Ziel des Versuchs
mit Hilfe eines Kalorimeters die Verbrennungswärme eines unbekannten Stoffes zu ermitteln
Dafür wird zuerst die Wärmekapazität des Kalorimeters durch die Verbrennung von Benzoesäure ermittelt.
physikalisches System
in der Thermodynamik einen von der Umgebung abgegrenzten Bereich des Universums
Abgeschlossenes System
kein Materie- und Energieaustausch mit Umgebung
geschlossenes System
kein Materieaustausch aber Energieaustausch mit der Umgebung
offenes System
Energie- und Materieaustausch mit der Umgebung
Was für ein physikalisches System ist das Kalorimeter?
Bei dem Kalorimeter kann von einem abgeschlossenen System ausgegangen werden, da es gegen Abgabe und Aufnahme von Wärme aus der Umgebung isoliert ist und auch den Stoffaustausch mit der Umgebung verhindert.
Zustandsvariablen
Druck, Temperatur, Volumen
Zustandsfunktionen
Enthalpie H, Entropie S, Wärmekapazität C
Extensive Größen
Masse, Stoffmenge, innere Energie U, Enthalpie
Intensive Größen
Temperatur, Druck
Wegfunktionen
Arbeit W, Wärme Q
Mikrozustand
Zustand eines einzelnen Teilchens im Gesamtsystems
Ein Teilchen kann verschiedene exakte Energiezustände haben
Makrozustand
alle Teilchen im System als Ganzes.
Die exakten Zustände der Teilchen sind hier nicht wichtig, da quasi über alle Teilchen gemittelt wird, um Energie, Temperatur, Druck und Volumen des Systems zu bestimmen
Erster Hauptsatz der Thermodynamik
Jedes System besitzt innere Energie, die sich nur durch Austausch von Energie in Form von Wärme und Arbeit verändert
Innere Energie
gesamte im System gespeicherte Energie (Translations-, Rotations- und Schwingungsenergie der einzelnen Teilchen)
totales Differential berechnet aus Ableitung nach Temperatur, Volumen, allen verschiedenen Stoffmengen ni
Innere Energie ist Summe aller möglichen Energiezustände multipliziert mit Anzahl Teilchen die in dem Zustand sind
Definition der inneren Energie durch Statistische Thermodynamik: N voneinander unterscheidbare, unabhängige Teilchen in r+1 verschiedenen Energiezuständen (ε0, ..., εr) -> Verteilungsmöglichkeiten in die Energiezustände (Makrozustände) und welche Teile befinden sich in welchem Zustand (Mikrozustände)
Boltzmann-Statistik
Bestimmung Anzahl Teilchen in bestimmtem Energiezustand
Formelherleitung für Formel Verbrennungswärme
Ausgehend vom ersten Hauptsatz der Thermodynamik
Bei der Verbrennung im Bombenkalorimeter handelt es sich um einen isochoren Vorgang. Das Kalorimeter kann sein Volumen nicht ändern, deshalb fällt in diesem Fall der Teil für Volumenarbeit weg. Außerdem nehmen wir an, dass sich die Teilchenanzahl im Kalorimeter ebenfalls nicht ändert.
Daraus folgt für die Änderung der inneren Energie und der molaren Wärmekapazität CV
V
In unserem Fall des Kalorimeters ist δq die Wärmemenge, die bei der vollständigen Verbrennung der Probe frei wird und vom Kalorimeter aufgenommen wird. Die spezifische Verbrennungswärme des Stoffes ist dann:
Die Temperaturdifferenz dT kann mit dem Thermometer des Kalorimeters bestimmt werden.
In der Berechnung muss noch die Verbrennungswärme des Baumwollfadens mitbeachtet werden. Diese beträgt 50 J
Volumenarbeit
Änderung der Energie meist durch Volumenarbeit:
Kompressionsarbeit (innere Energie wird größer) und Expansionsarbeit (wird kleiner)
Isochore Zustandsänderung
Volumen konstant
Änderung innere Energie nur durch Wärme
Totales Differential nur noch Ableitung nach Temperatur -> dU/dT = Cv (molare Wärmekapazität bei konstantem Volumen)
Bei isochoren Zustandsänderungen kann gesamte ausgetuschte Energie für Temperaturänderungen aufgebrachte werden -> Wärmekapazität (für bestimmte Temperaturänderung benötigte Wärmedifferenz) kleiner als bei Isobaren Prozessen -> Cp > CV
Isobare Zustandsänderung
konstanter Druck, Teilchenzahl
für Enthalpie gilt dann: dH = dU + pdV
totales Differential Enthalpie nur noch Ableitung nach Temperatur -> dH/dT = Cp (molare Wärmekapazität bei konstantem Druck)
Wärmekapazität bei idealen Gasen
Cp - Cv = nR
Thermochemie
Bei Wärmezufuhr hängt die Änderung der Temperatur ∆T von der Wärmekapazität C ab -> spezifische Wärmekapazität c = C/m -> q = mc∆T
Wie kann q gemessen werden?
q = Wärmezufuhr
Referenz um q zu messen: Kalorimeter -> gegen Wärmeverlust gut geschützter Körper mit gut messbarer Wärmekapazität und Temperatur
in Versuch: großes Gefäß das mit bekannter Flüssigkeit gefüllt ist -> Messung muss sehr genau sein, Temperaturdifferenz darf nur wenige Grad betragen
Eichung des Kalorimeters
durch Verbrennung einer Substanz mit bekannter Verbrennungsenthalpie ∆H^0 -> Verbrennungswärme / Reaktionsenergie ∆RU = mK * cK * (T2 - T1)
K
Satz von Hess
Reaktionsenthalpie ∆RH^0 wird berechnet aus den einzelnen Bildungsenthalpien ∆BH^0 (Produkte positiv, Edukte negativ)
Ist es nicht bei Standardbedingungen muss man umrechnen:
∆RH(T1) = ∆RH(T2) + (T2 - T1) * ∆RCp
R
p
Versuchsdurchführung
Es standen Benzoesäure und eine unbekannte Substanz, die kalorimetrisch untersucht werden sollten, zur Verfügung
beide Substanzen wurden abgewogen und dann in Tablettenform gepresst. Die resultierenden Tabletten wurden erneut gewogen
Bombe wurde aus dem Kalorimeter genommen und gereinigt
Am Zünddraht wurde ein Baumwollfaden befestigt und die Tabelle wurde hineingelegt (berührt Faden) -> Bombe wird wieder zusammengesetzt
Druck von 12 bar einstellen
Zündadapter anschließen und Bombe in Kalorimeter einsetzen und auf Gewicht einstellen
10 Minuten lang minütlich Temperatur notieren
Bombe zünden und alle 30 sec Temperatur messen (für 10 min), dann 20 min minütlich messen
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