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Womit befasst sich die Sozialmedizin ?
mit der psychischen, physischen und sozialen Gesundheit eines Menschen
Teilgebiet der Medizin mit besonderem Bezug zu sozialen und gesellschaftlichen Fragestellungen
nach DGSP wissenschaftlich und praktisch mit Gesundheit d. Bevölkerung und der Determinanten
Struktur und Management des Gesundheitswesens und sozialer Sicherungssysteme
Wirkung und Kosten gesundheitlicher Versorgung
Was ist für die Arbeit als Sozialmediziner erforderlich ?
Kenntnis über die SGB
Kenntnis im Sozialrecht (hier gibt es Überschneidungen)
Wie agiert ein Sozialmediziner ?
gutachterlich / beratend —> Entscheidung liegt bei Kostenträger
Welchen Schwerpunkt hat die sozialmedizinische Praxis ?
Sozialversicherungsmedizin
—> Begutachtung v. Leistungsfällen bei Krankheit, Behinderung o. Pflegebedürftigkeit
Welchen Zusammenhang hat die Sozialmedizin mit medizin- und gesundheitssoziologischen Fragestellungen und den Gesundheitswissenschaften ? (Schaubild Folie 31)
Sozialmedizin: Ausrichtung d. öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ressourcenzuweisung —> 2. Gesundheitsökonomie: Welche Ansprüche hat ein Mensch/welche nicht ? —> 3. Sozialrecht u. gesetzliche Rahmenbedingungen —> 4. medizinische Soziologie: Analyse soziologischer Bedingungen für die Gesundheit
Was sind die Bedingungsfaktoren des Gesundheitsstatus in der Bevölkerung ?
Personale Faktoren: genetische Disposition, körperl. und psychische Gesundheit, Herkunft —> Biomedizin und Psychologie (kaum veränderbar)
Verhaltensfaktoren: Essgewohnheiten, Konsum v. Drogen etc., Hygiene und Vorsorgeverhalten, Bewältigungskompetenzen —> Verhaltens- und Erziehungswissenschaften (gut zu verändern)
Verhältnisfaktoren: sozioökonomischer und Bildungsstatus, Wohnverhältnisse, polit. Stabilität, Qualität von Wasser und Boden, Luft —> Sozial-wissenschaften und Ökonomie
Welche Ziele/Facetten hat die Sozialmedizin ?
Breit gefächert:
Prävention
Kuration
Rehabilitation
Pflege
Public Health
Was sind Determinanten der Gesundheit und wie teilen sich diese auf ? (Schaubild Folie 45)
Genorm, Geschlecht, Alter
Individuelles Gesundheitsverhalten
Individuelle Lebenswelten und Milleus —> Settings
Lebensverhältnisse u. soziale Determinanten: Lebensmittelproduktion u. Angebot; Bildung; Arbeitsbedingungen; Umwelthgiene, Arbeitslosigkeit und prekäre Beschäftigung, Gesundheitsversorgung, Wohnbedingungen
Gesellschaftsordnung, Regierungsformen, Machtverhältnisse, polit. Gestaltung
Was sind die Aufgaben und Zielsetzung der Sozialmedizin ?
Gesundheit von Individuen, Gruppen verbessern
Krankheitslast einschl. sozialer Folgen verringern
Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und gerechte Verteilung d. Solidarleistungen stärken
Kompetenz in Vertretung gesundheitlicher Interessen in Gesellschaft fördern
Welche Alltagsvorstellung von Gesundheit gibt es und warum sind diese wichtig ?
—> um auch bei Laien anschlussfähig zu bleiben
Handlungs- und Bewältigungsfähigkeit
Leistungsfähigkeit
köperl.und seelische Stärke, Kraft und Energie
Körperl. und psychisches Wohlbefinden
Empfundene Harmonie/Gleichgewicht zw. Mensch und Umwelt
Welche relevanten Bezugssysteme für die Bestimmung von Krankheit gibt es ?
