33 Wie lässt sich der Kognitivismus zu anderen Theorien abgrenzen?
Kognitivismus: Mensch als informationsverarbeitendes System
Behaviorismus: Mensch als Blackbox
Eigenschaftstheorien: Eigenschaften der „Black Box“ werden durch beobachtbares Verhalten erschlossen
Psychoanalyse: Mensch als energieverarbeitendes System
34 Welches Menschenbild verfolgt die kognitive Perspektive?
· Erleben und Verhalten beruht auf Informationsverarbeitung
· Informationen = Bedeutung eines Zustandes für informationsverarbeitendes System
· LZG spielt zentrale Rolle -> Nutzung von Wissen beeinflusst Informationsverarbeitung
35 Welche zwei grundlegenden Arten der Informationsverarbeitung werden unterschieden?
Je stärker Informationsverarbeitungsmodelle neuropsychiatrisch orientiert sind, desto größeren Raum geben sie unbewussten Verarbeitungsprozessen und unbewussten Ergebnissen solcher Prozesse
Impulsiv vs. Reflektiv:
· Emotional – rational
· Affektiv – kognitiv
· Intuitiv – analytisch
· Spontan – willentlich
· Implizit – explizit
36 Inwiefern unterschieden sich impulsives und reflektives System und welche drei Arten der Verhaltenssteuerung gibt es?
Impulsives System ist ständig aktiv, reflektives kann an-/ausgeschaltet werden, laufen parallel
Reflektives System: Bewusste Entscheidungen
· Arbeitet mit Inhalten des LZG
· Erfordert Energie (Fähigkeit & Motivation)
· Entscheidungen basieren auf Regeln und Wissen
· Kann Emotionen, Kognitionen und Verhalten beeinflussen
Impulsives System: Assoziative Verknüpfung und motivationale Orientierung beeinflussen Entscheidungen
· Langzeitspeicher: Inhalte basieren auf Erfahrungen und Lernen
· Erfordert wenig Energie
· Aktivierung von Inhalten beeinflusst Emotionen, Kognitionen und Verhalten
Drei Arten der Verhaltenssteuerung:
Spontan (impulsives System)
Automatisiert (Delegation an impulsives System)
Willentlich (reflektives System
37 Was besagt die Attributionstheorie und welche Dimensionen unterscheidet Bernard Weiner und welche zwei Fragen beherrschen die meisten Attributionsanalysen?
Attributionstheorien sind allgemeine Ansätze zur Beschreibung der Art und Weise, in der wir Informationen nutzt, um kausale Erklärungen zu generieren
Dimension Personabhängigkeit/Lokation: beeinflusst affektive Reaktion nach Handlungsergebnis
· Internale Faktoren (z.B. Fähigkeit)
· Externale Faktoren (z.B. Zufall)
Dimension Stabilität: Bestimmt Veränderung der Erfolgserwartung
· Stabilität einer Ursache über die Zeit (z.B. Geschlecht)
· Variabilität einer Ursache über die Zeit (z.B. Stimmung)
Dimension Kontrollierbarkeit
· Ursachen sind willentlich kontrollierbar (z.B. Anstrengung)
· Ursachen sind nicht willentlich kontrollierbar (z.B. Erkrankung).
Zwei Fragen beherrschen die meisten Attributionsanalysen
1. Liegt die Ursache des Verhaltens
a. In der Person = (internale oder dispositionale Kausalität)
b. In der Situation (externale oder situative Kausalität)
2. Wer ist verantwortlich für das Ergebnis.
38 Was bedeutet Korrespondenzverzerrung und fundamentaler Attributsionsfehler, was ist ein Beispiel?
Häufig wird dispositional attribuiert -> Dispositionale Faktoren werden überbewertet, Situative Faktoren unterbewertet
Der „Fundamentalen Attributionsfehler" bezieht sich auf die allgegenwärtige Tendenz, dass Menschen die Auswirkungen von Situationsfaktoren unterschätzen und die Rolle der klassischen Persönlichkeitsmerkmale überschätzen
Self-Serving Bias (Verzerrung zugunsten der eigenen Person)
· Selbstwertdienliche Attribution -> Erfolg dispositional, Misserfolg situativ
· In Gruppe: Erfolg sich selbst zuschreiben, Misserfolg den anderen
39 Was ist eine Selbsterfüllende Prophezeiung und weshalb tritt dieser Effekt ein?
Eine Vorhersage über ein zukünftiges Verhalten oder ein zukünftiges Ereignis, die Interaktionen so verändert, dass eintritt, was erwartet wurde
Experimente mit Ratten, Schülern -> Versuchsleiter verhalten sich anders gegenüber den Gruppen
40 Auf welchen Faktoren beruhen Persönlichkeitsdispositionen laut den Informationsverarbeitungstheorien?
· Individualtypischen, zeitlich stabilen Parameter informationsverarbeitender Prozesse (Schnelligkeit, Kapazität des KZG, etc.)
· Individualtypischer Gedächtnisinhalte im LZG
· Kapazität des Arbeitsgedächtnisses und Geschwindigkeit elementarer Informationsverarbeitungsprozesse =Quelle von Intelligenzunterschieden
41 Wie entsteht Verhalten und interindividuelle Verhaltens-/Persönlichkeitsunterschiede?
Verhalten: Konsequenzen antizipieren und bewerten, Mittel zur Zielerreichung, dazu Informationen kognitiv verarbeiten
Verhaltens-/Persönlichkeitsunterschiede: Rückgriff auf Wissen und Überzeugungen, individuelle Erfahrungen Ziele und Emotionen
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