Einkommen
Individual- bzw. Haushaltsmerkmal
Erwerbseinkommen (Hauptteil des Einkommens wird hieraus gewonnen)
Kapitaleinkommen (Mieteinahmen, Zinsen, Dividenen)
Transfereinkommen (Kindergeld, Arbeitslosengeld, Rente, Unterhalt)
Einkommen ist erstmal ein Merkmal von Individuen, d.h. einzelne Individuen generieren ein Einkommen. Kann aber auch ein Haushaltsmerkmal sein und sich auf eine Gruppe von Individuen, einen Haushalt beziehen —>typischerweise Familie, kann aber auch eine WG sein—>wichtiger Faktor ist, dass sie zusammenleben und ein monatliches Einkommen haben, um das Leben zu bestreiten
Bruttoeinkommen
Summe der erzielten Einkünfte vor Abzug der Steuern und Sozialabgaben
Nettoeinkommen
Einkünfte, das nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben übrigbleibt
Vermögen
Brutto: Summe der einer Person zustehenden geldwerten Güter, Rechte und Forderung ohne Abzug der Schulden und Verpflichtungen
Netto: Brutto – Schulden und Verpflichtungen
Fragen zur Entstehung von Unterschieden in der Vermögensbildung werden kaum behandelt
Keine ausgeprägte Tradition in der Soziologie
Vergleichsweise schlechte Datenlage
Methodische Herausforderung: adäquate Messung von Vermögen
Einkommen = erwirtschafte, bekommen; Vermögen = haben (manchmal Akkumulation der Generationen)
Mittelwert und Medien
Zu sehen Durchschnittseinkommen der deutschen Bevölkerung im Jahr 2013
Keine Normalverteilung, sondern linkssteil und rechtsschief —> Berechnung vom Mittelwert verzerrt bei nicht normale Verteilung, deswegen in diesem Fall Berechnung der Medians angebracht, weil Ausreißer ziehen Wert nach oben oder nach unten beim Mittelwert Berechnung und deswegen Verzerrung
Äquivalenzeinkommen
Messung
mit Bedarfsgewichtung
Dezilverhätnis
Frage: Wie viel mehr das oberste Dezil hat als das unterste Dezil?
Gini-Koeffizient (bzw. Lorenz-Kurve)
Hier wird die Bevölkerung in Quintil eingeteilt —> 5 gleich große Teile und Werte können für die Lorenzkurve verwendet werden
Gini Koeffizient Wert zwischen 0 und 1; 0 = max. Gleichheit, 1 = max. Ungleichheit.
Je nachdem wie stark die Lorenzkurve von line of Equality abweicht, desto ungleicher ist die Einkommens- oder Vermögensverteilung
Diagonale repräsentiert die Gleichheitslinie und wenn Lorenzkurve gleich mit der Gleichheitslinie dann haben alle den gleichen Anteil des Einkommens und es herrscht Gleichheit
Entwicklung in Deutschland: Einkommen, Mittelwert & Median
Entwicklung in Deutschland: Einkommen, Gini
Leichte Zunahme der Einkommensungleichheit
Entwicklung in Deutschland: Vermögen, Gini
Einkommens- und Vermögensungleichheit auf zwei verschiedenen Niveaus—>fundamentaler Unterschied
Vermögensungleichheit fast 3-mal höher und bleibt konstant
Vermögensungleichheit und Einkommensungleichheit steigen beide leicht an
Entwicklung in ausgewählten Ländern: Einkommen, Gini
USA größeres Ausmaß der Einkommensungleichheit
DE in der unteren Hälfte
Entwicklung in ausgewählten Ländern: % Einkommen der Top 1%
Umverteilung als Gegenmaßnahme
Gegenmaßnahme in Form von Steuern und Transferleistungen
DE und USA wären vor der Umverteilung beide bei 0,5 nach Umverteilung DE: 0,3 ; USA: 0,4
Erklärung für Unterschiede beim Einkommen und Vermögen
Individuelle Unterschiede
Humankapitaltheoretische Erklärung
Technologischer Wandel führt zu steigenden „Returns to education“
