alle Punkte eines betrachteten Körpers um eine Gemeinsame Achse. (z.b schwingen am Reck)
Sind reine Translationen bzw. Rotationen üblich?
Im Sport kommen nur selten reine Translationen oder Rotationen vor.
Meistens überlagern sich die Bewegungsarten (z.b Kniebeuge ö.ä)
Was ist bei sportlichen Bewegungen mit (freien) Rotationen hauptsächlich relevant?
Die drei Rotationsachsen
Was weißt du über die Rotationsachsen?
-sie werden auch Hauptträgheitsachsen genannt.
-sie gehen durch den Körperschwerpunkt
-sie werden bei Menschen unterteilt in die KLA (Körperlängsachse), die
KBA (Körperbreitenachse) und die
KTA (Körpertiefenachse).
Nenne Rotationen um die Hauptträgheitsachse KLA des Körpers.
Z.b Piruouette, Sprung mit ganzer Drehung
Nenne Rotationen um die Hauptträgheitsachse KBA des Körpers.
Z.b Salto, Hüftumschwung (Reck)
Nenne Rotationen um die Hauptträgheitsachse KTA des Körpers.
Z.b. Rad,
+KBA Überschlag (Barren) mit seitlicher Drehung
Was ist der Körperschwerpunkt?
Der Körperschwerpunkt KSP (=Schwerpunkt/ Massenmittelpunkt) ist ein berechenbarer Punkt bei dem zur Vereinfachung die gesamte Masse des Körpers auf einen Punkt bezogen wird.
In diesem Punkt kann man sich dann den Angriffspunkt der Gleichgewichtskraft vorstellen.
Bei einem stehenden Menschen: KSP ungefähr in Bauchnabelhöhe
Ein frei beweglicher an Fäden aufgehängter Körper nimmt stets die Lage ein in der sich sein KSP lotrecht unter dem Aufhängepunkt befindet.
Der KSP verändert sich je nach Körperhaltung und kann auch außerhalb des Körpers liegen (bspw. Bei Weitsprung, Hochsprung und Stabhochsprung)
Welche Gewichtslagen (GL) gibt es?
Die indifferente, die stabile und die labile/ instabile Gewichtslage
Was ist die indifferente Gewichtslage?
Ein Körper befindet sich in einer indifferenten Gewichtslage wenn er selbst bei kleinen Auslenkungen stets die aktuelle Lage beibehält (bspw. Ball)
Was ist die stabile Gleichgewichtslage?
Ein Körper befindet sich in einer stabilen Gleichgewichtslage, wenn er sich trotz kleiner Auslenkungen selbstständig wieder in Richtung der ursprünglichen stabilen Gleichgewichtslage bewegt -> Ausgangslage (bspw. Hängen an Kletterwand)
Was ist die labile bzw. Instabile Gleichgewichtslage?
Ein Körper befindet sich in einer labilen oder instabilen Gleichgewichtslage wenn er sich bei einer kleinen Auslenkung von der Gleichgewichtslage weg bewegt (der Körper kehrt nicht selbst in seine Ausgangslage zurück)
Wie werden Rotationen ausgelöst?
Bei einem Absprung ist genau zum Ablösezeitpunkt der KSP eine wichtige Größe. Es muss zu diesem Zeitpunkt in Bezug zum KSP betrachtet werden, wo sich die Abdruckstelle befindet und wie dabei die Bodenreaktionskraft verläuft.
Wenn die Wirkungslinie einer resultierenden Kraft während einer Stoßphase am KSP vorbei geht, wird eine Rotation ausgelöst. Man spricht in diesem Fall von einem nichtzentralen Kraftstoß.
befindet sich der KSP beim Ablösezeitpunkt direkt über der Abdruckstelle, bewegt er sich im Folgenden nur vertikal. Ansonsten bewegt sich der KSP nach vorne oder hinten.
Was sind biomechanische Prinzipien und welche gibt es?
Biomechanische Prinzipien geben sportartunabhängige, allgemeine Hinweise wie unter Ausnutzung bzw. Beachtung physikalischer Gesetze spezifische sportliche Bewegung ausgeführt werden sollen, um bestimmte Ziele zu erreichen.
Es gibt das Prinzip der Anfangskraft, das Prinzip des optimalen Beschleunigungswegs und das Prinzip der zeitlichen und räumlichen Koordination von Teilimpulsen.
