Welche Eigenschaften muss ein Lymphdrainagegriff erfüllen, um eine optimale Wirkung zu haben?
ständiger Wechsel der Grundgriffe
Sekundentakt
größtmögliche Kontaktfläche
minimaler Kraftaufwand bei größtmöglicher Hautverschiebung
Schub in Lymphabflussrichtung
passives Zurücktragenlassen in Entspannungsphase
keine Hyperämie
keine Gleit- /Kontaktmittel
Welche Unterschiede zur klassischen Massage bestehen?
Wirktiefe bis Faszie, nicht tiefer
eher flächige Griffe
geringer Kraftaufwand
möglichst nicht rutschen
kein Kontaktmittel
Welche sind die allgemeinen Kontraindikationenfür die MLD?
Absolut:
akute (pathogene bzw. insterile) Entzündungen
dekompensierte Herzinsuffizienz
Relativ:
maligne Prozesse
Nenne die speziellen Kontraindikationen, die nur für die Halsbehandlung gelten!
Schilddrüsenüberfunktion
Überempfindlichkeit des Sinus caroticus
Herzrhythmusstörungen
Zeichne ein initiales Lymphgefäß und beschrifte es!
Blutkapillare (arterieller Schenkel)
Blutkapillare (venöser Schenkel)
Lymphsinus
Junctions (open und closed)
Fibrozyten
kollagene Ankerfasern
Interstitium
Zeichne einen Lymphkollektor und beschrifte den Aufbau!
Welche Maßnahmen gehören zur KPE?
Manuelle Lymphdrainage
Hautpflege
Kompression
Bewegung in Kompression
unterstützende Eigenbehandlung (z.B. Compliance, Ernährung, …)
Wie wird aus der Gewebsflüssigkeit Lymphe gebildet? Beschreibe den Vorgang der Lymphbildung.
Stoffaustausch durch Kapillaren —> Gewebsflüssigkeit (Stoffe die nicht wieder resorbiert werden und sich deswegen im Interstitium ansammeln) —> Druck steigt —> Gewebe dehnt sich aus —> bindegewebige Verankerungen werden gestrafft —> Sinus wird auseinandergezogen —> Junctions des Endothels öffnen sich —> Gewebsflüssigkeit fließt über den Sinus ab —> Druck sinkt —> bindegewebigen Verankerungen lockern sich
Auf welche Weise wird die Lymphe innerhalb eines Kollektors weitergeleitet?
mittels Muskelerregung/-Kontraktion + Rückflussvermeidung durch Lymphgefäßklappen
Welche Wirkungen hat die MLD auf das Lymphsystem?
Fibrosenlockerung
Beseitigung/Reduktion der eiweißreichen interstitiellen Flüssigkeit und der begleitenden interstitiellen Volumenvermehrung
Vermeidung/deutliche Reduktion der damit verbundenen entzündlichen Reaktionen und Bindegewebsproliferation
Verschiebung der Lymphe im Lymphgefäßsystem
Nenne einige Hilfsmechanismen für die Lymphangiomotorik.
Hormone
Bewegung
Atmung
Peristaltik der Organe
Arterienpulsation
Was ist eine “lymphatische Wasserscheide”?
= lymphgefäßarme Intertorrialzone —> Trenngebiet zw. 2 benachbarten cutanen Tibutargebieten
—> trennt die Abflussgebiete
(gibt es nur im oberflächlichen LGS)
—> Lymphe läuft von diesen Wasserscheiden weg
Die Diffusion: Was ist es und durch welche Faktoren wird sie beeinflusst?
= ausgleichende Strömung von Teilchen in Flüssigkeiten und Gasen zum Ausgleich eines Konzentrationsunterschiedes
Einflussfaktoren:
Diffusionsstrecke
Gesamtfläche der Kapillaren/Kontaktfläche
Permeabilität/Porenmenge
Konzentration des Stoffes
Temperatur (Kälte reduziert D.)
Molekülgröße
Was bedeutet der Begriff “Mikrozirkulation” und wo findet sie statt?
= Zirkulation des Blutes in den kleinen Gefäßen (Arteriolen, Kapillaren, Venolen)
Erkläre das Starlng`sche Gleichgewicht.
