Welche Kraft ist hauptsächlich verantwortlich für die Ultrafiltration, welche für die Resorption?
Was versteht man unter Nettoultrafiltrat?
Nennen Sie mindestens einen krankhaften Zustand, der mit einer Erhöhung des Nettoultrafiltrats verbunden ist!
UF: BKD
Res: KODPL
= restlichen 10% des Ultrafiltrats, die nicht wieder durch Resorption in die Blutkapillare aufgenommen werden —> lymphpflichtig
Aktive Hyperämie (pathogene Entzündung)
Passive Hyperämie (Thrombose, CVI, Herzinsuffizienz)
Sinken des interstitiellen Drucks (pathogene Entzündung, Lipödem, Kachexie)
Hypoproteinämie (Mangelernährung, Leberzirrhose, Nierenerkrankungen, Darmerkrankungen, Hauterkrankungen)
Anstieg des KODIF (lymphostatische Ödeme, pathogene Entzündungen)
Erhöhung der Blutkapillarpermeabilität
(lokal: akute Entzündung, pAVK)
(generalisiert: zyklisch-idiopathische Ödeme)
Beschreiben Sie den anatomischen Aufbau des Lymphgefäßsystems! (Die einzelnen Bauelemente und deren Funktion, die Begriffe – regionäre Lymphknoten und Tributargebiet, den Begriff – lymphatische Wasserscheiden)
Lymphsinus:
Aufbau: überlappendes Endothel, Basalmembran
Funktion: Aufnahme von Gewebsflüssigkeit —> Lymphe
Präkollektor:
Aufbau: Endothel, Basalmembran, beginnende Muscularis, vereinzelte Klappen, Mündungsklappe kurz vor Kollektor (vermindert Rückfluss)
Funktion: Aufnahme und Transport
Lymphkollektor/ Lymphstamm:
Aufbau: Endothel, Basalmembran, Muscularis, Klappen aus Endothel, Rezeptoren zur Stimulation
Funktion: Transport
Lymphknoten:
Aufbau: straffe Bindegewebskapsel, engmaschiges filterähnliches Zellnetzwerk, Vasa affarentia und Vasa efferentia, Blutgefäße
Funktion: Filterfunktion, Immunabwehr, Rezirkulation von Lymphozyten, Rückresorption von Wasser
Regionäre Lymphknoten = Lymphknoten, die die Lymphe eines bestimmten definierten Körpergebiets sammeln
Tributargebiet = ist das definierte Körpergebiet, für das regionäre Lymphknoten verantwortlich sind
Lymphatische Wasserscheiden = lymphgefäßarme Interterritorialzonen Trenngebiet zw. 2 benachbarten kutanen Tibutargebieten (trennt somit die Abflussgebiete)
Über welche Kompensationsmechanismen verfügt der Körper bei einer Lymphostase?
Sicherheitsventilfunktion —> wird über den Rückstau der Gewebsflüssigkeit aktiviert (noch funktionstüchtige LG)
Entstehung von Umgehungskreisläufen über bereits bestehende Anastomosen
Entstehung neuer lympho-lymphatischer Anastomosen (stimuliert über gefäßwachstumsfördernde Faktoren)
Entstehung neuer lympho-venöser Anastomosen
Gewebsflüssigkeit sickert über Bindegewebskanäle (prälymphatische Kanäle) aus dem gefährdeten bzw. lymphostatischen Gebiet in benachbarte Areale
Extralymphvaskuläre zelluläre Plasmaproteinbewältigung durch Makrophagen (= Fresszellen) —> bauen die Eiweißkörper in ihre Einzelbestandteile ab, in Aminosäuren, die dann nicht mehr lymphpflichtig sind (Proteolyse)
Welche Kräfte sind für die Strömungen des Blutes in den Venen verantwortlich?
Nennen Sie die Kräfte, die für die Strömungen der Lymphe verantwortlich sind!
Steuermechanismen zur Regulierung des Kreislaufs generell:
Herz-Kreislaufzentrum, Barorezeptoren in den Gefäßen, Vegetativum, humorale und lokale Steuersubstanzen (Hormone), gezielte neuronale Ansteuerung vom Herz (Steigerung oder Senken des HZV)
Faktoren, die den Druck in den Venen verändern:
Reibungsverlust in den Gefäßen, zellreichste Körpersubstanz
Schwerkraft
Kontraktion der Ventrikel nach unten gezogen + gleichzeitige Raumvergrößerung des Vorhofs —> Folge: Druck von -0mmHg in V. Cava in der Ansaugphase
Venen sind Niederdruckgefäße, dünnwandig mit schwacher Muskelschicht —> bei längerer Druckbelastung werden sie gedehnt, was zu einem vergrößerten Durchmesser führt —> venöses Pooling = Druckerhöhung = Fließgeschwindigkeitsreduktion
Kräfte der Lymphströmung
Grundrhythmus (Sinusknotenähnlich) —> 6-12/min
B.B. Sicherheitsventilfunktion (Histomechenische Kopplung, Frank-Starling-Mechanismus, Gewebshormone, sympatischer Einfluss)
Haut-/ Muskel- und Gelenkpumpe
Pulsation benachbarter Arterien, Bewegung der Eingeweide, des Zwerchfells und des Herzens
Druckschwankungen zwischen Thorax und Abdomen
Zentralvenöser Unterdruck
Äußere Anwendungen (MLD, Bewegung, Atmung, Lagerung)
Aktivierung der Sicherheitsventilfunktion durch …
Anstieg der Gewebsflüssigkeit mit Erhöhung der Lymphbildung durch histomechanische Kopplung zwischen den initialen Lymphgefäßen und dem elastischen Fasernetz des Interstitiums über die Ankerfilamente
Automatische Erhöhung des Lymphtransports über den Frank-Starling Mechanismus der Lymphangione sowie Gewebshormone
Zusätzlich sympathische Beeinflussung
Beschreiben Sie die Druckverhältnisse in den verschiedenen Abschnitten des Körperkreislaufs!
