“Bei der sozialen Marktwirtschaft…
Ist das Prinzip der Freiheit auf dem Prinzip des sozialen Ausgleichs verbunden”
Prinzip der Freiheit
Adam Smith
Prinzip des sozialen Ausgleichs
Alfred Müller Armack (geistiger Gründer)
Ludwig Erhard (Umsetzter)
Grundelemente der sozialen Marktwirtschaft
Markt:
Privateigentum
Freie Preisbildung
Autonomie der wirtschaftssubjekte
Tarifautonomie
Staat:
Wirtschaftspolitik
Sozialpolitik
Wettbewerbspolitik
Umwelt
Wirtschaftssystem
Theoretisches Konstrukt
in der Theorie zwei rein formen
Zwei Reinformen
Freie Marktwirtschaft und Planwirtschaft
Freie Marktwirtschaft
individualistisches System
MArktmechanismus
Koordination von Angebot und nachfrage durch den Preis als “unsichtbare Hand des Marktes“ = Adam Smith
Planwirtschaft
kollektivistisches System
Staatliche Koordination = vor allem des angebots
Staatliche Preisfestlegung
Wirtschaftsordnung
Gesamtheit der reellen Bedingungen für wirtschaftliches Handeln in einer VW
Konkrete Ausgestaltung durch rechtliche Regelungen, Verhaltensweisen, Organisationsformen Und Institutionen
Reele Rahmenbedingungen
Rechtsnormen, Institutionen
Festlegungen einer Wirtschaftsordnung als Grundsatzentscheidung (Marktwirtschaft vs. Planwirtschaft)
Reinformen existieren nicht real
= überwiegen einiger Elemente eines Witschaftssystems
Beispiel: UdSSSR, China, Nordkorea und USA
Beispiel einer Planwirtschaft
Bis 1990 dominierend in der Wirtschaftsordnung der meister sozialistischen/kommunistischen Staatenim Einflussgebiet der Sowjetunion und der Volksrepublik China; noch heute in Nordkorea
Beispiel für freie Marktwirtschaft
Dominierend in der Wirtschaftsordnung der USA
Kritik an der Planwirtschaft (6)
Bedürfnisse nicht langfristig plannbar =
Mängel der Güterversorgung
Schwarzmarkt
Unwirtschaftlichkeit
Fehlproduktion
Mangelnde Anreize
Wenig Innovation mangels Wettbewerb
Kritik an freier Marktwirtschaft
Ausschließliches Leistungsprinzip sorgt für
soziale Härten
Keine sozialen Mindeststandards
Mögliche Ausschaltung des Wettbewerbs durch Kartellbildung
Kartell
= Absprechungen zwischen Unternehmen, die das gleiche Produkt verkaufen, in Bezug auf Preis, Qualität.
Ausschaltung von Konkurrenz
Verboten
Ausbeuten der Verbraucher
Witschaftsordnung in Deutschland
Marktwirtschaftliches System mit sozialen Rahmenbedingungen = soziale Marktwirtschaft
Bestimmungen des GG
keine konkrete Wirtschafts Ordnung > Tendenz zur Marktwirtschaft mit freiem Wettbewerb erkennbar
Relevante Grundrechte:
Art.9 = Vereinigungfreiheit
Art.11= Freizügigkeit
Art.12 = Berufsfreiheit
Art.14 = Privateigentum
ABER: Zusatzforderung = sozialer Ausgleich und Nachhaltigkeit
Art.14 = Sozialpflichtigkeit des Eigentums
Art.20/Art.28 = Sozialstaatsprinzip = sozialer Bundes- und Rechtsstaat
Art.20a = Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und der Tiere
Art.72 = gleichwertige Lebensverhältnisse im Bundesgebiet
>> Verwirklichung der Folgerungen durch die soziale Marktwirtschaft
Definition soziale Marktwirtschaft
Verbindung der Freiheit auf dem Markt mit dem Prinzip des sozialen Ausgleichs im Rahmen einer Wettbewerbswirtschaft
Ziele der sozial Marktwirtschaft
gesellschaftspolitisch: Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit, Wohlstand, Sicherheit
Wirtschaftspolitisch: fixiert im Stabilitätsgesetz
Aufgaben des Staates in der sozialen Marktwirtschaft
U.a. Garantie des Eigentums an Produktionsmitteln, Sicherung des Wettbewerbs, Konjunktur- und Wachstumspolitik, Umverteilung und soziale Sicherung =, erhalt einer lebenswerten Umwelt
