Wodurch wird der REM-Schlaf charakterisiert?
schnelle Augenbewegungen
EEG gleicht dem eines wachen Menschen
bis auf die Augen- und Atemmuskeln gelähmte Muskulatur
Träume
kleiner Anteil am Gesamtschlaf
Wodurch wird der Non-REM-Schlaf charakterisiert?
keine komplexen Träume
große, langsame EEG-Rhythmen (orthodoxer bzw. slow-wave Schlaf)
Ruhephase
Muskelentspannung lässt nach
minimale Bewegungen, Gehirn gibt selten den Befehl dazu
reduzierte Körpertemperatur und Energieverbrauch
Zunahme der Aktivität des parasymphatischen NS
=> Verlangsamung von Herzfrequenz, Atmung und Nierenfunktion
=> Beschleunigung von Verdauungsprozessen
Wie sieht das Gehirn während der Non-REM-Phase aus?
ruhend
niedrigster Energieverbrauch und Entladungsraten
langsame EEG-Rhythmen mit großer Amplitude : Cortexneuronen oszillieren mit hoher Synchronizität
Großteil des sensorischen inputs erreicht den Cortex nicht
mentale Prozesse am Tiefpunkt
ausführliche, lange Träume selten, können aber vorkommen
Wie charakterisisert Wiliiam Dement den Non-REM-Schlaf?
“leerlaufendes Gehirn in einem beweglichen Körper”
Wie sieht das Gehirn während des REM-Schlafes aus?
rasche Hirnwellen mit niedriger Amplitude
kaum von wachem Hirn unterscheidbar (paradoxer Schlaf)
höherer Sauerstoffverbrauch als bei Matheaufgaben
Paralyse = fast vollständiger Verslust des Skelettmuskeltonus bzw. Atonie, Großteil des Körpers bewegt sich nicht
Atemmuskeln sparsam
nur Muskeln der Augen und im Innenohr aktiv
-> schnelle Augenbewegungen sind Indikatoren für lebhaftes träumen
sympatische Aktivität
Kerntemperatur sinkt ab
Zunehmende Herz- und Atemfrequenz - unregelmäßig
Penis- oder Klitoriserektionen (nicht auf sexuelle Träume zurückführbar)
Wie bezeichnet William Dement den REM-Schlaf?
“aktives, halluzinierendes Gehirn in einem gelähmten Körper”
Schlafwandeln (Somnambulismus)
am häufigsten mit ca. 11
selten im Erwachsenenalter
normalerweise im ersten Stadium 4 des Non-REM-Schlafes
mitt offenen Augen herumgehen, sogar Hindernissen ausweichen
eingeschränkte kognitive Funktions- und Urteilsfähigkeit
nur schwer aufwecken, weil Tiefschlafphase mit langsamen Wellen
am besten zurück ins Bett führen
Erinnerung am nächsten Tag verschwunden
Sprechen im Schlaf (Somniloquie)
schlecht zu verstehen
undeutlich
keinen Sinn
Nachtangst
plötzliches Aufwachen durch Angst
besonders Kinder von 5-7
hat nichts mit schlechten Träumen zu tun
beginnt im dritten oder vierten Stadium des Non-REM-Schlafes
Gefühl von unkontrollierbarer Panik
erhöhte Herzfrequenz und Blutdruck
mit zunehmendem Alter vorüber
keine psychische Störung
Wie sieht das Verhältnis der Schlafanteile aus?
Non-REM-Schlaf: 75%
REM-Schlaf: 25% (4 Substadien)
-> abwechselnd
Wie verläuft eine “normale” Nacht?
4 Stadien des Non-REM-Schlafes
REM-Phase
nochmal 4 Stadien des Non-REM-Schlafes
-> Zyklus wiederholt sich alle 90 Minuten
-> ultradianer Rhythmus (schneller als circadianer Rhythmus)
Wie sieht der Ablauf der 4 Schlafphasen aus?
Schlafstadium 1:
Übergangsphase vom Wachsein zum Einschlafen und Eintritt in die erste REM-Phase
Alphas-Wellen lösen sich langsam auf
Umformung in kleine Theta-Wellen
langsame, rollende Augenbewegungen
Dauer: wenige Minuten
leichtester Schlaf
Schlafstadium 2:
tieferer Schlaf
Dauer: 5-15 Minuten
8- bis 14-Hz-Oszillationen: Schlafspindeln m EEG
K-Komplexe: steile Wellen mit hoher Amplitude
Augenbewegungen kommen zum Stillstand
Schlafstadium 3:
langsame Delta-Wellen mit hoher Amplitude
Augen- und Körperbewegungen fehlen
Schlafstadium 4:
Tiefschlaf
EEG-Rhythmen: 2 Hz oder weniger
Dauer: im ersten Zyklus 20-40 Minuten, danach wird der Schlaf leichter, für 10-15 Minuten ins zweite Stadium und dann kurze REM-Phase
-> alle Stadien pro Nacht 3-5 Mal
-> Dauer der Non-REM-Phasen nimmt ab, währendREM-Phase zunimmt
-> Hälfte des REM-Schlafes im letzten Drittel der Nacht
-> längste REM-Zyklen: 30-50 Minuten
-> Refräkterphase von 30 Minuten zwischen einzelnen REM-Phasen
Was versteht man unter der normalen Schlafdauer?
