Geben Sie einen Überblick über die Öffnung und Regulierung der TK-Märkte in den USA.
1870-1970: Ausweitung der Regulierung mit De-Liberalisierung
Gründung der Interstate Commerce Commission zur Eisenbahn-Regulierung
Regulierung von Schnellzügen, Öl-Pipelines, später Verkehr und Wassertransporte
Gründung der Federal Communications Commission (FCC)
Seit 1970: Liberalisierung mit De-Regulierung und Re-Regulierung
Verringerung der Rechte der ICC, schließlich der Abschaffung
Zerschlagung der AT&T später TK-Gesetz mit Zugangsregulierung
Geschichte des TK-Sektors USA
FCC: Schutz des AT&T Konzern vor Wettbewerbern -> Wettbewerb bei Ferngesprächen -> Kartellverfahren gegen AT&T -> Telecommunications Act
-> Unabhängige regionale Netzbetreiber: Regional Bell Operationg Companies (RBOC) + Verpflichtung zum Netzzugang im regionale Netz (local loop) für Wettbewerber aller Art
Geben Sie einen Überblick über die Öffnung und Regulierung der TK-Märkte in Deutschland.
Bis 1989: Staatliches Monopol Deutsche Bundespost (DBP), nicht gewinnmaximierend aber kostendeckend
DBP nimmt sämtliche Funktionen im Fernmeldewesen wahr
Alleiniges Recht öffentliche Netze zu erichten und zu betreiben
Vermittlungsmonopol für alle TK-Leistungen
Endgeräte müssen von der DBP gemietet werden
1989-1998: Institutionelle Veränderungen
1989: Trennung der regulatorischen und unternehmerischen Funktionen
1994: Gesetzliche Grundlage für Teilprivatisierung der Telekom
1996: Alle TK-Dienstleistungen inkl. Errichtung und Betrieb von Netzen werden für den Wettbewerb freigegeben
1998: Gründung der Regulierungsbehörde für TK und Post
Geschichte der Regulierung in DE
2005: Erweiterung der Zuständigkeit auf Energie, Strom und Gas + Umbennung in BNetzA
2006: Erweiterung auf Eisenbahnregulierung
Legen Sie die Unterschiede des allgemeinen und sektorspezifischen Wettbewerbsrecht dar.
Bundeskartellamt
BNetzA
Allgemeine Wettbewerbsaufsicht
Fusionskontrolle
Kartellverbot
Verbot Dumpingspreise
Missbrauchsaufsicht
Öffentliche Ausschreibungen
Regulierung auf Netzumärkten
Sicherstellung des diskrimminierungsfreien Netzzugangs
Regulierung der Netzentgelte
Überwachung Entflechtung
Erklären Sie die Marktliberalisierung und Zugangsregulierung im Jahr 1998.
Zugang zu wesentlichen Einrichtungen für Wettbewerber
Regulierung der Zugangspreise
Entbündelung der TAL
Regulierung der Endkundenpreise, um Behinderungsmissbrauch des Incumbents auszuschließen
Wettbewerb bei Telefongespräche durch Resale
Call-by-Call: Wahl des günstigeren Anbieters
Preselection: Vorprogrammierte Verbindungsnetzbetreiberauswahl
Wettbewerb um Kundenverträge durch Anmietung der TAL
HVt-TAL: Hauptverteiler bis Kundenanschluss (06/22: 10,65€/m)
KVz-TAL: Kabelverweiger bis Kundenanschluss (6,92€/m)
Nennen Sie die Gründe für Regulierung und definieren was man unter einem monopolistischen Bottleneck versteht.
Gründe der Regulierung
Wichtiges Gut
Bei Unternehmen in monopolartiger Stellung
Potential von Stellung missbrauchen, da kein Wettbewerb
Regulierung verbesser die Situation
Monopolistisches Bottleneck
Produktionsstufen, die unverzichtbar sind mit starkter Subadditivtität
Reaktion: Unbundling und Zugangsregulierung
Was ist das monopolistische Bottleneck im TK-Sektor.
Wertschöpfungskette: Engeräte -> Backbone -> TAL -> Dienste -> Vertrieb
TAL wichtigster Kostenfaktor (Economies of density)
Zentrale Frage: Gibt es einen monopolistichen Bottleneck?
Zentrale Frage: Finden sich geeignete wirtschaftliche Schnittstellen für Zugangsregulierung zum Bottleneck?