Welcher Teil des Blutgefäßsystems ist für die Höhe des peripheren Widerstandes verantwortlich?
Welche Beziehung besteht zwischen der Höhe des peripheren Widerstandes und dem arteriellen Blutdruck?
Arterieller Bereich:
Aorta: 100mmHg
(Große Arterien: 90mmHg)
Kleine Arterien: 85mmHg
Präk. Arteriolen: 85-30mmHg
Blutkapillaren: 30-10mmHg
Venöser Bereich:
Postk. Venolen: 10mmHg
(Kleine Venen: 8mmHg)
(Große Venen: 5mmHg)
Vena Cava: +/- 0mmHg
Die präkapillären Arteriolen
—> siehe Hagen-Poisseill`sches Gesetz: Je enger das Gefäß, desto höher ist der Strömungswiderstand. Er verhält sich umgekehrt proportional zur 4. Potenz des Gefäßradius.
—>Ihr Spannungszustand/Tonus reguliert die bedarfsgerechte Verteilung des Blutes im Organismus und die Durchblutung der Organe und damit den BKD
--> präk. A. sind sehr kleinlumige Gefäße —> schlechte Leiter —> hoher Gefäßwiderstand
Arterieller Blutdruck = peripherer Widerstand x Herzzeitvolumen
o Dilatation der präk. Art. —> RR niedrig —> BKD hoch
o Konstriktion der präk. Art. —> RR hoch —> BKD niedrig
Welche Zustände führen zur Entwicklung einer aktiven Hyperämie?
Welche Zustände führen zur Entwicklung einer passiven Hyperämie?
Was versteht man unter einer Hypoproteinämie? Beschreiben Sie deren Auswirkungen auf die Endstrombahn!
pathogene Entzündung
Thrombose, CVI, Herzinsuffizienz, Leberzirrhose
= Eiweißmangel im Blut —> Wasserbindekraft des Blutes ist zu gering —> die resorbierende Kraft sinkt
Was versteht man unter den Begriffen: Lymphzeitvolumen, Transportkapazität des Lymphgefäßsystems und Sicherheitsventilfunktion?
Lymphzeitvolumen = Die tatsächlich transportierte lymphpflichtige Last des LGS in einer Zeiteinheit (am Tag), maximal erhöhbar bis zur TK (Vergleichbar mit dem Herzzeitvolumen)
—> Menge an Lymphe, die an einem Tag wieder über die Venenwinkel zurück in den Körperkreislauf gelangt (3-5l)
Transportkapazität des Lymphgefäßsystems = die maximal mögliche Menge an LZV
Sicherheitsventilfunktion = bedarfsgerechte Anpassung des LZV an eine sich verändernde LL (10-20fache, kurzzeitig auch mal 50fache)
Klassifikation der Ödeme
Welche Ödemform ist mit sekundären Gewebsveränderungen verbunden?
Extrezelluläre Ödeme
Intrazelluläre Ödeme
eiweißreich lokal
Lymphödem ☑️
entzündliche Ödeme
insteril/pathogen❌
steril☑️
eiweißreich generalisiert
zyklisch idiopathisches Ödemsyndrom☑️
eiweißarm lokal
CVI❌
Lungenödem❌
eiweißarm generalisiert
Eiweißmangelödeme❌
kardiale Ödeme❌
Was versteht man unter dem Begriff Latenzstadium des Lymphödems? Nennen Sie ein klinisches Beispiel!
TKreduziert ≥ LLnormal (LGS schon krank aber kann LL noch bewältigen) —> keine Schwellung
=verborgenes Stadium
Klinische Beispiele:
Lymphangiopathie mit noch suffizientem LGS
Stadium 0 des Lymphödems
Intervallstadium des Lymphödems wenn erworben
—> kann man über Lymphszintigrafie diagnostizieren
—> keine Indikation für KPE
(Ein Patient mit einem primär oder sekundär geschädigten LGS kann lebenslang in der Latenzphase bleiben.)
Therapie: Verhaltensregeln wie beim bestehenden Lymphödem um Ödementwicklung zu vermeiden)
Was versteht man unter dem Begriff Ödembereitschaft?
Beschreiben Sie die pathophysiologischen Vorgänge z.B. bei einer auftretenden Hypoproteinämie!
= Wenn das Starling`sche Gleichgewicht im ganzen Körper oder in einem großen Gebiet des Körpers so gestört ist, dass das Nettoultrafiltrat steigt, z.B. bei einer Hypoproteinämie mit Verringerung des KODPL.
Die Sicherheitsventilfunktion des LGS kann den Wasserverlust nicht ausgleichen, die zirkulierende Blutmenge sinkt.
So besteht jetzt die Gefahr des Volumenmangel-Schocks.