(Returns to education: Wie viel Einkommen für die Bildung bekommen à steigen die mit viel Bildung mehr als die mit weniger)
Länderunterschiede
Technologischer Wandel
(in unterschiedlichen Ländern unterschiedlich stark ausgeprägt, dort wo schneller vollzogen mehr returns of education)
Globalisierung
Verlagerung von Produktionsstätten
Ausmaß steuer-basierter Umverteilung
Gewerkschaftliche Organisation
Absolute Armut Definition
Menschen verfügen nicht über die zur physischen Existenzsicherung notwendigen Güter wie Nahrung, Kleidung und Wohnung
In westlichen Industrienationen weitgehend überwunden
Absolute Armut
Entwicklung von absoluter Armut für bestimmte Regionen über die Zeit
—> Mehrheit der Weltbevölkerung hatte eine Verbesserung in kurzer Zeit (rote Linie)
Global gesehen jeder 10% von absoluter Armut betroffen
Ansicht über die Entwicklung von absoluter Armut
- Negativere Erwartung als Realität widerspiegelt —> Anteil derjenigen, die es richtig angegeben haben, kommen aus den Betroffenen Ländern und die, die weniger oder kaum mit absoluter Armut betroffen sind haben es falsch angegeben —> sie gehen davon aus, dass die Armut zugenommen hat
Relative Armut Definition
Menschen, die über so geringe Mittel verfügen, dass sie (nach jeweils geltender gesellschaftlicher Auffassung) nicht in Menschenwürde leben können
Bemisst sich also am allgemeinen Lebensstandard der Referenzpopulation
Durchschnittliches Einkommen als Referenzniveau
Einkommensarmut
„Harte Kern“ der Armut in westlichen Industrienationen
Referenzwert zur Bestimmung von Armut:
Durchschnittliches nationales Haushaltsäquivalenzeinkommen (bzw. Median)
40% strenge Armut (40% des Äquivalenzeinkommen)
50% Armut
60-70% Niedrigeinkommen, Armutsgefährdung
—>unterschiedliche Definitionen und Schranken möglich
Ausmaß hier höher, weil anderen Schranken der Armutsdefinition
—>insgesamt Zunahme der Armut in DE
Armut hat auch eine geografische Komponente (Bsp.: Düsseldorf Niederkassel weniger Armut als Holthausen)
Nord-Süd-Gefälle erkennbar —> Norden überdurchschnittlich
Vergleich mit Stadt-Staaten Berlin, Hamburg und Bremen problematisch
Armut variiert auch über Länder hinweg
Süd- und Ost-Europäische Länder überdurchschnittlich betroffen
Nord- und Zentral-Europäische Länder geringere Armut
Bulgarien fast ein Viertel der Bevölkerung von Armut betroffen
Ausmaß der Armut vor und nach der Umverteilung àArmut ohne Umverteilung stärker ausgeprägt, Länderunterschiede weniger ausgeprägt
Spanien und Italien kein ausgeprägter Wohlfahrtsstaat deswegen Reduzierung der Armut nur zu einem geringen Anteil
Nordische Länder wären ohne Umverteilung fast 30%, aber Umverteilung reduziert stark um die Hälfte
Welche Personengruppen sind innerhalb einer Bevölkerung stark von Armut gefährdet?
Gruppen, die weniger Einkommen bekommen (lila) mehr gefährdet als Gruppen, die viel Einkommen erzielen (gelb)
Der Gender Pay Gap
beschreibt in der Sozialökonomie und Soziologie den Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Brutto-Stundenlohn von Frauen und Männern; der Gap („Lücke“) wird als prozentualer Anteil des durchschnittlichen Brutto-Stundenlohns von Männern angegeben.
Männer verdienen 18,81€ im Durchschbitt und Frauen 14,62€ Frauen verdienen durchschnittlich etwa 22% weniger als Männer
Gender Pay Gap in Deutschland durchschnittlich
Wie wird der Gender Pay Gao erklärt?
