Was ist Psychologie?
Psychologie ist die empirische Wissenschaft vom Erleben und Verhalten des Menschen.
Ziele der Psychologie
Beschreibung, Erklärung, Vorhersage, Kontrolle
Wurzeln der Psychologie
• Philosophie:
– Leib-Seele-Problematik
– Bewusstsein
– Wille
– Erkenntnis
• Medizin, Biologie und Naturforschung
– Vererbung
– Nervensystem und Gehirn
– Physiologische Prozesse
Denkschulen der Psychologie
Psychodynamische Perspektive Vertreter: S. Freud, C. G. Jung
• Verhalten wird durch starke innere Kräfte angetrieben
• Verdrängung, Motivation
Behavioristische Perspektive Vertreter: B. F. Skinner, J. Watson
• Verhalten wird durch Umweltstimuli kontrolliert
• Lernen, beobachtbares Verhalten
Humanistische Psychologie Vertreter: C. Rogers, A. Maslow
• Hauptaufgabe der Menschen ist das Streben nach positiver Entwicklung
• Humanismus, Selbstaktualisierung
Kognitive Perspektive
• Personen handeln, weil sie denken
• Fokus auf das menschliche Denken und alle wissensbasierten Prozesse
Wissenschaftliche Ansätze
• Die Psychologie sieht sich als empirische Wissenschaft
• Sie basiert auf Theorien und Modelle und arbeitet vorwiegend hypothesenprüfend.
• Dazu verwendet sie verschiedene Methoden der Datengewinnung
Was ist Wahrnehmung?
Zwei Informationsverarbeitungsprozesse
• Sinnesempfindung („sensation“): Prozess, bei dem unsere Sinnesrezeptoren und unser Nervensystem Reize aus unserer Umwelt empfinden
• Wahrnehmung („perception“): Prozess, bei dem die sensorischen Informationen organisiert und interpretiert werden
Top down / Bottom Up
• Bottom-Up
– Aufsteigende, datengesteuerte Informationsverarbeitung
– Analyse, die mit den Sinnesrezeptoren beginnt und aufsteigend biszur Integration der sensorischen Informationen durch das Gehirn erfolgt
• Top-Down
– Absteigende, konzeptgesteuerte Informationsverarbeitung
– Gesteuert durch höhere mentale Prozesse
Was ist Aufmerksamkeit?
• (Selektive) Aufmerksamkeit wird dadurch charakterisiert, dass wir unser Bewusstsein in jedem Moment – wie im Licht eines Scheinwerfers – immer nur(selektiv) auf einen begrenzten Aspekt von all dem richten, was wir erleben
• Die bewusste Aufmerksamkeit lässt sich auch verstehen als ein psychischer Zustand konzentrierter Bewusstheit, der mit der wachen Bereitschaft einhergeht, auf äußere oder innere Reize zu reagieren.
Aufgaben und Prozesse Aufmerksamkeit
Planen und Kontrollieren
Nicht automatisierte Handlungen vorbereiten und die Ausführung überwachen
Selegieren
Relevante Informationen herausfiltern
Überwachen
Die Umwelt auf Veränderungen absuchen; wach und nicht abgelenkt sein.
Gedächtnis Definition und Prozesse
• Die Fähigkeit, Informationen nicht nur Aufnehmen, sondern auch kurzfristig, mittelfristig oder sogar langfristig zu behalten
• Gedächtnis – dauerhaftes Fortbestehen von aufgenommenen Informationen über die Zeit; es ermöglicht die Speicherung und das Abrufen von Informationen.
• Enkodieren (Aufnehmen)
• Speichern
• Abrufen
Poaktive und retrograde Interferenz
– Proaktive Interferenz: Alte Informationen können die Speicherung neuer Informationen stören.
– Retrograde Interferenz: Neue Informationen können den Zugriff auf zuvor gelernte stören.
Aufbau des Langzeitgedächtnisses
Deklaratives Gedächtnis: benennbares und beschreibbares Wissen
Nicht-deklaratives /Prozedurales Gedächtnis: kaum beschreibbare Verhaltensprozeduren
Semantisches Gedächtnis: Sach- und Bedeutungswissen
Episodisches Gedächtnis: Autobiographische Erinnerungen im raumzeitlichen Kontext
Kontexteffekten
• Raum-zeitlicher Kontext: Gelerntes kann am besten im ähnlichen Kontext wiedergegeben werden
• Physiologischer Zustand: Gelerntes kann besser in den dem Zustand reproduziert werden, in dem es gelernt wurde.
• Emotionaler Zustand: Kongruente Zustände führen zu besserem Erinnern
• Kognitiver Zustand: Zweisprachler können Information besser in der Sprache erinnern, in der sie sie gelernt haben.
