Elternarbeit und -beratung

Als pädagogische Fachkraft arbeitet man mit den Eltern beziehungsweise mit dem Erziehungsberechtigten des Kindes in einer Erziehungspartnerschaft, denn man gestaltet gemeinsam aktiv den Entwicklungsweg mit und für das Kind. Man tritt in Kontakt durch Elternarbeit, die sich durch folgende Formen ausführen lässt:

• Elternabende

• Elternbeirat

• Eltern Informationsbriefe/E-Mails

• Hospitationen der Eltern durch die Einrichtung

• Gemeinsame Feste und Aktivitäten mit den Familien

• Eltern Umfrage/Evaluation

• Elterngespräche wie zum Beispiel Aufnahmegespräche, Tür – und Angelgespräche, Entwicklungsgespräche

• Die Grundlage für Gelingen der Elternarbeit ist gegenseitige Wertschätzung

• Fragen und Wünsche der Eltern werden ernst genommen, um Interesse zu zeigen

• Man begegnet den Eltern als Partner, der ebenso am Wohl des Kindes interessiert ist

• eine Interaktion zwischen mindestens zwei Beteiligten, bei der die beratende Person die Ratsuchende mit Einsatz von kommunikativen Mitteln (Beratungsmethoden) dabei unterstützt, in Bezug auf seine Frage oder ein Problem mehr wissen, Orientierung oder Lösungskompetenz zu gewinnen.

• Es ist von Bedeutung, da nicht nur der beratende dazu lernt, sondern auch der Berater selbst – methodisch, menschlich, kommunikativ.

• Beratung wir daher auch als Lernfeld anerkannt

1. die Alltagsberatung

• informelle Hilfeleistung überall im Gespräch zwischen zwei Menschen im Alltag

• Ratschläge sind von eigenen Interessen und Schwierigkeiten geprägt, denn der Menschenverstand wird repräsentiert

• Meistens handelt es sich um einen einmaligen und punktuellen Ratschlag, der auf eine bestimmte, zumeist aktuelle Begebenheit oder Situation bezogen ist

• Die Beratung ist schlecht und anspruchsarm!

• Man nennt sie auch die informelle Beratung!

2. die sozialpädagogische Beratung/psychosoziale Beratung

• ist eine soziale Dienstleistungen

• Berater und Ratsuchende suchen gemeinsam Problemlösungen, wobei der Berater sein theoretisches Fachwissen anwendet

• Das Ziel ist es persönliche Kompetenzen des Ratsuchenden zu stärken und so positive Veränderungen zu ermöglichen

• Dabei wird der Ratsuchende als Experte seines Lebens, seiner Biografie und seiner Lebens Wirklichkeit anerkannt

• So eine Beratung bietet Orientierung – und Planungshilfen, unterstützt die Entscheidungsfindung und hilft Bewältigungsstrategien zu finden und zu entwickeln

• Beispiele dazu wären die Erziehungsberatung, Suchtberatung, Beratungsstellen für Flüchtlinge

• Die sozialpädagogische Beratung/psychosoziale Beratung ist immer eine fachliche und professionelle Beratung!

• Man nennt sie auch die halb formalisierte Beratung!

1. die Psychotherapie

• behandelt Menschen, die an (psychischen) Krankheiten leiden

• Hier geht es um eine Heilbehandlung, die durch Gespräche und übende Verfahren wird

• Sie ist eine Strategie zur Feststellung, Heilung und Linderung von krankhaften Störungen durch den Einsatz von wissenschaftlich anerkannten Methoden

• Ein Beispiel wären ambulante oder auch stationäre Einrichtungen (Kliniken) und niedergelassenen Praxen

• Sie basiert auf Krankheiten, ist fachlich und soll Heilung bewirken

• Man nennt sie auch die formalisierte Beratung!

• für pädagogische Fachkräfte Heißt Beratung mit den Eltern zu Gunsten des Kindeswohls und der Förderung der kindlichen Entwicklung zusammen zu arbeiten, elterliche Bedürfnisse zu kennen und die Eltern ihre Erziehungsfunktion zu unterstützen

• Sozialpädagogische Beratung bewegt sich – je nach Ausgangspunkt und Beratungsanliegen – zwischen zwei gleichwertigen Polen, die einander nicht ausschließen

• Diese Pole heißen Zweckorientierung und Personenorientierung

• Bei einer zweckorientierten Beratung soll die Handlungsfähigkeit durch Information, Orientierungshilfen und Kompetenztraining verbessert werden

• Bei einer personorientierten Beratung bezieht es such ganzheitlich auf Wünsche, Werte, Bedürfnisse und Handlungsmöglichkeiten der explizit vorliegenden Person

Die folgenden drei Grundhaltungen nach Carl Rogers sind Ausdruck einer professionellen Haltung:

Echtheit/Kongruenz

• offen sein für sich selbst

• keine Rolle spielen/sich verstellen

• Gefühle akzeptieren und äußern

• Jedem gegenüber neue Offenheit zeigen

• Übereinstimmung mit sich selbst

Empathie

• etwas wahrnehmen von anderen Menschen (Äußerungen, Körperhaltung)

• innere Welt des Klienten erfassen, dann erzählt der Klient mehr über sich

• zuhören können

• eigene private Probleme ausblenden können

Unbedingte Wertschätzung

• bedingungslose Annahme

• den Menschen als vollwertig ansehen

• ihn als ein Ganzes wahrnehmen und akzeptieren

• in seinem Dasein die Person akzeptieren

• Geduld aufbringen

• Anteilnahme am Schicksal des anderen

• aktives zuhören gemäß Carl Rogers

• Das vier Ohren Modell von Friedemann Schulz von Thun

• Fragen als Methode

Kommunikationsmodell „Fragen als Methode“

• zirkuläre fragen (Erweiterung des Horizons durch Perspektivwechsel, es entstehen neue Handlungsoptionen und Zusammenhänge werden verstanden (zum Beispiel: was würde ihre beste Freundin sagen, wenn sie sieht, wie sie sich abhetzen, um die Kinder rechtzeitig vom Kindergarten abzuholen?))

• Fragen nach Unterschieden (die Aufmerksamkeit wieder verschiedene Verhaltensweisen gerichtet, kleine Schritte werden dabei gewürdigt, man kann sich selbst einschätzen und überprüfen und motivieren, die Lösung für deine positive Veränderung gelenkt (zum Beispiel: wann ging es Ihnen etwas besser als jetzt? Was haben die damals gemacht, was sie auch jetzt zur Verbesserung tun können?))

• Fragen nach Ausnahmen (eigene Ressourcen und Lösungsstrategien werden erkannt, ein schwarz – weiß denken wird hervorgerufen (Beispiel: in welcher Situation hatten Sie das Problem nicht und was haben Sie da anders gemacht? Kann das in dieser Situation auch helfen?))