Illness —> subjektive Einschätzung
disease —> biomedizinische Fachperspektive - medizinische Begründbarkeit/Diagnose
sickness —> Zustand/Status des Krankseins—> Übernahme der Krankheitsrolle (gesellschaftliche Perspektive)
Wie ist die bio-medizinische Orientierung von Gesundheit ?
keine Krankheitssymptome = gesund; Erfüllung diagnostischer Kriterien =krank
Ursachen ausschl. genetisch oder extern (Infekt, Bakterien)
Definition WHO: psychisch, physisch und soziales Wohlbefinden und Ausbleiben von Krankheit
nicht erreichbarer Idealzustand der o.g. Definition
Zusammenspiel von bio (Genetik, Körper), psycho (Emotionen, Einstellungen) und sozialen (Arbeits- und Wohnverhältnisse etc)
Individuum nimmt aktive Rolle bei Erhaltung u. Förderung der Gesundheit sowie Genesung und Rehabilitation ein
Was ist unter dem soziologischen Ansatz der Salutogenese zu verstehen ?
Antonovsky
Stress- und Bewältigungstheorie
Frage nach Ressourcen u. Potenzialen zur Erhaltung der Gesundheit
Ausprägung Kohärenz, Verstehbarkeit, Bewältigbarkeit, Sinnhaftigkeit
Vulnerialibilität vs. Resillienz
Stressoren —> Widerstandsressourcen —> Spannungsverearbeitung (erfolgreich ? J/N ?)—> Pos. auf Kontinuum v. Gesundheit udn Krankheit
Wie lässt sich die Medizinsoziologie bestimmen ?
—> Analyse v. Beziehungen zw. Gesundheit u. Krankheit u. Gesellschaft
auf 2 Ebenen:
Ebene der Soziogenese —> gesellschaftl. Bedingungen u. Prozesse, die Chancen auf Gesunderhaltung o. Krankheit beeinflussen
Ebene der gesellschaftl. Reaktion auf Krankheit —> Entwicklung u. Struktur soz. und medizinischer Maßnahmen u. Einrichtungen d. Gesundheitswesens o. Sozialstaats
Was ist unter dem soma-psycho-sozio-ökodynamischen Ansatz zu verstehen ?
—> Realitätsverarbeitung formt Persönlichkeits- und Gesundheitsentwicklung
4 Systeme:
Körper (Soma)
Psyche
soz. Umwelt
physische (Öko-)Umwelt
müssen in größtmögliches Gleichgewicht gebracht werden und nicht zu Lasten der jeweils anderen
—> Anpassungen der 4 Systeme müssen erfolgen, um positive Gesundheitsdynamik in allen Lebensphasen einzustellen
Was ist der Unterschied der Salutogenese zu Sozialisation ?
Salutogenese = Bildung von Widerstandskräften (Resillienz) und Abbau der Stressoren mit Bildung v. Ressourcen
Sozialisation = Bewältigung von indiv. Entwicklungsaufgaben
Wie wird das Sozialisationsmodell definiert ?
Mensch befindet sich lebenslang in Auseinandersetzung m. innerer und äußerer Realität —> Ziel: Eigene Persönlichkeit
Entwicklungsaufgaben als zentraler Punkt
Vergesellschaftung —> Übernahme v. Internalisierung soziokult. Werte, Rollen
Personalisation d. Menschen —> indiv. Auseinandersetzung m. gesellschaftl. Umwelt
Entwicklung indiv. —> zu Subjekt m. Begabung d. Selbstreflexion
Sozialisation —> aktive Teilnahme/Bewältigung Gesellschaft
nicht gelingene Sozialisation kann Krankheitsrisiken fördern
Was ist unter der meritokratischen Triade zu verstehen ?
Messung/Beurteilung, welcher Schicht ein Individuum angehört mithilfe von 3 Statusmerkmalen:
Ausbildung
Beruf
Einkommen
Wie steht soziale Ungleichheit im Zusammenhang mit gesundheitlicher Ungleichheit ? (Folie 96)
Unterschiede in:
gesundheitlichen Belastungen (physische u. psychische Bedingungen am Arbeitsplatz)
gesundheitlichen Ressourcen (soz. Unterstützung, Grünflächen um Wohnumgebung)
gesundheutliche Versorgung (Arzt-Patient Kommunikation)
= Unterschiede im Gesundheitsverhalten —>
= Gesundheitliche Ungleichheit
Welche epidemiologischen Kennwerte gibt es ?