Es kommt zu einer Gegenregulation, die in ihrer Gesamtheit als Dehydrationsreaktion (Schockreaktion) bezeichnet wird und das Ziel hat Flüssigkeit zu konservieren.
Symptome:
Durst- und Salzhunger
Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems:
Vasokonstriktion mit verminderter Nierendurchblutung und eingeschränkter Harnproduktion = Oligurie
Erhöhung des peripheren Widerstands
Der Dickdarm verstärkt seine wasserresorbierende Tätigkeit = Obstipation
Schweißdrüsen stelle ihre Funktion weitgehend ein
Vermehrte Ausschüttung des antidiuretischen Hormons
So erhöht sich das zirkulierende Blutvolumen und der arterielle Blutdruck steigt.
Folge: generalisierte Ödeme mit Gewichtszunahme, Durst, Oligurie und Obstipation
(Diese Regulationsmechanismen spielen auch bei dem zyklisch-idiopathischen Ödemsyndrom eine Rolle.)
Welche Insuffizienzformendes Lymphgefäßsystems kennen Sie? Nennen Sie jeweils ein Krankheitsbild!
Dynamische Insuffizienz/Hochvolumeninsuffizienz (TKnormal < LLerhöht)
—> CVI Stadium 1, Hypoproteinämie, Inaktivität, Lungenödem
Mechanische Insuffizienz/Niedrigvolumeninsuffizienz (TKreduziert< LLnormal)
—> Lymphödem
Sicherheitsventilinsuffizienz/Kombinationsform (TKreduziert < LLerhöht)
—> Entzündungen, CVI 2 und 3
Beschreiben Sie die klinischen Stadien des Lymphödems und deren Therapie!
Stadieneinteilung
Merkmale
Entstauungsphase
Optimierung und Konservierung
Stadium 0 = Latenzstadium
Keine Schwellung
Pathologisches Lymphszintigramm
Verhaltensregeln wie bei einem bestehenden Lymphödem um eine Ödementwicklung zu verhindern
Stadium 1 = spontan reversibles Stadium
Ödem von weicher Konsistenz
Hochlagerung reduziert die Schwellung
eiweißreich
MLD 1x täglich
LKV
ÜB und ggf. KG
Ambulant
Dauer: bis 21 Tage
MLD in Serien o. nach Bedarf
Kompressionsstrümpfe
Stadium 2 = nicht spontan reversibles Stadium
Ödem mit sek. Gewebsveränderungen
Hochlagerung ohne Wirkung
Fibrosklerose + rez. Erysipele
Ambulant oder stationär
Dauer: bis 28 Tage
MLD befundadaptiert Kompressionsstrümpfe/LKV n.B.
Ggf. KG
Dauer: evtl. lebenslang
In Abständen wdh. der Entstauungsphase
Stadium 3
Deformierende, harte Schwellung, häufig lobuläre Form mit typischen Hautveränderungen
Exzessive Fibrosklerose und Elephantenhaut
MLD 1-2x täglich
Stationär
Dauer: bis 35 Tage
MLD befundadaptiert Kompressionsstrümpfe/LKV b.B.
Plastische Chirurgie?
Klassifikation des Lymphödems
Benigne (gutartig) oder maligne (bösartig) —> wichtigste Unterteilung (maligne Hinweise: akuter Beginn, rasche Prograssion, starke Schmerzen, zentrale Betonung, Hautfarbe glänzend, evtl zyanotisch)
Primär (anlagebedingt) oder sekundär (erworben) —> über Ausschlussdiagnose
Primär:
—> nach zeitlichem Auftreten:
Lymphoedema congenitum = angeboren
Lymphoedema praecox = bis 30. Lj.
Lymphoedema tardum = nach 30. Lj.
—> familiär oder sporadisch
—> mit oder ohne auslösenden Faktor
Sekundär (nach Lymphangitis, Iatrogen, posttraumatisch, maligne, artifiziell, …)
Lymphödem mit oder ohne Reflux (chylös oder nicht chylös) —> Folge: Lymphzysten und -fisteln (ACHTUNG Infektionsgefahr!)
Reine Lymphödeme/Lymphödeme in Kombinationsform
Adipositas + Lymphödem
Lipo-Lymphödem
Phlebo-Lymphödem
Phlebo-Lipo-Lymphödem
Sprechen Sie über die Ursachen des primären Lymphödems und dessen Klassifikation!
Ist eine Ausschlussdiagnose —> nach Ausschluss aller sekundären Ursachen
Ursachen: Dysplasien der Lymphgefäße – Hypoplasie, Hyperplasie, Teilaplasie und/oder der Lymphknoten, Aplasie oder eine Leistenknotenfibrose
Klassifikation:
Nach zeitlichem Auftreten:
Lymphoedema praecox = bis 30.Lj.
Lymphoedema tardum = nach 30.Lj.
Nach Auftreten in der Familie
Familiär
Sporadisch
Nach ihrem Auftreten
Mit auslösendem Faktor (z.B. Bagatelltrauma)
Ohne auslösenden Faktor
Welche Ursachen für die Entwicklung eines sekundären Lymphödems kennen Sie?
