Wurzelkrankheiten
Heterobasidion annosum sensu lato
Wurzelschwamm, “Rotfäule”
V.a. H. parviporum, H. annosum, auch H. abietinum
Basidiomycet
Wirtschaftlich wichtigster
Kernfäuleerreger
Wichtig bei Erstaufforstung landwirt. genutzter Flächen (“Ackersterben”)
Armillaria mellea sensu lato
Hallimasch, besonders A. ostoyae
Verursacht Ausfälle in Kulturen & Jungwüchsen
Auch Absterben älterer Bäume
Kernfäule
Rhizina undulata
Wurzellorchel
Ascomycet
Auf Brandflächen auf sauren Böden, Sämlinge & junge Bäume sterben
geringe Bedeutung (derzeit)
Pholiota squarrosa
Sparriger Schuppling
Gelegentlich an Fichte
Wurzel- & Stockfäule
Phaeolus schweinitzii
Kiefern-Braunporling
Auch an Fichte
Sparassis crispa
Krause Glucke
Maßnahmen gegen Pilzbefall
“Beste Standards” der Forsttechnik, des Waldbaus, des Wildtiermanagements
Holzernteschäden & Folgen minimieren
Feinerschließung (Pflegelinen, Rückengassen, Seillinien)
Adäquater Maschineneinsatz in Abhängigkeit vom Standort
Hiebs- & Fällordnung (Angleichung von Fäll-& Rückerichtung)
Schlagreisigpolster zum Schutz von Z-Bäumen
Zeitpunkt: Außerhalb der Vegetationszeit & Frostperioden vorteilhaft
Arbeitsverfahren (Sortiments- >Stamm- > Baumverfahren)
Pflegliche Arbeitstechnik (Ausbildung Forstarbeiter)
Auswahl von Unternehmern, Bonus-Malus-System
Wundverschlussmittel (kaum verwendet)
Wildstandsregulierung, Schälschutz & integrierte Wildschadensverhütung
Fichtentriebsterben
Trieb-, Ast- & Zweigsterben
Erreger: Sirococcus conigenus
Asexueller Ascomycet
absterbende, gekrümmte Maitriebe von außen
“Gamsbart”-Stadium
In Altbeständen:
Nadelverluste
Kronenverlichtung von außen nach innen
Ab- & Zurücksterben von Zweigen, Ästen & Wipfeln
Verwechslungsmöglichkeit: Spätfrost
Krümmung an der Triebbasis
rot- oder rostbraune Verfärbung der Nadeln & Triebe
Keine Pilzfruchtkörper
“Gleichmäßigere, regelmäßigere” Schädigung
Oft mehrer Baumarten betroffen
Verwechslungsmöglichkeit: Grauschimmel-Befall (Botrytis cinerea)
Krümmung der Triebe in der Mitte
Üppiges, graubräunliches Luftmycel mit silbrigen, wirtelig verzweigten Konidienträgern
Vor allem in Jahren mit kühl-feuchter Witterung im Frühjahr & Sommer
Wirtsunspezifischer, fakultativer Parasit
Besiedelt in der Regel nur junges Gewebe
Knospen- & Triebkrankheiten
Gemmamyces piceae (Synonym: Megaloseptoria mirabilis, asexuelles Stadium)
Knospensterben der (Stech-)Fichte
An Fichte, Tanne, vor allem Stechfichte (Picea pungens)
Bedeutsam Christbäume
Sirococcus conigenus
Triebsterben der Fichte, Sirococcus-Triebsterben
Fichten aller Altersklassen, auch in Baumschulen
gebietsweise wichtige Krankheit
Botrytis cinerea (anamorph)
Motrytinia fuckeliana (sexuelles Stadium)
Ascomycet, meist nur die Nebenfruchtform
Grauschimmelfäule
Weites Wirtsspektrum, vor allem Nadelbäume (Fichte, Douglasie, Tanne, Lärche)
Vor allem Keimlinge, Knospen, junge Triebe junger Bäume
Gremmeniella abietina (Synonym Bruchorstia pinea, asexuelles Stadium)
Scleroderi-Krankheit der Koniferen, Kieferntriebsterben
Große Bedeutung an Kiefernarten
An Fichten unter Schirm von Kiefern, Nähe befallener Kiefern
Picea
Fichte
Wirtschaftlich wichtigster Baum Österreichs und anderen Ländern in Europa (“Brotbaum“)
Niedrige Ansprüche: Temperatur, Nährstoffe und Bodeneigenschaften
Hohe Ansprüche an Wasserversorgung