Morbidität —> Gesamtheit aller Krankheiten in Bevölkerung
Prävalenz —> Häufigkeit v. Fällen einer Krankheit
Inzidenz —> Neuerkrankungsrate an einer Krankheit
Mortalität —> Sterblichkeitsrate aller Erkrankungen
Letalität —> Sterblichkeitsrate an einer Erkrankung
Genesung —> Rehabilitation/erneute Teilhabe
Prävention —> Gesundheitsförderung
Co-Mobidität —> Wechselwirkung v. Krankheiten —> Vergeschwisterung v. Krankheiten
Was ist die Bedeutung von Epidemiologie ? (in Gesellschaft und SA)
in Gesellschaft
Steuerung und Entlastung d. Gesundheitssystems
Bewusstsein f. Risikoaspekte
Politischer Auftrag d. Wechselwirkung m. Gesellschaft
für SA
klare Aufträge —> Arbeitsfelder —> Bedarf/Prognosen/Kosten
Kenntnis v. Gesundheit/Krankheit z. Ableitung v. Intervention
Was ist die Bedeutung von Epidemiolgie ?
epi (über) - demos (Volk) - logos (Lehre)
Lehre bzw. Untersuchung v. dem, was auf bzw. über Volk liegt
—> Wissenschaft, die sich mit Verbreitung u. Verteilung v. Krankheiten, Ursachen u. Folgen für Bevölkerung beschäftigt
—> ursprünglich: Seuchenkunde
—> heute: Einschluss chron., nicht infektiöser Krankheiten sowie generell v. Faktoren, die Krankheit verursachen o. Gesundheit fördern
Bindeglied zw. experimenteller Grundlagenforschung u. öffentl. Gesundheitswesen —> Determinanten im Blickpunkt
Ableitung Maßnahmen Prävention, Evalulierung v. Wirksamkeit
Was sind die Aufgaben der Epidemiologie ?
Gesundheit + Krankheit zählen und messen
nach Verhaltensmustern v. Gesundheit, Krankheit u. Risikofaktoren suchen
Populationen n. Merkmalen definieren
Forschungsmethoden populationsbez. weiterentwickeln und testen
Ursachenforschung für Krankheit, Ausbrüche und Gesundheit
Gewonnenes Wissen z. Verbesserung v. Bevölkerungsgesundheit einsetzen.
Was sind die Ziele der Epidemiologie ?
Infos u. Häufigkeiten v. Krankheiten
Aufklärung ü. Risikofaktoren u. Ursachen
Untersuchung Verlauf v. Krankheit
Evaluation v. Prävention, Therapie und Versorgung
Grundlage f. Maßnahmen d. Gesundheitswesens
Was sind die drei Bereiche der Epidemiologie ?
Deskriptiv —> beschreiben, quantifizieren - Frage nach:
Was ? Welche Erkrankung
Wieviel ? Häufigkeit
Wer ? Wer ist betroffen
Wo ? Unterschied nach Orten ?
Wann ? Zeitlich - Alter etc.
Analytisch - ätiologisch —> warum ? Warum ist es zum Ausbruch gekommen ?
Einflussgröße (Exposition) Bsp: Schimmel in WHG
Zielgröße (Outcome) Bsp: Atemwegskrankheit
Intervention —> wie ? Wie kann verhindert werden ? Therapie?
Welche Studiendesigns der Epidemiologie gibt es ? (Levels of Evidence = Beweise)
von ungenau bis genau —> Qualität der Infos:
Case Series - Expertenmeinungen
Cross-sectional-studies —> Querschnitt (einmalige Erhebung)
Randomises controlled trails (RCS) —> Längstschnitt —> Erhebung v. Daten gleicher Gruppe über längeren Zeitraum o. Experiment
Metaanalysis and systematic reviews —> gefilterte Infos —> Zusammenfassung einz. Studien
Welche Gesundheitsstudien gibt es und was wird dort untersucht (Ausschnitt von Vielen) ?
KiGGS —> Gesundheit von Kinder und Jugendlichen in DE
0-17 J.
Gesundheitl. Entwicklung in Lebensphasen
DEGS —> Gesundheit Erwachsener in DE
18-79J.
Fragestellungen zu Ursachen u. Bedingungen gesundheitl. Veränderungen
GEDA —> Gesundheit in DE allgemein
Gesundheitspolit. Reaktionen herbeiführen
Auswirkungen auf Maßnahmen
GEDA-Dashboard —> Gesundheitsverhalten, Versorgung etc.
Was untersucht die medizinische Soziologie/Gesundheitssoziologie ?