Nach Lymphangitis durch Bakterien, Viren oder Parasiten
Iatrogen (ärztlich verursacht)
Posttraumatisch nach ausgedehnten Weichteilverletzungen
Maligne Lymphödeme
Artifiziell (vom Patienten selbst herbeigeführt z.B. durch Abschnürung oder chronische Immobilisation)
Postrekonstruktiv (nach Bypass-OP wegen einer pAVK)
Ischämisches Ödem (pAVK Stadium 3 und 4)
Angeborenes Ringband (durch Umschlingen durch Nabelschnur)
Geochemisch (durch in Hautrisse eindringende Silikate im Sand / Äthiopien)
Was versteht man unter dem Begriff artifizielles Lymphödem?
vom Patienten selbst herbeigeführt z.B. durch Abschnürung oder chronische Immobilisation, Einreiben chemischer Substanzen, chronische Beklopfung —> Ursache ist meist eine psychosoziale Störung oder Rentenwunsch
Was versteht man unter dem Begriff iatrogenes Lymphödem? Nenne Beispiele!
= ärztlich verursacht (weltweit 2. Häufigste Ursache)
Richtig: z.B. i.R. von Krebsbehandlungen: LK-Entnahme und/oder Strahlentherapie
Falsch: unnötige LK-Entnahme z.B. als erste Maßnahme aus Angst vor Krebs oder falsche Schnittführung bei einer OP, z.B. Knie OP (Schnitt quer medial am KG (Flaschenhals der LG))
Was versteht man unter dem Begriff malignes Lymphödem?
Bei welchen Symptomen denken Sie an das Vorliegen dieser Lymphödemform?
Was ist der Unterschied in der Symptomatik zu gutartigen Lymphödem?
= verursacht durch einen malignen Prozess, d.h. ein aktives Krebsleiden!
Symptome gutartiges LÖ
Langsame Entwicklung
Schmerzlos, evtl. Spannungsgefühl
Konsistenz: weich bis hart
Keine Kollateralvenen
Distal betont
Hautfarbe normal
Guter Therapieerfolg
Symptome malignes LÖ
Schnelle Entwicklung
Evtl. starke Schmerzen
Konsistenz: prall, wächsern
Kollateralvenen
Deutliche zentrale Betonung
Auffällige Farbveränderung (glänzend, evtl. zyanotisch)
Schlechter oder kein Therapieerfolg
Beschreiben Sie de Symptomatik der Lymphangiosis carcinomatosa cutis und des Angiosarkoms.
Mit welchen Erkrankungen können sie verwechselt werden?
Lymphangiosis carcinomatosa cutis (Tumorzellen wachsen in die Lymphgefäße der Haut ein und wuchern in dieser weiter —> Verstopfung des LGS): bizarre/ausgefranst, inselförmige, flächige und flammende Rötung, langsame Progression über Wochen, leichte Überwärmung
—> leicht mit Erysipel/Wundrose zu verwechseln
—> meist bei Brustkrebspatienten, da sehr Hautnah
Angiosarkom (Blutgefäßendothelzelle wandelt sich in eine Sarkomzelle um): bläulich/rötlich hämatomartiger Fleck, der beständig ist + schnelle Progression
—> leicht mit Hämatom zu verwechselt
Beschreiben Sie die Pathophysiologie der akuten Entzündung und deren Ursache! Wie beurteilen Sie die Anwendung der MLD beim entzündlichen Ödem?
Durch ein Trauma werden Gewebshormone (Entzündungsmediatoren) freigesetzt und es kommt zu einer:
Aktiven Hyperämie mit den Symptomen: Rötung, Überwärmung und einem Anstieg der lymphpflichtigen Wasserlast
Erhöhung der Permeabilität an Blutkapillarwänden und an den postkapillären Venulen mit zusätzlichem Anstieg der lymphpflichtigen Eiweiß- und Zelllasten
Einer initialen Verflüssigung der Grundsubstanz (Gewebedruck sinkt)
Die LG reagieren mit ihrer Sicherheitsventilfunktion. Aus der zunächst dynamischen Insuffizienz wird jedoch schnell eine Sicherheitsventilfunktion mit einem eiweißreichen Ödem, da die entzündlichen Prozesse
Auch die Lymphgefäße erfassen
Und die Entzündungsmediatoren
zu einem Lymphgefäßspasmus führen. Das massive eiweißreiche Ödem führt zu Hypoxie, Azidose und Zelltod. Schmerz und tote Zellen unterhalten die Entzündung weiter im Sinne des Circulus vitiosus)
—> Es entsteht ein eiweißreiches, örtlich begrenztes Ödem auf dem Boden einer Sicherheitsventilinsuffizienz.
Merke: Akute Infektionen sind eine absolute Kontraindikation für MLD/KPE!!!
Der Einsatz der MLD bei Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis.
CRPS: Stadium 1 und 2 vorsichtige MLD und Kompression
Rheumatoide Arthritis: KPE wichtig sowohl im akuten Schub als auch dazwischen
Sklerodermie: MLD reduziert die Entzündung, lockert die Fibrosen, verbessert/erhält die Gelenkbeweglichkeit, Mundinnendrainage zur Vergrößerung der Mundöffnung, keine Kompression wegen Durchblutungsstörung!!
Multiple Sklerose: MLD zur Behandlung der Extremitätenödeme, sowie der Gesicht- Halsregion mit paravertebraler Behandlung und Mundinnendrainage, Vorsicht bei Kompressionstherapie wegen Sensibilitätsstörungen
Welche Insuffizienzform liegt beim kardialen Ödem vor? Ist die Behandlung durch MLD/KPE indiziert? Bei welchen Symptomen denken Sie an eine Herzinsuffizienz?
