Warum ist ein rein medizinisches Krankheitsmodell nicht geeignet, psychologische Erkrankungen zu erkären?
wichtig
- Störung ist auf eindeutige Ursache (kausal) zurückzuführen
- Medizinisches Krankheitsmodell berücksichtigt weder soziale noch psychologische Einflüsse bei Entstehung/ Erhaltung von Krankheiten
2. Der bio-psycho-soziale Krankheitsbegriff umfasst 3 Dimensionen in Form eines integrierten, dynamischen und hierarchisch geordneten „ganzheitlichen“ Verständnisses. Welche Sichtweise steckt jeweils hinter den Aspekten Bio, Psycho und Öko‐Sozial?
3. Wenden Sie das bio‐psycho‐soziale Krankheitsmodell auf folgendes Fallbeispiel an. Ordnen Sie die gefundenen Informationen den jeweiligen Bereichen zu und erklären Sie, welche Faktoren zur Entstehung beigetragen haben und welche aufrechterhaltenden Faktoren Sie erkennen können. Achten Sie bitte darauf, das Beispiel nicht einfach nach zu erzählen, sondern aus einer professionellen Perspektive zu betrachten.
4. Erläutern Sie, was man unter Schutzfaktoren versteht. Nennen Sie zwei Schutzfaktoren für psychische Erkrankungen.
Schutzfaktoren umfassen externe & interne Bedingungen, die einen Krankheitsprozess verhindern oder verzögern, sowei die Heilung beschleunigen können
- 1. Adäquates psychosoziales Netzwerk
- 2. Erbanlagen
5. Erläutern Sie, was man unter Risikofaktoren versteht. Nennen Sie zwei Risikofaktoren für psychische Erkrankungen.
6. Es könnte sein, dass Sie in der Klausur eine Frage bekommen, bei der sie ein Reihe von Faktoren finden, die Sie dann dem jeweiligen Bereich Bio/ Psycho/ Sozial zuordnen müssen.
Nein
7. Erklären Sie das Vulnerabilitäts‐Stress‐Modell.
Annahme: Belastung führt bei Personen mit bestehender Anfälligkeit für Vulnerabilität zu psychischen Störungen.
- Ablauf:
1. Vulnerabilitäten: zB genetische Faktoren, Trauma, soziale Umwelt -> Grundvorraussetzungen
2. Exposition: Stressereignisse: zB kritische Lebensereignisse -> Initiierung
3. Modifizierte Variablen: zB Psychologische Faktoren (Coping), Entwicklungsbezogene Faktoren (Bildung) -> Störungsbeginn
➔ Psychische Störung
4. Konsequenzen: Akute Folgen= Hilflosigkeit, Langzeitfolgen= Arbeitslosigkeit
8. Was sind modifizierende Variablen im Vulnerabilitäts‐ Stress‐Modell? Nennen Sie drei.
Coping, Resilienz, soziales Umfeld
9. Was sind Stressoren? Nennen Sie drei.
Hormonelle Veränderungen
- Tod von anderen
- Plötzliche Arbeitslosigkeit
10. Wenden Sie das Vulnerabilitäts‐Stress‐Modell auf folgendes Beispiel an: Ein Studierenden, der im ersten Trimester vor den ersten Klausuren steht, entwickelt Prüfungsangst (Sie werden ein anderes Beispiel bekommen).
1. Vulnerabilität: Mann, 23, Eltern machen Druck, kein Rückhalt der Familie
- 2. Exposition: Durch alle anderen Klausuren durchgefallen, mit großer Frustration der Eltern gekoppellt
- 3. Modifizierende Variable: Bildung ist gut- wenig Zeit für Lernen geopfert. Coping= Lügen und Cannabis Konsum- Angst wird stärker
➔ Prüfungsangst
- 4. Konsequenz: Akute Folge= nicht bestehen der Klausur durch Vermeidung; Langzeitfolgen= Abbruch des Studiums
11.Zählen Sie die Elemente auf, aus denen das SORKC‐Modell besteht.
Keine Anwendung des Modells
12.Wenden Sie das SORKC‐Modell auf folgende Störung an (z.B. Depression, Alkoholabhängigkeit, Schlaflosigkeit).
S= Verlust einer nahestehenden Person
- O= Tiefe Trauer, Appetitlosigkeit, Antriebslosigkeit,Müdigkeit
- R= soziale Isolation, keine Handlungen
- K= Krankeheit als Zusammenhang? IntermittierendeVerstärkung
- C= Zustand verschlechtert sich, Schlaflosigkeit, Gewichtsverlust
13.Worin unterscheiden sich Mikro‐ und Markoanalyse?
