Lufu der Patientin hingelegt. Was sehen sie in der Fluss-Volumen-Kurve?
Die Patientin hat eine obstruktive Ventilationsstörung mit Emphysem.
Warum ist auch die Vitalkapazität (VC) eingeschränkt obwohl obstruktiv?
Weil das Emphysem mit erhöhtem Residualvolumen auf Kosten der VC geht.
vereinfacht: Am besten an einer Lufu verständlich, RECHTS ist 0
Wenn schon 3-4 Liter RV in der Lunge drin sind, kann man keine große VC mehr erreichen
Nenne Beispiele für obstruktive Lungenerkrankungen und welche Werte sich dadurch verändern.
Definition: Durch intra- und/oder extrathorakale Einengung der Atemwege bedingte Erhöhung der Strömungswiderstände mit Verminderung der Einsekundenkapazität und des Tiffeneau-Index
Beispiele
Intrathorakale Atemwegsstenosen: Asthma bronchiale, COPD, Tumoren
Extrathorakale Atemwegsstenosen: Larynxtumor, Stimmbandparese
Befunde in der Spirometrie
Vitalkapazität normal oder↓
FEV1↓
Tiffeneau-Index↓
Was ist die Ursache der COPD?
Exogene Faktoren
Rauchen jeglicher Art 90%
Luftverschmutzung
Berufliche Exposition gegenüber org./anorg. Stäuben
Endogene Faktoren:
Alpha-1-Antitrypsin-Mangel
AK-Mangelsyndrome (z.B. IgA)
Prim. Ziliendyskinesie (z.B. im Rahmen eines Kartagner-Syndroms)
Was ist die Pathophysiologie hinter der COPD?
Chronische Entzündung, Destruktion des Lungengewebes mit u.a. Alveolenkollaps
Detailliert:
Inhalative Noxen → Chronische Entzündung der kleinen Atemwege (Bronchiolen) → Fibrosierung, Parenchymverlust (u.a. Zerstörung des Flimmerepithels) der Atemwege, bronchiale Instabilität und vermehrte Schleimproduktion → (Forcierte) Exspiration → Bronchialkollaps = FEV1↓ → Chronisch progrediente Obstruktion
Wie kann man die COPD klassifizieren?
GOLD (Anhand der Verringerung der FeV1)
GOLD 1
≥80%
Leicht
GOLD 2
50–79%
Mittel
GOLD 3
30–49%
Schwer
GOLD 4
<30%
Sehr schwer
ABE-Gruppen (Exazerbationen + subjektive Beschwerden insb. Dysnoe anhand Fragebögen)
Wie therapieren sie die COPD?
Stufenschema erklärt, u.a. Glucocorticoide nur in späten Stadien oder bei Exazerbationen
Leichte Symptome(GOLD1): Keine Therapie oder
Bedarfsmedikation mit SAMA oder SABA oder
Dauertherapie mit LAMA oder LABA
Mittel-Schwere Symptome:
LAMA oder LABA oder
LAMA + LABA
Exazerbation:
Ersttherapie: Immer LAMA ggf. + LABA
Eskalationsstufen
LAMA → Zusätzlich LABA
LAMA + LABA → Zusätzlich ICS
Wie sieht im Gegensatz zur COPD die Behandlung des Asthma bronchiale aus?
Und was muss man bei einer LZ-Therapie beachten?
Glucocorticoid- basiert, zur Senkung der gesteigerten Hyperreagibilität
LZ-Therapie immer mit antiinflammatorischer Therapie!
Warum Glucocorticoide bei Asthma und nicht bei COPD?
Warum nimmt man zusätzlich Abstand von ICS bei der Dauertherapie einer COPD?
Bei Asthma vermindert es die erhöhte bronchiale Hyperreagibilität
Bereits 2007 war in einer großen klinischen Studie entdeckt worden, dass die Anwendung von Glucocorticoiden bei COPD-Patienten mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Lungenentzündung einhergeht
Mein multimorbider Patient: HB von 5, multiple Ulzerationen im Duodenum, COPD Gold 4 inklusive Sauerstofflangzeittherapie, Demenz, Z.n. 2-Gefäß- KHK mit PCTA + DES, Herzinsuffizienz ohne nähere Informationen, Mitralklappeninsuffizienz, Trikuspidalinsuffizienz, Z.n. Schrittmacherimplantation bei bradykardem VHF, Barrett-Ösophagus.