Eine Herzinsuffizienz wirkt sich immer aus als venöses Abflusshindernis/passive Hyperämie/Anstieg der Wasserlast
—> Hämodynamische Insuffizienz: TKreduziert < LLerhöht (Sonderform der Sicherheitsventilfunktion)
Rechtherzinsuffizienz
Linksherzinsuffizienz
betroffen ist …
Lungenkreislauf
Körperkreislauf
Symptome
Zyanose
Schwäche/Ermädbarkeit
Atemnot unter Belastung
Rasselgeräusche, Husten
aktive Atemhilfsmuskulatur
stützt sich viel auf Unterarme auf
Halsvenen gestaut
behäbiger Gesamteindruck
Aszitis
Beinödeme (im Tagesverlauf zunehmend)
Gewichtszunahme
Leberschwellung
Gemeinsame Symptome: eingeschränkte Leistungsfähigkeit, häufiges Wasserlassen (v.a. in der Nacht), Tachykardie bei Belastung und Herzrhythmusstörungen
Merke: absolute Kontraindikation für MLD/KPE!!
Was bedeutet der Begriff Reflux in der Lymphologie?
Erläutern Sie dessen Symptome und seine Bedeutung in der physikalischen Behandlung!
Bei erworbener oder anlagebedingter Klappeninsuffizienz der Lymphgefäße.
Reflux = durch Aussackungen sind Klappen nicht mehr suffizient —> Lymphe kann sich entgegen der Abflussrichtung bewegen)
(Lymphe versackt und durch hohen Druck pressen sie sich durch Gewebe —> von außen als Blässchen sichtbar, die mit Lymphe gefüllt sind)
Lymphzysten = Lymphbläschen
Lymphfisteln = geplatzte Lymphbläschen mit Reflux
Über die Haut
In den Darm
In die äußeren Genitalien
In Gelenke
In Körperhöhlen
= schwerwiegende Komplikation mit hoher Infektionsgefahr! Eine stationäre Therapie ist empfohlen!
Beschreiben Sie die Phasen der KPE! Unter welchen Umständen sollte die Phase 1 nicht unter ambulanten Bedingungen erfolgen?
Phase 1 - Entstauungsphase
Ca. 1-5 Wochen – ambulant/stationär
Mind. 1x MLD/Tag
Kompression durch einen lymph. Kompressionsverband 22Std./Tag
Hautpflege
ÜB oder evtl. KG mit Therapeuten
Phase 2 – Erhaltungs-/Optimierungsphase
Evtl. lebenslang
MLD befundadaptiert bzw. serienweise + evtl. LKV
Kompression durch K-Strümpfe (Flachstrickware, maßgefertigte nur tagsüber zu tragen)
Evtl. KG
Wann sollte ein Lymphödem stationär verstaut werden?
Bei Komplikationen von Seiten des Lymphödems (z.B. mit Reflux, an mehreren Körperregionen, am Kopf oder am Genital, mit Lymphozele, …)
Bei Komplikationen von Seiten des Patienten (artifiziell, maligne, schwere Begleiterkrankungen, Kinder bis 10.Lj., gutachterliche Fälle)
Bei Komplikationen von Seiten des Therapeuten (Unterfahrenheit des Th/Arztes/Sanitätshauses, zu weite Anfahrtswege, Zeitmangel, räumliche Voraussetzungen)
Erläutern Sie den Wirkungsmechanismus der MLD und der Kompressionstherapie!
Wirkungen der LMD:
Verbesserung der Lymphbildung
Verschieben von Lymphe und Gewebsflüssigkeit
Steigerung der Lymphangiomotorik
Lockerung von fibrotisch verändertem Bindegewebe
Erhöhung des Lymphzeitvolumens kranker Lymphgefäße
Wirkungen der Kompressionstherapie
Erhöhung des Gewebsdruckes (interstitieller Druck) Reduzierung des UFerhöht
Wirksamkeit von Muskel- und Gelenkpumpe verbessert sich
Verbesserung des Rückflusses
Vergrößerung der Reabsorptionsfläche
Verbesserte lokale Flüssigkeitsverdrängung
Zusätzliche Wirkung auf Venen:
Wirkt Venenklappeninsuffizienz entgegen
Verengung der venösen Strombahnen —> Strömungsbeschleunigung —> Thromboseprophylaxe
Blutvolumen in den Venen der bandagierten Extremität verringert sich
Lindern bzw. stoppen des Fortschreitens der CVI
Senken der effektiven ultrafiltrierenden Kraft
Nennen Sie einige falsche Behandlungsformen des Lymphödems!
Diuretische Therapie (Wasseranteil wird ausgeschieden Eiweiß bleibt zurück)
Alleinige apparative, intermittierende Kompressionsbehandlung (lediglich Verschiebung der Flüssigkeit)
Falsche Operationsmethoden (z.B. Resektionsmethoden, die den Lymphfluss nicht verbessern oder sogar verstümmeln)
Falscher Aufbau der MLD/KPE (z.B. bei Zustand nach Mamma-CA OP)
Fehlende Kompressionstherapie (da sonst keine effektive Therapie möglich)
An was müssen Sie denken, wenn ihr Lymphödempatient über
a. Unerträgliche Schmerzen klagt?
b. Die lymphödematöse Gliedmaße gelähmt ist?
c. Ein Ulcus z.B. an der vorderen Thoraxwand zu sehen ist?