Was ist Denken?
• Informations- und Wissensverarbeitung
• Probehandeln
• gedankliche Auseinandersetzung mit der Umwelt
• Schlussfolgern
• Problemlösen
• Orientierung schaffen unter Unsicherheit
• Einsichten erzeugen
• Kreativität
• Denken über das Denken
Heuristiken (Entscheidungsregeln)
Rekognitionsheuristik
Entscheidungsgrundlage die Information, die du wiedererkennst.
Ankerheuristik
Eine zufällig im Kontext auftauchende Zahl wird als Basis für eine Schätzung genommen.
Verfügbarkeitsheuristik
Entschieden wird auf Basis der Information, die einem am leichtesten in den Sinn kommt und damit am ehesten verfügbar ist.
Repräsentativitätsheuristik
Es werden die Objekte, Personen oder Ereignisse bevorzugt,die als prototypisch eingeschätzt werden.
Was ist Lernen?
Eine überdauernde Veränderung im Verhalten eines Organismus aufgrund von Erfahrung
Klassisches Konditionieren
US: Unkonditionierter Reiz (unconditional stimulus)Stimulus der Kontrolle über Verhalten besitzt (z.B. Fleisch) US löst UR aus
• UR: Unkonditionierte Reaktion (unconditional response)z.B. Speichelfluss durch Fleisch
• NS: Neutraler Reiz (neutral stimulus) (z. B. Klingelton)besitzt keine Verbindung zur interessierenden Reaktion (bei Pawlow: Speichelfluss) nach einigen Koppelungen löst derneutrale Reiz eine ähnliche Reaktion aus wie der US
• CS: Konditionierter Reiz (conditioned stimulus) Der neutrale Reiz (NS) wird durch wiederholte Koppelung mit dem unkonditionierten Reiz (US) zum konditionierten Reiz (CS)(z.B. Klingel) der CS löst eine CR aus
• CR: Konditionierte Reaktion (zum Beispiel Speichelfluss bei Klingel)
Praktische Anwendungen
Aversionen
Phobien
Substanzmissbrauch
Immunsystem
Operantes Konditionieren
Positive Konsequenzen auf ein Verhalten verstärken
- die Handlungsbereitschaft
- die Geschwindigkeit
- die Häufigkeit des Auftretens.
Negative Konsequenzen verringern die Auftretensrate.
Positive Verstärkung = Verhaltenshäufigkeitsrate steigt nach positiver Verstärkung
Negative Verstärkung = Verhaltenshäufigkeitsrate wenn unangenehmer reiz ausbleibt
Typ I Bestrafung = Verhaltenshäufigkeitsrate sinkt bei Gabe eines Bestrafungsreizes
Typ II Bestrafung = Verhaltenshäufigkeitsrate sinkt bei nehmen von Positiven Reizen
Was ist Motivation?
Unter der Motivation versteht man ein Bedürfnis oder einen Wunsch, der unser Verhalten antreibt und lenkt
Begriffsbestimmung Motivation
• Extrinsische Motivation
– Man führt eine Handlung aus, weil das Ergebnis wünschenswerte Konsequenzen nach sichzieht
• Intrinsische Motivation
– Bestreben, etwas um seiner selbst willen zu tun
Motive
Leistungsmotiv
Ehrgeiz• Erfolg• Risikobereitschaft• Persistenz
Anschlussmotiv
aufbauen• aufrechterhalten• wiederherstellen
Machtmotiv
Einfluss• Überlegenheit• Stärke• Sichtbarkeit• Dominanz
Was ist eine Emotion?
Emotionen sind ein komplexes Interaktionsgefügesubjektiver und objektiver Faktoren, das von neuronal /hormonalen Systemen vermittelt wird, die affektive Erfahrungen, kognitive Prozesse, physiologische Anpassungen und explizietem Verhalten führen können
Was ist Sozialpsychologie?
Sozialpsychologie ist der Versuch, zu verstehen und zu erklären, wie die Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisenvon Personen durch die tatsächliche, vorgestellte oder implizite Anwesenheit anderer Menschen beeinflusst werden.
Soziale Kognitionen
Soziale Vergleichsprozesse:
Selbsteinschätzung
Affektive Reaktionen
Motivation
Verhalten
Lebenszufriedenheit
Motivationslagen
• Motiv 1: Selbsterkenntnis ähnliche Personen (lateraler Vergleich)
• Motiv 2: Selbsterhöhung unterlegene Personen (Abwärtsvergleich)
• Motiv 3: Selbstverbesserung überlegene Personen (Aufwärtsvergleich)
• Motiv 4: Effizienz Routinestandard, schnell ausführbar
Last changed6 months ago