Mittlere Schattentoleranz, Flachwurzler (Senkerwurzelsystem)
Pionier- & Schlusswaldbaumart, natürlich in Rein- & Mischbeständen
Hohe Gefährdung durch abiotische (Schnee, Sturm) und biotische Schadfaktoren (Borkenkäfer, Wurzel- & Wundfäule)
Hohe Gefährdung sekundärer Fichtenwälder (Reinbestände) außerhalb der natürlichen Verbreitung
Nadelkrankheiten
Lophodermium piceae
Dichtennadelröte, Fichtenschütte
Häufigster Nadelendophyt der Fichte
episodisch unter bestimmten Umständen an lebenden Nadeln
Lirula macrospora
Fichtennadelritzenschorf
Häufige Nadelkrankheit an jungen Fichten (bis ~40Jahre)
geringe Bedeutung, nicht heimische Arten anfälliger
Rhizosphaera kalkhoffii
Rhizosphaera-Nadelbräune
Weltweit verbreiteter Pilz (auch andere Koniferen)
Nach Vorschädigungen
nicht heimische Arten anfälliger
Herpotrichia nigra & H. pinetorum
Schwarzer Schneeschimmel
An Fichte (Bergkiefer, Wacholder, Tanne)
Häufige & Wichtige Krankheit in Hochlagenaufforstungen & Gebirgsfichtenwäldern
Chrysomyxa spp.
Fichtennadelrost, Fichtennadelblasenrost
Rostpilz
Häufige Rostpilze an Fichten aller Altersklassen
wirtswechselnde Formen (v.a. C. ledi var. rhododendri)
nicht wirtswechselnde Form (C. abietis)
Dothistroma septosporum
Sexuelles Stadium: Mycosphaerella pini
Dothistroma-Nadelbräune
Bei hohem Befallsdruck (Nähe zu stark befallenen Kiefern)
gelegentlich an Fichte, aber geringe Bedeutung
Lagerholzschäden
Stereum sanguinolentum
Blutender Schichtpilz
Rotstreif (rotbraune Holzverfärbung), später Weißfäule
auch andere Nadelhölzer
Amylostereum areolatum & A. chailletii
Braunfilziger & Chaillet´s Schichtpilz
Ascomyceten-Gattungen
Ophiostoma, Grosmannia, Leptographium, Endoconidiophora (viele Arten)
Ascomyceten, asexuelle Ascomyceten
Bläue, dunkle Verfärbung des Splintholzes, keine Holzfäule (optische Problem)(trotzdem Preisabschläge)
Auch andere Nadelhölzer (Kiefern-Arten besonders betroffen)
Rostpilze
Basidiomyceten, Ordnung Uredinales
Obligate, biotrophe Parasiten (interzelluläres Wachstum, Haustorien)
Oft an zwei nicht näher verwandten Wirtspflanzen
Fünf Sporenlager/Sporenformen
Spermogonien/Spermatien (haploid, nicht infektiös, Befruchtungsfunktion)
Äzidien, Äzidiosporenlager/Äzidiosporen (dikaryotisch, infizieren Dikaryontenwirt)
Uredolager/Uredosporen (dikaryotisch, können Dikaryontenwirt wiederholt infizieren)
Teleutolager/Teleutosporen (zuerst dikaryotisch, dann diploid, nicht infektiös)
Basidien/Basidiosporen (haploid, infizieren Haplontenwirt)
heterözische - autözische Rostpilze
makrozyklische - mikrozyklische Rostpilze
Stammfäuleerreger
Zuerst Verfärbung (“Rotstreif”), dann Weißfäule (Holz rötlichbraun)
Wichtigster Wundfäuleerreger an Fichte (andere Nadelhölzer)
Auch an Lagerholz
große wirtschaftliche Bedeutung
Amylostereum aerolatum & A. chailletii
Wundfäuleerreger
Verbreitung: Basidiosporen, Holzwespen
Lagerholz
Porodaedalea pini & P. chrysoloma
Kiefern- & Fichten-Feuerschwamm
Weißlochfäule
Kernfäuleerreger überwiegend an alten Bäumen
selten, wirtschaftlich geringe Bedeutung
Laetiporus sulphureus (an Nadelholz L. montanus vgl. Lärche)
Schwefelporling
Braunfäule
Wund- & Kernfäuleerreger
Weites Wirtsspektrum, selten Fichte
Fomitopsis pinicola
Rotrandiger Baumschwamm
Wundfäuleerreger überwiegend an alten, geschwächten, absterbenden Bäumen
Saprobiont an Nadel- & Laubholz
Erreger: Chrysomyxa spp.