—> Malignes Lymphödem
Nehmen Sie zu der Frage Stellung, ob durch die Anwendung der MLD die Gefahr der Metastasierung einer Krebserkrankung besteht?
Nicht äußere Einflüsse, wie die MLD, sondern die biologischen Eigenschaften der Krebszellen und die körpereigenen Abwehrmechanismen bestimmen ob und wann es zur Metastasierung kommt.
Beschreiben Sie die Pathophysiologie, Symptomatik und Therapie der Wundrose!
Pathophysiologie:
Häufige Komplikation des Lymphödems
Ursache: meist Streptokokken, selten Staphylokokken
Symptomatik:
Akut einsetzendes, starkes Krankheitsgefühl
Flächige, flammende Rötung, Schwellung, Schmerz, eingeschränkte Funktion
Hohes Fieber über 39 Grad mit Schüttelfrost
Lymphknotenschwellung im Abflussgebiet
Ödemzunahme aufgrund der akuten Entzündung
Folge: zunehmend geschwächtes Immunsystem
Therapie:
Bettruhe, Kühlung, Hochlagerung der Extremität, antibiotische Therapie
Ist eine absolute KI für die KPE!!!
jede Hautrötung im LÖ ist erstmal eine Wundrose —> zum Arzt!
Beschreiben Sie die Pathophysiologie, Ursache und Therapie des Nephrose-Syndrom!
Pathophysiologie: = Große Proteinurie
Verursacht durch einen pathologischen Zustand der Nieren
Dabei kommt es, durch eine verstärkte. Durchlässigkeit der Glomeruluskapillaren, zu einem Verlust von großen Mengen Eiweiß über den Urin
Bluteiweiße binden Wasser —> resorbierende Kraft sinkt
Folge: Dys- und Hypoproteinämie, Hyperlipidämie
Generalisierte Ödeme (gedunsenes Gesicht, weich und leicht eindrückbar)
Pleuraergüsse
Erhöhtes Infektionsrisiko
Erhöhte Thromboseneigung wg. Antithrombin 3-Mangel
Therapie: je nach Ursache —> ärztliche Therapie (Keine KPE indiziert!!!)
Beschreiben Sie die Pathophysiologie, Ursache und Therapie der chronischen Veneninsuffizienz!
—> Die 4 häufigsten Ursachen:
Zustand nach einer abgeheilten, tiefen Beinvenenthrombose mit Defektheilung
Varizen/Krampfadern
Bewegungsarmut, Lähmung, Gelenkversteifung
Adipositas
—> Virchow`sche Trias: Gefäßwandschaden, Gerinnungsstörung, Strömungsverlangsamung
Die Venenklappen können nicht mehr richtig schließen. Das Blut fließt dann im Stehen und auch bei Bewegung zurück ins Bein (Reflux). Sowohl Reflux durch Destruktion der Venenklappen als auch Obstruktion der Vene sind gleichzeitig im gleichen Venensystem möglich. Sie führen zu einem Abflusshindernis des venösen Blutes aus dem Bein oder zu einem Rückfluss durch die insuffizienten Venenklappen. In jedem Fall kommt es dadurch zu einem Anstieg des venösen Druckes distal der Strömungsinsuffizienz. Man nennt dies eine ambulatorische venöse Hypertension, da auch beim Gehen oder venöse Druck über die Muskel- Gelenkpumpe nicht mehr ausreichend abgepumpt werden kann.
Dieser venöse Hochdruck setzt sich bis in die Blutkapillare fort:
Es tritt eine passive Hyperämie auf
Der BKD steigt und folglich das Nettoultrafiltrat
Fällt durch die Bewegungsarmut, Lähmung, Gelenkversteifung o.Ä. die Muskel-Gelenkpumpe als wichtiger Faktor für die Fortbewegung des venösen Blutes aus, kommt es ebenfalls zu einem Anstieg des venösen Druckes. —> UF wird vermehrt —> Anstieg LL —> CVI
Durch Adipositas entwickelt sich abhängig vom BMI ein erhöhter Druck, der sich vom Bauchraum oder den Leistenvenen in die peripheren Venen fortsetzt. Meist kommt noch Bewegungsarmut dazu, die die Muskel-Gelenkpumpe ausschaltet.
Stadium
Therapie
Stadium 0
Keine Ödembildung
Kompression (Strumpf) und Bewegung in Kompression + Bewegung + gesunde Ernährung
Stadium 1
Eiweißarme, reversible, perimalleoläre Ödeme in der 2. Tageshälfte, Corona phlebectaria para-pllantaris, ev. Sekundäre Varikose
Kompression (Strumpf) und Bewegung in Kompression
MLD nicht indiziert
Stadium 2
Eiweißreiches, bleibendes Ödem und Verhärtung von Haut = Lipodermatosklerose, Hyperpigmentierung, Stauungsdermatitis, Atrophie blanche, Petechien
KPE
Siehe Stadium 2 + florides oder abgeheiltes Ulcus cruris venosum (durch Vernarbung der Muskelfaszien kommt es zu einem arthrogenen Stauungssyndrom durch Spitzfuß)
KPE nach vorheriger Wundversorgung
Beim PTS: primär konservativ mit Kompression, Bewegung und gesunden Lebensstil
Bei primärer Varikose: operativ
Generelle Empfehlungen für Venenpatienten: „schlecht ist sitzen und stehen, liegen und laufen ist lobenswert“
Morgens kalte Güsse
Kein Übergewicht
Kein reiner Sitz- und Stehberuf
Keine hochhackige Schuhe
Keine abschnürende Kleidung
Keine Hitzeanwendung etc.