Welches ist der verantwortliche Faktor für die Ultrafiltration?
Welches ist der verantwortliche Faktor für die Resorption?
Der durchschnittliche Kapillardruck ist ungefähr so groß wie der KODPL
Hauptverantwortliche Kräfte für die Mikrozirkulation sind der Blutkapillardruck (BKD) und der kolloidosmotische Druck (KODPL)
in Ruhe und physiologischen Verhältnissen wird aus dem gesamten Ultrafiltrat 90% wieder in die Blutkapillaren resorbiert
die erbliebenen 10% werden als lymphpflichtig angesehen = Nettoultrafiltrat = Wasserlast
U: BKD > KODpl
R: KODpl > BKD
Welche Prozesse sind für die Versorgung und die Entsorgung der Zelle verantwortlich?
Versorgung: Diffusion, Filtration, Osmose, Zytopempsis
Entsorgung: Diffusion, Osmose, Resorption, Lymphtransport über LGS
Wie hoch muss der BKD sein, damit es bei normaler Eiweißkonzentration zu …
einer Ultrafiltration kommt?
einer Resorption kommen kann
UF: > 25mmHg
Res: < 25mmHg
Aus welchen Kräften ergibt sich die …
effektive Ultrafiltration
effektive Resorption
BKD - ID
KODpl - KODif
Wie verändert sich die effektive ultrafiltrierende Kraft, wenn der BKD durch eine aktive oder passive Hyperämie steigt?
aktive Hyperämie: Tonus der präkapillären Arteriolen steigt —> BKD steigt —> UF steigt —> Res sinkt —> Nettoultrafiltrat steigt
passive Hyperämie: venöser Blutdruck steigt —> BKD steigt —> UF steigt —> Res sinkt —> Nettoultrafiltrat steigt
Wie verändert sich die effektiv resorbierende Kraft, wenn der Eiweißgehalt in der Blutkapillare abnimmt (Hypoproteinämie)?
KODpl sinkt —> UF steigt —> Res sinkt —> Nettoultrafiltrat steigt
Die Höhe des Druckes in den verschiedenen Blutgefäßabschnitten ist nicht überall gleich groß. Wie hoch ist der …
arterielle Blutdruck im großen Kreislauf
Druck im Bereich der präkapillären Arteriole
BKD
Venöser Blutdruck
arterielle Blutdruck im großen Kreislauf: 100 - 90/80
Druck im Bereich der präkapillären Arteriole: 85 - 30
BKD: 30 - 10
Venöser Blutdruck: 10 - 5
Wodurch wird der Druck in den Blutkapillaren reduziert?
präkapilläre Arteriolen
Welchen Einfluss hat der periphere Widerstand auf den Blutdruck?
peripherer Widerstand steigt —> RR steigt —> Druck präkapilläre Arteriolen sinkt
peripherer Widerstand sinkt —> RR sinkt —> Druck präkapilläre Arteriolen steigt
Wie verhält sich der BKD wenn …
der Tonus der präk. Arteriolen steigt
der Tonus der präk. Arteriolen sinkt
BKD sinkt
BKD steigt
Erkläre die aktive Hyperämie und die passive Hyperämie. + Nenne Beispiele
aktive Hyperämie = Weitstellung der präk. A. (z.B. bei sterilen Entzündungen)
passive Hyperämie = venöse Blutungsstauung in das Kapillargebiet ( z.B. bei Herzinsuffizienz, Leberzirrhose, Thrombose, chronisch venöse Insuffizienz)
Welche Auswirkungen haben die aktive und passive Hyperämie auf das LGS?
Nettoultrafiltrat steigt, da nicht genügend Res (sinkt) und UF steigt) —> muss von LGS antransportiert werden
Über welchen Vorgang verlassen die Eiweißkörper das BGS?
Kommt es zu einem deutlichen Anstieg der Eiweiße im Interstitium bei einer erhöhten UF?
Zytopempsis/Transzytose
Nein
Welche lyphpflichtigen Lasten gibt es?
Wassserlast
Hyaloronsäure
Eiweißlast
Fettlast/ Dünndarm
Zelllast
Liquor und zerebrale Flüssigkeit / ZNS
Was müsste passieren damit. die lymphpflichtige Wasserlast ansteigt?
