Welche Krankheitsbilder umfasst das akute Koronarsyndrom?
– instabile Angina pectoris (IAP)
– Myokardinfarkt ohne ST-Strecken-Hebung (NSTEMI)
– Myokardinfarkt mit ST-Strecken-Hebung (STEMI)
Was ist ein Myokardinfarkt ohne ST-Strecken-Hebung (NSTEMI)?
Myokardinfarkt mit Erhöhung kardialer Nekrosemarker (Troponin, CK-MB) im Zusammenhang mit typischer klinischer Symptomatik, ST-Strecken-Senkungen und entsprechendem angiografischem Befund, aber ohne ST-Strecken-Hebungen im Ruhe-EKG (12-Kanal)
Verschluss einer Koronararterie mit absoluter Ischämie
konsekutiver Nekrose
Anstieg der cardialen Biomarker
Was ist ein Myokardinfarkt mit ST-Strecken-Hebung (STEMI)?
Infarktzeichen wie beim NSTEMI und zusätzlich ST-Strecken-Hebung im Ruhe-EKG
Verschluss einer Koronararterie mit absoluter Ischämie,
Grafik ACS Einteilung
(obligate und mögliche Begleit-)Symptomatik des akuten Koronarsyndroms
obligat: instabile Angina pectorismögliche Begleitsymptome:
– vegetative Reaktionen
– Zeichen einer akuten Herzinsuffizienz
– Herzrhythmusstörungen
Welche Untersuchungen erfolgen in welcher Reihenfolge zur Ersteinschätzung einer ACS-Symptomatik?
Untersuchung auf ACS-Symptomatik
fokussierte Anamnese und Untersuchung
12-Kanal-EKG (STEMI oder NSTEMI)
Labordiagnostik
Welche systemischen Ursachen können eine Troponinerhöhung bedingen?
Sepsis, Schock, Verbrennungen
chronische Niereninsuffizienz
Schlaganfall, Subarachnoidalblutung
Lungenembolie, pulmonal-arterielle Hypertonie, hypertensive Krise
Amyloidose, Sarkoidose, Sklerodermie
extreme Überanstrengung
Rhabdomyolyse
Hypothyreose, Hyperthyreose
Arzneimittel oder Gifte (z.B. Doxorubicin, 5-Fluorouracil, Herceptin, Schlangengifte)
Welche Pathologien können ST-Hebungen maskieren?
Links- und Rechtsschenkelblöcke können ST-Hebungen maskieren und sind bei klinischem Verdacht im Zweifel oder bis zum Beweis des Gegenteils als STEMI zu werten.
Welche Herzrhythmusstörungen können als Komplikationen eines Myokardinfarkts auftreten?
ventrikuläre Extrasystolen
ventrikuläre Tachykardien (häufig: ca. 10 - 30%)
Kammerflimmern
Vorhofflimmern
Sinusbradykardien
Was sind Zeichen einer myokardialen Ischämie?
infarkttypische Symptomatik
und/oder
neue EKG-Veränderungen mit Anzeichen einer Ischämie (siehe auch: EKG bei Myokardinfarkt)
Entwicklung pathologischer Q-Zacken
bildgebender Befund einer Ischämie (z.B. neue regionale Wandbewegungsabnormalität oder Vitalitätsverlust)
Wann gilt die Diagnose eines Myokardinfarkts als gesichert?
typische klinische Beschwerden (AP-Symptomatik)
+ anhaltende ST-Strecken-Hebungen (STEMI)oder
+ Konzentrationsänderung des wiederholt gemessenen Troponins (NSTEMI)
Wann bzw. bei welchen Pat.-Gruppen treten atypische Symptome i.R. eines Myokardinfarkts auf?
insb. bei Frauen, Menschen mit Diabetes mellitus, älteren oder herzoperierten Patient:innen sowie Patient:innen mit chronischer Niereninsuffizienz
Zwischenstadium des STEMI im EKG
↪︎ Stadium 2
– ST-Strecke senkt sich zunehmend ab
– T-Inversion
– R-Verlust
– Ausbildung einer pathologischen Q-Zacke
vegetative Symptomatik bei Myokardinfarkt
– Schweißausbrüche
– Übelkeit
– Erbrechen
– Unruhe
– Todesangst
Therapie des STEMI
– Therapie der Wahl ist die primäre PCI– innerhalb von 120 min nach STEMI-Diagnose– falls nicht verfügbar, medikamentöse Fibrinolyse
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