19 Welches Menschenbild verfolgt die biopsychologische Perspektive?
· Biologische Dispositionen vermitteln über Lernprozesse die Persönlichkeitsentwicklungen
· Neurowissenschaftliche Perspektive: Informationsübertragung und Nervensystem
· Persönlichkeit hat biologische Basis, ist aber nicht angeboren
· Betrachtung verschiedener Systeme und deren Wechselwirkungen (z.B. Nervensystem und Herzkreislauf, hormonelle Systeme, Immunsystem)
20 Wie erklärt die biopsychologische Perspektive psychische Funktionen?
· Nur schwer „räumlich“ begrenzbar
· Komplexe psychische Funktionen finden in verschiedenen Hirnarealen und Systemen statt
· Biochemische Systeme (Neurotransmitter und Hormone) sind an Informationsverarbeitung beteiligt
21 Welche persönlichkeitsrelevanten biochemische Substanzen gibt es?
Neurotransmitter, Hormone, Geschlechtshormone
Dopamin: Anreizmotivation (Neurotransmitter)
Serotonin: Stimmungsregulation (Neurotransmitter)
Kortisol: Stressabhängige Aktivierung (Hormon)
Testosteron: Männl. Attribute (Männl. Geschlechtshormon)
22 Was sind Temperamente, wie wirken diese sich aus und wer hat diesen Zusammenhang entdeckt?
Temperamente beschreiben Eigenschaften in den Bereichen: Affekt (Emotion), Aktivierung und Aufmerksamkeit
Es wird davon ausgegangen, dass physiologisch bedingte Unterschiede zu verschiedenen Temperamenten führen
Erstmals beschrieben von Wilhelm Wundt in Form der Dimensionen:
· Stärke der Gemütsbewegung
· Schnelligkeit des Wechsels der Gemütsbewegung
23 Wie führte Hans Eysenck die Forschung von Wundt fort?
Weitere Analyse der Dimensionen
· Stärke der Gemütsbewegung: Extraversion (extravertiert vs. Introvertiert)
· Schnelligkeit des Wechsels: Neurotizismus (instabil vs. Stabil)
Erregung im Gehirn hat Auswirkungen auf das Temperament: Extrovertierte Menschen weisen ein relativ niedriges Niveau an Gehirnaktivierung auf und suchen deshalb nach Stimulation. Introvertierte Menschen haben ein hohes Niveau der Erregung und ziehen sich deshalb aus stark stimulierenden Umgebungen zurück
Eysenck bezog Extraversion dementsprechend auf Unterschiede in der Aktivierbarkeit des ARAS (Aufsteigendes retikuläres Aktivierungssystem), welches Teil eines ausgedehnten, diffusen Neuronennetzwerks im Hirnstamm ist
Auch behauptete Eysenck, dass emotional labile Menschen auf Angst oder stressauslösende Situation stärker mit limbischer Aktivierung reagieren als emotional stabile.
24 Wie entsteht Verhalten und interindividuelle Verhaltens-/Persönlichkeitsunterschiede?
Verhalten: Reaktion auf situative Reizbedingungen die durch Persönlichkeitseigenschaften moderiert und moduliert werden, neurobiologische Systeme machen Personen sensibel für spezifische Reize
Verhaltens-/Persönlichkeitsunterschiede: Neurobiologische Systeme sprechen bei unterschiedlichen Personen verschieden leicht auf Reize an, Individuelle Unterschiede in neurobiologischen Systemparametern sind teilweise genetisch bedingt, können durch Erfahrung verändert werden
Last changed2 years ago