Angebot
Berufswahl
Humankapital
Sozialisierung
Nachfrage
Diskriminierung
Berufsauswahl
Dunkle Balken zeigen eine Veränderung von mehr als 5 Prozentpunkten von 1976 nach 2010
Typische Frauenberufe werden in der Tendenz mehr von Männern gewählt, während Frauen eher von typischen Männerberufen abwandern
Studienwahl
Frauenanteil wird in allen Bereichen etwas größer außer beim Sport
müssen wir nicht selber berechnen
65% der Männer und Frauen hätten ihren Beruf wechseln müssen, um eine Gleichverteilung zu generieren
—> Viel hat sich in dem Muster der Berufswahl nicht getan
Berufswahl: Berufliche Geschlechterregeration in Europa
keine Änderung in der Berufswahl auch global
Gehaltsunterschied innerhalb von Berufen
Humankapital: Bildung
Idee wäre nach dem Humankapital, dass Frauen weniger verdienen, weil sie weniger Humankapital besitzen —> Annahme, aber falsch wegen den Tatsachen aus den vorherigen Sitzungen
Frauen haben tendenziell eher den höheren Abschluss als Männer
Humankapital: Erfahrung
Frauen eigentlich besser aufgestellt beim Humankapital als Männer, aber Arbeitsmarkt Erfahrung ist neben Bildung die zweite relevante Säule zum Thema Humankapital und dort gibt es Unterschiede z.B. ist die Teilzeitquote bei Frauen höher und somit sammeln Männer auch mehr Arbeitsmarkterfahrung im Durchschnitt —>Frauen bekommen auch Kinder und deswegen noch weitere Ausfallzeit
Einfluss die das Bekommen eines Kindes auf Unterschied des Einkommens habe
Frauen generieren in der Ausfallzeit keine Erfahrung
Graf von Frauen ohne Ausfallzeit haben ungefähr gleiche Einkommensentwicklung wie Männer
Erklärung Sozialisation: Gender Pay Gap
Versuch der Erklärung von Präferenzunterschieden zwischen Männern und Frauen —>Was generiert die unterschiedlichen Berufswünsch?
Berufsentscheidung als Ergebnis eines geschlechtsspezifischen Sozialisationsprozesses
Primärsozialisation in der Familie
Geschlechtsspezifischer Dispositionen, Überzeugungen und Motivationen
Geschlechtsspezifische Rollen, Verhaltensweisen und Normen
—>Bsp. Spielen mit Puppen kann bei Mädchen Berufswunsch der Krankenschwester oder Erzieherin erwecken und spielen mit Autos oder Sandburgenbauen kann bei Jungs den Berufswunsch zum Maurer oder Architekt erwecken
Beobachtete, segregierte Berufsstrukturen signalisieren was angemessen ist bzw. existierende Zugangsbarrieren
Geschlechtlich geprägtes Verhalten bereits in der 1. Lebenswoche
Unklar, inwiefern sozialisierte Präferenzen langfristig stabil sind
—>Eventuell im Jugendalter oder durch Freunde oder Umfeld verändert
Erlernte Orientierung nicht irreversibel und die Prägung durch Sozialisation nicht fest verankert, dass damit die ausgeprägte Segregation erklärt werden könnte
Sollten Geschlechterunterschiede nicht schwächer ausgeprägt sein in Ländern, die mehr Fokus auf Geschlechtergleichheit legen?
Sozialisation: Das Gender-Equality-Paradox
Das Gleichstellungsparadoxon ist der Befund, dass verschiedene geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Persönlichkeits- und Berufswahl in Ländern mit mehr Geschlechtergleichheit größer sind
Erklärung Gender Pay Gap: Diskriminierung
Diskriminierung Definition
Schlechterstellung (oder Besserstellung) aufgrund eines askriptiven Merkmals
Ausschlaggebend ist nicht die individuelle Leistung, sondern das Merkmal
Diskriminierungsformen
Diskriminierungspräferenz
Um Präferenzen zu bedienen ist der Akteur bereit, auf ökonomische Vorteile zu verzichten
D.h. es werden Kosten in Kauf genommen
—>wenn systematisch aufgrund von Präferenzen Kandidaten beim Bewerbungsprozess nicht berücksichtigt werden, werden besser qualifizierte nicht beachtet —>wenn besser qualifizierte eingestellt worden wären, hätte das Unternehmen von der Produktivität und Effektivität profitieren können
Diskriminierungspräferenzen werden als exogen angenommen
Aber: Unter vollkommener Konkurrenz unplausibel
—>eher unwahrscheinlich, weil wenn die mit Diskriminierungspräferenz handeln mehr Kosten und das Unternehmen wird langfristig aus dem Markt gedrängt wegen mangelnder Produktivität
Bsp. Bewerbung Mann und Frau und Einstellung wegen Präferenz zu Männern
Statische Diskriminierung
Leistung des Individuums wird wegen Informationsdefiziten über Gruppenzugehörigkeit eingeschätzt
Mit dem Geschlecht verbinden sich Annahmen z.B. zur Einsatzbereitschaft oder Ausfallzeiten
Kann jedoch nur individuelle Abweichung von angemessener Behandlung erklären —>nicht die der gesamten Gruppe ist erklärbar
Systematische Benachteiligung nur bei falscher Einschätzung der gesamten Gruppe
Falsche Einschätzung bei wiedersprechender empirisch Evidenz nicht stabil
—>z.B. Bewerbung junger Mann und junge Frau. Annahme Frau will irgendwann Kinder bekommen, weil sie eine Frau ist und zu dieser Gruppe gehört. Aber Informationsdefizit bezüglich dieser Annahme, weil wer sagt, dass sie Kinder bekommen, will
Diskriminierung Beispiel Peiti 2007
Nicht einfach empirisch nachweisbar (Experimente nötig)
Beispiel Petit 2007
Einstellungsdiskriminierung bei Männern und Frauen verschiedenen Alters und verschiedener Familienkonstellation im Finanzsektor.
