3. Zeitwirtschaft

MTM und REFA

• top-down-Methode: Prozess wird nur so fein wie nötig gegliedert (Anfang und Ende des Schrittes müssen aber beobachtbar sein und abgrenzbar)

• Unterscheidung der Zeiten eines Mitarbeiters, eines Betriebsmittels oder eines Bauteils (bei POM Bauteil)

• Hilfsmittel ist der Zeitaufnahmebogen, welcher alle Prozesschritte in richiger Reihenfolge aufführt und auf dem die gemessenen Zeiten aufgeführt werden

t_i: Einzelzeiten der Stationen

F: Fortschrittzeit

L: Leistungsgrad, welcher geschätzt wird, da die Einzezeiten durch verschiedene Faktoren schwanken

• Über alle Messungen an einem Prozessschritt werden ein durchschnittlicher Leistungsgrad L-Strich und eine durchschnittliche Einzelzeit "/ errechnet. Auf Basis dieser Daten wird eine Normalzeit " errechnet, die ein durchschnittlicher Mitarbeiter bei durchschnittlicher Arbeitsleistung unter Einhaltung aller Sicherheitsmaßnahmen und Vorschriften für einen Prozessschritt benötigen sollte.

• Diese Zeiten sind rechts am Ende jeder Datenreihe angegeben. Die Summe aller Normalzeiten der einzelnen Prozessschritte ergibt die Vorgabezeit für die Grundzeit, zusammengesetzt aus Tätigkeitszeit ") und Wartezeit "2. Ganz außen rechts wird den einzelnen Prozessschritten die Zeitart zugeordnet, entweder Tätigkeitszeit oder Wartezeit. Für die weitere Analyse werden auch Tätigkeits- und Wartezeiten summiert und im Verhältnis zur Grundzeit betrachtet.

Vorteile:

• einfaches Vorgehen

• einfache Auswertung

Nachteile:

• schwankende Ergebnisse

• nur eine Momentaufnahme aus dem Betrieb

• Prozesssprache Methods Time Measurement (MTM)

• Standardmethode zur Produktivitätsverbesserung manueller Arbeit, zur Messung und Bewertung der Leistung von Arbeitssystemen sowie zur Optimierung von Arbeitsabläufen

• ist ein Verfahren zur Vorgabezeitermittlung und zählt zu den Systemen vorbestimmter Zeiten

• kommt ausschließlich für manuelle Tätigkeiten in Frage (voll beeinflussbare Tätigkeiten)

  
  

• Elementar-Bewegungen: Hinlangen, Bewegen, Drehen, Greifen und Loslassen

• Zusammengesetzte Bewegungen: Einführen, Lösen, Bein- und Fußbewegungen

  und Körperbewegungen

• Hilfsbewegungen: Drücken, Augenbewegungen

Bewegung wird in einer MTM-Zeiteinheit angegeben, die als TMU-unit bezeichnet wird. Eine TMU entspricht 0,036 Sekunden

• Weiterentwicklungen des MTM-Systems leiten sich von MTM-1 ab

• neben generischen Systemen wie MTM-1 und MTM-2 auch funktionale und spezifische Systeme wie MTM-UAS (Universal Analyzing System) für eine bestimmte Art von Tätigkeit wie Büroarbeit, für eine bestimmte Branche oder Organisation entwickelt

• beschreiben der Arbeitsbedingungen (Lichtverhältnisse, Entfernungen, Lärmpegel und andere äußere Einflüsse)

• Prozessabläufe in Teilschritte zerlegen

• Kalkulation der Durchlaufzeiten mittels der MTM-Zeitkarte

Vorteile

• hohe Ablauftransparenz, durch definierte Prozessbausteine,

• die Planung von Abläufen mit standardisierten Prozessbausteinen und

• die Bestimmung der Einflussgrößen auf den Arbeitsablauf.

• Daraus ergibt sich allgemein auch ein geschärfter Blick für die

  Arbeitsgestaltung.

Nachteile:

•  der benötigte hohe Kenntnisstand, um zutreffende Daten zu ermitteln,

• dass MTM nur auf voll beeinflussbare Tätigkeiten anwendbar ist,

• dass keine Verteilzeiten und Erholzeiten berücksichtigt werden

• und der sehr hohe Planungsaufwand.

• MTM 1 da Massenfertigung

• reduzieren von Zeiten durch zb gezieltes greifen durch kisten, feste plätze etc

• Faktoren, die die Leistung beeinflussen sind: Greifdistanz, Griff, Symmetrie des Bauteils, Kraftaufwand …

• MTM hat einehohe Ablauftransparenz, durch definierte Prozessbausteine. Dadurch werden einzelne Bewegungen sichtbar. Allgemein kann durch die Arbeitsgestaltung diesen Einflussgrößen (Zeit) entgegengewirkt werden

MTM ist nur auf ausschließlich voll beeinflussbare Tätigkeiten anwendbar. Das gewählte MTM-System muss zum vorliegenden Methodenniveau passen. (Für unterschiedliche voll beeinflussbare Tätigkeiten gibt es spezifisch entwickelte MTM-Systeme.)

• zeitreduktion

1.     Prozess und MTM-System wählen

2.     Durchführung von MTM-Messungen

3.     Analyse der Messergebnisse

4.     Entwicklung von Verbesserungsmaßnahmen

5.     Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen

• Standardisierung der Arbeitsbedingungen,

• Einhaltung der MTM-Methodik,

• Dokumentation der Ergebnisse,

• kritisches Hinterfragen der Zeitergebnisse,

• Ausbildung im MTM-System…

• Werden die Aspekte nicht berücksichtigt, führt dies zu unzuverlässigen Ergebnissen, was als Folge hat, dass die ermittelten MTM-Zeiten zu hoch oder zu niedrig sind.

REFA liefert Vorgabezeiten, die als Grundlage für ein Taktzeitdiagramm dienen können.

Austaktung ist am lohnendsten, wenn die einzelnen Arbeitsplätze für sich genommen bereits verschwendungsarm sind. MTM zeigt, welche Soll-Zeiten für eine Abfolge von Handgriffen/Tätigkeiten an einem Arbeitsplatz erreicht werden sollte. Bei der MTM-Analyse wird Verschwendung (zeitlich) meist deutlich.

Mensch: Auslastung/Produktivität

Betriebsmittel: Auslastung

Bauteil: Durchlaufzeit

Je nachdem, was im Zentrum der Zeitmessung steht, lassen sich die darauf bezogenen Zeiten gut auswerten und Rationalisierungspotenzial identifizieren.

Der Leistungsgrad hilft, um die gemessenen Zeiten an einem Arbeitsplatz zu korrigieren um Faktoren wie den Menschen der grade arbeitet (und schneller oder langsamer als seine Kollegen ist), den Druck der Beobachtung (der den MA schneller oder langsamer als üblich arbeiten lässt). Ziel ist die Ermittlung von Zeiten, die ein durchschnittlicher MA durchschnittlich benötigt.

Es ist nicht möglich, die Vorgabezeiten zu berechnen. Es lässt sich nicht sagen, ob ein „durchschnittlicher MA“ schneller, gleich schnell oder langsamer arbeiten würde als die gemessenen Zeiten angeben. Die Daten sind nicht interpretierbar/verwertbar.