14.Beschreiben Sie den kognitiv‐transaktionalen Ansatz von Lazarus und Folkman.
- Interaktion= Individuelle Eigenschaften einer aktiv Handelnden Person + sich ständig ändernde Bedingungen der Umwelt
- Primäre Einschätzung= Informationen aus der Umwelt-> was kann passieren?
-
- Sekundäre Einschätzung= Merkmale der Person-> Was kann unternommen werden?
➔ Beide Einschätzungen laufen gleichzeitig ab und resultieren in einem Gesamturteil, das als bedrohlich eingestuft wird. Erst dann: Gegebener psychologischer Stresszustand
➔ Subjektive Interpretation der Person Entscheidet über Entstehung von Stressempfinden.
- Umgang:
- Pronlemorientierung: Informationssuche, Lösung des problems
- Emotionsorientiert: Ablenkung, Verleugnung
15. Worin liegt der Unterschied zwischen dem problemorientierten und den emotionsorientierten Lösungsansatz im kognitiv‐transaktionalen Modell?
16.Was versteht man unter Selbstschemata / Beziehungsschemata? Erklären Sie die Schemata und nennen sie pro Schemakategorie zwei Beispiele.
- Selbstschemata beinhalten negative Überzeugungen wie zB „ich bin nicht wichtig“ „Ich störe andere.
- Aus Selbstschemata ergeben sich Beziehungsschemata wie zB „In Beziehungen wird werde ich nicht ernstgenommen“ „Niemand schenkt mir Aufmerksamkeit“
- Beide Schemata führen zu negativen Erwartungen im Hinblick auf Beziehungen.
17.Beschreiben Sie den „Teufelskreis der Beziehungsstörung“.
18.Welche drei Ebenen umfasst das Modell der doppelten Handlungsregulation? Erklären Sie diese Ebenen.
Wichtig
1. Ebene der authentischen Handlungsregulation/Motivation= Handlung authentisch und transparent, Interaktionsparnterkönnen ihre Absichten erkennen, Person zeigt seine Grundbedürfnisse offen, macht deutlich was sie will und braucht, Verfolgt Ziele durch adäquate Interaktion mit anderen
2. Ebene der Schemata= Umfasst Selbst- und Beziehungsschemata
3. Spielebene= manipulative Strategien werden zur Lösung schwieriger Interaktionen entwickelt, nicht authentisches Verhalten, „Spiel= verdecktes, manipulatives Vorgehen damit Bedürfnisse durch Interaktionsparnter befriedigt werden- Befriedigung ist nur von kurzer dauer-Handeln wird intensiviert
19.Von welchen Annahmen geht das Modell der doppelten Handlungsregulation aus? Was bildet den Kern der Beziehungs- bzw. Persönlichkeitsstörung?
offene Frage
Modell geht von der Annahme aus, dass dysfunktionaleÜberzeugungen, dysfunktionale interaktionale Intentionen und dysfunktionale Arten der Beziehungsgestaltungen den Kern der Störung bilden.
20.Was versteht man unter Ich-Syntonie.
wichtig/offene Frage
PS sind ich synton
- Personen sehen die Lösungen, die sie für die ungünstigen Interaktionssituationen in ihrer Biografie gefunden haben, als Teil ihrer Person an
- Schemata und Strategien sind verinnerlicht (genaue negative Überzeugungen)
21.Warum haben Patienten mit einer PST eine geringe Therapiemotivation / Änderungsmotivation?
22.Warum bedeutete Empowerment einen Paradigmenwechsel in der Psychologie?
Beim Empowerment geht es darum, wie der Mensch mit Widrigkeiten umgeht bzw. Wie er dabei von anderen unterstützt wird.
- Empowerment ist ein Teil eines Paradigmenwechsel von der pathogenetischen Perspektive zu der salutogenetischen Sicht sowie von der defizitorientierten Persperktive zu einer kompetenzorientierten.
23.Aus welchen drei Elementen setzt sich das Kohärenzgefühl im Sinne der Salutogenese zusammen?
1. Handhabbarkeit
2. Verstehbarkeit
3. Sinnhaftigkeit
24.Welche Elemente umfasst das PERMA-Modell?
25.Erläutern Sie die Broaden-and-Build-Theorie.