Erkläre das Prinzip des optimalen Beschleunigungswegs
Soll ein Körper auf eine hohe Endgeschwindigkeit beschleunigt werden, so sollte der Beschleunigungsweg optimal lang sein. Der Weg ist dabei stetig gekrümmt oder geradlinig.
Was ist das Prinzip der Anfangskraft?
Soll ein Körper auf eine hohe Endgeschwindigkeit beschleunigt werden, so sollte die Bewegung durch eine Auftaktbewegung beginnen. Die Auftaktbewegung wird dabei entgegen der eigentlichen Bewegungsrichtung ausgeführt und ist flüssig in die Hauptbewegungsrichtung überzuführen.
Was beschreibt das Prinzip der zeitlichen und räumlichen Koordination von Teilimpulsen?
Soll der eigene Körper oder ein Objekt auf eine hohe Endgeschwindigkeit beschleunigt werden, so sollten die Teilkörperbewegungen zeitlich und räumlich optimal aufeinander abgestimmt werden. So werden beispielsweise zum Objekt hin die Teilkörper sukzessive beschleunigt und abgestoppt.
wie wird eine funktionale Bewegungsanalyse durchgeführt?
Bei einer funktionalen Bewegungsanalyse werden nicht nur einzelne Aktionen einer Bewegung betrachtet. Oft ist die Betrachtung eines kompletten sportlichen Bewegungsablaufs von Interesse.
Bei einer funktionalen Bewegungsanalyse ist es nach Göhner sinnvoll, dabei in zwei Schritten vorzugehen.
Wie sehen Schritt 1 und 2 einer Bewegungsanalyse genau aus?
In Schritt 1 werden zuerst die wichtigsten Bestandteile der Bewegung betrachtet. Man spricht dabei von den Aktionen einer Bewegung. Die Auflistung dieser Aktionen nennt man Aktionsskizze.
In Schritt 2 wird danach nach den Funktionen der einzelnen Aktionen für die Gesamtbewegung gefragt.
Dabei hilft die Frage “Wozu wird diese Aktion gemacht?”. Die Antwort auf die Wozu-Frage liefert die funktionale Belegung der Aktionen.
Was sind Motive und wie lassen sich diese klassifizieren?
Motive (“Beweggründe”) sind zeitlich- und situationsüberdauernde, stabile Persönlichkeitseigenschaften, in gewissen Situationen zielgerichtet zu handeln. Sie lassen sich nicht direkt beobachten, sondern nur über die Beobachtung des Verhaltens in diesen Situationen erschließen.
Worin sind Motive unterteilt?
In primäre Motive, diese sind angeborene Motive, die mit direkten körperlichen Bedürfnissen zusammenhängen (z.B. Hunger befriedigen)
und sekundäre Motive, welche im Laufe eines Lebens durch Umwelteinflüsse (z.B. durch Erfahrung, Beziehung, Erziehung) entstehen.
Was besagt Gablers anerkannte Klassifizierung der Motive im Sport?
Gabler unterscheidet zunächst zwischen auf sich selbst bezogene (“Ich-bezogene”) und auf einen sozialen Kontext bezogene Motive. In einer zweiten Ebene unterscheidet er die Motive danach, ob sie unmittelbar auf das Sporttreiben, auf ein Ergebnis des Sporttreibens oder als Mittel für weitere Zwecke gerichtet sind. Mithilfe dieser fünf Kategorien lassen sich unterschiedliche Motive im Sport tabellarisch darstellen.
Was ist eine funktionale Betrachtungsweise von Bewegungsabläufen und wie geht man dabei vor?
Bei einer funktionalen Betrachtungsweise wird davon ausgegangen, dass eine sportliche Bewegung stets ein zielgerichtetes Ereignis ist, das unter Einhaltung bestimmter Rahmenbedingungen abläuft.
Zentral bei dieser Betrachtungsweise ist somit, dass bei jeder sportlichen Bewegung eine bestimmte Bewegungsaufgabe zu lösen ist. Die funktionale Betrachtungsweise stellt die Frage nach dem Zweck, d.h. Der Funktion von einer Bewegung und ihrer teilbewegungen (Aktionen) in den Mittelpunkt der Überlegung.