Standardisierte Schnittstellen als Grundvoraussetzung
Aussicht auf Wettbewerb auf den anderen Wertschöpfungsstufen
Zentralle Frage: Wird sich das reguliert Netz gut weiterentwicklen
Rückfalloption: Wenn Zugangsregulierung nicht geeignet erscheint, dann ist die Regulierung der Endkundepreise zu erwägen
Erklären Sie die zwei Formen des “Unbundling” und die Regulierung des Zugangs von Wettbewerbern.
Formen des Unbundling
Produkt-Unbundling: Zentrale Engpass-Ressourcen müssen seperat angeboten werden, zu regulierten Preisen
Unternehmensunbundling: Betreiber der monopolistischer Bottlenecks (Netze) müssen abhnängig von den Diensteanbietern sein
Unbundling und Regulierung des Zugangs von Wettbewerbern
Local Loop Unbundling (Ab 1998) - Verpflichtung des Incumbents, Zugang zum LL zu gewähren
Kollokationsräume und Leerrohre (Ab 1998) - Zugangspunkte (HVt), um eigene Hardware zu installieren
Bitstream access (Ab 2014) - Übernahme von Daten der Kunden an Übergabepunkten, kein Anmieten von physischen Leitungen
Nennen Sie die zwei Formen des Markteintritts.
Non-facilities based entry: Call-by-Call, preselection
Entrant ist von der Infrastruktur des Incumbents vollkommen abhängig, Konkurrenz nur auf der Dienstebene (Resale)
Facilities based entry: Local Loop Unbundling oder Bistrom-Zugang mit eigenen Backbone-Kabeln, Servern usw. ab Übergabepunkt
Frage: Ab welcher Art / Menge von facilities liegt ein facilities based enty vor?
Erläutern Sie das Modell der Ladder of investment/replicability.
Wettbewerber investieren Schritt für Schritt, beginnend bei leicht replizierbaren Anlagen
Je flacher das Geschäftsmodell desto leichter der Markteintritt, desto höher die zu erwartende Wettbewerbsintensität
Grundfrage: Hohe wettbewerbsintensität auf kundenahen Stufen? Oder tieferen, weniger intensiven Wettbewerb?
Erklären Sie mögliche Anreize für facilities based entry und den Begriff Asymmetrische Regelung.
Beispiel:
Zugangspreise, die mit der Zeit planmäßig angehoben werden
Zeitliche Begrenzung des Unbundling
Ankündigung des “phasing out” der Regulierung: Rückführung der sektorspezifischen Regulierung, sobal sich dauerhaft stabiler Wettbewerb etabliert hat, dann nur Kontrolle durch allgemeines Wettbewerbsrecht
Asymmetrische Regulierung:
In DE: Regulierung für Unternehmen mit beträchtlicher Marktmacht: Hier nur die DTAG
Aspekt für Ladder-Anreiz und Phasing-Out: Wettbewerber sollen wachsen und investieren
Nennen Sie zwei Aspekte des Regulierungsverfahrens.
Ex-Post-Regulierng
Regulierer stellt im Nachhinein fest, ob bestimmte Verhaltensweisen wettbewerbskonform waren oder nicht
Vorteil: Zugriff auf vorliegende Marktinformationen
Nachteil: Zeitliche Verzögerung durch nachträgliche Entscheidungen (Katz & Maus Spiel)
Ex-Ante-Regulierung
Regulierer genehmigt Entgelte, bevor sie wirksam werden können
Vorteil: Wettbewerbswidrige Praktiken werden direkt a priori verhindert
Nachteil: Tatsächliche Wirkung der Strategien am Markt und Reaktionen der Markteilnehmer können nur abgeschätzt werden
Nennen Sie im Rahmen der Regulierung zwei Ansätze zur Kostenermittlung
“Backward looking”
“Forward looking”
Basis: tatsächlich angefallene Gesamtkosten
Wenig Effizienzanreize für reguliertes Unternehmen
Basis: Long Run Incremental Costs (LRIC) - aktuelle effiziente Kosten der Bereitstellung eines Inkrements
In TKG: Kosten der effizienten Leistungserstellung
Kostenermittlung durch Unternehmensvergleich (top-down) oder analytische Kostenmodelle (bottom-up)
REOT: Reasonably Efficient Operator Test
Erklären Sie die Gemeinkostenproblematik und Preis-Kosten-Schere.
Incumbent ordnet Gemeinkosten nicht den wettbewerblichen Bereichen, sondern dem Netz zu
Wettbewerbsnachteil für nicht integrierte Wettbewerbsunternehmen durch überhöhte Verlustpreise
Verzerrung des Wettbewerbs auf Dienstebene
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