unterschiedlich
zwischen 5-10 Stunden
durchschnittlich 7,5h
68% der jungen Erwachsenen zwischen 6,5-8,5h
Teenager finden am schwersten Schlaf (wegen Veränderungen circadianer Timingmechanismen)
Welche besonderen Schlafgewohnheiten haben Delfine?
schlafen nur mit einer Hemisphäre
Wechsel nach 2h
“Halbschlaf”
keine REM-Phase
Anpassung an Umwelt und Gefahren
Welche 2 Theorien zur Funnktion des Schlafes unterscheidet man?
Theorie der Erneuerung
Ausruhen
Erholen
Vorbereitung auf neuen Tag und Zustand des Wachseins
weder physiologischer Prozess dahinter, noch Giftstoff oder Substanz - ?
keineswegs vermehrt Gewebe ehrgesetellt
nur während Non-REM-Schlaf bestimmte Art des “Ruhens” erzielt
Theorie der Adaption
Schwierigkeiten aus dem Weg gehen
Verstecken vor Feinden
Meiden von schädlichen Aspekten der Umwelt
Energiesparen:
Körpertemperatur sinkz
Temperaturregulation unterdrückt
niedriger Kalorienverbrauch
Muss man unbedingt träumen?
Frage schwer beantwortbar, aber
-> Körper verlangt nach REM-Schlaf
Welche Funktionen hat Sigmund Freud Träumen zugeschrieben?
versteckte Wunscherfüllungen
unbewusste Möglichkeit, um sexuelle und aggressive Fantasien auszuleben, die im Wachzustand verboten sind
schlechte Träume => Bewältigung angsterregender Ergeignisse
-> aktuell aber eher biologische Gründe
Was verstehen Hobson und McCarley unter der Aktivierungs-Synthese-Hypothese?
lehnt Freuds Vorstellung von Träumen ab
Träume als Assoziationen und Erinnerungen der Großhirnrinde
durch willkürliche Entladungen des Pons während des REM-Schlafes ausgelöst
-> pontine Neuronen aktivieren über den Thalamus Cortexareale und rufen bekannte Bilder und Emotionen hervor
-> Cortex versucht, Bilder zu einem ganzen zu synthetisiseren => bizarre Träume
Belege gemischt:
erklärt Zusammenhang mit REM-Schlaf uund waru Träume bizarr sind, aber
NICHT, wie eine willk. Aktivität komplexe und flüssige Geschichten hervorrufen kann und wie Träume entstehen, die sich jede Nacht wiederholen
Wozu führt der systemische Entzug von REM-Schlaf?
Beeinträchtigung der Lernfähigkeit
-> Leistung am Morgen meist besser
Welche 4 Mechanismen des Schlafes kennt man?
Die wichtigsten Nervenzellen zur Kontrolle des Schlafens und Wachseins sind Teil des diffusen modulatorischen Neurotransmittersystems der Formatio reticularis
Modulatorische Neuronen des Hirnstammes, die Noradrenalin und Serotonin verwenden, feuern während des Wachseins und manche Neuronen, die ACh verwenden fördern den REM-Schlaf, während andere während des Wachseins aktiv sind
Diffuse modulatorische Systeme kontrollieren das rhythmische Verhalten des Thalamus, das viele EEG-Rhythmen der Großhirnrinde kontrolliert. Langsame, schlafbezogene Rhythmen des Thalamus blockieren den Zustrom sensorischer Informationen hinauf zum Cortex.
Aktivität in absteigenden Projektionen des diffusen modulatorischen Systems auch am Schlaf beteiligt => Hemmung der Motoneuronen beim Träumen
Welche 3 Belege zur Lokalisation von Schlafmechanismen im Gehirn gibt es?
Läsionsdaten
Ergebnisse aus Stimulationsexperimenten
Aufzeichnungen der neuronalen Aktivität
Was können Läsionen im Hirnstamm verursachen?
Schlaf und Koma
-> Hirnstamm enthält Nervenzellen, die wichtig sind, um uns wachzuhalten
Wie untersceiden sich Läsionen in folgenden Bereichen?