26.Erklären Sie das Konzept der erlernten Hilflosigkeit.
- Eine wichtige Grundlage des Empowerments und des positiven Denkens ist das Konzept der erlernten Hilflosigkeit
- Wenn unsere Wahlmöglichkeit eingeschränkt ist, kommt es zu erlebter und dann erlernter bzw. Gelernter Hilflosigkeit
- Wer gelernt hat, dass seine Situation nicht kontrollierbar ist, hört auf zu kämpfen und liefert sich ihr aus
27.Stellen sie sich vor, Sie sind gerade befördert worden oder haben den Studienplatz Ihrer Träume bekommen, haben beschlossen zu heiraten oder die Traumwohnung gefunden: Finden Sie Beispiele für die vier Reaktionsweisen in der Kommunikation nach Seligmann.
1. Aktiv Negativ: Ach, das ist ja bescheuert. Die Wohnung ist viel zu groß und außerdem viel zu teuer. Die Wohnung wird deinem Partner nicht gefallen.
2. Aktiv Positiv: Großartig, ich freue mich, dass du die Chance auf so eine Wohnung bekommen hast. Wie hast du vor sie einzurichten? Ich bin total gespannt und erfreut.
3. Passiv Negativ: Ach ne neue Wohnung. Wärst du später so nett mich abzuholen?
4. Passiv Positiv: Du hast die Wohnung bekommen? Toll! Übringens fliege ich morgen in die Sonne, ich freue mich total auf Sonne, Strand und Meer.
28.Erklären Sie, warum Notfälle potenziell traumatisch sind, aber nicht jeder Notfall eine psychische Störung bewirkt.
Schutzfaktoren und Resilienz von enormer Bedeutung (Coping)
- Da es sich bei Notfällen um ein plötzlich auftretendes, unvorhersehbares, gefährliches Ereignis handeln, ist das Funktionieren eines Systems zB körperlich, akut gefährdet. Hierdurch kann ein Notfall potentiell als traumatisch eingestuft werden, dennoch bewirkt nicht jeder Notfall eine psychische Störung, da die Einschätzung ob ein Notfall vorliegt immer subjektiv erfolgt.
29.Was ist der Zeitlupeneffekt?
„Zeitlupenerlebnis“- alles passiert mit einem mal ganz langsam, aber man kann trotzdem nicht schneller handeln.
- Ursache: Blitzartige neurophysiologische Aktivierung, die zu einem Zustand hoch gespannter Wachheit führt, in dem sich kleinste Details im Bewusstsein einprägen können.
30.Was ist der Unterschied zwischen einer Typ-I- und Typ-II- Traumatisierung?
Traumatisierung Typ 1 erfolgt durch ein einzelnes, meist plötzliches Ereignis von kurer Dauer mit klarem Beginn und Ende
-zB Unfall, Überfall, Naturkatastrophe, technische Katastrophe
- Ergebnis prägt sich oft mit den kleinsten Details in das Gedächtnis des Betroffenen ein
- Psychische Folgen sind gravierend und können akut oder zeitversetzt zu Störung führen
- Traumatisierung Typ 2 entsteht durch mehrmalige, sich wiederholende oder andauernde Traumata
- zB bei wiederkehrender Konfrontation mit Extremsituationen im Dienst, bei wiederholter körperlicher Gewalt
- Es kommt nach und nach zu Anpassungsprozessen, d-h. Versuche, die traumatische Situation gedanklich, emotional oder auf der Verhaltensbenen irgendwie erträglicher zu machen
31.Was sind Ziele der notfallpsychologischen Interventionen?
Nennen Sie drei.
1. Sicherheit ( Abtransport von Gefahrenstelle)
2. Beruhigung (Abstand gewinnen zu Ereignissen)
3. Verbundenheit (soziale Kontakte aktivieren)
32.Notfallpsychologische Interventionen orientieren sich an den Aufgaben, Bedürfnissen und Ressourcen der Betroffenen. Nennen Sie Beispiel zu den drei Bereichen ABR.
33.Warum sollten Notfallpsychologen ein ruhiges und sicheres Auftreten haben?
Ruhiges und sicheres Auftreten: hilft gegen Angst / Körperhaltung und Stimmlage des Notfallpsychologen sollte Ruhe ausstrahlen und fest sein / Blickkontakt mit Betroffenem suchen
Ruhiges und sicheres Auftreten der Notfallpsychologenhilft gegen Angst und beruhigt. Zusätzlich sollte Blickkontakt zu den Betroffenen aufgebaut werden.
