Wie sieht das Paramyxoviren und Pneumoviren aus?
einzelstränigiges RNA-Genom
-- Strang
Behüllt
Unterhalb der Hülle M-Proteine
Helikales Nukleokapsid (N (Nukleoprotein),P (Phosphoprotein), L (RNA-abhänige RNA-Polymerase)
Behüllte Partikel mit eingelagerten Hüll-Glykoproteine (H , bzw. Hin, G,F)
Für welche Arten sind Paramyxoviren empfänglich?
Mensch
Rind
kl. WDK
Geflügel
Hund
Schwein
Pferd
Wie verläuft bei den - -RNA Strang Viren die Translation?
Genom kann nicht direkt zur Translation, sondern muss vorher in + - Strang RNA umgeschrieben werden
= RNA-abhänige RNA Polymerase
Welche Subfamilien gehören zu den Paramyxovieren?
Metaparamyxovirinae
Orthoparamyxovirinae
Rubulavirinae
Orthoavulavirinae
Welche wichtigen Vertreter gibt es von den Paramyxovieren?
Bovines Parainfluenzavirus 3
Staupevirus, Masernvirus
Canines Parainfluenza-Virus, Mups-Virus
Newcastle-Krankheit-Virus
Bovines respiratorisches Synzytialvirus (BRSV), Orthopneumovirus
Wie wird Zwingerhusten noch genannt?
infektöse Tracheobronchitis
eng: kennel cough
Wie wird Zwingerhusten übertragen und wen befällt es?
bsonders junge Hunde
Aerogene Übertragung
Faktorenerkrankung (= nicht einer Ursache zuordbar, sondern durch auftreten mehrerer begünstigender Begleitumstände)
schnelle Ausbreitung bei Zwingerhaltung, Tierheimen usw.
meist primäre Virusinfektion, bakterielle Sekundärinfektion als Komplikation
Welche sind die wichtigsten viralen Erreger für den Zwingerhusten?
Canines Parainfluenzavirus (Mammalian rubulavirus 5)
Canines Adenovirus-2 (CAV-2), vergleichbar CAV-1
Nicht regelmäßig nachzuweisende Erreger sind: Coronaviren, Reoviren, Canines Herpesvirus, Streptococcus ssp. Staphylococcus ssp., Mykoplasmen
Symptome des Zwingerhustens?
Fieber, Abgeschlagenheit
Augen-, Nasenausfluß
Akuter, häufig lang andauernder, anfallsweiser, quälender Husten
Heiseres Bellen (Laryngitis)
Würgereiz bei nicht produktiven Husten
Auch Tonsillitis, Bronchitis
Wie erfolgt die Bekämpfung des Zwingerhustens
Desinfektion: SEIFE & ALKOHOL -> übliche Desinfektionmittel wirksam
erkrankte HUnd absondern
Ruhe
gute Ventilation
Wie erfolgt die Prophylaxe gegen Zwingerhusten?
Non-Corevakzine (= Impfungen gegen Erkarnkungen, die optional sind und von Faktoren abhängen wie Haltungsform, Gesundheitszustand usw.)
Lebendimpfstoff: Monovalent oder Polyvalent
Parenterale Vakzinen ab etwa 8. Woche, Booster nach etwa 4 Wochen
Impfung kann bei Welpen und jungen Hunden mit viel Kontakt zu Artgenossen empfohlen werden (flankierende Hygienemaßnahmen sind aber essentiell)
Kombination CPIV / B. bronchiseptica: intranasale Verabreichung; z.B. einige Wochen vor zu erwartender Exposition
Intranasale Impfstoffe können etwa ab einem Alter von drei Wochen eingesetzt werden.
Sperierung von erkrankten Tieren
Hygiene
Welche Viren lösen die enzootische Bronchopneumonie (EBP) des Rindes aus?
Bovines Parainfluenzavirus-3, Bovines Respirovirus-3
BRSV
-> Über 20 Virusarten werden mit der EBP in Verbindung gebracht
Nur einige Virusarten werden m.o.w. konstant mit klinisch manifester Krankheit assoziiert.
Reine Virus-Pneumonien nehmen häufig einen milden Verlauf (Ausnahme evtl. BRSV-Infektion)
-> erst kommen die Viren, dann die Bakterien
Symptome des Bovinen Parainfluenzavirus-3?