Ein erster Zugang zu einer funktionalen Bewegungsanalyse kann durch eine funktionale Belegung einzelner Aktionen erreicht werden. Diese ist immer eine Frage nach dem “Wozu?”.
Bsp: Basketballsprungwurf auf den Korb
Was (Aktion): Abklappen des Handgelenks beim Wurf.
Wozu (Funktion): um einen (letzten) Impuls auf den Ball zu übertragen und ihn in eine Rückwärtsrotation zu bringen.
Was sind auf das sporttreiben selbst, ich bezogene, Motive?
-Freude an Herausforderungen
-Freude an Bewegung
usw
Was sind auf das sporttreiben selbst, im sozialen Kontext, Motive?
Soziale Interaktion
Was sind auf ein Ergebnis des sporttreibens, ich bezogene, Motive?
-Selbstbetätigung
-Erfolgserlebnis
Was sind auf ein Ergebnis s des sporttreibens, im sozialen Kontext, Motive?
-Mannschaftserfolg
-soziale Anerkennung
Was sind für Sporttreiben als Mittel für weitere Zwecke, ich bezogene, Motive?
-Erhalt der Gesundheit
-Aussehen
Was sind auf das Sporttreiben als Mittel für weitere Zwecke, im sozialen Kontext, Motive?
-Geselligkeit
-Sozialer Aufstieg
Wie kommt es aus psychologischer Sicht zu einer Handlung?
Durch ein Motiv (z.b Freude an der Bewegung) in Kombination mit einer Motivierung zur Anregung des Motivs (bspw. ein Ball ist vorhanden) wird Motivation ausgelöst.
Diese führt zu dem Wille zu handeln und zur Handlung ansich.
Was ist Motivierung und Motivation?
Motivation entsteht aus einer Wechselwirkung zwischen Person (mit individuellen Motiven), der Situation (mit individuellen Anregungsreizen bzw. Motivation) und der individuellen Bewertung der Situation.
Dieser Prozess kann sowohl zu einem positiven Ergebnis (Handlung wird ausgeführt) als auch zu einem negativen Ergebnis (Handlung wird vermieden) führen.
Eine Motivierung ist dabei der Vorgang wenn das Motiv angeregt wird. Das Ergebnis der Motivierung nennt man Motivation.
In welche Arten von Motivation wird unterschieden?
In intrinsische Motivation (kommt von innen) und extrinsische Motivation (von außen angeregt, nicht aus eigenem Antrieb erfolgend).
Was ist intrinsische Motivation?
Intrinsische Motivation kommt von innen.
Sie ist völlig selbstbestimmt und durch ein Interesse und Spaß an und durch bestimmte Aktivitäten charakterisiert.
Z.B. Neugier (kognitiv)
Anreiz (emotional)
Erfolgserwartung (Wahrscheinlichkeit)
Was ist extrinsische Motivation?
Extrinsische Motivation wird von außen angeregt, erfolgt nicht aus eigenem Antrieb.
Als extrinsisch motiviert bezeichnet man Tätigkeiten die nicht um ihrer selbst Willen ausgeübt werden.
Z.b positive Verstärkung (Belohnung)
Negative Verstärkung (zwang)
Wie kommt es zu einer Handlung?
Damit eine Motivation (beabsichtigte Handlung) tatsächlich in eine Tat (Handlung) umgesetzt wird, müssen innere und äußere Widerstände überwunden werden. Dazu wird ein entsprechender Wille benötigt. Diese bewusste willentliche Umsetzung der Motivation in eine Handlung nennt man auch Volition.
Welche Bedeutung haben Werte und Normen im Sport?
Alle Regeln werden aufgrund von Werten und Normen gebildet, dies betrifft sowohl die ungeschriebenen Regeln (z.b Entschuldigung nach einem Foul) als auch niedergeschriebene Regeln (z.b. das Verbot, das Trikot auszuziehen).
(soziale) Werte spiegeln die Einstellungen einer Gesellschaft und von einzelnen wider (z.b. Höflichkeit ) Werte beeinflussen dementsprechend Handlungen von Gruppen oder Einzelnen.