- Struktur hilft gegen Chaos
- Information helfen gegen Orientierungslosigkeit
34.Definieren Sie, was man unter „erworbener Hirnstörungen“ versteht. Wie können diese „erworben“ werden?
Entstehung erworbener Hirnstörungen durch körperlicheErkrankungen die das Gehirn betreffen.
- Erwerb durch: direkt= zB Schädel-Hirn-Trauma, indirekt=zB Folge von Stoffwechselerkrankung
35.Was sind aus psychologischer Sicht häufige Folgen von Hirnschädigungen?
Neurophysiologische Leistungseinbußen
- Beeinträchtigung von emotional-motivationalerVerarbeitung
- Verhaltensauffälligkeiten und interpersonelle Probleme
36.Was ist das psychotherapeutische Ziel restitutionsorientierter Ansätze bei erworbener Hirnschädigung?
Wiederherstellung geschädigter kognitiver Funktionen durch übungs- und trainingsbasierter Funktionstherapien
37.Was ist das psychotherapeutische Ziel kompensationsorientierte Ansätze bei erworbener Hirnschädigung?
Ausgleich kognitiver Defizite durch Vermittlung von Ersatzstrategien oder durch Bezug auf vorhandene, unbeeinträchtigte Fähigkeiten
38.Nennen Sie drei typische Absichten von manipulierende Personen in Bezug auf ihre Interaktionspartner. Die manipulierende Person möchte z.B. .....
39.Was ist der Unterschied zwischen transparenten und intransparenten Handlungen.
Transparent: Interaktionspartner hat die Möglichkeit, die dahinterliegende Absicht zu erkennen- lässt ihm Entscheidungsmöglichkeiten und damit Freiräume.
➔ „Ich würde mich freuen, wenn du mich in den Arm nehmen würdest“
- Intransparent: Wahre Absicht wird getarnt/versteckt, damit der Interaktionspartner diese nicht erkennt: Er soll die wirkliche Absicht gerade nicht aus dem Verhaltenerschließen.
➔ Bedürfnis in den Arm genommen zu werden. Aus Angst, der Interaktionspartner könnte diesen Wunsch nicht nachkommen wollen wird nicht gesagt „Ich möchte, dass du mich in den Arm nimmst“, sindernstattdessen „Mir geht es so schlecht“
40.Was ist in aller Regel mit der Tarnung der eigenen Absichten verbunden?
Wenn ein Manipulator einen Interaktionspartner zum Handeln bewegen will, ihm aber seine Absichten (die wahren Handlungsgründe) nicht verraten will, dann muss er andere Gründe für sein Handeln erfinden oder vorgeben
- Mit der Tarnung der eigenen Absichten ist in aller Regel also das erfinden „falscher“ Absichten verbunden
41.Wie ist Gaslightning definiert und was sind die Absichten dahinter.
Definition: Gasligthting ist die Form einer Manipulationstechnik, bei dem der Missbraucher dem Opfer falsche Informationen gibt, welche darauf abzielen, dass das Opfer seine eigene Wahrnehmung misstraut, schließlich seinen eigenen Verstand und seine psychische Gesundheit in Frage stellt.
- Absichten: Betroffene verwirren, einzuschüchtern und zu tiefst verunsichern
➔ Der Täter arrangiert dabei die Umwelt des Opfers so, dass diese an seiner Wahrnehmung der Realtität zu zweifeln beginnt, allmählich unsicher wird, immer mehr eine Verteidungshaltung gerät.
42.Erklären Sie die Folie á deux.
Induzierte wahnhafte Störung
- Es handelt sich um eine wahnhafte Störung, die von zwei Personen mit einer engen emotionalen Bindung geteilt wird. Nur eine von beiden leidet unter einer echten psychotischen Störung. Die Wahnvorstellungen bei der andern Person sind induziert und werden bei der Trennung des Paares aufgegeben.
43.Was sind typische Sätze / Formulierungen, mit denen insbesondere Borderline-Patienten anderen Menschen emotional unter Druck setzen. Nennen Sie bitte 2.
Wenn du gehst, dann verletze ich mich
- Du bist schuld, wenn ich krank werde
44.Warum sind Menschen anfällig für emotionale Erpressung?