Virusvermehrung in Tonsillen, respiratorischen Schleimhäuten -> Verbreitung im gesamten Atmungstrakt
Unkomplizierte Infektion: 3-4 Tage Abgeschlagenheit, Fieber, resp. Symptome, Rekonvaleszenz
Sekundärinfektionen: Purulenter Nasenausfluss, Husten, Dyspnoe, Fieber, Apathie
Epidemiologie des Bovinen Parainfluenzavirus-3?
WeltweiteVerbreitung
Hohe Seroprävalenz (häufig asymptomatische Verläufe, häufig Reinfektionen)
Klinik deutlicher bei jüngeren Tieren (2-4 Monate)
Transmission über respiratorische Sekrete
Epidemiologie BRSV?
Weltweite Verbreitung, hohe Seroprävalenz (in D >70%)
Hauptwirte sind Rinder
Übertragung vor allem durch direkten Kontakt
(Virus ist relativ labil), Tröpfcheninfektion
Morbidität hoch, Mortalität kann 1-30% betragen
(abhängig von Alter, Haltung, Sekundärinfektionen etc.)
In der Regel höhere Inzidenz in Wintermonaten
Häufige Reinfektionen, meist subklinisch
Symptome/ Verlauf BRSV?
Infektion mit BRSV prädisponierend für sekundäre bakterielle Infektionen
In Abhängigkeit von Alter, Haltung, Hygiene, Sekundärinfektionen etc. klinisch apparenter Verlauf
Deutlichste Symptome im Alter von ca. 1 – 5 Monaten
Frühe Zeichen (akuter Verlauf, ca. 1-5 Tage):
Fieber, Inappetenz, Depression
Seromuköser Nasen- und Augenausfluss
Tachypnoe, Husten
-> Anschließend: Rekonvaleszenz oder schwere Verlaufsform
Weiterer Verlauf, ca. 5-7 Tage (Hypersensitivität?):
Schwere Dyspnoe (Bauch-, Maulatmung) -> herabgesenkter Kopf
Maulatmung, Speicheln
Starker, nichtproduktiver Husten; kaum Nasenausfluss
Subkutanes Emphysem möglich
Anorexie, reduzierte Wasseraufnahme -> Gewichtsverlust, Dehydratation durch Stress der verminderten Atmung
-> Begünstigung ausgeprägter Bronchopneumonien durch Sekundärinfektionen
Nachweis PI-3 & BRSV?
Dirketer Errergernachwei:
Virusisolierung aus Nasentupfer oder Trachealspülproben (zeit- und arbeitsaufwändig)
Nachweis von Virusnukleinsäure (PCR)
BRSV: Virusantigennachweis über Immun-Histo-Färbung
Indirekter Errergernachweis:
Virusneutralisationstest: schwierig, zeitaufwändig
ELISA (am häufigsten)
PI-3 Virus: Hämagglutinations-/Hämadsorptionshemmungstest
(ggf. gepaarte Serumprobe)
Welche Faktoren bewirken Atemwegserkrankungen beim Kälbern?
Faktorenerkrankung!
Wie erfolgt die Virus-Replikation bei Negativstarg-RNA-Viren?
Bei Negativstrang-RNA-Viren kann das Genom nicht direkt zur Translation eingesetzt werden
Der –RNA-Strang muss erst in einen +RNA-Strang umgeschrieben werden (RNA-abhängige RNA-Polymerase!)
Welche Tiere können von Staupe befallen werden?
Mensch -> Masern
Hund -> Hundestaupe
Rind -> Rinderpest-Virus (gilt als ausgerottet)
Wildtiere
Marine Tiere -> Delphin-Paramyxovirus & Seehundstaupe
Fretchen
auch für Pandas und Tieger empfänglich
Wie sieht das Hundstaubevirus aus?
behüllt, Hüllproteine H und F
Durchmesser 120-150 nm, Einzelstrang-RNA negativer
Polarität,
ca. 16 kB groß
serologisch einheitlich, Stämme unterschiedlicher Virulenz
enge serologische Verwandtschaft zu anderen Morbilliviren
relativ geringe Tenazität
Epidemiologie der Hundestaupe
Weltweite Verbreitung
Sehr weites Wirtsspektrum!
Erregerausscheidung mit allen Se- und Exkreten
Wichtigster Übertragungsweg ist oronasal über
"Tröpfcheninfektion"
Hochkontagiös
Indirekte Übertragungswege sind von untergeordneter Bedeutung
Wie verlüft die Infektion mit Hundestaupe?
oronasale Infektion
Virusvermehrung in Tonsillen, reg. Lymphknoten
=> Primäre Virämie
Vermehrung in primär affinen Organen (Milz, Knochenmark, Thymus, Kupffersche Sternzellen u.a.)
