Generelle Aufgaben der VWL
Beobachten
Beschreibung wirtschaftlicher Erscheinungen, Definition der relevanten Phänomene durch klar abgregrenzte Begriffe
Erklären
Ursachen und Zusammenhänge der erkannten Phänomenen sollen offen gelegt und Erklärungsansätze (Hypothesen, Modelle, Theorien) erarbeitet werden
Prognostizieren
Auf Basis der aktuellen Erkenntnisse sollen Aussagen über zukünftige Entwicklungen gemacht werden
Beraten
Informationen und Fachwissen verfügbar machen, u.a. durch wirtschaftspolitische oder geldpolitische Beratung der Regierung, der Zentralbanken o.Ä.
Aufgaben der VWL
Generell wird in der VWL versucht, Antworten auf die angesprochenen ökonomischen Fragen zu geben
insbesondere Ursachen und Folgen der Güterknappheit zu erkennen
zu erklären sowie Herangehensweisen und Lösungen betreffend des Knappheitsproblems zu formulieren.
VWL kann verstanden werdenals die Wissenschaft von der Bewirtschaftung der knappen gesellschaftlichen Ressourcen!
Wirtschaften wurden in der griechischen “oikonomia” verstanden als
die geordnete Führung der privaten Hausgemeinschaft
ein überlegter Umgang mit den nicht uneingeschränkt verfügbaren Ressourcen, d.h knappe Güter (bspw. Boden, Nahrungsmittel, Kleidung etc.)
Mikroökonomie
befasst sich mit den Verhalten der einzelnen Wirtschaftssubjekte in einer Wirtschaft
im Zentrum stehen Entscheidungen der Konsumenten und Produzenten, also Haushalte und Unternehmen, sowie die Folgen des Verhaltens dieser Akteure auf die Märkte
Makroökonomie
betrachtet die Volkswirtschaft als Ganzes
im Fokus stehen die Determinanten und das Zusammenspiel aggregierter volkswirtschaftlicher Größen
untersucht werden die Auswirkungen auf gesamtwirtschaftliche Märkte, bsp. entsprechender gesamtwirtschaftlicher Phänomene sind bspw. Inflation, Arbeitslosigkeit, Wirtschaftswachstum etc.
Die Rolle von Annahmen
Ökonomen verwenden Annahmen, um die Realität und Wirkunsgzusammenhänge beschreiben und erklären zu können.
Annahmen werden eingesetzt, um die Erklärung der Realität einfacher zu gestalten und um das Denken auf das Wesentliche zu fokussieren.
Einerseits helfen Annahmen den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung eindeutig darzustellen
Andererseits schränken viele und zu spezifische Annahmen einen Erklärungsansatz zu sehr ein, so dass er nicht mehr realitätsnahe ist.
Ceteris paribus Annahme
“bei gleichen sonstigen Dingen oder Umständen”
d.h. unter der Annahme, dass alle anderen Einflussfaktoren konstant/gleich bleiben kann nun nur die Wirkung des einen Einflussfaktors analysiert werden, der verändert wird-
Annahme des rationalen Handelns
d.h. Mensch setzt zur Lösung seiner Güterversorgungsprobleme seine Vernunft ein, um sein Güterversorgungsproblem “best möglichst” zu lösen.
Bestmögliche Lösung bedeutet, dass die Person entweder versuchen wird
gegebenen Bedarf mit minimalem Aufwand zu befriedigen
gegebenen Mitteln einen möglichst hohen Nutzen zu erzielen
= stehen stellvertretend für das ökonomische Prinzip
Regel Nr. 1: Alle Menschen stehen vor abzuwägenden Alternativen
Güter sind knapp und daher nicht umsonst
Um etwas zu bekommen, muss etwas anderes hingegeben werden
Wodurch Alternativen abgewogen und Entscheidungen getroffen werden müssen und i.d.R. Zielkonflikte entstehen, d.h. es muss auf etwas verzichtet werden, um etwas anderes zu bekommen bspw:
Nahrungsmittel <-> Kleidung
Besseres Einkommen <-> mehr Freizeit
Effizienz <-> Qualität
Wirtschaftswachstum <-> saubere Umwelt
Regel Nr.2: Die Kosten eines Gutes bestehen aus dem, was man für den Erwerb des Gutes aufgibt!
Entscheidungen erfordern, das die Kosten und der Nutzen der Alternativen verglichen und abgewogen werden, bspw:
Hochschule <-> Berufsausbildung
Hausarbeit <-> Kino
Der Wert/die Kosten einer entgangenen Gelegenheit wird als Opportunitätskosten (auch Verzichtskosten) bezeichnet
Opportunitätskosten entsprechen der Menge bzw. dem Wert des Gutes Y, auf das man verzichten muss, wenn man bspw.
Gut X erwerben will, oder wenn man von Gut X mehr produzieren möchte
Regel Nr.3: Rational entscheidende Menschen denken in Grenzbegriffen
“kleine Schritte” -> marginale Veränderungen
Um Entscheidungen über entsprechend marginale Veränderungen zu treffen, werden die zusätzlichen Kosten mit den zusätzlichen Nutzen der Veränderung verglichen.
Grenzkosten
Die Grenzkosten eines Gutes geben an, wie sich die Kosten verändern, eine zusätzliche Produktionseinheit hergestellt wird.
Grenznutzen
Der Grenznutzen eines Gutes gibt an, wie sich der Nutzen für den Konsumenten verändert, wenn er von einem Gut eine Einheit mehr konsumieren würde.
Regel Nr.4: Der Mensch reagiert auf Anreize
Marginale Kosten- und(oder Nutzenveränderungen motivieren Menschen dazu, ihr Verhalten zu ändern
Eine Verhaltensveränderung wird dann initiiert, d.h. eine der beiden möglichen Alternative wird dann bevorzugt, wenn der marginale Nutzen die marginalen Kosten übersteigt.
Regel Nr.5: Durch Handel kann es jedem besser gehen
Menschen ziehen einen Nutzen aus den Möglichkeiten, die der Handel bietet
Handel zwischen zwei Akteuren/zwei Ländern, führt i.d.R. dazu, dass es jedem Akteur/jedem Land wirtschaftlich besser geht
Handel erlaubt es den Handelspartnern, sich auf jeweils die Tätigkeiten zu spezialisieren, die der betreffende Hnadelspartner am “besten” kann.
Regel Nr.6: Märkte sind gewöhnlich gut für die Organisation des Wirtschaftslebens
In Marktwirtschaft werden Ressourcen auf Basis von Entscheidungen Unternehmen und Haushalte verteilt bzw. zugeteilt
“Die unsichtbare Hand des Marktes” steuert das Verhalten der Akteure auf den Märkten
Wettbewerb, Preismechanismen und gut funktionierende Märkte führen zu einem Gleichgewicht auf den Märkten
Im Gleichgewicht ist eine effiziente Allokation der knappen Ressourcen gegeben. D.h. die knappen Ressourcen zur Produktion dorthin “gelenkt”, wo sie den bestmöglichen Nutzen stiften
Regel Nr.7: Regierungen können manchmal die Marktergebnisse verbessern!
Trotzdem kann es manchmal sinnvoll sein, dass der Staat interveniert!
Hierfür gibt es v.a. zwei gewichtige Gründe
Förderung der Gerechtigkeit
Verbesserung der Markteffizienz bei vorliegen von Marktversagen
Ob eine staatliche Intervention sinnvoll ist und/oder erfolgreich sein kann hängt ab
von den Kosten der Intervention
vom Wissenstand und dem Vorgehen der Regierung
Last changed2 years ago