Normen helfen, Werte greifbar zu machen, sie also “umzusetzen”. Normen legen fest, wie sich ein Einzelner in gewissen Situationen verhalten soll oder muss- sie sind in der Regel verbindliche und allgemein geltende Verhaltensvorschriften und Handlungsanweisungen (z.b. wenn du verloren hast, beglückwünsche den Sieger)
die Verpflichtung zur Einhaltung einer Norm hängt davon ab, ob sie bindend ist (bei konstitutiven oder regulativen Regeln) oder ob sie angebracht ist oder erwartet wird (bei moralischen oder strategischen Regeln).
In welche Normen wird unterschieden? Nenne Beispiele
Es gibt Muss-Normen, Soll-Normen und Kann-Normen.
Von Muss-Normen wird die Einhaltung vorgeschrieben. (Bspw. Der Fußball darf nicht mit der Hand gespielt werden).
Von Soll-Normen wird die Einhaltung erwartet. (Bspw. Die Mannschaftskapitäne geben sich vor dem Spiel die Hand).
Von Kann-Normen ist die Einhaltung möglich.
(Bspw. Stürmerinnen sollen mannschaftsdienlich spielen).
Was sind normabweichungen?
Normabweichungen im Sport können in Form von Regelverletzungen oder auch Versagen vorliegen (z.b. wenn eine erwartete Leistung nicht erbracht wird). Die Einhaltung von Norman wird durch Schiedsrichter aber auch Mitspieler oder Zuschauer (Beifall, Pfiffe) “kontrolliert”.
Welche Typen von Regeln gibt es im Sport?
Wer in einem sportlichen Wettkampf tritt, muss bereit sein gewisse Regeln zu beachten und gleichzeitig darauf vertrauen, dass sich alle am Wettkampf beteiligten an die gleichen Regeln halten.
Regeln im Sport regulieren das sportliche Handeln von Menschen und definieren, was ausgeführt werden darf und was unterlassen werden muss. (Z.b Schrittregeln)
Was ist ein Team?
Ein Team ist eine künstlich gebildete Gruppe, bestehend aus zwei und mehr Personen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen oder die Lösung einer gemeinsamen Aufgabe anstreben.
Was ist der Unterschied zwischen einem Team und einer Gruppe?
Ein Team unterscheidet sich von weiteren Gruppen- bei einem Team orientiert sich die Zusammensetzung, Hierarchie, Rollen, soziale Interaktion etc. jeweils an einem gemeinsamen Ziel oder einer Aufgabe.
Dies gilt nicht für alle Gruppen. Während beispielsweise Mitspieler eines Handballteams teilweise ersetzt werden, sobald sie die erwartete Leistung nicht mehr erfüllen, wird das bei anderen Gruppen wie z.b bei einer Familie nicht der Fall sein
Worin werden Gruppen unterteilt?
Bildet sich eine Gruppe aufgrund von Zielen, die von außen zugetragen werden oder aus sachdienlichen Zwecken, so wird von einer formellen Gruppe gesprochen. (Z.b. Nationalmannschaft, Vereinsvorstand).
Findet sich eine Gruppe aufgrund gemeinsamer Interessen oder persönlicher Beziehungen, wird von einer informellen Gruppe gesprochen (z.b zum “skatabend”).
In Interagierenden Gruppen, wie z.b. bei Basketball Mannschaften werden alle Handlungen einzelner, eigentlich selbstbestimmter Spieler eng miteinander verbunden, um ein gemeinsames, optimales Ergebnis zu erreichen.
In koagierenden Gruppen wie zb Tennismannschaften etc tragen alle Beteiligten zum Mannschaftsergebnis bei, sind aber in ihren individuellen Handlungen weitestgehend auf sich selbst gestellt.
Wie entwickeln sich Gruppen (im Sport) und wie arbeiten sie zusammen?
Nach einem bekannten Modell von Tuckman durchläuft eine Gruppe oder ein Team während der Entstehung und Entwicklung nacheinander insgesamt vier Phasen.
( forming, storming, norming , performing)
Erkläre die erste Entwicklungsstufe von Tuckmans Modell
Forming
(=testen, orientieren, formen, finden)
In dieser Phase lernen sich die Gruppenmitglieder kennen.
Die Gruppenaufgabe wird bestimmt, wobei durch die noch unklaren Beziehungen der Gruppenmitglieder eine Unsicherheit besteht.