=> Sekundäre Virämie (zellgebunden)
Reaktionen bei Sekundärer Virämie (zellgebunden)
Keine AK-Entwicklung:
Virus in allen epithelialen Geweben und ZNS
schwere multisystemische Erkrankung
Keine Viruselimination
Tod oder ZNS-Form
schwache AK-Entwicklung:
milde Erkrankung
Virus wird verzögert eliminiert
ZNS-Form (selten) oder Erholung
gute AK-Entwicklung nach z.B. Impfungi
keine Erkrankung
selten ZNS-Form
Welche Symptome entstehen bei der Hundestaupe?
Symptome können stark variieren
Es erkranken vor allem junge Tiere (bes. im Alter von 3-6 Monaten)
bei älteren sind inapparente Verläufe häufig
Prodromalstadium (=frühe Krankheitsphase, in der es zu unspezifischen Beschwerden kommt)
Inkubationszeit 3-7 Tage
Fieber (biphasischer Verlauf)
Leukopenie (bes. Lymphopenie)
1. Respiratorische Form: Nasen- und Augenausfluß Konjunktivitis
Tonsillitis später Bronchitis
2. Intestinale Form: Laryngitis/Pharyngitis Erbrechen
Durchfall
3. Nervöse Form: Kann akut oder chronisch verlaufen
Erste Symptome häufig 1-3 Wochen nach respiratorischen und/oder gastrointestinalen Symptomen; kann jedoch auch allein auftreten
-> Formen können ineinander übergehen
Wie äußert sich die nervöse Hundestaupe?
Demyelinisierende Leukoenzephalitis
=„Entmarkungs-Enzephalitis“ -> Störung der Reizübertragung
Polioenzephalitis
old dog encephalitis
inclusion body encephalitis = Einschlüsse, die histologisch Nachweisbar sind
postvakzinale Enzephalitis
Symptome:
Myoklonien, Krampfanfälle, Ataxie, Kreisbewegung, Parese (Hgldm.), Dysphagie (=Schlcukstörung), Bewußtseinstörung, Blindheit/Photophobie, generalisierter Tremor, Trismus (=schmerzhafte Erkrankung des Kiefers)
Kleinhirn und Hirnstamm größtenteils betroffen
Welche Formen der Staupe gehören zur katarrhalischen Form (betreffen SH)?
respiratorische Form
Gastrointestinale Form
Welche Formen der Staupe gehören zur systemischen Form
Alle:
Respiratorische Form
Nervöse Form
Welche Form hat eine schlechte Prognose der Staupe?
ZNS-Form
Was ist die “old dog encephalitis”?
= Manifestation der Staupe
Nervöse Spätform, seltene Sonderform einer Staupeenzephalitis (Polioenzephalitis)
Ataxien, Hypermetrien u.ä.
Progressiver, tödlicher Verlauf
Virusantigen kann im Gehirn nachweisbar sein, i.d.R. kann aber infektiöses Virus nicht nachgewiesen werden
Welche Veränderungen macht Staupe an der Haut?
Pusteln, „Staupeexanthem“
Hartballenkrankheit (hard pad disease)
Können in bis zu einem Drittel der klinischen Fälle als Spätfolge auftreten
Hyperkeratose der Ballen und des Nasenspiegels
Oft mit neurologischen Symptomen assoziiert
Schlechte Prognose
=> Verwandschaft Masern
Welche Veränderungen macht Staupe am Auge?
Entzündungen des Auges
Keratokonjunktivitis
Chorioretinitis
Läsionen der Retina
Neuritis des N. opticus
Welche Verändrngen kann Staupe am Gebiss machen?
Schmelzdefekte („Staupegebiß“)
Infektion von Welpen, die noch kein bleibendes Gebiß besitzen
Ameloblasteninfektion (zuständig für Neubildungen)
Wie äußert sich die subakut-chronische Form der Staupe?
Schwach ausgeprägte respiratorische und intestinale Symptomatik
Charakteristisch sind zentralnervöse Störungen (mitunter einige Wochen nach Sistieren klinischer Symptome), Enzephalomyelitis mit Demyelinisierung, Symptome: Inkoordinationen, Konvulsionen, Paresen, Nystagmus etc.
Häufig tödlicher Verlauf
Diagnose Staupe/ Errergernachweis?
