FMEA , was ist das und welche Arten werden unterschieden?
= Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse
Wird das Zusammenspiel einzelner Komponenten eines Systems analysiert, handelt es sich um die System-FMEA. So können Fehler schon während des Systementwurfs gefunden und vermieden werden können.
Die Konstruktions-FMEA wird innerhalb der Entwicklungsphase eines Produktes durchgeführt. Ziel ist, ein qualitativ hochwertiges Produkt zu entwickeln, dass die Kundenanforderungen erfüllt.
Bei der Prozess-FMEA werden Prozesse beispielsweise in der Fertigung oder Montage analysiert und mögliche Fehler aufgedeckt
Aufbau der FMEA - Schritt 1
Schritt 1: Strukturanalyse
Struktureinheiten des Untersuchungsobjektes ermitteln und gemäß ihrer Verknüpfungen räumlich und funktionell angeordnen
diese Struktur ist Basis für Funktionsanalyse
Austausch der Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen essentiell, da in diesem Schritt alle relevanten Informationen über das Produkt oder den Prozess gesammelt und ausgewertet werden
Festlegen der Schnittstellen
MF
Aufbau der FMEA - Schritt 2
Schritt 2: Funktionsanalyse
den ermittelten Strukturelementen werden nun Funktionen zugeordnet
Funktionsstruktur kann dann als Funktionsbaum dargestellt werden
Die Analyse der Struktur und der Funktionen hilft dabei den Prozess, das Produkt oder das System gänzlich zu betrachten und beugt so vor, dass in der Fehleranalyse nicht nur bekanntes Wissen angewendet wird
Aufbau der FMEA - Schritt 3
Schritt 3: Fehleranalyse
Das Klären der Fragen
Wo kann ein Fehler auftreten?
Wie sehen mögliche Folgen dieses Fehlers aus?
Warum kann der Fehler auftreten?
füllt das FMEA-Formblatt mit wichtigen Informationen.
Fehler = Nichterfüllungen oder eingeschränkte Erfüllung der eigentlichen Funktion
für jede Funktion werden Fehler und dessen Ursachen analysiert
Beispiel
Aufbau der FMEA - Schritt 4
Schritt 4: Fehlerbewertung
bestimmen des Risikopotentials mittels der Risikoprioritätszahl (RPZ)
RPZ = AxBxE
A = Auftrittswahrscheinlichkeit
B= Bedeutung
E = Entdeckungswahrscheinlichkeit
alle Werte zwischen 1 und 10
je niedriger der Wert, desto geringer das Risiko
Ziel: frühe Fehlerentdeckung (geringes E) und somit Senkung der Kosten bei Fehlerbehebung
wenn Fehler erst beim Kunden entdeckt wird, E bewertet mit 10
Unternehmen setzt einen Schwellenwert fest
wird dieser Überschritten, werden fehlerminimierende Maßnahmen entwickelt
oftmals ein RPZ Wert 125 (alle drei Faktoren 5)
Risikomatrix zur Darstellung des Risikopotentials
jede Kombination der Risikofaktoren
27 Möglichkeiten der Kombi rot, geld, grün
wenn diese gemäß Risikopotential geordnet, ergeben sich Risikomatrixränge
MF-Beispiel Kabel zu kurz abisoliert
kam häufig vor, deshalb A = 9
Bedeutung des Fehlers hoch, da der weitere Verlauf davon abhängig
E = 4, da Fehler erst später in der Produktion erkannt
Darstellung der RZP und der Ränge
Aufbau der FMEA - Schritt 5
Schritt 5: Aufstellen risikominimiernder Maßnahmen
häufig nur der Fehler mit höchster RPZ betrachtet, da fehlende Ressourcen
alle drei Faktoren können dafür betrachtet werden
zb Qualitätsprüfung um E zu mindern
immer in der Reihenfolge A-E-B
neues Werkzeug zur Abisolierung
Aufbau der FMEA - Schritt 6
Schritt 6: Realisierung der Maßnahmen
umsetzen der Maßnahmen
erneute Fehlerbeurteilung
Grenzen der FMEA
Methode nur so gut, wie das Wissen der Mitarbeiter
bei Produkten oder Prozessen mit hohem Reifegrad häufig keine neuen Erkenntnisse
Poka Yoke Schritte
Fehler finden (zb durch FMEA)
Fehler analysieren auf dessen Ursache
Gegenmaßnahmen finden
hartes PY
Fehlerwahrscheinlichkeit wird auf 0 reduziert
Beipsiels USB A Stecker oder Geldautomat
weiches Poka Yoke
reduziert Fehlerwahrscheinlichkeit deutlich, schließt sie aber nicht aus
Beispiel Thermo Spot Pfanne
Anwendung PY in MF
statt mit Lineal die 5mm zu messen, voreingestellte Zange nutzen
Blocker im Abmantelwerkzeug
Beleuchte die RPZ kritisch.
In die RPZ gehen alle drei Faktoren mit der gleichen Gewichtung ein. Ein Fehler, der selten auftritt aber eine große Bedeutung besitzt, kann mit derselben RPZ bewertet werden, wie ein Fehler, der häufig auftritt, aber keine großen Auswirkungen hat.
Was sind Herausforderungen für ein Unternehmen bei der Durchführung einer FMEA?
man benötigt Mitarbeiter mit einer hohen Methodenkompetenz
Team aus internen und externen Fachbereichen
hoher personeller und zeitlicher Aufwand
schwer ermittelbare Kosteneinsparung
da hoher Personalaufwand
ungewichtete RPZ Werte
5 Schritte FMEA
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