Erläutern Sie die Basisdiagnostik und die weiterführende Diagnostik des Lymphödems!
Basisdiagnostik: —> anhand Anamnese, Inspektion und Palpation (reicht i.d.R. zur Diagnostik aus)
Einseitig oder asymmetrisch
Schmerzlose (Ausnahmen: Spannungsschmerz, maligner Prozess, rad. Phlexopathie, lymphostatische Arthropathie, Infektion)
Hautfarbe in der Regel normal
Vertiefung natürlicher Hautfalten
Hand bzw. Fußrücken mitbetroffen
Stemmer`sches Zeichen/ Hautfaltentest positiv
Konsistenzverhärtung ab Stadium 1-2 des Lymphödems
Die Basisdiagnostik reicht i.d.R. bei klinisch manifesten Lymphödemen aus.
Weiterführende Diagnostik:
Funktionslymphszintigraphie —-> Aussage über die Leistungsfähigkeit des LGS, indem ein radioaktiver Trägerstoff oberflächig injiziert wird
Indirekte Lymphographie —> Darstellung der oberflächigen Lymphgefäße durch intrakutane Injektion eines wässrigen Röntgen-Kontrastmittels auf eine Länge von ca. 50cm —> Erkennung von Dysplasien des LGS
Direkte Lymphographie —> öliges Kontrastmittel, dass zur Darstellung von Lymphkollektoren und Lymphknoten JEDOCH wegen Symptomverschlechterung nicht erlaubt (dient Diagnostik und Therapie von einem chylösem Reflux)
Indocyanin Grün-Fluoreszens-Lymphographie (ICg-Lymphografie) —> nach subcutaner Injektion werden mit Hilfe einer Infrarotkamera Fluoreszensbilder des Lymphknoten erfasst —> Nachweis Funktion (Stau ja nein), Anatomie, Auswirkung von Methoden wie MLD auf LGS
Bildgebende Verfahren wie Sonographie, MRT und CT —> dienen v.a. der Ursachenforschung von sekundären Lymphödemen und Nachweis maligner Erkrankungen oder Malformationen
Welche Rolle spielt ein Trauma/eine Verletzung bei der Entstehung eines Lymphödems? Unter welchem Aspekt hat dies eine besondere Bedeutung?
Wenn infolge einer Dysplasie der Lymphgefäße die TK bereits vor dem Trauma subnormal war, kann bereits eine geringgradige Verletzung, ein posttraumatisches primäres Lymphödem verursachen.
—> Trauma ist nicht schuld
Es bedarf einer ausgedehnten, mit einer darauffolgenden Narbenbildung einhergehenden Verletzung, um ein chronisches Lymphödem zu verursachen.
Die Unterteilung in posttraumatisch primäre und in posttraumatisch sekundäre Lymphödeme ist vor allem unter versicherungsrechtlichen Gesichtspunkten wichtig!
—> Trauma ist schuld
Welche Formen der eiweißverlierenden Enteropathie kennen Sie? Erklären Sie deren Pathophysiologie, Symptomatik und Therapie!
Formen
Exsudative Enteropathie
Lymphostatische Enteropathie
Pathophysiologie
Durch chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Hypertrophie der Magenschleimhaut oder Magenkrebs
Primäres Lymphödem des Dünndarms (mit Hypoplasie der Darmlymphgefäße oder Hyperplasie, dann mit Lymphfisteln an der Innen-und Außenseite der Darmwand)
Sekundär: z.n. Malignomtherapie, maligne Erkrankungen im Bauchraum, Rechtsherzinsuffizienz, dadurch evtl. generalisierte eiweißarme Ödeme
Symptomatik
Lymphödem des Dünndarms
Verlust von eiweißreicher Flüssigkeit in den Darm und Fettresorptionsstörung
Hypoproteinämie —> evtl. Ödeme
Bei Hyperplasie mit Reflux Fettresoprtionsstörung
Fettstühle, Durchfälle
Immunschwäche durch Lymphozytenmangel
Chylöser Aszitis
Bei p.LÖ oft mit Lymphödemen der Gliedmaßen und oder Genitalien
Keine MLD!! + KI für BTD
Diät: proteinreich, frei von LCT-Fetten, ausweichen auf MCT-Produkte / Ceres-Diät
P.LÖ: MLD mit Bauchtiefdrainage und AT
Evtl. operative Behandlung oder medikamentöse Therapie
Bei s. Formen ursächliche Therapie/Arzt, evtl. MLD
Nennen Sie die Erkrankungen die Sie erfolgreich mit der MLD/KPE behandeln können!
Primäre und sekundäre Lymphödeme
Lymphostatische Enzephalopathie und Ophtalmopathie
Lipo-Lymphödeme
Phlebo-Lymphödeme
Zyklisch-idiopathische Ödeme
Steril-entzündliche Ödeme, wie
Postoperative und posttraumatische Ödeme
Sklerodermie
CRPS
Akuter Schub bei PCP, M. Bechterew, aktivierte Arthrose, akuter Bandscheibenvorfall, MS
Welches sind die Kontraindikationen der MLD und Kompressionsbandage?