Hauptproblem / Aktueller Grund der Aufnahme: Nach PCTA + DES-Implant vor ungefähr 6 Monaten nahm der Patient eine Triple-Therapie, bzw. eine tripple Thrombozytenaggregationshemmung - aus einem niemandem bekannten Grund - über Monate hinweg ein und Entwickelte daraufhin multiple Ulzerationen im Duodenum, die zu einem kritischen HB-Abfall führten. Der Patient wurde im Verlauf mit 4 EK’s stabilisiert.
Was ist der Grund für den HB-Abfall dieses Patienten?
NSAR Einnahme
Was ist der häufigste Grund für einen Ulcus Duodeni?
HP-Infektion
Wieso erfolgte keine leitliniengemäße Helicobacter pylori Diagnostik bei diesem Patienten?
HB für Biopsie zu instabil, sollte im Verlauf nachgeholt werden
Wie würden Sie eine HP-Infektion behandeln?
Französische Tripeltherapie: PPI + Clarithromycin + Amoxicillin
Italienische Tripeltherapie: PPI + Clarithromycin + Metronidazol
Bismut-Quadrupeltherapie: PPI + Bismut + Tetracyclin + Metronidazol
Wieso sieht der Patient trotz des kritischen HB so stabil aus?
Blutung langsam entwickelt, Körper hat sich adaptiert
Anämie-Formen
Mikrozytär, Hypochrom: MCV, MCH erniedrigt
—> Eisenmangel, Chronische Erkrankung (ACD), Thalassämie
Normochrom, Normozytär: MCV, MCH normal
—> Akute Blutung, Hamolytische Anämie, Renale Anämie, Apl. Anämie
Makrozytär, hyperchrom: MCV, MCH erhöht
—> Vitamin B12-Mangel/Megaloblastäre Anämie, Myelodysplastisches Syndrom
Woran ist beim Ulcus Duodeni immer zu denken?
Zollinger-Ellison-Syndrom
Was ist das Zollinger-Ellison-Syndrom?
Gastrinom:
pathomechanismus: Sekretion von Gastrin durch Tumorzellen → Chronische Hypergastrinämie → Magensäurehypersekretion → Peptische Ulzera in Pankreas, Magen, Duodenum und/oder Jejunum
Los-Angeles-Klassifikation zur Stadieneinteilung der Refluxösophagitis
Stadium A: Eine oder mehrere Schleimhautläsionen < 0,5 cm. Die Läsionen greifen nicht über die Spitzen zweier Mukosalängsfalten.
Stadium B: Mindestens eine Läsion > 0,5 cm. Die Läsionen greifen jedoch noch nicht über die Spitzen zweier Mukosalängsfalten.
Stadium C: Die Läsionen überschreiten mehrere Mukosalängsfalten. Sie nehmen jedoch weniger als 75% des Gesamtumfangs des Ösophagus ein, d.h. es liegen noch keine zirkulären Defekte vor
Stadium D: Es liegen zirkuläre Läsionen vor, die mehr als 75% des Gesamtumfangs des Ösophagus einnehmen.
Erläutern Sie die Forrest-Klassifikation
Typ I: Aktive Blutung
Typ Ia: arteriell spritzende Blutung (Rezidivrisiko 85-100 %)
Typ Ib: Sickerblutung (25-55 %)
Typ II: Inaktive Blutung
Typ IIa: sichtbarer Gefäßstumpf (20-50 %)
Typ IIb: Koagelauflagerung auf einer Ulkusläsion (20-40 %)
Typ IIc: Hämatinauflagerung auf einer Ulkusläsion (5-10 %)
Typ III: Läsion ohne Blutungszeichen (5 %)
Welche Arten von Cholestase gibt es und bei welcher ist jeweils direktes oder indirektes Bilirubin erhöht?
Cholestase: Pathophysiologische Bezeichnung für jede Störung der Gallenbildung bzw. -sekretion (nicht-obstruktive intrahepatische Cholestase) oder für Störungen des Gallenabflusses, sowohl in der Leber (obstruktive intrahepatische Cholestase) als auch zwischen Leber und Duodenum (obstruktive extrahepatische bzw. posthepatische Cholestase)
Prähepatischer Ikterus
Prähepatische Erkrankungen (z.B. Hämolyse)
—> indirektes Bilirubin ↑↑, direktes Bilirubin normal
—> Hämolysezeichen
Intrahepatischer Ikterus
Nicht-obstruktive Cholestase (z.B. Leberversagen bei Hepatitis, Schock)
—> indirektes Bilirubin ↑, direktes Bilirubin ↑
—> Transaminasen ↑↑
Posthepatischer Ikterus
Mechanisch-obstruktive Cholestase (z.B. Choledocholithiasis)
—> Indirektes Bilirubin normal, direktes Bilirubin ↑↑
—> Cholestaseparameter ↑↑
Was bedeutet es therapeutisch, wenn die Papille vom Tumor infiltriert ist?