Beispiele für die eingriffe des Staates
bzgl. Des Marktprozesses
Bzgl. Des sozialen Ausgleichs
Eingriffe des Bundeskartellamts zur Sicherung des Wettbewerbs (kartellbildung verboten), regionale Witschaftsförderungen
Soziale Grundsicherung, Einkommensverteilung durch progressives Steuer System, Mindestlohn
Eingriffe des Staats (4 punkte heft)
Eigentumsordnung
Umverteilung von Steuern
Sozialpflichtigkeit des Eigentums
Enteignung
Wettbewerbsordnung
Kartellverbote
Fusionskontrolle
Missbrauchsaufsicht
Arbeitsordnung
Tarifpartei
Schutzgesetze
Sozialordnung
Altersvorsorge
Pflichtversicherungen
Herausforderungen in der sozialen Marktwirtschaft
demographischer Wandel = mehr Menschen scheiden aus dem erwerbsleben aus als es eintreten - Generationenvertrag gerät in wanken, drohender Fachkräftemangel
Staatsverschuldung - hoher Finanzierungsbedarf eines engmaschigen Sozialnetzes
Subsidiaritätsprizip
Staat greift erst nachrangig ein, wenn die Selbsthilfe des einzelnen nicht ausreichend möglich ist
Angemesssen sozialordnung soll sorgen..
Wenn die eigene Versorgung nicht in sozial gerechter Weise möglich ist = Transferzahlungen
Kindergeld, Rentenzahlungen, Wohngeld oder Sozialhilfe
Stabilitätsgesetz
§1 StabG, 1967 = Festlegung der Ziele der Wirtschaftspolitik
Das magische Viereck
Ziele des Gesetzes zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft
Preisstabilität
Vollbeschäftigung
Außenwirtschaftliches Gleichgewicht
Angemessenes und stetiges Wirtschaftswachstum
Ziele sind nicht alle gleichzeitig zu erreichen
Hintergrund für StabG
Konjunkturelle Schwankungen in 1960er mit z.T stark rückläufigem Wachstum und stetiger AL = Forderung nach einer Aktiven Wirtschaftspolitik
Zielbeziehungen
Indifferenz/Neutralität = kein Einfluss
Komplementarität/Zielharmonie = positiver Einfluss
Konkurrenz = negativer
Indifferente ziele
Förderung der Vollbeschäftigung hat in Zeiten der Rezession wegen geringer Kapazitätsauslastung keinen Einfluss auf die Preisniveaustabilität
Komplementäre Ziele
Steigendes WiWa fuehrt i.d.R. Zur höheren Beschäftigung
WiWa und gerechte einkommensverteilung
Preisniveausteigerung. Und gerechte einkommensverteilung
Konkurrierende ziele
Starkes WiWa kann durch den Anstieg der verfügbaren Einkommen und der Konsumnachfrage bei hoher Kapazitätsauslastung zu Preissteigerungen führen
WiWa und Umwelt
Preisstabilität und WiWa
Vollbeschäftigung und umwelt
Vollbeschäftigung und außen wirtschaftliches gleichgewicht
Preisniveaustabilität Definition
In der eurozone bei einer Inflationsrate (Preissteigerung) unter, aber nahe 2%
Preisstabilität Grundannahme
Gewährleistet Preis- und Geldfunktionen - wenn gestört = Stabilität der Wirtschaft gefährdet
Preisfunktion
Signal- und Indikatorfunktion (Kanpphetssignal)
Allokationsfunktion (Unternehmung mit der höhlten Produktivität ist bereit, den höchsten Preis zu zahlen -> Produktivste Verwendung der Produktionsfaktoren)
Selektionsfunktion (Unternehmen, die sich den Preisen nicht anpassen, treten aus dem Markt)
Zuteilungsfunktion (Verteilung der Güter entsprechend der Zhlungsbereitschaft)
Messfunktion (Vergleichbarkeit)
Geldfunktion
Zahlungsmittel-, Wertaufbewahrungs- und Rechenmittelfunktion
Messung der Preisstabilität
Veränderung des VPI ggü. einem Basisjahr (Inflationsrate)
Verbraucherpreisindex (VPI)
Auf Grundlage eines Warenkorbs und eines Währungsschemas wird der vergleich der Preisentwicklung über einem bestimmten Zeitraum hinweg ein VPI ermittelt
