Was ist der Unterschied zwischen State und Trait?
In welchen wesentlichen Aspekten unterscheiden sich Persönlichkeitsfragebögen von Fragebögen zur Zustandsmessung?
Besonderheiten der Trait-Erfassung:
Instruktion: Bitte um Beschreibung des typischen Erlebens und Verhaltens
Situations-und zeitpunktunabhängige Formulierung von Items (z.B. „Ich bin ein ängstlicher Mensch“)
Interne Konsistenz und Retest- Reliabilität sollte hoch sein
Normative Auswertung im Rahmen der Individualdiagnostik (d.h. Vergleich der Individualwerte mit einer relevanten Vergleichsgruppe)
Besonderheiten der State-Erfassung
Instruktion: Bitte um Beschreibung des aktuellen Erlebens und Verhaltens
Itemformulierung konkret und aktuell (z.B. „Ich fühle mich nervös.“)
Änderungssensitivität -> hohe interne Konsistenz, aber geringe Retest-Reliabilität
Abhängigkeit von Situation und Zeitpunkt -> Normen sind nicht sinnvoll
Wie ist das State-Trait-Angst-Inventar (STAI) aufgebaut und warum ist es für die Diagnostik von Angststörungen nur bedingt geeignet?
Aufbau:
Erfassung von Angst als aktuellen Zustand (State) und Angst als Wesenszug (Trait)
Jeweils 20 Items, Skalen können unabhängig voneinander verwendet werden
Psychometrische Güte:
Reliabilität: jeweils hohe interne Konsistenz (α ~ .90)
Test-Retest nach 63 Tagen: .77-.90 (Trait), .22-.53 (State);
Validität: Evidenz für konvergente und diskriminante Konstruktvalidität
Normen für STAI-T (Differenzierung nach Geschlecht, Altersgruppen als T- Werte, Stanine und Prozentränge), aber alt – seit 1981 nicht angepasst
Anwendung: Jugendliche ab 15 Jahren und Erwachsene, klinische und nicht-klinische Kontexte
Bedingt geeignet zur Disgnostik von Angststörungen:
weil er die Differenzierung zwischen der Spezifität der Angststörung nicht hergibt
Aufgabe ist es ja Symptome gut voneinander abzugrenzen, Ausschuss Diagnosen zustellen um zu einer korrekten Diagnose kommen zu können
diese Abgrenzung kann das STAI nicht.
Was ist der Unterschied zwischen ipsativer und normativer Messung?
normativ: „interindividuelle“ Interpretation, d.h. Vergleich mit relevanter Vergleichsgruppe (Antwortskalen: meist Likertskala, Ja-Nein-Skala)
ipsativ: „intra-individuelle“ Interpretation (Antwortskala: oft forced-choice, aber auch Likert, ja/nein)
Wie wird beim EXPLORIX die Berufsempfehlung abgeleitet?
Theoretischer Hintergrund:
Hollands Hexagonmodell der Berufsinteressen: RIASEC
Annahme: ähnliche Interessen liegen näher beieinander
Meisten Menschen sind Mischung aus allen sechs Typen
Ermittlung eines „Kombi“-Interessentyps aus den drei vorherrschenden Interessen (höchster, zweithöchster, dritthöchster Wert)
Drei-Buchstaben-Code = Holland- Code
Sowohl Personen als auch Umwelten kann Code zugeordnet werden
Optimal = Passung von Person und Umwelt
=> Berufsempfehlung: Holland-Code → Berufs-Code
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