vor allem C. ledi var. rhododendri, C. abietis
Rostpilz, Basidiomycet
Nach Freilassung der Äzidiosporen: unregelmäßig aufgerissene, weißliche Pseudoperifie auf Nadel
C. abietis:
nicht wirtswechselnd, mikrozyklisch
auf Fichte: Symptome, Teleutolager (Teleutosporen), Basidien (Basidiosporen)
Maßnahmen: Bläue & Rotstreif
Schneller Abtransport, Verarbeitung von Rundholz
Einschlag während kalter Jahreszeit
Optimierung der Logistik (Vermeidung langer Lagerzeiten)
Borkenkäferbefall vermeiden
Rasche Aufarbeitung von Schadholz
Nass- & Folienlagerung von Rundholz (Katastrophenereignisse)
Pristiphora abietina
Kleine Fichtenblattwespe
an Fichten aller Altersklassen
Häufig Massenvermehrung
Eiablage: in Eitaschen an Nadeln noch nicht gespreitzter Knospen
Larvenfraß an jungen Maitriebnadeln
erwachsene Larven “baumen ab”, spinnen sich in der Streu in Kokon ein (Endonymphe —> Sommerdiapause)
Überwinterung als Pro- oder Eonymphe
Verpuppung: Frühjahr
1 jährige Generation (+Überlieger)
Diagnose:
Befressene, braun verfärbte Maitriebnadeln
Kronenmissbildungen
“Koller- & Spindelfichten”
Cephalcia abietis
Fichtengespinstblattwespe (Familie Pamphiliidae)
an Fichten (60-120Jahre), Mittelgebirgslagen (600-1000m)
Eiablage: an allen 4 Nadelflächen, meist Altnadeln in Eitaschen
Larvenfraß: gesellig in Wohnröhre, bevorzugt Altnadeln
Überwinterung: nach Abbaumen der Larven in Erdhöhle im Mineralboden (Eo- oder Pronymphe)
Generation: 2-3 jähriger Zyklus, Überlieger
Diagnose: dicht mit Kot gefüllte Gespinste (“Kotsäcke”)
Sekundärschädlinge (Borkenkäfer)
Lepidoptera, Erebidae (Lymantriinae)
Trägerspinner
Falter: mittelgroß, Saugrüssel weitgehend/ganz reduziert (kurzlebig)
Sexualdimorphismus (Färbung, Antennen (Sexualhormone)), zum Teil Flügelausbildung
Eier in +/- geschlossenen, manchmal mit Afterwolle bedeckten Gelegen (Eispiegel)
Raupen:
8 Fußpaare, meist stark behaart
Haare teils sternförmig auf Warzen
Haare teils in bürstenartigen, dichten Büscheln auf mittleren Segmenten
polyphag
einige Arten bei Massenauftreten Schädlinge (Zyklische Phasen, Räuber-Beute, Pathogen-Wirt)
Verpuppung: mehr oder wenig dichtes, oft mit Raupenhaaren durchsetztes Gespinst
Erreger: Herpotrichia nigra & H. pinetorum
H. nigra an Fichte, Bergkiefer, Tanne
H. pinetorum (Synonym H. juniperi) an Wacholder
Lymantria monacha
Nonne
polyphag an Nadel- & Laubbäumen
Flugzeit: Hochsommer
Eiablage: unter Rindenschuppen des unteren Stammteils (ohne Afterwolle)
Überwinterung: Eistadium
Raupen: schlüpfen April-Mai, Jungraupenfraß an Knospen & Maitriebnadeln, ab L3 Altnadeln
Verpuppung: 6/7 am Stamm (Zweige)
Generation: 1 jähriger Zyklus
Diagnose: typisch, verschwenderischer Fraß der Raupen, Falter & Puppenhülsen am Stamm
Forstliche Bedeutung:
Massenwechselschädling an Fichte (& Kiefer)
Kahlfraß der Fichte —> Absterben
Monitoring:
Pheromonfänge Warnschwelle: 100-150 Falter/Falle/Nacht
Jungraupen/Kiefer:
Ertragsklasse III 1500
Ertragsklasse IV 1000
Weitere Kontrollmaßnahmen
Kritische Zahl: 3 Falter (Puppe)/Stamm bis 2m Höhe
Beobachtung der Larvendichte mit Kotfangmessungen (“zu einfach gedacht”)
!!! Unterfamilie Scolytinae