- Da Menschen von Bindungen abhängig ist, und als Kind gelernt hat zu gehorchen, um Bindung zu erhalten, ist jeder Mensch für emotionale Erpressung anfällig
- Viele Kinder müssen von klein an emotionale Erpressung der Eltern aushalten (typischerweise Borderline-Mütter)
45.Wie unterscheidet sich ADHS im Erwachsenenalter von ADHS in der Kindheit? Welche Symptome dominieren im Erwachsenenalter und wie zeigen sich diese?
Schwierigkeiten mit der Aufmerksamkeit
- Schwierigkeiten im sozialen Miteinander
- Impulsivität
- Hyperaktivität
- Desorganisation
- Stimmungsschwankungen
- Unterschiede in Symptomen:
➔ Kindesalter: Anhaltendes Muster von Unaufmerksamkeit und oder Hyperaktivität-Impulsivität, dass sich unmittelbar negativ auf schulische, berufliche oder soziale Leistung auswirkt
➔ Erwachsenenalter:hyperaktivität hier beispielsweise eher innere Unruhe, Impulivität hier zB Anderen ins Wort fallen. Bei Erwachsenen ist die Diagnose oft schwierig und bleibt leichter unerkannt als bei Kindern
46.Denken Sie an die Fallbeispiele und schildern sie, warum die Diagnose allein schon hilfreich war und begründen Sie, warum Psychoedukation bei ADHS sinnvoll ist.
Diagnose und Psychoedukation liefern Grundstein für Verständnis bzw. Erklärung für Verhaltensweise
- Es kann von betroffener Person nun verstanden werden, warum beispielsweise Desorganisation vorliegt
- Gibt Hoffnung auf Verbesserung der Symptomatiken-> Steigert Therapiemotivation
47.Welches Kapitel in der ICD‐11 ist für Psychische und Verhaltensstörungen vorgesehen?
48.Nennen Sie drei Positivsymptome und drei Negativsymptome der Schizophrenie?
Positivsymptome: Anhaltende Wahnvorstellungen, anhaltende Halluzinationen, desorganisiertes Denken
- Negativsymptome: Psychomotorische Störungen, abgestumpfter Affekt, Avolition
Positiv bedeutet in diesem Fall, dass mehr oder sogar zu viel von etwas da ist. Negativ bedeutet, dass weniger oder zu wenig von etwas da ist.
49.Was unterscheidet die akute vorübergehende psychotische Störung von der Schizophrenie?
Akute vorübergehende psychotische Störung:
- Akutes Auftreten psychotischer Symptome, die innerhalb von zwei Wochen ihren maximalen Schweregraderreichen
- Kein Prodomalstadium
- Dauer der Episode: Nicht mehr als drei Monate
Schizophrenie:
- Prodmalphase vorhanden
- Anhaltende Halluzinationen und Wahn
- Mindestens 2 oder mehr Symptome über vier oder mehr Wochen
- Schizophreniesymptomatik erstreckt sich über mindestens ein halbes jahr, dabei zeigen sich in der prodromalen oder residualen Phase, negative Symptome oder desorganisierte Sprechweise, desorganisertes Verhalten oder formale und inhaltliche Denkstörungen in abgeschwächter Form.
50.Worin unterscheiden sich hypomanische von manischen Phasen?
- Im Ausprägungsgrad, die Hypomanie beschreibt die abgeschwächte Form der Manie, welche beispielsweise einen gesteigerten Antrieb beinhaltet.
- Die Manie hingegen ist deutlich stärker ausgeprägt und beschreibt beispielsweise den Größenwahn
51.Welche Symptome verbergen sich hinter dem Merkwort AIDS und für welche Störung sind sie typisch?
A=Antriebslosigkeit
- I= Interessenverlust
- D=depressive
- S=Stimmung
52.Welche Inhalte sind bei Wahnvorstellungen im Rahmen einer depressiven Episode typisch?
53.Was versteht man unter Logorrhöe und bei welcher Störung kommt dieses Symptom beispielsweise vor?
Logorrhöe= Sprechdurchfall/Rededrang
- Bipolare Störung- Manische Episode
54.Welche Phobien kennen Sie? Nennen Sie drei und beschreiben Sie eine näher.
6B02 Agoraphobie: ausgeprägte übermäßige Angst oder Beklemmung, die als Reaktion auf zahlreiche Situationen auftritt, in denen die Flucht schwierig sein könnte oder keine Hilfe verfügbar ist
- Sozialphobie
- Spezifische Phobie zB Zahnarzt
55.Was kennzeichnet die Soziale Phobie?