Anpassung des warenkorbs in gleichen Abständen (5-7 jahre)
Warenkorb
Repräsentative Auswahl an Waren/DL, die ein durchschnittlicher Haushalt konsumiert zur Ermittlung des preisindex
Wägungsschema
Gewichtung der waren/DL entsprechend ihres prozentuellen Anteils an den Gesamtausgaben privater Haushalte
Inflation
Prozess anhaltender Preissteigerungen ab 2% pro Jahr = sinkende Kaufkraft des Geldes
Angebotsinflation
angebotsinduszierte Inflation
Kosteninflation: Unternehmen erhöhen die Preise infolge gestiegener Kosten (Z.B. höhere Löhne, steuern, steigende rohstoffpreise)
Gewinninflation: Unternehmen nutzen Marktmacht für Preiserhöhung
Nachfrageinflation
nachfrageinduziert Inflation
Unternehmen nutzen nachfrageüberhang bei ausgelastetem Kapazitäten für Preissteigerungen
Geringe Zinsen, Nachfrageüberhang = mehr Konsum, Investieren
Erhöhte Staatsnachfrage = Finanzierung durch Kredite
Erhöhte Auslandsnachfrage
Geldmengeninflation
Geldmenge induzierte Inflation
Geldmenge steigt stärker als gesamt wirtschaftliches Angebot
Annahme: direkter Zusammenhang zwischen Geldmenge und Preisniveau (Quantitätsgleichung)
Importierte Inflation
kosteninduzierte importierte Inflation: Preise für Importgueter steigen
Geldmengeninduzierte importierte Inflation:
Kapitalimport aus dem Ausland (infolge eines besseren Zinsniveaus, infolge von Exportsteigerungen)
Steigende Geldmenge und sinkende Gütermenge im Inland; vgl. Quantitätsgleichung
Gefühlte Inflation
Weicht von gemessener Inflation meist ab (vom warenkorbabweichender Konsum; Kostensteigerungen bei Alltagsprodukten werden stärker wahrgenommen)
Inflationsverlierer
Sparer, Bezieher fester Einkommen, Gläubiger, Importeure
selten an die Preissteigerungsraten angepasst
Inflationgewinner
Besitzer von Sachwerten (z.B. Gebäude), Schuldner (v.a. auch der Staat)
Deflation
Prozess anhaltend sinkender Preise = steigende Kaufkraft des Geldes
Folgen der Deflation
Verringerte Wirtschaftsleistung, geringere Gewinnerwartung > sinkende Investitionsbereitschaft > Senkung der Produktion > Entlassungen > sinkende Steuerannahmen und geringere gesamt wirtschaftliche Nachfrage > reduziertes WiWa
Vollbeschäftigung Grundannahme
Wirkt sich positiv auf die Wirtschaft sowie die lebensbedingungen der Menschen aus und führ zu höherer politischer Zufriedenheit
Definition Vollbeschäftigung
Situation nahe der Vollbeschäftigung (= AL von unter 2%)
Grenzwert Vollbeschäftigung
Bei einer Arbeitslosenquote von ueber 4% gilt das Ziel des hohen Beschäftigungsstands als nicht erreicht
Messung der Vollbeschäftigung
Ueber die Arebietslosenquote
Berechnung der Arebeitslosenquote
(Zahl der registrierten Arbeitslosen / Zahl der Erwerbsperson) x 100%
Registrierte Arbeitslosen
Arbeitslose sind alle Personen (zwischen 15 und 65 bzw. 67), die
Vorübergehend nicht in einem Beschäftigungsverhältnis stehen oder weniger als 15 Stunden arbeiten
Sowie eine versicherungspflichtige Beschäftigung suchen (mind 15 stunden)
Sowie den Vermittlungsbemühungen der Bundesagentur für Arbeit zur Verfügung stehen
Sowie bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldet sind
Erwerbsperson
Summe aus der Anzahl der registrierten Arbeitslosen und aller Erwerbstätigen (abhängige Beschäftigte, Selbstständige, mithelfende Familienangehörige)
Stille reserve
= verdeckte Arbeitslosigkeit , durch arbeitslosen zahl nicht erfasst
Personen, die keine Arbeitsstelle haben, verfügbar sind und Arbeit suchen, ohne sich als Arbeitslose regestriert zu haben (nach der Eltern zeit, Hochschulabsolvent)