Junge Männer werden jungen Frauen (27) bei langfristigen Anstellungen bevorzugt.
Es gibt keine Unterschiede zwischen älteren Männern und Frauen (37) mit oder ohne Kindern
Deutet stark auf statistische Diskriminierung hin
Empirische Befunde Gender Pay Gap
Migration - Dimesion der Sozialintegration
Bauen mehr oder weniger aufeinander auf
Wenn kulturelle Integration erfolgt ist, dann wird die strukturelle Integration möglich und durch die strukturelle Integration ist die soziale Integration erleichtert
Arbeitslosigkeit Migration
Am Anfang beide Linien der Ausländer und Deutschen keinen großen Unterschied und ab 1975 ANSTIEG ZU SEHEN
Berufgruppen/Berufsstatus
Deutsche eher in den oberen Statusgruppen, während Ausländer in den unteren Statusgruppen sind
Ausländer unterrepräsentiert im Dienstleistungsbereich
Ausländer überrepräsentiert bei Un- und Angelernten
Chancen auf Angestellten- vs. Arbeiterposition
Westeuropäer die einzige Gruppe mit höheren Chance eine Angestelltenposition zu erreichen, alle andere eine geringere Wahrscheinlichkeit
Die Erklärung Migration
Unterschiede
Im Arbeitsmarktzugang àWer bekommt eine Position oder wer nicht
Im Arbeitsmarkterfolg
Stellung im Beruf
Prestige/Status
Unterschiede in der Ausstatung mit Humankapital
Unterschiede in der Ausstatung mit spezifischen Ressourcen
Unterschiede in den Präferenzen und Motiven
Die Erklärung Migration - Humankapitaltheorie
Was bringen Migranten der ersten Generation an Humankapital mit?
Selektivität der Migration
„Negative Selektion“, d.h. durchschnittlich geringe Qualifikation der Zuwanderer (1950-1970)
Vererbung (intergenerationale Transmission) von Bildungsnachteilen in nachfolgende Generation
—>Vom Gastarbeitern Vererbung von Bildungsnachteilen an die folgende Generation
Selektive Migration
Absolute Bildung von Zuwanderern in Deutschland, 2008 – 2014
Deutschland, 2008 - 2014
blaue Balken dominant bei Flüchtlingspopulation ~ sehr niedrige Bildung
Rote Balken dominant bei europäischen Migranten ~ hohe Bildung
Erklärung Migration - Spezifische Ressourcen
Kontextgebundenheit bestimmter Ressourcen
Humankapital allgemein
Sprachfähigkeiten
Kulturspezifisches Wissen
Soziales Kapital
Ethnisch homogene Netzwerke („Ethnisches Kapital“)
Je nach Ausmaß der ethnischen Schichtung mehr oder weniger von Vorteil
Ethnische Enklave als Ersatzmarkt/Nischenökonomie
Umstritten, ob allgemein von Vor- oder Nachteil (abhängig von Herkunftsgruppe)
Erklärung Migration - Präferenzen und Motive
Bereitschaft von Zuwanderern und Arbeitgebern in aufnahmeladspezifisches Kapital zu investieren
Rückkehrorientierung
—>Plan nur für geringe Dauer in Deutschland zu bleiben, dann weniger Bereitschaft und Motivation —>z.B. weniger motiviert deutsch zu lernen, wobei die deutsche Sprache eine Voraussetzung für attraktive Arbeitsplätze ist
Siehe Geschlechterungleichheit
Diskriminierungspräferenzen
Empirische Befunde Migration
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