Mittellinienstrukturen des Hirnstammes
laterale Mittelhirnhaube
Läsionen der Mittellinienstrukturen des Hirnstammes
=> ähnlicher Zustand wie Non-REM-Schlaf
Läsionen der lateralen Mittelhirnhabe, die die aufsteigenden sensorischen Inputs unterbrachten
=> lösen diesen Zustand nicht aus
Wozu führt die elektrische Stimulation der Mittelhirnhaube innerhalb der formatio reticularis?
zu einer Umwandlung vom langsamen, rhythmischen EEG des Non-REM-Schlafes hin zu einem wacheren Zustand, dessen EEG dem des Wachzustands gleicht
= Aufsteigendes retikuläres aktivierendes System (ARAS)
Welche Neuronengruppen erhöhen kurz vor dem Aufwachen und bei verschiedenen Weckreaktionen ihre ENtladungsrate?
Locus Coeruleus (Noradrenalin als NT)
serotoninhaltige Zellen der Raphekerne
cholinerge Zellen des Hirnstammes und des basalen Vorderhirns
Neuronen des Mittelhirns (Histamin als NT)
Neuronen des Hypothalamus (Hypocretin als NT)
-> verbinden zusammen den gesamten Thalamus, Großhirnrinde und andere Hirnregionen
Was sind die generellen Effekte der erwähnten Transmitter?
Depolarisation von Neuronen
Anstieg ihrer Erregbarkeit
Unterdrückung langsamer rhythmischer Entladungsmuster
-> besonders deutlich in den Projektionsneuronen des Thalamus
Was ist Hypocretin?
kleiner Peptidneurotransmitter
hauptsächlich von Neuronen mit Zellkörper im lateralen Hypothalamus exprimiert
Hypocretinhaltige Neuronen projezieren fast überall ins Gehirn
starke exzitatorische Wirkung auf cholinerge, noradrenerge, seratonerge, dopaminerge und histaminerge modulatorische Systeme
Aufgaben:
fördert Wachheit
hemmt den REM-Schlaf
unterstützt Neuronen, die gewissen Formen von motorischem Verhalten verstärken
Regulierung neuroendokriner und autonomer Systeme
Verlust => Schlafstörung (Narkolepsie)
In welchem Stadium gipfeln Veränderungen, die beim Einschlafen ablaufen?
Non-REM-Stadium
Wodurch wird der Non-REM-Schlaf eingeleitet?
unklar, aber
generell sinken Entladungsraten der meisten modulatorishen Neuronen des Hirnstammes
es gibt eine Subgruppe cholinerger Neuronen, die beim EIntritt in das Non-REM-Stadium vermehrt feuern
Welche Oszillationen treten in frühen Stadien des Non-REM-Schlafes auf?
Schlafspindeln
-> durch inhärente Rhythmik der Thalamusneuronen hervorgerufen
verschwinden mit fortschreitendem Non-REM-Schlaf
durch Delta-Wellen ersetzt
-> ebenfalls Produkt der Thalamuszellen
-> treten auf, wenn das Membranpotenzial während der Spindeln noch negativer wird
Worauf geht die Synchronisation der Aktivität während Spindel- oder Deltarhythmen zurück?
auf neuronale Verbindungen innerhalb des Thalamus bzw. zwischen Thalamus und Cortex
-> rhytmische Aktivität in einer der beiden STrukturen oft auf andere projeziert
Welche Hirnareale spielen beim REM-Schlaf eine Rolle und sind fast so aktiv wie im wachen Zustand?
Neuronen des Motorcortex (feuern schnell und rugen organisierte motorische Muster hervor, die den ganzen Körper zu kontrollieren versuchen)
-> nur bei Augenmuskeln, Muskeln im Innenohr und wichtigste Atemmuskeln erfolgreich
-> Cortex für die Erzeugung des REM-Schlafes nicht erforderlich
Wie wird verhindert, Träume im Schlaf in Wirklichkeit auszuführen?
Systeme im Inneren des Hirnstammes, die auch die Schlafprozesse im Vorderhirn kontrollieren, hemmen aktiv die spinalen Motoneuronen und verhindern, dass die absteigende motorische Aktivität in eine echte Bewegung mündet
= Anpassungsmechanismus, der uns von uns selbst schützt
Was passiert bei der REM-Schlaf-Verhaltensstörung?
Schlafende führen ihre Traumbewegungen aus
=> Verletzungen (manchmal sogar um-sich-schlagen)
Was ist die Ursache für die REM-Schlaf-Verhaltensstörung?
Unterbrechung der Hirnstammsysteme, die normalerweise die Atonie des REM-Schlafes vermitteln
Welche 5 Substanzen können den Schlaf fördern?