Klinische Diagnose sehr schwierig aufgrund des variablen Krankheitsbildes.
Direkter Erregernachweis:
Virusisolierung: in akut-systemischer Phase aus gerinnungsgehemmter Blutprobe (buffy coat =Leukos) -> zeit- und arbeitsaufwändig
ZPE (Synzytien, EK) -> Cytopathologischer Effekt = Errerger Fusioniert mit benachtbarten Zellen und bilden Riesenzellen
Virusantigennachweis (IFT, PLA, RIM-Test)
in Leukozytenfraktion
in Konjunktival-Abklatschpräparaten
in sedimentierten Zellen des Übergangsepithels (Urin)
-> Bei Blutausstrich ist Sensitivität zu schlecht
Methode der Wahl: Nachweis der Virusnukleinsäure
Polymerase-Kettenreaktion (RT-PCR) aus Leukozytenfraktion des Blutes (buffy coat)
Indirekter Erregernachweis:
Serumprobe, Nachweis durch Neutralisationstest (ggf. gepaarte Serumprobe)
Bei chronisch-nervaler Form Liquorprobe zum Nachweis intrathekal gebildeter AK. Cave Blutkontamination!
Post mortem:
Nachweis von Virusantigen in Organen (Immunfluoreszenztest, IHC), bes. Tonsille, Milz, Lunge, Darm, Harnblase, ZNS, Ballen -> Oragn sollte je anch symptomatik ausgewählt werden
Wie sieht eine von Staupe befallene Lunge aus?
fleischig und zerfällt bei Sektion
Wie erfolgt die Behandlung von Staupe?
symptomatische Behandlung, u.a.:
Antipyretika = Fiebersenker
Analgetika
Durchfall behandeln
Antibiose (Sekundärinfektionen!)
Antikonvulsiva = Verhindert Krampfanfälle/ Epilepsie
Behandlung der neurologischen Form schwierig, meist progressiver Krankheitsverlauf
Auch bei überlebenden Tieren oft lebenslange Symptome (z.B. Myoklonus)
Wie erfolgt die Prophylaxe gegen Staupe?
Passive Immunisierung
Gabe eines Hyperimmunserums, ggf. bei akuter Infektionsgefahr
Schutz ca. 10 Tage
Therapeutischer Einsatz höchstens in sehr frühem(!) Stadium der Erkrankung
Aktive Immunisierung
Attenuierte Lebendimpfstoffe
Meist als Kombinationsvakzine, z.B. canines Adenovirus Typ 1 (CAV-1): Hepatitis contagiosa canis (H.c.c.) canines Adenovirus Typ 2 (CAV-2): Zwingerhusten canines Parainfluenzavirus (CPIV): Zwingerhusten canines Parvovirus (CPV-2): Parvovirose
Impfschema Staupe für Hunde und Frettchen
Hunde:
im Alter von 8, 12, 16 LW & 15 LM, dann Revakinierung ab dem 2. LJ in 1-3 jährigem Abstand
Frettchen/Nerze:
ab der 6.- 10. LW, Booster 3-4 Wochen später Alternativ: einmal nach der 10. LW.
Zugelassenen Impfstoff verwenden!
Wiederholungsimpfung jährlich (bevorzugt vor der Ranz)
=> IMMER Herstellerangaben beachteb
Welche Erreger verursachen Zwingerhusten?
Canines Adenovirus-2 (CAV-2)
Taxonomie des Zwingerhustens?
Familie: Paramyxoviridae
Subfamilie: Rubulavirinae
Genus: Orthorubulavirus
Vertreter: Canines Prainfluenza-Virus -> Verwandschaft mit Mumps-Virus des Menschen
Infektiöse Tracheobronchitis
kennel cough
Wer erkrankt an Zwingerhusten?
Faktorenerkrankung
besonders junge Hd
schnelle Ausbreitung in Zwingerhaltung, Tierheime, Pensionen etc.
Wie erfolgt die Übertragung von Zwingerhusten?
aerogene Übertragung
meist primäre Virusinfektion mit bakterieller Sekundärinfektion
Symptome Zwingerhusten?
Fieber
Abgeschlagenheit
Würgereiz
Mitunter Tonsillitis, Bronchitis
Bekämpgung des Zwingerhustens?
Erkrankte Hunde absondern
Gute Ventilation
Desinfektion (übliche Desinfektionsmittel wirksam)
Wie erfolgt die Prophylaxe bei Zwingerhusten?
Non-Corevakzine
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