Kapitel 3.2 - Breitband: Festnetze

VDSL Vectoring

• Problem: Die verwickelten Kupferkabel der verschiedenen Teilnehmer erzeugen gegenseitige Störimpulse -> Congestion

• FTTC + Vectoring: Exakte Berechnung der Störimpulse und gezielte Entstörimpulse zu deren Elimination in Echtzeit

• Vectoring hilft nur bei einer Kabellänge von ca. 800m. Anschließend lassen die Effekte nach

Kostenvergleich

• Bei gleichen Annahmen wie im FTTH-Modell benötigt FTTC + Vectoring nur 1/4 der Investition im Vergleich zu FTTH ca. 17 Mrd €/FTTH 72 Mrd €

• Kostenersparnis durch nicht erforderliche Tiefbauarbeiten im Verzweigerbereich

Technologiepolitisch

• Vectoring bewirkt schnelleren Ausbau “mittelschneller” NGA-Technologien

• behindert aber zunächt die Migration zu Gigabit-Netzen (FTTH), da kritische Masse von Endkunden für komplett neue FTTH-Netze nicht gewonnen werden kann

• Andererseits kann Vectoring auch als Vorstufe zu FTTH in ferner Zukunft angesehen werden

Wettbewerbspolitisch

• Um Vectoring zu ermöglichen, muss der KVz von einem einzigen Unternehmen betrieben werden (Vectoring Monopol)

• Befürchtung der alternativen Netzbetreiber: Vectoring dient der Re-Monopolisierung des Netzes

• Der technologisch-ökonomische Vorteil scheint Verminderung der Wettbewerbsintensität zu rechtfertigen

• 2013: Regulatorische Anpassungen, wobei kompensierende Regelunegn für die Wettbewerber angestrebt werden

Regulatorische Anpassungen

1. Sobald ein KVz mit Vectoring aufgerüstet wird,

   • kann der regulatorische Zugang zu einzelnen TAL aus dem KVZ beendet werden

   • dann muss Bitstream Access (BSA) als Standardvorleistung für Wettbewerber angeboten werden

2. Auch Wettbewerber können KVz mit Vectoring aufrüsten

   • Dann wird an diesem KVz die DTAG slebst zum BSA-Zugangsberechtigten für die restliche Kuperleitung zum Kunden

   -> Damit punktuelle Abkehr von der asymmetrischen Regulierung

Regelungen

• First come, first serve

• Die DT führt eine Vectoring Liste mit den KVz und den ausführenden Unternehmen (Kritik: Informationsvorteil für die DT)

• Ausbaustand 2019: 28 Mio Haushalte mit Vectoring-Technologie (20 Supervecotring / 8 Vectoring+)

-> Sinkende TAL-Anmietung durch Vectoring

DOCSIS: Gigabit über Kabelnetze

• Standard zur Übertragung digitaler Signale in Hybrid Fiber Coax (HFC)-TV-Netzen mit hoher Übertragungsraten

  • HFC = FTTC + TV-Koaxialkabel

• Erlauben längere Leitungen als VDSL mit Vectoring

• Sehr hohe Bandbreiten durch Frequenzmultiplexverfahren

1. EU-Leerrohrregelung (2016): TK-Unternehmen erhalten das Recht, physische Infrastruktur von Netzbetreibern wie Strom, Gas, Wasser, Fernwärme für ihre Leitungen zu nutzen und ihre Leitungen bei Neubau mitzuverlegen

2. EU-Regelungen zu staatl. Beihilfen: Beschluss der EU-Kommission von Leitlinien, welche staatlcihe Beihilfen für eine schnelleren Breitbandausbau erlauben

• Technologie Richtfunk:

  • Für abgelegene Gebiete

  • Punkt-zu-Punkt Verbindung einer an Glasfasernetz angeschlossenen Basisstationen und kleinen Richtfunkantennen auf den Dächern der Teilnehmer

  • Datenübertragung bis zu 20km mit 100 Mbit/s

Regulierung

• Empfehlung der EU zu Regulierungsferien (damit Investitionen des Incumbents sich armotisieren können) im Jahr 2007 wurde 2009 vom EuGH gekippt

• Bisher: Ex-Ante Reguliering der Telekom

• Zugang zum Glasfasernetz soll Ex-Post reguliert werden

Wettbewerbssituation

• Telekom marktführend (600.000 km), regionale Anbieter wie NetCologne, im ländlichen Raum Deutsche Glasfaser