Teilgebiet der Soziologie, das sich mit Analyse d. gesellschaftlichen Ursachen, Hintergründe u. Kontexte von Gesundheit u. Krankheit sowie deren Verhältnisse befasst
Analyse v. Beziehungen zw. Gesundheit u. Krankheit u. Strukturen/Funktionen des Gesundheits- u. Krankheitsversorgungssystems
Streben n. Entwicklung v. Optimierungsstrategien d. Verhältnisse v. Gesundheit und Krankheit
Welche zentralen Arbeitsschwerpunkte hat die medizinische Soziologie/ Gesundheitssoziologie ?
Determinanten f. Gesundheit und Krankheit
Strukturen u. Funktionen d. Krankenversorgungssystems
Einfluss v. übergeordneten Systemen (Bildung, Familie, Arbeit etc.)
optimierende Veränderungen d. Bedingungsfaktoren ableiten
Frage, welche gesellschaftl. Bedingungen zu Gesundheit u. Krankheitsbilanzen führen.
Was sind die Analysebereiche der Gesundheitssoziologie ?
gesundheitsförderliche Ressourcen v. Patienten —> Gesundheitskompetenz
Muster d. Arzt-Patienten-Interaktion
Soziale Determinanten v. Gesundheit
Beziehungen zw. krank und gesundmachenden Faktoren
Was ist unter der gesundheitsförderlichen Ressourcen von Patienten zu verstehen (Gesundheitskompetenz) ?
Gesundheitskompetenz = Fähig-/Fertigkeiten m. steigenden Anforderunen und Komplexität d. Gesundheits- u. Sozialsystems umzugehen und handlungsfähig zu sein.
Wie sollte mit Informationen umgegangen werden:
Suchen/finden
verstehen
Beurteilen
Anwenden
Welche Herausforderungen und Umsetzungsprinzipien gibt es bei der gesundheitsförderlichen Ressourcen von Patienten (Gesundheitskompetenz) ?
Herausforderungen:
Anstieg Lebenserwartung
Wachsende Soziale Ungleichheit
Komplexität d. Gesundheitssystems
kulturelle Diversifizierung
Wandel d. Patientenrolle
Zunahme chron. Krankheiten
Informationsflut
Umsetzungsprinzipien:
Kooperation aller Akteure herstellen
soz. und gesundheitl. Ungleichheit verringern
Teilhabe ermöglichen
individuelle und strukturelle Bedingungen verändern
Chancen v. Digitalisierung nutzen
Was ist unter den Mustern der Arzt-Patienten-Interaktion zu verstehen und welche Systeme gibt es ?
—> soziale Rolle = Summe v. Verhaltenserwartungen an Inhaber einer soz. Position
—> mit Anspruch d. Gesundheitssystem wird Kranker zu Patient
—> Stimme, Aufmerksamkeit und Interesse v. Arzt hat Auswirkungen auf Erfolg der Behandlung
Systeme:
paternalistisches System (vom Arzt aus)
Informationsmodell (Patient entscheidet allein)
Interpretationsmodell (gemeinsam durch Wortreflexion)
abwägendes Modell —> gemeinsam durch Partnerschaft (PEF - Partizipative Entscheidungsfindung)
—> 4. Modell soll es sein !!
Wie gestaltet sich die Gegenwart und Zukunft der Sozialmedizin ?
in industriellen Nationen —> Kuration und Therapie im Fokus
Gesundheitsförderung —> Salutogenese / Gesundheit als dyn. Prozess
Prävention —> Pathogenese —> etw. mit Risiko muss bekämpft werden
Kuration/Therapie im Mittelpunkt —> reaktiv/ wenn es schon “zu spät” ist
Ansatz für Zukunft und Gegenwart: Prävention und Gesundheitsförderung als integrativen Bestandteil —> soziale Umwelt im Vordergrund
Was sind die Herausforderungen der Zukunft/Gegenwart der Sozialmedizin ?
Gerechtigkeitsfrage im Gesundheitswesen
demografischer Wandel
Bewältigung gesundheitl. Folgen d. Globalisierung
Austrarierung zw. präventiven, kurativen und rehabilitativen Bereich d. Gesundheitswesens
Welche Präventionsformen gibt es ?