Körperbau: zylindrisch, gerade verlaufende Elythren, zum Hinterende bogig oder abgestuzt (Absturz)
Nahrungspflanzen: mono-, oligo- oder polyphag
Befällt meist kränkelnde Bäume, totes Holz, artsspezifisch auch welcher Bereich
Brutsystem: meist Weibchen initiiert, Männchen helfen Bohrmehl entfernen, Brutbild artsspezifisch
Nahrung:
herbivor (meistens Bast, Ambrosiakäfer)
Rindenbrüter (phloeophag, phloeo-mycetophag)
Holzbrüter (xylo-mycetophag/xylophag)
Infektion des Holzes mit Pilz (z.T. Bläuepilze) durch Mycel/Sporen, Mycetangien, teils symbiotische Mikroorganismen (fakultative oder obligate Symbionten)
Wirtsbäume: optische, olfaktorische (Geruch), gustatorische (Geschmak) Signale (baumbürtige Trepene, Pheromone)
3 Larvenstadien nach der Verpuppung
Familie Pamphiliidae
Gespinstblattwespen
Imago:
relativ Groß, vielgliedrig, lange Fühler
flachgedrückter Hinterleib (depress)
Eiablage:
einzeln oder nebeneinander als Gelege äußerlich an Futterpflanze geklebt
mit kleinem Fortsatz in Pflanzengewebe eingesenkt
Larven:
relativ lange Fühler, 8 Glieder
mehrgliedrige Cerci, keine weiteren Bauchbeine
Starkes Spinnvermögen, leben in Gespinströhren (einzeln oder gesellig)
Verpuppung:
in Erdhöhlen ohne Kokon
bisweilen nach mehrjährigen Überliegen als Eonymphe
Familie Curculinoidae (Scolytinae)
Zylindrischer Körper, innerhalb der Pflanzen (1-9mm)
Großer Kopf, starke Mandibeln & Kaumuskeln
Beine & Antennen kurz (subcorticale Lebensweise)
5 Tarsalsegmente (häufig 4 eindeutig sichtbar)
Antennen gekniet & keulenförmig (aus 3 Segmenten)
teils artspezifischer Flügeldeckenabsturz (mit Zähnen)
Artspezifisch Ambrosiakäfer
Eier mit Pilz abgelegt (Pflanze als Pilznährstubstrat)
Pilz Nährsubstrat für Larve (12x unabhängig entwickelt)
Aktive Bewirtschaftung durch Käfer (Antibiotika gegen andere Pilze)
Bezeichnung der Ernährungsart
(Holz stickstoffarm —> Pilzzüchter)
Brutsysteme
vielfältig
Paarungskammer (Männchen Erstbesiedler)
Muttergänge
Larvengänge
Rindenbrüter
Muttergänge bohrmehlfrei
Larvengänge bohrmehlgefüllt
Unterscheidung
Coleoptera, Curculionidae, Scolytinae
Scolytini
Hylesinini
Ipini
Scolytini (Splintkäfer)
Kopf nicht von Pronotum bedeckt
Elythren gerade
Abdomen steil
Hylesinini (Bastkäfer)
Kopf nicht vom Pronotum bedeckt
Elythren nach hinten unten gebogen
Abdomen waagerecht
Ipini (Borkenkäfer)
Pronotum verdeckt Kopf
Zähnchen am Elythren-Absturz (Diagnostisches Merkmal)
Pachynematus montanus
Fichtengebirgsblattwespe
an Fichte
Eiablage: auf Nadeln frisch ausgetriebener Knospen, die deutlich gestreckt sind (bevorzugt Seitenäste)
Larvenfraß: an Maitriebnadeln & vorjährigen
Kokonbildung: in Streuschicht
Überwinterung: in der Regel als Pronymphe im Boden (Überlieger)
Befall v.a. Stangenhölzer, ältere Bestände
regional, v.a. ungünstige Standorte
Neigung zu Massenvermehrung mit Kahlfraß & Sekundärbefall durch Borkenkäfer (Buchdrucker, Kupferstecher)
Wichtigster Wundfäuleerreger der Fichte (auch an Tanne, Kiefer, Lärche (meist Lagerholz))
Zuerst Verfärbung, dann Weißfäule (Holz rötlich)
An Lagerholz “Rotstreif”
Verursacht enorme Wertverluste