Personen, die wegen schlechter Stellenaussichten keine Arbeit suchen, bei guter Arbeitsmarktlage aber Arbeitsplätze nachfragen würden (junge Mütter, die keine Chance sehen, in ihrem Beruf weiterzuarbeiten)
Personen, die sich in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in “Warteschleife” des Bildungs- und Ausbildungssystems befinden
Personen, die krankgeschrieben, grundsätzlich aber verfügbar sind
Personen, die aus Arbeitsmarktgruenden vorzeitig aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind (Vorruhestand)
Tatsächliche zahl der Arbeitssuchenden somit höher als ausgewiesen
Erfassung der stillen Reserven
Durch die Kennzahl Unterbeschäftigung der Bundesagentur für Arbeit
Formen der AL
Unterscheidung durch Ursache und Dauer
friktionelle AL
saisonale AL
Konjunkturellen AL
Strukturelle AL
Friktionelle AL
Sucharbeitslosigkeit
kurze Dauer
Bei Wechsel der Arbeitsstelle oder nach der Ausbildung
Kaum zu verhindern
Verzögerungen im Bewerbungsverfahren oder keine Übereinstimmungen mit dem alten Beschäftigungsverhältnis und dem beginn der neuen Arbeitsstelle aufgrund von Kündigungsfristen
Saisonale AL
kurze dauer - bis 9 Monate
Witterungs-/jahreszeitbedingt
Betrifft v.a. Wetter abhängige Branchen (Bauwirtschaft, Tourismus, Nahrungsmittelbranche, Erntehelfer)
Ziel der Arbeitsmarktpolitik: Zeitspanne gering zu halten und Beschäftigte saisonal umzuverteilen
Konjunkturelle AL
Meist mittelfristig (ca. ein bis drei Jahre, halber Konjunkturzyklus)
abhängig von Konjunkturschwankungen - v.a. in Abschwungphasen
Gering halten von Wirtschaftsschwankungen = durch zB staatliche Wirtschaftspolitik = trzdm starker Einfluss der Weltwirtschaft auf heimischen Handel
meist langfristig
Betrifft in der Regel einzelne Branchen, Regionen oder Personengruppen
Arbeitskräfte Angebot und Arbeitskraftebedarf fallen auseinander
Unterscheidung nah Ursachen
Institutionelle Ursachen: z.B. Mindestlöhne und Arbeitsschutzauflagen können zu Abwanderung der Unternehmen in andere Länder führen (betrifft v.a. Geringqualifizierte)
Personenspezifische Ursachen: Alter, Geschlecht oder Qualifikation passen nicht zum Arbeitsplatzangebot (Fachkräftemangel) > Mismatch - Arbeitslosigkeit
Regionale Ursachen: Strukturwandel in Ballungszentren (z.B. Kohlebergbau im Ruhrgebiet) kann hohe AL verursachen
Sektorale Ursachen: übergreifender Strukturwandel (Entwicklung zu DL-/Informationsgesellschaft) und technischer Fortschritt (Rationalisierung und Automatisierung) führen zum Wegfall von Arbeitsplätzen in einzelnen Branchen; Niedrieglohnkonkurrenz im Ausland (z.B. Textilbranche)
Folgen der AL
Individuelle Folgen = Psychische, finanzielle Belastung
Volkswirtschaftliche Folgen = staatliche Mehrausgaben z.B für Arbeitslosengeld, staatliche Mindereinnahmen z.B. infolge fehlender Sozialversicherungsbeiträge
Politische Folgen = Gefahr radikaler Entwicklung
Unsichtbare hand des Marktes
Menschen über berufe aus nicht um für die Gesellschaft zu sorgen, sondern um das eigene Leben zu sichern, Geld zu verdienen
Unfreiwillig wird aber das Wohl der gesamten Gesellschaft verbessert
Konjunktur
Mittelfristige Wirtschaftsschwankungen mit Aufschwung- und Rezessionsphasen
Rezession
Geringe nachfrage nach Gütern = geringe Güterproduktion
Produktionskapazitäten sind nicht ausgelastet, sodass Kurzarbeit beschlossen wird oder Entlassungen stattfinden
Wirtschaftsaufschwung
Konjunkturelle AL nimmt ab
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