Primäre Prävention —> Verhütung/Vermeidung (bisher keine Krankheit)
Sekundäre Prävention —> Kuration —> Behandlung, um Verschlechterung zu vermeiden
Tertiäre Prävention —> Reha —> Pflegebedürftigkeit vermeiden
Quartäre Prävention —> Vermeidung Überversorgung —> keine unnötigen OP’s / Medis
Universelle Prävention —> Gesamtbevölkerung bzw. große Teilpopulation —> Nutri-Score / Raucher-Bilder
Selektive Prävention —> Klar umrissene Gruppe, deren Krankheitsrisiko erhöht ist
Indizierte Prävention —> Personen o. Gruppen mit manifestierten Risikofaktoren oder Störungen
Was ist unter der Verhaltenorientierung / Verhältnisorientierung und Participation zu verstehen ?
Verhaltensorientierung —> Stärkung indiv. Kompetenzen und Ressourcen —> Befähigung, aktiv mit Problemen umzugehen und diese durch selbst konzipierte Lösungen zu bewältigen
Verhältnisorientierung —> Strukturentwicklung —> Entwicklung der Lebens- und Arbeitsbedinungen zu gesundheitsförderndem Setting
Participation —> Aktive Einbindung d. Zielgruppe in Entscheidungs- und Entwicklungsprozesse
In welchen Bereichen findet Prävention statt ?
Invididuum —> Ernährungsberatung, Bewegungsangebote
Arbeitswelt —> Arbeitsschutz, Rückenschule, Gesundheitstage
Soziale Umwelt —> Soz. Wohnungsbau, Verbraucherzentrale, Lebensmittelkontrolle
Ökologische Umwelt —> Emissionsgesetze, STVO, Erneuerbare Energien
Was sind die Ziele von Prävention ?
Vermeidung v. Krankheit
Reduzierung d. Versorgungsbedarfs
Senkung der Inzidenz
Vermeidung v. Todesfällen
Senkung v. Behandlungskosten
Erhalt der Arbeitsfähigkeit
Vorbeugung/Minderung Behinderung / Pflegebedarf
rechtzeitige Behandlung
Verhinderung/Eindämmung chron. Krankheiten
Steigerung d. Lebensqualität
Was sind die gesetzlichen Grundlagen und Entscheidungsprozesse (SGB V-VII u. IX, G-BA) ?
GKV —> Leistungen nach WANZ Prinzip:
W —> Wirtschaftlich
A —> Ausreichend
N —> notwendig
Z —> zweckmäßig
—> ärztl. und unterhaltssichernde Leistungen
GUV —> Haftpflichtversicherung für Unternehmen —> BG etc.
Berufskrankheiten —> durch berufl. Tätigkeit entstanden; Einwirkungen müssen höher sein, als beim Rest d. Bevölkerung
RV —> Rente etc., Leistungen zur Teilhabe (med. und berufl. Reha); Erwerbsminderung —> positives und negatives Leistungsbild wird erstellt (was geht noch und was nicht mehr)
Bundesagentur f. Arbeit —> Arbeitsförderung nach SGB III —> ALG, Kurzarbeitergeld etc., Reintegration
Was ist das Ziel einer Rehabilitation ?
Vollständige Teilhabe —> Unterstützung bei selbstbestimmten u. eigenverantwortlichem Leben
durch gezielte Intervention
Folgen v. Erkrankung überwinden, Ausscheiden aus Arbeit, Pflegebedürftigkeit verhindern
auch psychologische, soziale, pädagogische Maßnahmen
Was sind die Voraussetzungen für eine Reha ?
Rehabilitationsbedürftigkeit —> alltagsrelevante Beeinträchtigungen / Teilhabeeinschränkungen, über kurative Versorgung hinausgehende körperl./geistige/psychische Schädigung
—> auch Pflegebedürftigkeit
Rehabiliatationsfähigkeit —> Minimum an Belastbarkeit muss gegeben sein —> Zur Mitwirkung an Durchführung
Rehabilitationsprognose u. Ziele —> med. begründete Wahrscheinlichkeitsaussage für Erfolg der Ziele anhand des SMART Prinzips —> individuell und erreichbar
Welche Gestaltungsmerkmale gibt es bei einer Rehabiliation ?
Orientierung an bio-psycho-sozialem Krankheitsmodell
Dauer
Setting (ambulant,(teil)stationär
Schwerpunkt
Plan
Maßnahmen
Einzeldiagnostik
Schnittstellenmanagement
Wonach richtet sich die Gestaltung einer Reha ?
gesundheitliche Probleme und Begleiterscheinungen
bisherige Behandlung
Ziele
Familienstand u. soziale Situation
Persönlichkeit
Leistungsvoraussetzungen
—> jede Reha ist indivudell zugeschnitten !!!
