Welche Funktion kommt der Sprache im Rahmen mimetischer Vorstellungen zu?
Sprache dient als Medium und das Wort fungiert als Zeichen. = logozentrisch ausgerichteter Sprachbegriff
-> ist instrumental-ornamental
Grenzen Sie die Funktion von Sprache in mimetischer und materialästhetischer Lite- ratur voneinander ab.
Erläutern Sie, was man unter dem Begriff ‚Form/Inhalt-Dichotomie‘ versteht und was diese Dichotomie in Bezug auf die Verwendung von Sprache impliziert.
Die ‘Form/Inhalt-Dichtomie’ bezeichnet eine Zweiteilung zwischen der Form und dem Inhalt eines literarischen Textes.
Der Begriff impliziert einen ornamental-instrumentellen Sprachbegriff, da er davon ausgeht, dass die Sprache nur eine schmückende bzw. dienende Funktion zur Darstellung eines Inhaltes hat und somit dem Inhalt untergeordnet wird (Sekundarisierung der Sprache). Somit ist die Form/Inhalt-Dichtomie der mimetischen Literatur zuzuschreiben.
Erläutern Sie den Begriff ‚eigengesetzlich-sinnerzeugend‘.
Erläutern Sie, inwiefern man im Kontext mimetischer Vorstellungen von Literatur von einem präexistierenden Sinn ausgeht, der auch als sog. ‚Autorintention‘ bezeichnet wird.
Bei der mimetischen Literatur wird davon ausgegangen, dass Autor einen (nur diesen einen) Sinn hinter seinem literarischen Text hat. Dieser Sinn ist präexestierend, also steht bereits vor dem Beginn des Schreiben fest.
= Autorintention
Warum nicht bei materialästhetischer Lit?
Welche für die Literaturwissenschaft bedeutsame Metapher wurde von Roland Barthes geprägt? Erläutern Sie das mit dieser Metapher gefasste Konzept.
Nennen Sie die für den Bereich der mimetischen Literatur möglichen Autorkonzeptionen.
Autorschaftskonzepte korrespondieren mit dem jeweiligen Literaturbegriff. Für die mimetische Literatur ist der logozentrische Sprachbegriff von Bedeutung. Mit diesem korrespondieren folgende Autorschaftkonzepte:
Poeta vates (Platon: Ion)
Autor*in = Sprachrohr der Götter bzw. Musen
da von Platon, mein Gott=Apollo und da dem Musen unterstellt sind, können diese auch Übermitteln
göttlicher Wahnsinn der Dichter*innen
lat. vates: besessen; Seher, Prophet
Gegenmodelle zu Platon von Aristoteles:
Poeta faber (lat. faber: Handwerker)
Poeta doctus (lat. doctus: Gelehrter)
haben gemeinsam, dass sie nicht auf eine von außen kommende Schöpfung zurückgehen, sondern auf das handwerkliche tätig sein (Regelpoetik)
theologisches Modell (seit Renaissance)
analog zur biblischen Genesis: Autor*in als Schöpfergott im Kleinen
alter deus-> Renaissance-Poetik: Julius Ceasar Scaliger (1561)
Second Maker-> Genie-Poetik: Anthony Ashley Cooper 3. Earl of Shaftesbury (1710)
biologisches Modell
Erläutern Sie die antiken Modelle von Autorschaft im Bereich mimetischer Literatur.
Erläutern Sie das theologische Modell von Autorschaft.
geht zurück auf christlichen Gott
geht zurück auf Prometheus (formte die ersten Menschen aus Ton)
-> wandelt sich in das biologische Modell der Autorschaft
Wie äußert sich der Genie-Gedanke im lyrischen Ich in Prometheus von Goethe?
Autonomieerklärung des schöpferischen Menschen
rebelliert gegen Zeus
biologisches Modell der Autorschaft
Autorin gilt als Vater und Mutter des Werkes
Werk als geistiges Kind des Autors
=Kopfgeburt (mythisches Vorbild: Athene, die aus der Stirn von Zeus geboren wird)
Kopfgeburt ist eine Metapher für etwas Erdachtes, Ersonnenes, was mit der Wirklichkeit nicht übereinstimmt
Last changeda year ago