Ausgeprägte und übermäßige Furcht oder Angst, die immer wieder in einer oder mehreren sozialen Situationen auftritt, zB bei sozialen Interaktionen
- Einschlägige soziale Situationen werden konsequent vermieden oder mit intensiver Angst oder Furcht ertragen
56.Was sind die Charakteristika der spezifischen Phobie?
Ausgeprägte Angst oder Furcht, die immer dann auftritt, wenn man einem oder mehreren Objekten/Situationen ausgesetzt ist oder diese erwartet
- Furcht steht in keinem Verhältnis zur tatsächlichen Gefahr
- Phobische Objekte oder Situationen werden gemieden oder mit intensiver Angst oder Furcht ertragen
57.Was ist damit gemeint, wenn bei der Diagnose von frei flottierenden bzw. frei schwebenden Ängsten die Rede ist?
Anhaltendes Gefühl von Angst oder Furcht, für die kein realer bzw. Konkreter Grund vorliegt
58.Bei der Trennungsangststörungen haben Kinder in der Regel keine Angst davor, allein zu sein. Worauf bezieht sich die Angst dann?
Angst vor dem nicht wiederkommen der Bezugsperson
Nicht als Frage
59.Nennen Sie zwei typische Formen der Demenz. Worin unterscheiden Sie sich?
Fronto Temporale Dement/ Morbus Pick:
➔ Früh beginnende Selbstvernachlässigung
➔ Verlust von sozial angepasstem Verhalten, Verlust des Taktgefühls
➔ Enthemmung auch sexuell
➔ Persönlichkeitsveränderung (Dauer ca. 7 Jahre)
- Lewy Body Demenz:
➔ Neurodegenerative Demenz
➔ Abnahme der kognitiven Fähigkeiten, die sozialen und beruflichen Aufgaben beeinträchtigen
➔ Halluzinationen und Wahnsymptomatik
➔ Motorische Symptome des Parkinson-Syndroms
60.Nennen Sie drei / fünf Fragen / Aufgaben aus dem Minimental Status Test.
Zeitliche Orientierung: „Welchen Tag haben wir heute?“
- Örtliche Orientierung: „Wo sind wir jetzt?“
- Merkfähigkeit: Folgende drei Gegenstände nennen, dann zur Wiederholung auffordern (Apfel, Schüssel, Ball)
- Aufmerksamkeit: STUHL rückwärts buchstabieren
- Benennen: Testperson soll die folgenden zwei Gegenstände benennen: Armbanduhr/Kugelschreiber
61.Was sind häufige Erstsymtpome dementieller Erkrankungen? Nennen Sie bitte drei.
- Leichte Konzentration- und Merkfähigkeitsstörung, Affektstörungen, Interessenverlust
- Formale Denkstörungen
- Beeinträchtigungen bei den Aktivitäten des alltäglichen Lebens
62.Warum sollten Sie bei Menschen mit Demenz nicht mehr ironisch werden?
Menschen die an Demenz erkrankt sind, können keine Unterschiede mehr zwischen Ironie/ Sarkasmus und Wahrheit mehr erkennen.
63.Ab wann wird ein Zwang pathologisch?
Zwänge überschreiten subtile Grenzen zwischen Normalität und Störung, wenn sie sich so ausweitet, dass sie im täglichen Leben stören oder bei der betreffenden Person zu Leidensdruck führen
64.Nennen Sie drei typische Symptome von Zwangsstörungen im Allgemeinen
Sich wiederholende quälende Gedanken, Impulse oder Handlungen, die als ich-dyston und sinnlos erlebt werden
- Innere Spannung mit vorherrschender Angst
- Ausgeprägter sozialer Rückzug bis hin zur sozialen Isolierung
65.Nennen Sie ein Symptom einer Zwangshandlung.
66.Nennen Sie einen häufigen Inhalte eines Zwangsgedanken, ein häufiges Ritual einer Zwangshandlung und einen häufigen Inhalte eines Zwangsimpulses.
- Zwangsgedanke: Gedanke die Gesundheit sei gefährdet
- Zwangsimpulse: Impuls, eine Aggression gegen andere Menschen zu begehen
- Zwangshandlung: Zwanghaft gegen den Willen ausgeführte Handlung-> Putzzwang
67.Was versteht man unter einer körperdysmorphen Störung? Erklären Sie zudem, warum ausgeprägte Segelohren keine körperdysmorphe Störung sind.