Was ist eine medizinische Reha ?
—> Kur —> Leistung zur Teilhabe —> Wiederherstellung
dauerhafter Eintritt v. Behinderung o. Pflegebedürftigkeit vermeiden oder mit Folgen klar kommen lernen
auch: Erwerbsfähigkeit wiederherstellen
Welche einschlägigen Fachgesellschaften der Sozialmedizin gibt es ?
DGSMP - Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention
DGMS - Deutsche Gesellschaft für medizinische Soziologie
Was sind für die Sozialmedizin wichtige sozialrechtliche Begriffe ?
- Arbeitsunfähigkeit
- Behinderung inkl. GdB
- Hilfsmittel
- Berufskrankheit
- Heilmittel
Was sind die Ziele der Sozialmedizin ?
- die Gesundheit von Individuen, Teilgruppen und der Bevölkerung insgesamt verbessern
- die Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und gerechte Verteilung von Solidarleistungen zu stärken
Sozialmedizin befasst sich nach der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention wissenschaftlich und praktisch mit…
- der Struktur und dem Management des Gesundheitswesens und der anderen sozialen Sicherungssysteme
- sowie den Wirkungen und den Kosten der gesundheitlichen Versorgung
Zentraler Bestandteil des Gesundheitsmonitoring am RKI sind die Gesundheitsstudien:
- DEGS
- GEDA
- KIGGS
Bedingungsfaktoren des Gesundheitsstatus der Bevölkerung sind..
- personale Faktoren
- Verhaltensfaktoren
- Verhältnisfaktoren
Verhaltensfaktoren sind:
- Bewältigungskompetenzen
70% der Menschen in DE schätzen Ihre Gesundheit als sehr gut oder gut ein:
- richtig
Im Dahlgreen-Whitehead Modell der Determinanten von Gesundheit existieren 6 Bereiche
- falsch, es sind 5 Bereiche
Der Dritte Bereich des Dahlgreen-Whitehead Modells der Determinanten von Gesundheit lautet:
- Individuelle Lebenswelten und Millieus
Der erste Bereich des Dahlgreen-Whitehead Modells lautet:
- Alter, Geschlecht und Erbanlagen
Im Dahlgreen Whitehead Modell gehört die Determinante "Bildung" um 2. Bereich "Individuelles Gesundheitsverhalten":
- nein, gehört zum 4. Bereich
Die gegenwärtige sozialmedizinische Praxis hat ihren Schwerpunkt nicht in der Sozialversicherungsmedizin.
- falsch
Die Zukunft der Sozialmedizin wird durch folgende Herausforderungen geprägt sein:
- Gerechtigkeitsfrage im Gesundheitswesen
- Demografischer Wandel
- Gesundheitliche Folgen der Globalisierung
Bezugsdisziplinen der Sozialmedizin sind:
´- Medizinische Soziologie
- Sozialrecht Gesetzliche Rahmenbedingungen
- Gesundheitsökonomie
Im Kontext der Bedeutung von Gesundheit und Krankheit gibt es einen Bezug zu relevanten Bezugssystemen. Diese lauten:
Illness
Disease
Sickness
Die Definition von Gesundheit der WHO ist ein erreichbarer Idealzustand:
- Falsch
Krankheit und Gesundheit werden im Modell der Salutogenese als Kontinuum gesehen und nicht als deutlich voneinander abgrenzbare Zustände.
Widerstandsressourcen werden im Salutogenesemodell in folgende Bereiche klassifiziert:
- Physikalischer und Biochemischer Bereich
- Kognitiver und emotionaler Bereich
- Materieller Bereich
Die Lösung von Entwicklungsaufgaben im Lebenslauf steht im Mittelpunkt der Salutogenese.
Das Stressmanagement steht im Mittelpunkt des Sozialisationsprozess.
Falsch
Medizinische Soziologie ist eine Teildisziplin der Soziologie, die deren Theorien und Methoden auf die Analyse von Beziehungen zwischen Gesundheit, Krankheit und Gesellschaft anwendet. Diese Beziehungen lassen sich auf drei Ebenen analysieren.