Flächig dem Substrat anliegend (resupinate/halbresupinate) Fruchtkörper (flächig am Substrat anliegend, muschelförmige Hütchen) fast immer erst an geschlagenem Holz
Wunden vermeiden
Mechanismen der Wirtsbaumbesiedelung
Primäratraktion
Pionierkäfer: Entweder gezielter Anflug über Stimuli oder zufällige Landung und Wirtserkennung
Befall nach überwinden der Harzbarriere
Sekundärattraktion = Aggregation
Produktion Aggregationspheromone (wirts- & Käferbürtige Substanzen)
Anlockung weiterer Artgenossen
(cis-Verbenol, (+)-Ipsdienol, + 2-Methyl-3-buten-2-ol)
Antiaggregation
Hohe Befallsdichte, Ablenkstoffe (Oxidationsprodukte der Aggregationspheromone)
Dispersion auf kurze Distanz, Befall von Nachbarbäumen, Ausbreitung Befallsherde
(Ipsenol, Verbenon (Ipsdienol))
Bläuepilze
emitieren volative Duftstoffe
“Locken” Buchdrucker an
Insekt, um in den Baum zu gelangen
Nährstoffe für Insekt
Sporen bleiben am Insekt haften
Verfärbung des Baumes
Dendroctonus micans
Riesenbastkäfer
Fichten-Arten, seltener Tanne, Lärche, Kiefer (großer Fichtenborkenkäfer)
ohne ausgeprägte Schwärm-/Flugzeiten
Weibchen Erstbesiedler, keine Paarungskammer
Larvenfraß: gemeinschaftlich in breiter Front (Familienplatzgang), Kot & Bohrmehl —> Bohrmehlplatten
Puppenwiegen: einzeln in Bohrmehlplatten
Überwinterung: alle Stadien
Generationsdauer: 1 jährig, in höheren Lagen auch 2 jährig
Hohe Toleranz gegen Wirtsbaumabwehr
Muttergänge: bogig oder längsgerichtet, Einbohrloch mit großem, oft mit Bohrmehl vermischten Harztrichter
Jungkäfer: fressen netzartig verbundenen Gänge in umgebenden Rinden
sib-mating außerhalb des Baumes
Forstliche Bedeutung: meist in anfälligen Bäumen, kann auf gesunde übergehen, lange überleben
!!! Lebenszyklus Buchdrucker
Ips typographus
Wirtsbaum erkennen: Stress, Kairomone
Männchen Erstbesiedler, polygyn
bohrt sich im Bast ein (Phloem)
unterer/mittlerer Stamm (dickwandig)
Paarungskammer
Anlocken (nicht Sexualhormone, da nur für Männchen bestimmt)
Aggregationspheromone (lockt beide Geschlechter an)
selbstproduziert, Verdauung des Baumsubstrats
1-4 Weibchen
Einische (max 80) 1 Ei pro Nische (umdrehen)
Puppenwiege
Reifungsfraß (Larven)
Regenerationsfraß (Mutter)
Geschwisterbrut
Parentalgeneration
1. Filial Geschwisterbrut
2. Filial Geschwisterbrut
Ips amitinus
Kleiner achtzähniger Fichtenborkenkäfer (i)
Picea abies (gemeine Fichte) (eventuel Pinus cembra (Zirbelkiefer), größere Höhenlage (Unterschied zu Buchdrucker kältere T)
Brutbild: 3-7 armiger Längs-Sterngang, bogig Muttergang gut sichtbar
Reifungsfraß: Jungkäfer an Puppenwiege anschließend
Überwinterung: Käfer in Rinde/Streu
Generation: 1-2/Jahr, Geschwisterbruten
frisch geschlagene, gebrochene, geworfene Bäume
physiologisch geschwächte stehende Bäume
physiologischer Schaden
Ips duplicatus
Nordischer Fichtenborkenkäfer (i)
Piceae abies, Pinus mugo, Pinus cembra, teils Abies alba & Larix decidua (Fichte, Kiefer, Tanne, Lärche)
polygyner Rindenbrüter
3ter & 4ter Zahn verschmolzen
Brutbild: 3-7 armige Längs- bis Sterngänge, Muttergänge auf Innenseite sichtbar
Generation: 1-3/Jahr
geringe Bedeutung
eher an stehenden Bäumen
In Nordost Europa häufiger