Adenosin
Stickstoff
Muramylpeptide
Cytokine (-> Interleukin-l)
Melatonin
Adenosin?
dient zur Bildung von grundlegenden Molekülen einschließlich DNA, RNA und ATP
von einigen Neuronen freigesetzt
Neuromodulator an Synapsen im ganzen Gehirn
Wie werden Menschen im Zusammenhang mit Adenosin wachgehalten?
an Adenosinrezeptoren Verwendung von Antagonisten, wie Koffein und Theophyllin, um Menschen wach zu halten
Wie sieht die Adenosinkonzentration in Schlaf- und Wachphasen aus?
extrazelluläre Adenosinkonzentration im Wachzustand höher als während des Schlafens
Zunahme nei längeren Wachperioden
Abnahme beim Schlafen
Wo treten mit Wachphasen assoziierte Veränderungen des Adenosinspiegels auf?
NICHT im ganzen Gehirn, sondern nur in gewissen, mit Schlaf assoziierten Regionen
Wie genau kann Adenosin den Schlaf fördern?
hemmende Wirkung auf diffuse modulatorische Systeme für Acetylcholin, Noradrenalin und Serotonin (fördern normalerweise das Wachsein)
=> Schlaf = Ergebnis einer molekularen Kettenreaktion
neuronale Aktivität im wachen Gehirn sorgt, dass die Adenosinkonzentration steigt und die Hemmung von Neuronen in den modulatorischen Systemen zunimmt, die mit Wachsein assoziiert sind
je stärker “wache” modulatorischen Systeme unterdrückt werden, desto eher verfällt das Gehirn in die synchrone Aktivität mit langsamen Wellen (Non-REM-Schlaf)
beim Einsetzen von Schlaf sinkt die Adenosinkonzentration langsam und die Aktivität in modulatorischen Systemen nimmt zu, bis zum Aufwachen
-> neuer Zyklus beginnt
Stickstoffmonoxid (NO)?
kleines mobiles, gasförmiges Molekül
leicht durch Membranen diffundierbar
retrograder Botenstoff
im Wachzustand am höchsten
rascher Anstieg bei Schlafmangel
Wie fördert NO den Schlaf?
löst die Ausschüttung von Adenosin aus
-> Adenosin fördert den Non-REM-Schlaf durch Unterdrückung der Aktivität von Neuronen, die helfen, den Wachzustand aufrechtzuerhalten
Muramylpeptid?
normalerweise nur von Zellwänden von Bakterien und nicht von Gehirnzellen produziert
lösen Fieber aus und stimulieren die Abwehrzellen im Blut
unklar, wie sie in den Liquor gelangen, evtl. von Darmbakterien synthetisiert
Cytokine?
kleine Signalpeptide, wichtig für das Immunsystem
z.B. Interleukin-l
Welche Funktionen hat Interleukin-l?
wird vom Gehirn in Gliazellen und Makrophagen gebildet, die den Körper nach körperfremdem Material durchsuchen
steigt im Wachzustand an und ist direkt vor Schlafbeginn am höchsten
fördert den Non-REM-Schlaf, selbst wen das Immunsystem nicht angegriffen wurde
ruft beim Menschen Erschöpfung und Schläfrigkeit hervor
stimuliert das Immunsystem
Melatonin?
wird von der Zirbeldrüse sezerniert (unterhalb des Tectum)
Derivat von Tryptophan
nur bei Dunkelheit (nachts) ausgeschüttet
bei Tageslicht gehemmt
steigt am Abend an
Höhepunkt in den frühen Morgenstunden
beim Aufwachen fällt es zum Gurndwert zurück
wichtig zum EIn- und Durchschlafen
beliebtes rezeptfreies Mittel - umstritten !
Wie unterscheiden sich Verhaltenszustände des Schlafens und Wachens auf molekularer Ebene?
-> Rhesusaffe ?
im Tiefschlaf höhere Raten der Proteinsynthese als bei leichtem Schlaf
Wie sieht die cAMP-Konzentration bei Ratten aus?
in verschiedenen Hirnarealen beim Schlafen niedriger als im Wachzustand
Welches Ergebnis erhielt man bei der Untersuchung von schlafenden vs. wachen Ratten bzgl. Genexprimierung?
Großteil der Gene in beiden Zuständen zu gleichen Teilen exprimiert
Wofür sind immediate early genes verantwortlich ?
sie codieren Transkriptionsfaktoren, die die Expression weiterer Gene beeinflusen
manche Gene hängen mit Veränderungen der Synapsenstärke zusammen
niedrige Expression während des Schlafes steht im Zusammenhang damit, dass kein Lernen und Gedächtnisbildung stattfindet
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