Die Analyse von gesellschaftlichen Bedingungen und Prozessen, welche die Chancen der Gesunderhaltung bzw. der Erkrankung von Individuen und Gruppen beeinflussen nennt man:
- Soziogenese
Hurrelmann hat sechs Maxime interdisziplinär tragfähiger Leitvorstellungen von Gesundheit formuliert.
- Falsch, es sind 10
Der sozioökonomische Status hat keine Auswirkungen auf den Gesundheitsstatus.
Soziale Ungleichheit verursacht über vier Unterschiede eine gesundheitliche Ungleichheit.
Aufgaben der Epidemiologie sind:
- Gesundheit und Krankheit zählen und messen
- Die Ursachen für Krankheit, Krankheitsausbrüche und Gesundheit erforschen
Ziele der Epidemiologie sind:
- Untersuchung des Verlaufs von Krankheiten
- Information über Häufigkeiten von Krankheiten in Bevölkerung
Die Epidemiologie umfasst vier Bereiche.
Die Gesundheitskompetenz basiert auf den Schritten gesundheitsrelevante Informationen zu…
- suchen & finden, verstehen, kritisch reflektieren und anwenden
48,8% der Bevölkerung in Deutschland weisen nach dem HLS GER 2 eine geringe Gesundheitskompetenz auf.
Herausforderungen beim Thema Gesundheitskompetenz sind:
- Komplexität des Gesundheitssystems
- Wandel der Patientenrolle
Zu den ursprünglichen Modellen der Arzt-Patienten-Beziehung gehört/gehören…
Paternalistisches Modell
Informationsmodell
Interpretatives Modell
Abwägendes Modell / Partizipative Entscheidungsfindung
Gesundheitskioske bieten insbesondere in sozial starken Regionen und Stadtteilen niedrigschwellige Beratung an.
Langfristig sollen 500 Gesundheitskioske bundesweit aufgebaut werden.
- falsch, es sollten 1000 werden
In den industrialisierten Nationen stehen Kuration und die Therapie von Erkrankungen gegenwärtig im Fokus der Versorgungslandschaft.
die Zukunft der Sozialmedizin wird durch folgende Herausforderungen geprägt sein, vor denen die Gesellschaft steht:
- Austarierung zwischen dem präventiven, kurativen und rehabilitativen Bereichen des Gesundheitswesens
Was ist der ICD ?
International Statistical Classification of Diseases and related health problems
wichtigste, weltweit anerkannte Diagnoseklassifikations- und Verschlüsselungssystem
Überarbeitung ca. alle 10 Jahre
derzeit ICD 10 - 22 Kapitel
ICD 10 GM: amtl. Klassifikation z. Verschlüsselung v. Diagnosen im ambulanter und stationärer Versorgung in DE
Verpflichtung in DE für Vertragsärzte und Krankenhäuser
alpha-nummerischer Schlüssel
internat. anerkannt und einheitlich
aufzeichnen, deuten und vergleichen
Was ist der ICF ?
Internationale Klassifikation d. Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit
seit 2001 durch WHO
ergänzt ICD d. indikationsübergreifenden biopsychosoz. Ansatz
systematische Beschreibung d. gesundheitlich bedingten Aus- und Wechselwirkungen auf Ebenen der Funktionen, Aktivitäten und Teilhabe
bezieht subj. Sicht des Betroffenen ein
bessere Arzt-Patienten Kommunikation, Vemittlung Reha-Ziele, Aktivierung Mitwirkung (Compliance - Befolgung / Adhärenz - Mitwirkung)
Instrument zur Begutachtung und Bedarfsermittlung
statistisch, soz-polit., wirtschaftl. Instrument
Gestaltung interdisziplinarischer Gesprächsinhalte
Förderung interdisz. Forschung und Zusammenarbeit
Was sind die 3 wesentlichen Dimensionen des Biopsychosozialen Modells ?
Körperfunktionen und Strukturen - psychisch/physisch
Aktivitäten - Handelnd
Partizipation - Teilhabe
Woraus ergibt sich der Handlungsauftrag der SA im biopsychosozialen Modell ?
aus dem Dimensionen:
Aktivitäten (handelnd)
Partizipation (teilhabend)
Wie ist der ICF aufgebaut ?