+
Nenne Krankheitsbilder, bei denen eine erhöhte Wasserlast vorliegt!
UF steigt u./o. Res sinkt
Herzinsuffizienz, Thrombose, CVI
Unter welcher Voraussetzung kann mehr Eiweiß als gewöhnlich die Blutbahn verlassen?
Permeabilitätsveränderungen der Kapillarwand oder Veränderung der Zytopempsisschleusungsrate
Steigt das LZV an, wenn mehr Eiweiß als gewöhnlich die Blutbahn verlassen?
Ja
Wie ist ein Chylomikron aufgebaut und in welchem Organ entsteht Chylus?
entsteht im Verdauungstrakt
gebildeter Lipoproteinpartikel.
Wird über Exozytose in den Interzellularraum abgegeben.
Enthält Triacylglycerin (Triglycerin) welches mit einem Eiweißmantel umgeben wird. Uenthält außerdem Phospholipide und Cholisterin)
Die dadurch entstandene lymphpflichtige Fettlast* wird über die initialen Lymphgefäße* der Darmschleimhaut resorbiert.
Über welche ableitenden Lymphgefäße gelangt der Chylus in BGS?
Ductus thoracicus
Welche Auswirkungen auf das LGS hat …
eine Hypoptroteinämie
eine aktive Hyperämie
eine passive Hyperämie
eine Hypoptroteinämie: Nettoultrafiltrat steigt —> LZV steigt
eine aktive Hyperämie: Nettoultrafiltrat steigt —> LZV steigt
eine passive Hyperämie: Nettoultrafiltrat steigt —> LZV steigt
Auf das wie vielfache des Normalen kann das LZV bei Bedarf erhöht werden?
10-20fache (abnormal auch mal 50fache=
Wie nennt man das höchstmöglich LZV?
Transportkapazität
Was versteht man unter der Sicherheitsventilfunktion?
= die Tätigkeit der Lymphgefäße die auf einen Anstieg der lymphpflichtigen Last mit einer Erhöhung der LZV reagieren
Erkläre den Begriff “Funktionelle Reserve”!
= Differenz zwischen Transportkapazität und dem LZV
(TK - LZV)
Wann verringert sich die Funktionelle Reserve des LGS?
wenn das LZV steigt ODER wenn die TK sinkt ODER beides
Was sagt das Wort Insuffizienz des LGS aus?
= nicht bedarfsgerecht
—> wenn LGS nicht genug Gewebsflüssigkeit/Nettoultrafiltrat abtransportieren kann und ein Ödem entsteht
LL≤TK => suffizient
LL>TK => insuffizient
Können gesunde LG insuffizient sein?
Ja (= Dynamische Insuffizienz)
Können erkrankte LG suffizient sein?
Ja, solange LL≤TK
Erkläre die…
Dynamische Insuffizienz/Hochvolumeninsuffizienz
Mechanische Insuffizienz/Niedrigvolumeninsuffizienz
Sicherheitsventilinsuffizienz
… + Nenne Beispiele
Dynamische Insuffizienz/Hochvolumeninsuffizienz:
LGS gesund aber überlastet, da LL > TK
—> Folge: schnell progredientes eiweißarmes Ödem
z.B. bei Phlebödem, z.n. OP oder Trauma, Ursachen für Hypoproteinämie, CVI1, orthostatische Ödeme, Schwangerschaftsödem, Lungenödem
=> keine Indikation für MLD
Mechanische Insuffizienz/Niedrigvolumeninsuffizienz:
LGS kann aufgrund einer Schädigung die Lymphe nicht bedarfsgerecht abtransportieren
—> Folge: langsam progredientes eiweißreiches Ödem
bei Lymphödemen (v.a. nach onkologischen Patienten oder bei Philariasis)
=> Indikation für MLD!
Sicherheitsventilinsuffizienz:
kombinierte Ödemform
—> Folge: schnell progredientes eiweißreiches Ödem
z.B. bei akut entzündlichen Ödemen, CVI 2 und 3, zyklisch idiopathische Ödeme
Kommt es bei jeder dieser 3 Formen zu einem Ödem?