Erkläre die zweite Entwicklungsstufe von Tuckmans Modell
Storming
(=Auseinandersetzunge, Konflikt, Streit)
Die zweite Phase ist geprägt von Widerständen und einem Infragestellen der eigentlichen Gruppenaufgaben. Individuelle Ziele rücken in den Vordergrund, Machtpositionen werden hinterfragt.
Insgesamt ist die Leistungsfähigkeit der Gruppe während dieser Konfliktphase eher gering.
Erkläre die dritte Entwicklungsstufe von Tuckmans Modell
Norming
Mit dem Bilden der Gruppenstruktur nehmen die Rollen- und Positionskämpfe ab. Es werden neue Umgangsformen und Verhaltensregeln gebildet. Verantwortung und Kontrolle wird vermehrt geteilt.
Es entwickelt sich Vertrauen und Respekt.
Erkläre die vierte Entwicklungsstufe von Tuckmans Modell
Performing
In dieser Arbeitsphase ist jeder daran interessiert, das gemeinsame Ziel zu erreichen. Die Gruppe besticht durch Offenheit und Ideenreichtum. Dabei ist sie sehr leistungsfähig.
Erkläre die letzte Entwicklungsstufe von Tuckmans Modell
Adjourning
(=beenden, abschließen, auflösen)
wurde um Rahmen des phasenmodells von tuckman erst später hinzugefügt und wird oft als fünfte (sonder-) phase bezeichet.
Adjourning besitzt insofern einen Sonderstatus, da es den Abschluss der eigentlichen Gruppe beschreibt.
Daher ist diese Phase nur für jene Gruppen relevant, deren Gruppenmitglieder nach einer längeren Zusammenarbeit und Abschluss des gemeinsamen Gruppenziels wieder getrennte Wege gehen. Die Bewertung der Gruppenleistung kann dabei Erleichterung aber auch Enttäuschung hervorrufen.
Wenn sich beispielsweise durch einen Wechsel von Spielern die Gruppenzusammensetzung ändert, kommt es nicht zwangsläufig zu einer Auflösung oder Neugründung der Gruppe. Die oben ersten Phasen können wieder erneut ausgelöst werden, es müssen jedoch nicht zwangsläufig alle Phasen durchlaufen werden.
Welche sind gesellschaftliche Beiträge, Funktionen und Leistungen des Sports?
Der (organisierte) Sport und die ihn tragenden Sportorganisationen erbringen in Deutschland für das Individuum, für einzelne gesellschaftliche Bereiche und auch für das freiheitlich-demokratische Gemeinwesen Leistungen, die für den Staat und für die Gesamtgesellschaft unverzichtbar sind
Beitrag zur:
Gesundheit (unstrittig sind die gesundheitsfördernden Beiträge des Sports wie zb. Ausgleich der lebensstilbedingten Zivilisationskrankheiten).
Demokratie (Sportvereinen wird eine praktizierende demokratiefördernde Funktion zugesprochen, da sie im Wesentlichen durch demokratisch gewählte, unabhängige Organe geführt werden).
Identifikation (Sport bietet die Möglichkeit zu einer lokalen und nationalen Identifikation. Diese Identifikation stärkt das Gemeinwesen und die Gesellschaft).
sozialen Integration (Sport bietet sich an, verschiedene Individuen unabhängig von der Zugehörigkeit zu sozialen Schichten, Gruppen und Altersstrukturen zusammenzuführen).
Einübung sozialen Verhaltens (im und durch den Sport wird soziales Verhalten eingeübt. Die Individuen lernen Werte und Norman kennen, halten Regeln ein und lernen Mechanismen zur kontrollierten Konfliktlösung).
Anerkennung des Leistungsprinzips (Prinzipien wie Leistung, Wettkampf und Gleichheit gelten gleichermaßen im Sport und in einer freien Gesellschaft).
Entwicklungsbewältigung und Lebenshilfe (Der sport trägt mit vielfältigen Angeboten in der Jugend und Jugendsozialarbeit, aber auch für ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen zur Qualität des Lebens bei)
Ökonomie (der Sport stellt in Deutschland als Querschnittsbranche (Kleidung, Geräte, Marketing, Medien, Tourismus, Gesundheit etc) einen gewichtigen Wirtschaftsfaktor dar.
Warum stehen die Zuschauer*innen im Mittelpunkt der Interessen der Massenmedien, des Spitzensports und der Wirtschaft?
