Welche Typen von natürlichen Gegenspielern von Schaderreger kennen Sie?
Parasitoide (Parasiten)
Räuber (Prädatoren; Generalisten und Speziallisten)
Pathogene (Krankheitserreger)
Beschreiben Sie die Eigenschaften eines Parasitoids.
Leben auf Kosten anderer Tiere oder entwickeln sich in diese
Unterscheidung zwischen:
->Parasiten (schwächen Wirt)
->Parasitoid (töten Wirt)
Beschreiben Sie Parasitoide genauer. In welche Arten werden Sie aufgeteilt?
Parasitoid benötigt in der Regel zur Entwicklung nur einen Wirtsorganismus
Allgemein nur Larven der Parasitoid in Wirt
Host feeding: im Einzelfall Adulte nehmen Wirtgewebe zu sich
->Ektoparasitoide (leben außen am Wirt)
->Endoparasitoide (leben im Wirt)
Beide einzeln (solitär) oder mehrere am/im selben Wirt (gregär)
Beschreiben Sie die Eigenschaften eines Prädatoren. Wie werden Räuber unterschieden?
brauchen zum Wachstum und Entwicklung mehr als ein Beutetier (Imagines und Larven in der Regel vom gleichen Beutetier)
Unterscheidung in:
->Generalisten (schutzräuber)
->Spezialisten (Säuberungsräuber)
Erläutern Sie Generalisten und Spezialisten. Was sind die Unterschiede? Nennen Sie jeweils ein Beispiel.
Generalisten:
Spezialisten:
Bewohnen Pflanzen unabhängig vom Vorhandensein eines Beutetiers
Keine Beute mehr => Abwanderung
verschiede Beutetierarten und teilweise pflanzliche Nahrung
Auf spezielle Beutetiere angewiesen
Müssen vor Massenvermehrung des Schädlings in ausreichender Anzahl an Pflanzen sein
Treten erst bei Massenvermehrung des Schädlings auf
Müssen bei stärkerem Befall in ausreichender Anzahl freigelassen werden
Beispiel: Raubmilbe Typhlodromus pyri gegen Gallmilben, Spinnmilben u.a.
Beispiel: Raubmilbe Phytoseiulus persimilis gegen Spinnmilben
Worum handelt es sich bei Pathogen?
Direkte Schädigung eines Organismus durch pathogene Bakterien, Pilze, Protozoen, Mikrosporidien oder Viren
Infizieren und töten Wirte
Weiter oder enger Wirtskreis
Fakultative oder obligate Pathogene
Nennen Sie Strategien der Anwendung von biologischem Pflanzenschutz.
1. Agrarökosystemmanagement, Habitatmanagement, konservierender biologischer Pflanzenschutz
2. Klassischer biologischer Pflanzenschitz (Einbürgerung von importierten Nützlingen)
3. Freilassung von Antagonisten aus Massenzuchten – inokulativer Einsatz
4. Freilassung von Antagonisten aus Massenzuchten - inundativer Einsatz
Was versteht man unter Agrarökosystem-, Habitatsmanagement und konservierendem biologischem Pflanzenschutz?
Schutz der vorhandenen Nützlingsfauna durch:
nützlingsschonenede PSM; zeitlich begrenzte Applikation, Teilflächenbehandlung
Richtiger Einsatz von Produktionstechnik
Erhaltung der Vielfalt heimischer Pflanzenarten
Förderung von Nützlingen (z.B. Belassen oder Anlegen von Feldrainen, Blühstreifen und Hecken, Säen von Pollen- und Nektarpflanzen)
Beschreiben sie die klassiche biologische Schädlingsbekämpfung.
Aus dem Ausland importierte, im Labor vermehrte nichteinheimische Nutzorganismen
Werden wiederholt in einer geringen Individuenzahl im Freiland freigelassen
Ziel: dauerhafte Ansiedlung
Bekämpfung eingeschleppter Schädlinge, die mithilfe vorhandener (heimische) Nützlingsfauna nicht oder nur unzureichend reguliert werden
Nennen und erläutern Sie ein Beispiel für klassischen biologische Schädlingsbekämpfung.
Quadraspidiotus perniciosus (San José Schildlaus):
Aus Kalifornien eingeschleppt; v.a. an Äpfeln
Prospaltella perniciosi:
Monophager Endoparasit, nur auf San-José-Schildlaus spezialisiert
1 Weibchen kann in etwa 40 Schildläuse je 1 Ei ablegen
Erläutern Sie den inokulativen Einsatz von Antagonisten. Nennen Sie ein Beispiel.
Gezielte, (manchmal) mehrmalige Ausbringung geringer Mengen („Startpopulationen“) von Antagonisten
Populationsaufbau der Gegenspieler zeitlich so gesteuert, dass diese bereits in der Aufbauphase der Schädlingspopulation wirksam sind
Anzahl freigelassener Antagonisten nicht im Vordergrund, sondern längerfristige Vermehrung/Ansiedelung: Autodissemination
Beispiel: Raubmilbe Typhlodromus pyri zur Bekämpfung von Spinn- und Kräuselmilben auf Weinreben, sowie Spinn- und Apfelrostmilben auf Obstbäumen im Freiland
Prädationsleistung: 3-8 Spinnmilben bzw. 40-80 Gallmilben/Weibchen/Tag
Erläutern Sie den inundativen Einsatz von Antagonisten. Nennen Sie ein Beispiel.
Zur “Überschwemmung” einer Schädlingspopulation
Bekämpfungserfolg hängt ausschließlich von freigelassener Population und nicht von deren Nachkommenschaft ab
Nachdem alle Schädlinge getötet wurden => Abwanderung bzw. Absterben der Nützlinge
Ausbringung ist der Applikation eines Pflanzenschutzmittels ähnlich
Beispiel Trichogramma spp. Gegen Maiszünsler Ostrinia nubilalis im Maisbau
Erklären Sie den Unterschied zwischen inokulativem und inundativen Einsatz von Antagonisten.
inundativer Einsatz:
Überschwämmung; Autodissemination fehlt-> Nützling baut keine Population über längeren Zeitraum auf
Ausbringung ist der Applikation von PSM ähnlich
inokulativer Einsatz:
Ziel ist die langfristige Vermehrung und Ansiedelung (Autodissemination); mehrmalige Ausbringung möglich
Nennen Sie Räuber Beispiele für Arthropoden zur biologischen Schädlingsbekämpfung. Nennen Sie jeweils ein Beispiel.
Räuberart
Beispiel
Raubmilben
Typhlodromus pyri gegen Apfelrotmilbe
Räuberische Gallmücke
Aphidoletes aphidimyza gegen Blattläuse
Florfliegen
Chrysoperla carnea gegen Blattläuse
Räuberische Wanzen
Orius majusculus gegen Thripse
Räuberische Marienkäfer
Cryptolaemus montrousieri, australischer Marienkäfer, gegen die Wolllaus
Erzwespen
Trichogramma brassicae gegen den Maiszünsler
Schlupfwespen
Aphidius colemani gegen Blattläuse im Glashaus
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