Zuküftiger Schädling
Tetropium castaneum
Fichtenbock
vor allem Fichte (Baum- & Altholz)
Käfer: nach Schlupf direkt geschlechtsreif
Eiablage: unter Borkenschuppen, Verpaarung außerhalb
Larvenfraß: im Bast unregelmäßig gewundene Gänge, zunehmend Splint schürfend —> Hakengang
Überwinterung: Larven im Hakengang
Vepuppung: Frühling im Hakengang
Generationsdauer: 1 jährig
schädigt physiologisch & technisch
gefährlichste Bockkäferarten
Massenvermehrung nach “unsauberer Wirtschaft”
Tetropium fuscum
Halsschild ganz matt, auf Oberfläche & an Seiten dicht runzelig punktiert
Familie Cerambycidae
Bockkäfer
Kennzeichen: häufig über körperlänge, gebogene Antennen
Nahrung: Imagines Laub- oder Blütenblätter an Rindensaftflüssen, Polenfresser, Pflanzensäfte
Verhalten: oft gute Flieger, Stridulation (Lauterzeugung aneinanderreiben zweier Körperteile)
Eiablage: in/an Nahrungspflanze
Larven: madenartig, flach unter Rinde, zylindrisch Hohlzbohrer, kräftige Mundteile, Brustbeine kurz/fehlend, Stemmwülste, phytophag, Larvengänge Bohrmehlgefüllt (unter Umständen lange Larvalentwicklung)
Verpuppung: in Puppenwiege unter Rinde/in Holz, Jungkäfer nagen Ausflugloch
Überwinterung: Larve, seltener Imago
Symbionten: bei Larven viele symbiontische Mikroorganismen, teils Zellen kryptenartige Ausstülpungen am Vorderende des Mitteldarms (Mycetome)
Monochamus sartor
Schneiderbock
Fichte (fast ausschließlich)
Eiablage: Eischlitz in Rinde
Larvenfraß: anfangs im Bast, später auch Splint (große Bohrspähne)
Überwinterung, Häutung, Verpuppung der Larve im Holz
Reifungsfraß der Jungkäfer an Nadeln, jungen Trieben
Generationsdauer: meist 1 jährig
Forstliche Bedeutung: Sekundärschädling, große Bedeutung durch technische Schädigung von in der Rinde gelagertem, besonders gefährdet: feuergeschädigtes bzw. Sturmholz
Monochamus sutor (Schusterbock)
in schwächeren Fichten
! Pityogenes chalcographus
Kupferstecher, Sechszähniger Fichtenborkenkäfer
Fichte (seltener Kiefer, Lärche, Tanne, Douglasie)
Breites Wirtsbaumspektrum, Rindenbrüter
Polygyn:
Brutsystem sternförmig (erkennen)
Begattungskammer verdeckt, nicht im Phloem sichtbar
Muttergänge 3-7
Larvengänge kurz & dicht
Reifungsfraß anschließend an Puppenwiege
Überwinterung: Käfer/Larve im Brutbild, in Streuschicht
Generation: 2/Jahr (teils 3), Geschwisterbruten
Forstliche Bedeutung: in dünnrindigen Stamm- & Astbereichen (Konkurenzvermeidung), physiologisch geschwächte, absterbende Bäume allen Alters
Außbohrloch
Oval: Bockkäfer
Rund: Holzwespe
liegendes D: Prachtkäfer
Trypodendron lineatum
Holzbrüter, Gestreifter Nutzholzborkenkäfer (i)
Curculionidae, Scolytinae
polyphag ausschließlich an Nadelholz, überwiegend Fichte
Frühschwärmer
Brutbild: Leitersprossengang, allein von Weibchen nach Paarung angelegt, Männchen am Säubern des Brutsystems beteiligt
Larven: kurze stollenartige Gänge, Entwicklung zum Jungkäfer
Überwinterung: Boden (Jungkäfer)
Generation: 1/Jahr
Prognose: Überwachung Käferflug mit lockstoffbeköderte Fallen
Forstliche Bedeutung: wichtiger technischer Schädling, an vor allem liegenden, feuchten Stämmen, geschlagenes Holz (Entwicklung Ambrosia-Pilz)
