Ösophagus Erkrankungen
Leitsymptome
Schluckstörung:
Dysphagie: schmerzlose Passagestörung
Odynophagie: schmerzhaftes Schlucken
Aphagie
Komplikation: Aspiration
Erbrechen, Übelkeit
Sodbrennen (Refluxkrankheit)
Regurtation
retrograde Bewegung von Ösophagus und Mageninhalt
z.B Stenose, Achalasie, Zencker Divertikel
Retrosternales Schmerz
Husten
Ursachen einer Dysphagie
Oropharyngeale Dysphagie: Transport von Rachen zu Ösophagus ist gestört
Ösophageale Dysphagie
Anatomische Veränderung z.B. Stenose, Tumoren. Ösophagusdivertikel
Gastoösophageale Refluxkrankheit
Motilitätsstörung z.B Achalasie
DIagnostische Möglichkeiten
Inspektion des Oropharynx
Endoskopie ÖGD mit Ösophagusbiopsie ggf. Endosonografie
Röntgenbreischlucktest
Ösophagusmanometrie va. bei Motilitätsstörung
Ösophagus pH Metrie va. bei Reflux
Achalasie
Definition
Chronisch progrediente neurodegenerative Motilitätsstörung
Verlust der Funktion der inhibitorischen Neurone des Plexus myentericus (Autonome Steuerung)
Histologisch: Degeneration der Ganglienzellen
Pathogenese:
Verminderung der Peristaltik
Erhöhter Bonus des unteren Ösophagussphinkters
Differenzialdiagnose: In erster Linie ist an ein Ösophagus- oder Kardiakarzinom zu denken das zu einer sekundären Achalsie führt (durch Zerstörung des intramuralen Plexus)
Symptome
Leitsymptom: Dysphagie
Refluxbeschwerden
Retrosternale Schmerzen
Regurtation unverdauter Nahrung va. Nachts
Gewichtsverlust
Klassifikation
= Chicago Klassifikation → 3 Subtypen → amotil, hypomotil, hypermotil
Diagnostik
Anamnese
High Resolution Manometrie HRM (Messung der Druckverhältnisse)
ÖGD mit Biopsien (Ausschluss eines Karzinoms)
Röntgen Breischlucktes (Spitz zulaufende Stenose)
Diagnostisches Vorgehen und typische Befunde
Therapiemöglichkeiten
Keine Medikamentöse Therapie
Pneumatische Ballondilatation
Perorale endoskopoische Myotomie POEM
Botox Injektionen
Nachsorge: Regelmäßige Kontrollendoskopie wg. Ösophaguskarzinom Risiko
Formen der GERD
Nicht erosive Refluxkrankheit NERD 60%
Erosive Refluxkrankheit ERD 40%
Komplikationsstadium <1% z.B. Barrett
GERD = Gastroösophageale Refluxkrankheit
GERD
Ätiologie
Strukturelle Veränderungen
Hiatushernien ca. 20% (Risiko: Alter und Adipositas)
Trennung ext. und int. Sphinkter
Insertion angle/ Acid pocket
Störung der ösophagealen Funktion/ Motilität
z.B. permanent erniedrigter Sprinterdruck
transiente Sphinkterrelaxationen
Veränderung der ösophagealen Sensibilität
Erkrankungen der Speiseröhre, Magen und Duodenum
Sodbrennen, Aufstoßen, Regurtation (unspezifisch)
Reflux bedingter Thoraxschmerz
Beschwerden und Schweregrad nicht immer im Zusammenhang
mögliche Komplikationen
Barrett Ösophagus
Ulzerationen
Nächtliche Aspiration von Mageninhalt
LA Klassifikation
Stadium A: Nicht konfluierende Erosionen
Stadium B: Nicht konfluierende Erosionen mit >5mm
Stadium C: Konfluierende Erosionen <75% der Zirkumferenz
Stadium D: Konfluierende Erosionen >75% der Zirkumferenz
Endoskopie mit Biopsien und Histologie
pH Metrie in mehreren Ebenen
Therapieoptionen
→ Medikamente: Alle GERD Formen werden primär mit PPIs behandelt
PPI = Protonenpumpen Inhibitor
Standard Therapie zur Senkung des pH Werts
Standarddosis über 4 Wochen
Ggf. additiv Alginat (Gaviscon), H2-Blocker
→ Allgemeinmaßnahmen (Ernährung, Gewichtsreduktion)
Verzicht auf Alkohol, Rauchen, Schlafen mit erhöhtem Oberkörper
Komplikationen mit Dauertherapie unter PPI?
Studien zeigen keine definitive Korrelation zwischen PPI Nutzung und erhöhtem Risiko die folgenden Krankheiten zu entwickeln: (Odds Ratio)
Barrett Metaplasie = Metaplasie der Ösophagusschleimhaut
wird hervorgerufen durch eine chronische Entzündung
Ersatz von Plattenepithel durch Zylinderepithel
Risiko: Entwicklung eines Adenokarzinoms
Risikofaktoren
Risikofaktoren für Progression zum Karzinom
Männliches Geschlecht
Genetische Faktoren
Alter > 50 Jahre
Adipositas
Langjährige Reföuxbeschwerden
Prag Klassifikation
C: Längenangabe (cm) für die zirkumferenzielle Metaplasie
M: Längenangabe (cm) für zusätzliche, zungenförmige Ausläufer
Ösophagitis
Ursachen
meist bei immunsupprimierten Patienten
z.B Einnahme von Immunsuppressiva oder Zytostatika
Tumor oder AIDS Patienten
Infektionen: Candida (Pilzösophagitis), HSV / CMV
Chemisch: z.B. Verätzung, Alkoholismus, Reflux von Magensaft
Autoimmun: eosinophile Ösophagitis, M. Crohn
Physikalisch:
Strahlenösophagitis
„Pill-induced“ Ösophagitis
Definition und Formen
Ösophagitis = Entzündung des Ösophagus (akut oder chronisch)
Eosinophile Ösophagitis = chronisch entzündliche immunvermittelte Ösophagitis (Schleimhautinflitration, Dysphagie)
Soorösophagitis = Candida Infektion
Schluckstörung mit oder ohne Schmerzen (Dysphagie)
Appetitlosigkeit
Bolusgefühl
Endoskopie mit Biopsien aus Ulcera und sichtbaren Belägen
evtl. Mikrobiologischer Nachweis
Therapie der Grunderkrankung
Beseitigung auslösender Faktoren
Candida Ösophagitis: systemische Behandlung mit Fluclonazol
HSV/ CMV: Behandlung mit Antiviralia
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