Zuschauerinnen sind nicht nur Mediennutzerinnen sondern auch Kundinnen und Konsumentinnen. Daher sind sowohl die Massenmedien, als auch die Wirtschaft an Inhalten interessiert, die eine möglichst große Reichweite entfalten und darüber hinaus weitere (positive) Kriterien wie z.b. Akzeptanz, Image und Internationalität erfüllen.
Hier bietet sich der Spitzensport mit seinen ansprechenden und verbindenden Elementen besonders an. Die Reichweite des Spitzensports ist dabei groß, da zum Beispiel im Fernsehen unter den zehn meistgesehenen Sendungen eines Jahres überwiegend Sportübertragungen vertreten sind.
Daraus ergibt sich ein Beziehungsgeflecht des Sports (Spitzensport, Verbände, Vereine) mit der Wirtschaft (Unternehmen etc) und den Medien (Print, TV, Hörfunk, Internet
Dieses zusammenwirken wird oft als magisches Dreieck bezeichnet.
Beschreibe das “magische Dreieck”
Sport ist für die Massenmedien geeignet, da…
Da fast jeden Tag über das ganze Jahr hinweg attraktive Anlässe und Themen im Sport geboten werden. Zu jeder Jahreszeit gibt es die entsprechenden Sportarten mit ihren Höhepunkten wie Europameisterschaften, Weltmeisterschaften, Olympische Spiele
Da Ein offener Ausgang der sportlichen Wettkämpfe bei den Zuschauer*innen ein hohes Maß an Spannung erzeugt.
Da Es durch die Konkurrenzsituation meist zwei oder mehrere konkurrierende Gruppen gibt. Es spielen Länder, Städter, Dörfe usw gegeneinander.
Da Der Sport durch außergewöhnliche und sensationelle Ereignisse stetig sportliche Höchstleistungen und Rekorde aufbieten kann. Der höchste Sprung, das schnellste Tor, die meisten Medaillen.
Da oft keine besonderen Vorkenntnisse zum Zuschauen nötig sind. Reporter*innen haben unter anderem die Aufgabe, Zusammenhänge zu erläutern. Besitzt eine Sportart ein schwieriges Regelwerk, das genaues Expertenwissen erfordert, so ist sie in aller Regeö nicht für die Massenmedien geeignet.
Da Sportereignisse authentisch sind. Der Sieg, die Niederlage, der Rekord finden tatsächlich statt.
Da sportereignisse Emotionen erzeugen. Sport bietet Identifikationsmöglichkeiten, er bietet Spannung.
Vorteilhaft für die Medien sind..
für Zuschauer*innen interessante Wettkampfstätten oder Abläufe der Wettkämpfe. Beispielsweise erfahren Vergleichswettkämpfe mit direkten Duellen deutlich mehr Zuspruch als Wettkämpfe, bei denen nur Weiten- und Zeitmessung erfolgt. (bspw. Parallelslalom beim Ski statt Einzelstarts)
Wenn es keine Terminüberschneidung mit anderen wichtigen Sportereignissen oder wichtigen konkurrierenden Medienangeboten gibt. Es ist z.b. kaum möglich, dass eine Sportart während der Tour de France oder insbesondere der Fußballweltmeisterschaft eine größere mediale Beachtung findet.
Wenn eine Routineentwicklung bei Ligawettbewerben durch gleichbleibende Spiel- und Sendezeiten entsteht. Die meisten Fusballspiele der 1. Bundesliga starten samstags um 15.30.
wenn es eine Einmaligkeit von sportlichen Ereignissen gibt. Es erhöht den Gesellschaftlichen Stellenwert, wenn zb in einer Sportart nur alle vier Jahre eine Weltmeisterschaft stattfindet.
Wenn in den Wettbewerben sehr gute (deutsche) Athlet*innen vertreten sind. Die Wettbewerbe werden bevorzugt gezeigt, bei denen die Athleten aus dem eigenen Land eine Chance auf Erfolg haben. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von nationaler Konzentration.
Verstärkte Medienpräsenz kann sich sowohl positiv als auch negativ auf den Sport, auf einzelne Sportarten, sowie die Sportler*innen auswirken.
Nenne positive Aspekte der medienpräsenz.