Kontraindikationen der MLD
—> Absolut:
Generell:
akute Entzündungen ausgelöst durch pathogene
dekompensierte Herzinsuffizienz
lokal:
akute Thrombose (bis zu 3 Wochen oder nach Rücksprache mit Arzt)
akutes, nässendes Ekzem
Mykose/nicht behandelter Pilz
Lokoregionäres Rezidiv
Lokal für Halsbehandlung
Schlddrüsenüberfunktion
Übrempfindlichkeit des Sinus caroticus
Herzrhythmusstörungen
Lokal für die Bauchtiefdrainage
Schwangerschaft
Menstruation
Ausgeprägte Arteriosklerose
Z.n. Radiatio im Bauchraum
Entzündliche Darmerkrankungen
Akute Beckenvenenthrombose
Divertikulitis
Anfallsleiden
Bauchaortenaneyrisma nach Rücksprache mit Arzt
Darmverschluss
—> Relativ:
Generell: Malignes Lymphödem (maligne Prozesse im Allgemeinen)
Lokal für Halsbehandlungen: Bei Verdacht auf arteriosklerotischen Veränderungen
Kontraindikationen für Kompressionstherapie
—>Absolut:
Akute Entzündungen, ausgelöst durch pathogene Keime
Kardiales Ödem/Dekompensierte Herzinsuffizienz
Höhergradige pAVK, bei Drücken unter 60mmHg (Beinarterie) bzw. ABI ≤ 0,5
Starke Neuropathien
—>Relativ:
Polyneuropathien
Arterieller Blutdruck
Diabetes mellitus
(bei chronischer Polyarthritis und CRPS werden milde Verbände mit elastischem Mull, Idealbinden und guter Unterpolsterung sehr gut toleriert.)
Beschreiben Sie die Symptomatik und Therapie des zyklisch-idiopathischen Ödems!
Kopfschmerzen, Nervosität, Depressivität, Müdigkeit bei Hypotonie
Oligurie, Obstipation, Durst- und Salzhunger als Zeichen der Dehydrationsreaktion
Gewichtszunahme (bis 12kg) als Zeichen der Insuffizienz des LGS (Schwellung morgens mehr obere, abends mehr untere Körperhälfte)
Gewichtsdifferenz morgens – abends mehr als 1,4kg
Verschlechterung durch Orthostase und Wärme
Mastodynie/fibrose (schmerzhafte Schwellung der Brüste)
Evtl. Hormonbehandlung (jedoch keine Heilung möglich)
KPE Phase 1: evtl. stationäre Behandlung notwendig, z.B. bei langjähriger, falscher medikamentöser Behandlung: Absetzen der falschen med. Therapie durch Diuretika, Abführmittel, Schmerz- oder Beruhigungsmittel, Ganzkörperlymphdrainage, Bandagierung untere Körperhälfte
KPE Phase 2: ambulante Therapie – Kompressionsstrümpfe und MLD b.B.
Beschreiben Sie die Symptomatik und Therapie des Lipödems. Mit welchen Erkrankungen ist dieses Krankheitsbild häufig kombiniert?
Schmerzhaftigkeit des Gewebes (Druck- und Berührungsschmerz)
Verstärkte Hämatomneigung
In der zweiten Tageshälfte Dellen hinterlassende, orthostatische Ödeme an den Unterschenkeln
Einschränkung der Lebensqualität
Sport/Bewegung
Kompressionstherapie mit Kompressionsstrümpfen, im Stadium 1 evtl. rundgestrickte Kompressionsstrümpfe mit hoher Stiffness, ab Stadium 2 flachgestrickte Kompressionsstrümpfe
Ggf. eine kurze initiale Entstauungsphase
Gewichtsreduktion bei zusätzlicher Adipositas sonst Normalgewicht halten
Ggf. Liposuktion
Kombinationsformen:
Adipositas, WtHR (wait-to-height-ratio oder Taille zu Größe Verhältnis) > 0,5
Lymphödem —> Füße sind mitbeteiligt + weitere Symptome des Lymphödems
Venenerkrankungen —> zusätzlich Symptome der CVI
Welche Komplikationen kennen Sie beim Lymphödem?
Der Lymphstau/Fibrosklerose reicht beim Extremitätenlymphödem von der Haut bis in die Gelenke
Kann aber auch innere Organe betreffen
Evtl. zu malignen Tumoren führen
Sekundäre Gewebsveränderungen wie Fibrosierung, Sklerolierung, Neovaskularisation du teilweise auch verstärkter Fettgewebeproliferation
—> Diese Veränderungen erfassen alle am Ödem beteiligten Gewebsstrukturen. So entstehen:
Lymphostatische Dermatopathie
Lymphostatische Angiopathie und Lymphonodopathie
Lymphostatische Arthropathie
Örtliche Immunschwäche (Erysipel, Mukosen, …)
Refluxentwicklung mit Lymphzysten und Lympfisteln
Maligne Entartung
weitere Komplikationen:
Narben, Einschnürungen, Abschnürungen
Hyperkerastosen/Papillomatosis cutis
Mykosen
Hautfalten
Lymphzysten und -fisteln
Strahlenfolgen
Strangbildung
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