Hiob: Ringen mit Gott
im Buch Hiob wird quasi ein Gedankenexperiment dargestellt: der absolut perfekte Gerechte (und reiche) erleidet den denkbar schwersten Schicksalsschlag: Er verliert alles - bis auf das eigene Leben
Anschließend diskutiert Hiob mit seinen Freunden, welche Bedeutung das Urteil im Leben der Menschen in ihrem Verhältnis zu Gott hat
Test? Eigenverschulden? Aufruf zur Rebellion? Grund zur Hoffnung? Usw.
Hiob erkennt ganz neu die Größe Gottes (und die Winzigkeit des Menschen)
Er realisiert: der Mensch kann von Gott nur das Gute und das Böse annehmen
Dieses Paradoxon kann nur im Glauben begriffen werden
Luther: deus absconditus und deus revelatus
Deus absconditus - der verborgene Gott
Gott und sein Handeln sind nicht mit menschlichen Maßstäben messbar (vlg.”Verborgender Gott”)
Könnten wir Gottes Gerechtigkeit verstehen, dann wäre sie nicht göttliche Gerechtigkeit
Wir müssen darauf vertrauen, dass sein Wille das höchste Gut (summum bonum) ist
Dualismus, Escatologie (Lehre von den letzten Dingen)
Deus revelatus - der enthüllte Gott
erst wenn sich Gott offenbart, werden wir sehen, dass er in allem Handeln gut war und ist (eschatologischer Vorbehalt)
In dem, was Gott schon durch das Evangelium offenbart hat, können wir diese Gerechtigkeit bisher nur erahnen
Hans Joas: Eine christliche Antwort
Gott erschuf den Menschen als Partner (vgl. Ebenbild) und beschränkt damit ein Stück seine Macht
Das Kreuz als Zeichen dafür, dass Gott in allem unschuldigen Leiden da ist - Gott leidet in Jesus mit
Hoffnung: Gott als Alpha und Omega (Anfang und Ende) wird ein gutes Ende herbeiführt
Leibniz: 3 Kategorien des Übels
Malum Morale - moralisches Übel: Übel, das von Menschen verursacht wird, die ihre moralische Freiheit missbrauchen (Bsp. Mord) . Kann durch die Vernunft gebannt werden
Malum Physikum - natürliches Übel: Leid, das aus der naturgesetzlichen Ordnung der Welt folgt (Bsp. Erdbeben). Chancen des Menschen, die Natur durch Vernunft zu erforschen
Malum Metaphysicum - metaphysisches Übel: Leid, das aus der Geschöpflichkeit (und damit Endlichkeit und Begrenztheit) des Menschen resultiert. Der Mensch (und sein Verstand) sind begrenzt, da ist eine logische Folge der Schöpfung
-> das Gute kann nicht mit einem geringerem Maß an Übel verwirklicht werden - Gott hat die beste aller möglichen Welten geschaffen!
entscheidend ist der Zusammenhang zwischen Gutem und Übel - Gedanken: Es gibt Gutes, das nur zum Preis von Übel zu haben ist!
Dynamisch d.h. Welt entwickelt sich weiter zum Guten
Metaphysisches Übel besteht zentral in der Endlichkeit der Welt - d.h. das Paradies als Zustand “ohne Leid” ist hier von völlig losgelöst
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