Körperdysmorphe Störung= Gedankliche Beschäftigung mit Mängeln im eigenen Erscheinungsbild, die von anderen kaum bis gar nicht erkennbar sind.
- Ausgeprägte Segelohren sind tatsächlich erkennbar
68.Welche Aussage zum Verlauf einer Zwangsstörung ist richtig?
a. Eine Zwangsstörung zeigt in der Regel einen episodischen Verlauf.
b. Im Alter zeigt sich meist eine Verschlechterung der Zwangssymptomatik.
c. Der Beginn der Erkrankung liegt meist im 30. – 45. Lebensjahr.
d. Die ersten Zwangssymptome treten zumeist schon vor dem 18.
Lebensjahr auf.
e. Im Kindesalter sind Zwangsstörungen häufiger bei Mädchen als bei Jungen zu finden.
A) Eine Zwangsstörung zeigt in der Regel einen episodischen Verlauf
69.Welche Aussage ist falsch?
a. a Die Y‐BOCS ist ein Instrument zur Erfassung des Schweregrads einer Zwangsstörung.
b. b Auf eine qualitative Erfassung folgt eine quantitative Einstufung.
c. c Bei Y‐BOCS handelt es sich ausschließlich um ein Selbstbeurteilungsinstrument.
d. d Ein Gesamtscore von 17 ist ein Hinweis auf eine mäßig ausgeprägte Zwangssymptomatik.
C) Bei Y-BOCS handelt es sich ausschließlich um ein Selbstbeurteilungsinstrument
70.Welche Aussage zur Expositionsbehandlung bei Zwangsstörungen ist richtig?
a. Hausbesuche beim Patienten sind wegen der ausgeprägten Scham der Betroffenen in der Regel kontraindiziert.
b. Es empfiehlt sich, bei Beginn der Expositionsübungen mit der leichtesten Exposition zu beginnen.
c. Die Therapeutenbegleitung bei Expositionen dient dazu, dass der Patient die Kontrolle an den Therapeuten abgeben kann.
d. Heftige emotionale Ausbrüche wie Weinen bei der Exposition sind ein Hinweis, dass eine Expositionsbehandlung verfrüht und zu belastend ist und zunächst eine Stabilisierungsphase erforderlich ist.
B) Es empfiehlt sich, bei Beginn der Expositionsübung mit der leichtestens Exposition zu beginnen
71.Welche Aussage zu Zwangsstörungen ist richtig?
a. Den Inhalten von Zwangsgedanken liegen in der Regel reale Lebensprobleme der Betroffenen zugrunde.
b. Circa 50 % der Betroffenen halten ihre Zwangsgedanken und Zwangshandlungen für sinnvoll.
c. In der Anfangsphase einer Zwangserkrankung leisten die Betroffenen meist keinen Widerstand gegen ihre Zwangsgedanken und Zwangshandlungen.
d. Die Ausführung eines Zwangsgedankens oder einer Zwangshandlung ist für die Betroffenen in der Regel nicht angenehm.
D) Die Ausführung eines Zwangsgedankens oder einer Zwangshandlung ist für die Betroffenen in der Regel nicht angeneh,
72.Was sind typische Verhaltensweisen von Menschen, die an Hypochondrie erkrankt sind?
Hypochondrie 6B23 im ICD-11
- Hypochondrie ist gekennzeichnet durch die ständige Sorge oder Angst, eine oder mehrere schwere, fortschreitende oder lebensbedrohliche Krankheiten zu haben
- Wiederholte und exzessive gesundheitsbezogene Verhaltensweisen (zB wiederholtes Überprüfen des Körpers auf Anzeichen von Krankeheiten)
- Übermäßiger Zeitaufwand für die Suche nach Informationen über die befürchtete Krankheit
- Wiederholte Suche nach Bestätigung (zB mehrfache Arztbesuche)
73.Beschreiben sie das Phänomen des pathologischen Hortens.
Pathologisches Horten 6B24 im ICD-11
- Zwanghaftes Horten wertloser oder verbrauchter Dinge
- Ursachen sind Schwierigkeiten bei der Trennung vertrauter Dinge, eine Tendenz zum Perfektionismus sowie Probleme, Prioritäten zu setzen
➔ Die vermeitlich nutzlosen Dinge haben für pathologische Horter immensen emotionalen Wert, wobei es Glückgefühle und eine Geborgenheitsempfinden ausöst, wenn Dinge beschafffen und sich mit ihnen umgeben werden#
➔ Anhäufung von Gegenständen führt zu Leidensdruck, weil zB kein Besuch mehr kommen darf
74.Welche Art von Leidensdruck führt Orthorektiker in die Therapie?