Teil 1: Funktionsfähigkeit und Behinderung
Teil 2: Kontextfaktoren
zu 1 gehören:
Körperfunktionen (b - body functions) und Körperstrukturen (s - body structures)
Aktivität und Teilhabe (d - life domains)
zu 2 gehören:
Umweltfaktoren (e - enviromental factors)
Personenbezogene Faktoren (dürfen nicht einbezogen werden - Intelligenz, Geschlecht etc.)
Was versteht man unter Körperfunktionen ?
physische Funktionen des Körpersystems inkl. Psychologische Funktion
Was versteht man unter Körperstrukturen ?
Anatomische Teile —> Organe, Gliedmaßen etc.
Was ist unter Aktivität zu verstehen ?
Durchführung v. Aufgaben oder Handlungen
Was ist unter Partizipation zu verstehen ?
Einbezogensein in Lebenssituation
Was ist unter der Funktionsfähigkeit zu verstehen ?
funktional gesund lt. SGB XI (Reha), wenn vor gesamten Lebenshintergrund:
körperl. Funktionen u. Strukturen
alles tun können, was von Menschen mit Gesundheitsproblemen (ICD) erwartet wird
Dasein in allen Lebensbereichen, dir ihr wichtig sind —> Partizipation
Was ist die Bedeutung des ICF für die sozialmedizinische Begutachtung ? Und wofür wird der ICF benötigt ?
Wofür ?
Antrag Erwerbsminderung
Antrag Bewilligung Reha-Leistung
Heil-und Hilfsmittel
Kostenübernahme v. spez. Gesundheitsleistungen
Feststellung GdB
Feststellung v. Tatsachen, Vermittlung von Erfahrungssätze, sachkundige Bewertung
Was ist die Grundlage für die sozialmedizinische Begutachtung ?
biopsychosoziales Krankheitsverständnis u. ICF Standard (Aktivität, Teilhabe, Kontextfaktoren)
Leitlinien dienen hoher Qualitätsstandards —> transparent und überprüfbar
Wie geschieht die sozialmedizinische Begutachtung ?
Umfassende Datenerhebung durch soziale Anamnese
Bsp: Arbeits-/Berufsananamnese, familiäre, wirtschaftl. Situation etc.
—> Durch Geno-/ Soziogramme
Ermittlung und Bewertung d. sozialmedizinischen Tatsachen —> Grundlage für Entscheidung
Prozess: Begutachten / Ergebnis: Gutachten
Qualitätskriterien: form. Gestaltung, sachl. Richtigkeit, Verständlichkeit, Nachvollziehbarkeit, Transparenz, Vollständigkeit, Wirtschaftlichkeit, med. wissenschaftl. Grundlagen
neutral und unparteiisch
Was gibt der ICF an ?
Indikation für Sozialleistungen, die in Zusammenhang m. Krankheit stehen
Reha-Indikation
keine Krankheitsspez. Klassifikation - kein Assessmentinstrument
geht von Behinderung ab Beginn der Krankheit aus; lt. SGB IX erst nach 6 Monaten Behinderung
Wie setzt sich die Kodierung des ICF zusammen ?
max. 5 Ziffern + Buchstabe —> alpha-numerischer Code
Item-Code:
d - Instanz
5 - Kapitel
10 - Nr. d. Items in Kapitel
1- Gliederungsstufe des Items
0 - 3. Gliederungsstufe Item
getrennt durch . oder + —> Schweregradcode
.2 - mittlere Beeinträchtigung
Wie wird der Schweregrad bei den Körperfunktionen angegeben ?
1 Merkmal nach Ausprägung
0 - nicht
1 - schwach
2 - mittel
3 - hoch
4 - komplett
8 - nicht spezifizierbar
9 - nicht anwendbar
Bsp: S7300.2
Wie wird der Schweregrad bei Körperstrukturen angegeben ?
3 Merkmale
Ausmaß
Art der Schädigung
Lokalisation der Schädigung
Bsp: S7300.123
Wie wird der Schweregrad bei Aktivität und Partizpation angegeben ?
2 Merkmale
Beurteilung der Leistung
Beurteilung Leistungsfähigkeit ohne Assistenz
Bsp: S7300.12
Wir wird der Schweregrad bei den Umweltfaktoren angegeben ?
positive und negative Skale (entweder, oder)
Barriere —> .(Zahl)
Förderfaktor —> +(Zahl)
Bsp: S7300.1 oder S7300+2
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