Familie Lymexylidae
Werftkäfer (Schiffswerft)
Käfer:
mittelgroß, schlank, gelbbraun
weiche, hinten klaffende Flügeldecken (Elytheren)
Männchen buschig gegliederte Kiefertastern, dicht besetzt mit Riechsensillen
kapuzenförmiges Halsschild
bohren tiefe horizontale Gänge im Holz
Schwanzstachel, um Bohrmehl nach außen zu werfen
!!! Ips typographus
Buchdrucker
Fichte (andere Pinaceae)
Polygyn: 1-3 Muttergänge in Längsrichtung, verdeckte Paarungskammer
Larvengänge: dichtstehend, schürfen kaum Splint
Reifungsfraß im Anschluss an Puppenwiege
Regenerationsfraß als Verlängerung oder platzartige Erweiterung der Muttergänge
Überwinterung: Käfer in der Rinde, teils im Boden
Generation: 2/Jahr, Geschwisterbruten
Wirtsbäume: physiologisch schwach, hohe Population auch gesunde
Aggresivität:
Aggregationspheromone
hohe Reproduktionsrate (Multivoltinism, Geschwisterbruten)
hohe Toleranz gegen chemische Abwehrstoffe des Wirtsbaums
Assoziation mit symbiotischen Pilzen, möglich
Monitoring
Schlitzfallen
Synthetische Pheromone
Befallene Bäume frühzeitig entfernen (“weiße Stadien“ Präimaginal)
Insektizide, unspezifisch, giftig
Fangbaum
kontrolliert besiedeln (nicht vergessen)
Entwicklungskontrolle
kleine sehr lokale Ausbrüche, anlocken aus befallenen Bäumen
Pheromone
Urocerus gigas
Riesenholzwespe
Koniferen, vor allem Tanne, Fichte, stärkere Stämme, Stöcke
Eiablage: tief im Holzmantel, Übertragung symbiontischer Pilz (Stereum chailletii)
Larvenfraß: im Splint- & Reifholz
Überwinterung: Larvenstadium
Verpuppung: nahe Stammoberfläche
Generationsdauer: in der Regel 3 Jahre, teils 2, bis zu 5
Diagnose: rundliche Fluglöcher, im Holz bohrmehlgefüllte Larvengänge, runder Querschnitt
Forstliche Bedeutung: technischer Schaden, Nutzholz
Hylecoetus dermestoides
Sägehörniger Werftkäfer
polyphag an Nadel- & Laubholz, an frischen Stöcken oder lagerndem Rundholz
Generation: 3 jährig, Adulte leben nur kurz
Ei-Ablage: Rinden- oder Holzrisse (Übertragung Ambrosiapilz: Endomyces hylecoeti, sehr eng verbunden, nicht austauschbar)
Weibchen legen in Rinde ab, mit Schleim überzogen, Larven wälzen sich nach Schlupf im Schleim
Lange Muttergänge
Larven: bohrmehlfreie radiale Gänge im Holz
Überwinterung: Larve im Larvengang
Ordnug: Coleoptera
Familie: Curculionidae (Rüsselkäfer)
Unterfamilie: Molytinae
!!! Hylobis abietis
Großer brauner Rüsselkäfer
Wichtigester Schädling
Charakteristika:
gepunktete Bänder auf Elythren
bräunlich
Entwicklung: an Nadelhölzern, besonders Fichte & Kiefer, Käferfraß an Nadel- & Laubholz
Fraßschäden vor allem Mai/Juni
Eiablage: Sommer, an flachen Wurzeln frisch gefällter Stöcke (Baumstumpf)
Larven im Bast, längslaufend, den Splint tief schürfende Gänge (Kannelierfraß)
Puppenwiege tief im Splint eingesenkt
Generation: meist 2 jährig (2-3jährig), Käfer werden 3-4 Jahre alt
Überwinterung im Boden
platzartiger Reifungs- & Regenerationsfraß der Käfer an Rinden junger Pflanzen (Stämme junger Bäume)
Gefährdung bei Wiederaufforstung ohne Schlagruhe (am besten 3 Jahre Schlagruhe)
Lebenszyklus
1. Fraß an jungen Bäumen
2. Umweltbedingung reguliert Zyklus: Larve überwintert, wenn kalt auch eine zusätzliche Saison