Leidensdruck durch soziale Isolation
75.Wie unterscheidet sich die Orthorexie von der Anorexie?
Bei der Anorexie geht es formal um die Quantität des Essens
- Bei der Orthorexie geht es formal um die Qualität des Essens
76.Sie haben im Unterricht verschiedene seltene Wahninhalte vorgestellt bekommen. Bitte wählen Sie eine wahnhafte Störung aus und beschreiben Sie die Symptome dieser Störung.
Abstammungswahn: Stellt die wahnhafte Überzeugung dar, von hoher Abkunft zu sein.
- Meist Teil der Schizophrenie, stellt aber kein spezifisches Symptom dieser dar
- In der Regel klingt der Abstammmungswahn mitBesserung der schizophrene Symptome ab- was aber nicht immer der Fall ist
77.Was versteht man unter dem „Werwolf-Syndrom“?
78.Was versteht man unter „Körperstressstörungen“?
79.Welche Beschwerden sind typisch für eine
Somatisierungsstörung?
80.Nennen Sie zwei Organbereiche, die häufig von Patienten als Zentrum ihrer Schmerzen angegeben werden.
81.In welchen Bereichen treten Symptome der unwillkürlichen Unterbrechung der normalen Integration bei der dissoziativen Störung auf? Nennen Sie drei
82.Wie nennt man eine vollständige und generalisierte Amnesie bei einer dissoziativen Störung?
83.Was sind typische Auslöser für eine dissoziative Identitätsstörung?
84.Warum werden Anhänger eines Vodoo‐Kultes nicht pathologisiert, obwohl sie Symptome von Besessenheit, Identitätsveränderung und Amnesie zeigen?
85.Wie lautet die diagnostische Bezeichnung eines Zustands, bei denen das Gefühl vorherrscht, der eigene Körper sein einem selbst fremd?
Positiv und Negativsymptome der Schizophrenie
Demenz Allgemein
Wichtig (Fallbeispiel)
Demenz durch zerebrovaskuläre Krankheit
Demenz durch Alzheimer-Krankheit
Morbus Pick (Fronto Temporale Demenz)
Lewy Body Demenz
Modell der doppelten Handlungsregulation
Wichtig (9 Punkte Frage, Aussagen den 3 Ebenen zuordnen)
Ich-Syntonie
Teufelskreis der Beziehungsstörung
Salutogenese-Modell
Medizinisches Krankheitsmodell
Folie à deux - Induzierte wahnhafte Störung
Störung/Wichtig
Schizophrenie Allgemein
Schizophrenia simplex
Paranoider Typus (Wahn + Halluzinationen)
Katatoner Typus (vor allem motorisch)
Hebephrener Typus
Schizoaffektive Störung
Störung
Schizotype Störung Schizotype Persönlichkeitsstörung
Wahnhafte Störung
Affektive Störung
Depressive Störung
Einzelne depressive Episode
Einzelne depressive Episode mittelgradig, ohne psychotische Symptome
Einzelne depressive Episode mittelgradig, mit psychotischen Symptomen
0.4 Einzelne depressive Episode schwergradig, mit psychotischen Symptomen
Rezidivierende depressive Störung
Dysthyme Störung
Gemischte depressive Störung und Angststörung
Bipolare Störung
Rapid Cycling
Zyklothyme Störung
Zykloide Persönlichkeit
Angst- oder furchtbezogene Störungen
Generalisierte Angststörung
Störung/wichtig
Panikstörung
Agoraphobie
Spezifische Phobie
Soziale Angststörung
Trennungsangststörung
Zwangsstörung
Körperdysmorphe Störung
Eigengeruchswahn
Hypochondrie
Pathologisches Horten
Trichotillomanie
Körperbezogene repetitive Verhaltensstörungen 6B25.1 Skin‐Picking‐Störung / Dermatillomanie
Orthorexie
Dissoziative Störungen
Dissoziative Amnesie
Trance‐Störung
Besessenheitstrance‐Störung
Dissoziative Identitätsstörung
Partielle dissoziative Identitätsstörung
Depersonalisations‐ oder Derealisationsstörung
Dissoziative Störung mit neurologischen Symptomen
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