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Vorlesung 7

NM
by Nathalie M.

Erkläre das Funktionsprinzip eines TEVC-Verstärkers

Ein TEVC-Verstärker (Two-electrode voltage clamp amplifier) ist ein spezieller Verstärker, der in der Patch-Clamp-Technik zur Messung von Ionenströmen durch Membranproteine eingesetzt wird.

Das Funktionsprinzip des TEVC-Verstärkers beruht auf der Anwendung einer sogenannten Spannungsklemme, mit der die Membranspannung auf einen bestimmten Wert fixiert wird. Hierbei werden zwei Elektroden in die Zelle eingeführt: Die erste Elektrode dient zur Messung der Membranspannung und die zweite Elektrode dient zur Zufuhr von Ionen durch den Kanal.

Der TEVC-Verstärker besteht aus einem Differenzverstärker, der die Differenzspannung zwischen der Membranspannung und einer Referenzspannung verstärkt. Diese verstärkte Differenzspannung wird dann durch einen Operationsverstärker auf die Ionenleitung des Kanals aufmoduliert. Der Operationsverstärker gibt dabei ein Signal aus, das dem Ionenfluss durch den Kanal entgegenwirkt und die Membranspannung konstant hält.

Der TEVC-Verstärker ermöglicht somit die Messung des Stroms, der durch einen einzelnen Ionenkanal fließt, während die Membranspannung konstant gehalten wird. Durch Variation der Spannungsklemme können verschiedene Spannungen an der Membran eingestellt werden, um die Eigenschaften des Kanals zu untersuchen.

Die TEVC-Technik ist eine sehr empfindliche Methode zur Untersuchung von Ionenkanälen und hat dazu beigetragen, wichtige Erkenntnisse über die Funktion von Ionenkanälen und ihre Rolle in der Zellphysiologie zu gewinnen.

Wie unterscheiden sich Patch Clamp- und Voltage Clamp Technik

Die Patch-Clamp-Technik und die Voltage-Clamp-Technik sind zwei elektrophysiologische Methoden, die zur Untersuchung von Ionenkanälen und Ionenströmen in Zellmembranen verwendet werden. Obwohl beide Techniken zur Untersuchung von Ionenkanälen eingesetzt werden, unterscheiden sie sich in ihrem Ansatz und in ihrer Anwendung.

Die Patch-Clamp-Technik verwendet eine feine Glaspipette, die an der Zellmembran befestigt wird und eine kleine Region isoliert, die nur den Kanal enthält. Der Kanalstrom wird durch die Pipette gemessen, während der Zelleninhalt durch die Pipette ausgetauscht wird. Diese Methode ermöglicht eine präzise Messung der Stromstärke, die durch einen einzelnen Kanal fließt, sowie die Bestimmung von Aktivierungs- und Inaktivierungskinetiken und der Leitfähigkeit des Kanals.

Die Voltage-Clamp-Technik hingegen ermöglicht die Messung des gesamten Stroms, der durch alle Kanäle in einer Zelle fließt, und kann genutzt werden, um die Membranspannung zu manipulieren und damit den Stromfluss durch Ionenkanäle zu kontrollieren. Die Technik erlaubt die Messung der Strom-Spannungs-Beziehung, die die Leitfähigkeit des Kanals charakterisiert und somit seine Eigenschaften wie Aktivierungs- und Inaktivierungskinetiken beschreiben kann.

Beide Techniken haben ihre Vor- und Nachteile und können in Kombination eingesetzt werden, um ein vollständigeres Bild der Ionenkanal-Funktionalität zu erhalten. Die Patch-Clamp-Technik ist besonders nützlich, um einzelne Kanäle zu untersuchen, während die Voltage-Clamp-Technik die Messung des Stroms durch viele Kanäle ermöglicht.

Welche Wechselwirkungen werden für die Selektivität des Kaliumkanals benötigt?

Die Selektivität des Kalium-Kanals beruht auf spezifischen Wechselwirkungen zwischen den Kaliumionen und den Aminosäureresten in der Pore des Kanals. Dabei sind insbesondere die folgenden Wechselwirkungen wichtig:

  1. Ion-Dipol-Wechselwirkungen: Kaliumionen wechselwirken mit den Dipolmomenten der Aminosäurereste in der Pore des Kanals. Diese Wechselwirkungen sind insbesondere wichtig für die Bindung und Stabilisierung der Kaliumionen im Kanal.

  2. Wassergebundene Wechselwirkungen: Wassermoleküle in der Pore des Kanals bilden einen Hydrathülle um die Kaliumionen, die durch Wasserstoffbrückenbindungen stabilisiert wird. Die Aminosäurereste im Kanal beeinflussen die Wassermoleküle und damit auch die Stabilität der Hydrathülle.

  3. Ion-Ion-Wechselwirkungen: Kaliumionen wechselwirken auch direkt miteinander, wobei die Abstoßung zwischen den positiv geladenen Ionen durch die Hydrathülle abgeschwächt wird. Die Aminosäurereste im Kanal beeinflussen auch diese Wechselwirkungen.

  4. Elektrostatische Wechselwirkungen: Die Ladungen der Aminosäurereste in der Pore des Kanals beeinflussen die elektrostatischen Wechselwirkungen zwischen den Kaliumionen und der Hydrathülle. Insbesondere die negative Ladung der Carbonylgruppen in den Aminosäureresten ist hierbei wichtig.


    Zusammen sorgen diese Wechselwirkungen dafür, dass nur Kaliumionen selektiv durch den Kanal transportiert werden können, während andere Ionen aufgrund von stärkeren Wechselwirkungen mit den Aminosäureresten oder der Hydrathülle abgewiesen werden.


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Nathalie M.

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