3. Zweite Fraßwelle
Polygraphus poligraphus
An Picea abies, seltener Pinus, Abies, Larix (Fichte, Kiefer, Tanne, Lärche)
Generationen: 2/Jahr, Geschwisterbruten
Polygamer Rindenbrüter
3-5 Muttergänge, oft ganz unter Rinde verborgen
sternförmiges Brutbild
Häufig Larvengänge (dicht) an Rindeninnenseite sichtbar
Reisungsfraß an Puppenwiege anschließend
Plätzeartiger Regenerationsfraß der Altkäfer
Überwinterung: Larve/Puppe/Imago
Forstliche Bedeutung: Sekundärschädling, physiologisch geschwächte Bäume, häufig an unterdrückten Fichten
Amylostereum areolatum
Amylostereum chailletii
(Wund-) Fäuleerreger (Weißfäule) an Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche
auch an Lagerholz “Rotstreif”
A. aerolatum an Fichte
A. chailletii an Tanne
Verbreitung: luftbürtig durch Basidiosporen, Holzwespen (Urocerus gigas, Sirex juvencus, Sirex noctilio, Mycetangium)
Holzwespeblarven ernähren sich vom Mycel der Amylostereum-Arten
Siricidae
Holzwespen
Siricidae (& Tenthredinidae (Echte Blattwespen)): Hymenoptera, Symphyta (nicht Apocrita, keine Taille)
Eiablage: in Stamm
Larven: Gänge bis ins Kernholz
fressen Holzparenchymzellen sowie Pilzhyphen (wichtige Symbiose: Zellulose aufschließen, Sporentaschen Nähe Ovipositor)
Entwicklungsdauer: abhängig von Brutqualität: 1-6 Jahre (meist 2-3 jährig)
Wichtige Forstwirtschaftsschädlinge
:Südhemisphäre, P. radidata
Sirex juvencus: Blaue Kiefernholzwespe
Sirex noctilio
Urocerus gigas (Riesenholzwespe)
Xeris spectrum (Schwarze Fichtenholzwespe)
Symbiontischer Pilz (außer bei Xeris): Amylostereum spp.
Xeris spectrum
Schwarze Fichten- oder Kiefernholzwespe
Tanne, Fichte, Kiefer
Keine Symbiose mit Pilz, folgt anderen Holzwespen-Arten (Urocerus spp., Eiablage nahe anderer)
Verpuppung: im Holz
Generationsdauer: 2-3 jährig
Forstliche Bedeutung: gering, technischer Schaden
Diagnose: Hinterschienen mit 1 Endosporn, schwarz, zwischen Auge & Flügelwurzel jederseits mit einem weißlichen Streifen, Männchen größer als Weibchen
Hymenoptera, Formicidae
Unterfamilie
Formicinae (Schuppenameisen)
Myricinae (Knotenameisen)
Eusoziale Insekten
reproduktive Arbeitsteilung (Weibchen steril, Königin vs. Arbeiterin)
überlappende Generationen
kooperative Brutpflege & Nahrungserwerb
(Kasten)
staatenbildend, Superorganismus = 1 Kolonie
chemische Kommunikation
biomassereich, ökologisch wichtig
(Fressen Insekten, verbreiten Pflanzen “gestalterisch”)
Apocrita
Aculeata (Wehrstachel)
Teretanthes (Legestachel)
Camponotus herculeanus
Schwarze Rossameise
vor allem Fichte (Tanne, Kiefer, Pappel, Weide)
bevorzugt schattige, feuchte Stellen
Nestanlage im Kernholz, im Stammbereich bis 10m Höhe, weiches Frühholz wird ausgenagt, hartes Spätholz bleibt als Wand stehen
Nahrung: vor allem Honigtau, teils Pflanzenteile, Insekten, Kein Holz
Forstliche Bedeutung: Geschädigte, lebende Bäume
Camponotus ligniperda
Braunschwarze Rossameise
bevorzugt sonnige Waldlichtungen & Waldränder
Totholzbesiedler
Nestanlage im Kernholz, bevorzugt Wurzelbereich & unterste Stammteile, teils Erdnester
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