Welche dieser Insuffizienzformen sind eiweißreich und welche sind eiweißarm?
—> eiweißarm
—> eiweißreich
Nenne die Kontraindikationen, die für die Bauchtiefdrainage gelten!
Schwangerschaft, Beckenvenenthrombose, Menstruation, ausgeprägte Artheriosklerose, z.n. Radiatio im Bauchraum, entzündliche Darmerkrankungen (generell Entz. im Bauchraum), Divertiulose, Anfallsleiden, Bauchaortenaneurysma, Darmverschluss
allgemeine KI`s
Beschreibe den Weg der Lymphe vom Ort der Lymphbildung bis zur Einmündung in das venöse System!
Initialer Lymphsinus —> Präkollektor —> Lymphkollektor —> Lymphknoten —> Sammelgefäß —> Lymphstamm —>Ductus thoracicus bzw. Ductus lymphaticus dexter —> Venenwinkel
Beschreibe den Aufbau und die Funktion der verschiedenen Lymphgefäßabschnitte!
Lymphsinus:
Aufbau: überlappendes Endothel, Basalmembran
Funktion: Aufnahme von Gewebsflüssigkeit —> Lymphe
Präkollektor:
Aufbau: Endothel, Basalmembran, beginnende Muskularis, vereinzelte Klappen, Mündungsklappe kurz vor Kollektor (vermindert Rückfluss)
Funktion: Aufnahme und Transport
Lymphkollektor/ Lymphstamm:
Aufbau: Endothel, Basalmembran, Muskularis, Klappen aus Endothel, Rezeptoren zur Stimulation
Funktion: Transport
Lymphknoten:
Aufbau: straffe Bindegewebskapsel, engmaschiges filterähnliches Zellnetzwerk, Vasa affarentia und Vasa efferentia, Blutgefäße
Funktion: Filterfunktion, Immunabwehr, Rezirkulation von Lymphozyten, Rückresorption von Wasser
Wie heißen die Blutgefäße die den Venenwinkel bilden?
V. subclavia und V. jugularis interna
Wo entspringt der Ductus thoracicus?
Cisterna chyli (Höhe L1/L2 bzw. Zwerchfell)
Welche Lymphstämme münden in die Cisterna chyli?
Truncus lumbalis s./d. und Truncus gastrointestinalis
Welche Lymphstämme münden in den Ductus thoracicus bzw. bilden den Ductus/Truncus dexter kurz bevor dieser in den Venenwinkel mündet?
Ductus thoracicus: Truncus jugularis sinister, Truncus subclavius sinister, Truncus bronchiomediastinalis sinister
Ductus lymphaticus dexter: Truncus jugularis dexter, Truncus subclavius dexter, Truncus bronchiomediastinalis dexter
Welche Aufgaben haben Lymphknoten?
biologischer Filter zum Entfernen kleiner partikulärer Substanzen
Ort der Immunabwehr (Lymphozytendifferenzierung + Antikörperbildung)
Rezirkulation von Lymphozyten
Rückresorption von Wasser
Nenne 2 regionäre Lymphknotengruppen und das dazugehörige Einzugsgebiet!
Nll. axillaris: oberer Rumpfquadrant, oberer Rückenquadrant, Arm
Nll. inguinalis: Bein, Lenden-Gesäß-Region, äußerer Genitalbereich, untere Bauchregion
Beschreibe den Weg der Lymphe von …
der rechten Wange
der Haut des rechten Kniegelenks
der Haut des linken Daumens
der rechten Wange:
Nll. submandibularis d. —> Nll. cervicalis superiores d. —> Nll. cervicalis inferiores d. —> Tr. jugularis d. —> Tr. lymphaticus d. —> re Venenwinkel
ventro-mediales Bündel —> Nll. inguinales d. —> Tr. lumbalis d. —> Nll. iliacales —> Cisterna chyli —> Truncus thoracicus —> re Venenwinkel
linkes radiales Bündel —> (teilweise zwischengeschaltete Nll. cubitales s.) —> Nll. axillaris s. —> Tr. subclavius s. —> D. thoracicus —> li Venenwinkel
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