Papillenadenom: Endoskopische Resektion des Adenoms in toto
Papillenkarzinom: Whipple-OP
Wie wird eine Feinnadelpunktion des Pankreas gewonnen?
Endosonografische Feinnadelpunktion (EUS-FNP):
Indiziert zur histologischen Sicherung bei nicht resektablen Befunden bzw. nicht operablen Patienten; allerdings kritische Indikationsstellung erforderlich, da das Risiko einer Stichkanalmetastasierung besteht.
Welche medikamentösen Therapieoptionen gibt es beim Bronchial-CA?
Chemotherapie: Cisplatin in Kombination mit Vinorelbin, Docetaxel, Paclitaxel, Etoposid, Gemcitabine oder Pemetrexed
Immuntherapie: PD-L1-positiv: Pembrolizumab
Targeted Therapies : Alternative Kombinationspartner bzw. Ersatz der „regulären“ Chemotherapeutika bei Vorhandensein bestimmter genet. Marker bzw. sog. „Treibermutationen“
Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI):
ALK1-Inhibitoren
PD-1-Inhibition
DD Dyspnoe
Kardial:
Akutes Koronarsyndrom
Dekompensierte Herzinsuffizienz
Herzrhythmusstörung
Perikardtamponade
Pulmonal:
Asthma bronchiale
Lungenarterienembolie
Exazerbierte COPD
Pneumonie
Pleuraerguss
Fremdkörperaspiration
Pneumo -/Hämatothorax
Weitere:
Erkranungen der oberen Atemwege (Infektion, Obstruktion)
Hypoventilation
bds. Zwerchfellparese
Vergiftung, Anaphylaxie, Sepsis
Rö-Thorax befunden:
Kardiomegalie: Holzschuhform
Wenn jetzt noch Pleuraergüsse dazu: Dekompensierte Herzinsuffizienz
Wie entsteht ein Pleuraerguss?
Erkläre den Unterschied zwischen Transsudat und Exsudat.
Nenne Beispielerkrankungen
Pathophysiologie: Austritt von Flüssigkeit mit wenigen Zellen und Proteinen über die intakte Pleura aufgrund pathologische Druckunterschiede, bspw.
Hydrostatischer Druck↑ in den Pleurakapillaren
interstitieller Flüssigkeitsdruck↑ in der Lunge
Intrapleuraler Druck↓
Onkotischer Druck in Blutgefäßen↓Im Pleuraspalt↑
Intraperitonealer Druck↑
Häufige Ursachen
Herzinsuffizienz
Leberzirrhose
Nephrotisches Syndrom
Peritonealdialyse
Obere Einflussstauung
Pathophysiologie: Austritt von Flüssigkeit mit reichlich Zellen und Proteinen in den Pleuraspalt aufgrund erhöhter Durchlässigkeit der Kapillarwände im Rahmen einer Entzündung oder Tumorerkrankung, bspw. durch
Vermehrte Durchblutung (Hyperämie)
Abflussbehinderung über Lymphbahnen
Pneumonie (parapneumonischer Erguss)
Malignom
Viruserkrankungen (virale Pleuritis)
Lungenembolie
Welche speziellen Therapiemöglichkeiten gibt es bei Herzinsuff.
er freut sich, wenn man SGLT2 Inhibitoren, Ivabradin und Entresto kennt und weiß wie die wirken)
SGLT2 Inhibitoren (siehe Anästhesie)
Ivabradin: If-Kanal-Hemmer (syn. HCN4-Kanalblocker): I
Wirkung: Frequenzsenkung über Blockierung des If-Kanals (HCN4-Kanal) in den Schrittmacherzellen des Sinusknotens
Entresto: Wirkstoff: Sacubitril ist ein Neprilysin-Inhibitor, der in Fixkombination zusammen mit dem Angiotensin-Rezeptor-Antagonisten Valsartan zur Therapie der chronischen Herzinsuffizienz zugelassen wurde.
Was macht man, wenn der Patient ein Malignom hat und rezidivierende Pleuraergüsse hat trotz regelmäßiger Punktion?
Rezidivprophylaxe mittels Pleurodese
Mechanisch/operativ: Pleuraabrasio, partielle (apikale) parietale Pleurektomie
Chemisch/medikamentös (Instillation in den Pleuraspalt)
Bspw. mit Talkum , Bleomycin, Tetrazyklin oder Eigenblut
Pleurapunktion, ggf. mit Einlage einer Drainage Strahlentherapie Systemische Chemotherapie
Palliative Anlage einer getunnelten Dauerdrainage
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