Ruhm (erfahren einzelne Sportarten mehr Beachtung durch die Medien erhöhen sich in der Regel auch di Zuschauer*innenzahlen vor Ort. Es kommt vereinzelnd zu einem durch die Medien hervorgerufenen Starkult.)
Wertigkeit (bei verstärkter Beachtung von Sportarten und Sportler*innen durch die Medien stehen mehr Geld (Sponsoring) und Sachmittel (Geräte etc) zur Verfügung
Leistungssteigerung (eine größere zur Verfügung stehende Summe an Geld und eine größere Anzahl an Sportler*innen die diese Sportart ausüben, führen oft durch bessere Trainingsbedingungen (Trainer, Ausstattung) und durch eine größere Leistungsdichte (mehr Sportler kämpfen um den ersten Platz) zu einer Leistungssteigerung. Dies kann in diesen Sportarten zu einer verstärkten Professionalisierung führen.
Teilnahmequote (sobald eine Sportart verstärkt in den Medien vertreten ist, steigen die Mitgliederzahlen in den Vereinen).
Nenne negative Aspekte der medienpräsenz.
Fremdbestimmung
Sportereignisse werden verstärkt auf Medien ausgerichtet
Startzeiten werden für die Medien passend gewählt > evtl negativ für die Sporttreibenden (Mittagshitze, Nacht..)
Teilweise werden Regeln geändert um den Medien gerecht zu werden
Überforderung
vor großen Sportereignissen (Olympische Spiele) kann es zu Ablenkung und Nervosität bei den Sportlern kommen, dadurch können topleistungen verhindert werden.
Nachwuchssportler werden zu früh an Höchstleistungen herangeführt
Karriere
ein versagen während eines Toperereignisses mit Medienpräsenz kann zu dauerhaftem Scheitern einer Karriere führen.
Einseitigkeit
auch im Spitzensport werden einzelne Sportarten hervorgehoben (Fußball zb). So sinkt die Wertigkeit der anderen in der Wahrnehmung der Bevölkerung (da keine mediale Thematisierung dieser).
Ausblendung
Doping, Aggressionen, unfaires Verhalten werden wenig in Medien erwähnt/ vollständig ausgeblendet (heile Welt)
Kommerzialisierung
es wird sehr für für Übertragungsrechte von Großereignissen bezahlt. Diese Summen machen den Sport von den Medien abhängig+ vergrößern Schere zwischen angesagten/n. Sportarten
Inszenierung
sportereignisse werden durch die Medienpräsenz teilweise zu Events ausgebaut. Eine dramatische Inszenierung bietet wenig Platz für Auseinandersetzung mit problematischen Aspekten des Sports.
Medien stellen nicht genau das Geschehen vor Ort dar, sondern bringen eine eigene Realität mit ein. Wovon hängt diese ab?
Die eigene Realität der Medien ist abhängig:
von technischen Produktionsbedingungen (Wort, Bild, Schrift). beispielsweise kann das geschriebene in einer Zeitung am Ausgabetag schon wieder von neuen Tatsachen überholt sein.
Von Einschätzungen der Journalisten und Kommentatoren. Beispielsweise müssen Kommentatoren bei Liveübertragungen unmittelbar das Geschehen kommentieren. Dabei kann die Einschätzung des Kommentators auch falsch sein.
Vom Fernsehen durch Möglichkeiten der Wiederholung und Zeitlupe. Schiedsrichter müssen vor Ort eine tatsachenentscheidung treffen. Dem Konsumenten stehen viel mehr Möglichkeiten zur Meinungsbildung zur Verfügung
Von verschieden Blickwinkeln. bspw können geschickt gewählte Kameraeinstellungen trotz einer geringen Besucheranzahl eine gut besuchte Arena suggerieren
Von Interviews der aktiven und Experten. Je nach Auswahl der Interviewpartner und der Fragestellung kann Beurteilung eines sportwettkampfs unterschiedlich ausfallen
Von der vor- und Nachberichterstattung. Ein Publikum kann beeinflusst werden, wenn bspw vor einem Derby einer schlacht oder von einem Spiel zwischen befreundeten Vereinen berichtet wird
Von der Auswahl an Themen. Die Medien blenden oft die negativen Begleiterscheinungen des Sports aus. Doping& Aggressionen im Sport werden bspw weiterhin wenig thematisiert.
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